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Analogkäse

Analogkäse sorgte zeitweilig für Empörung: ein käseähnlich nachempfundenes Material, das sich auf beispielsweise auf Pizza fand. Mittlerweile hat sich die mediale Haltung geändert: Im Zuge des Trends zum Veganismus gelten solche Fake-Produkte, da tierfrei, als moralisch höherwertig, wenngleich sie für den menschlichen Organismus eher minderwertig sind, rein von der materiellen Qualität her: Viele chemische Zusatzstoffe, industrielles Aroma für den Geschmack, aber wenig wertvolle Inhaltsstoffe wie etwa gesunde Fette.

 

Der Analogkäse ist besonders beliebt bei Pizzabäckern, Gastronomen und Foodfabriken: Denn er ist um bis zu 40 Prozent billiger als richtiger Käse. 100.000 Tonnen sollen nach Schätzungen allein in Deutschland jährlich produziert werden, zum Einsatz kommen dabei Wasser, Pflanzenfett, Milcheiweiß, Stärke, Geschmacksverstärker und weitere Zusatzstoffe.

 

Für den Geschmack sorgt hier industrielles Aroma, über die zusätzliche Nachfrage freuen sich die Herstellerkonzerne, wie aus einem Prospekt hervorging: »Käseimitate gewinnen in vielen Märkten an Bedeutung«, so heißt es da: »Ihnen den typischen und ausgereiften Geschmack eines natürlichen Käses zu geben, ist mit diesen Aromen möglich.«

 

Unrechtsbewusstsein gibt es natürlich keines, denn Geschmacksfälschung ist heute völlig legal, von Behörden toleriert, von der Politik gefördert, und von den Medien sogar begrüßt, denn hier dient sie einer höheren Moral.

 

Der falsche Käse gilt als ethisch hochwertiges Konsumgut für sensitive Konsumenten, insbesondere Veganer*innen, und zwar ungeachtet minderwertiger Inhaltsstoffe.

 

Denn für die idealistischen Pseudokäsefreund*innen und deren Organismus können diese materiellen Elemente durchaus zum Problem werden.

 

Neben dem geschmacksverfälschenden industriellen Aroma, das etwa als Dickmacher gilt, kommt auch Zitronensäure (E330) zum Einsatz, die den Zähnen schaden sowie den Transport von Aluminium ins Gehirn erleichtern kann, des weiteren auch die sogenannte Methylcellulose (E461), welche die Verhältnisse im Darm stören und zu Ängsten und gestörtem Sozialverhalten führen kann.

 

Zugleich fehlt es an wichtigen gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen, die vor allem der Käse aus der Milch glücklicher Kühe enthält: Etwa die berühmten Omega-3-Fette, oder auch die Fettsäuren vom Typ CLA (Konjugierte Linolsäure), die heute originellerweise als Wirkstoff in einer Schlankheitspille dienen.