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Gummibärchen

Gummibärchen zählen zu den beliebtesten Leckereien vieler Kinder. Sie haben ein gutes Image, auch bei den Medien, selbst Ernährungsexperten sahen sie lange als völlig harmlos an. Mittlerweile gelten sie aufgrund ihres Gehaltes an Zucker als mögliche Dickmacher. Hinzu kommen problematische Zusatzstoffe, wie etwa Zitronensäure (E330). Und schließlich können Gummibärchen für Menschen mit Allergien zum Problem werden. Außerdem wird bei der Herstellung in der Regel Gelatine verwendet, die aus Resten von Schlachthöfen gewonnen wird, was bei Menschen nicht so gut ankommt, die sich nichts vom Tier oder gar vom Schwein einverleiben möchten.

 

Das positive Image verdanken die Bärchen nicht nur prominenten Werbefiguren wie dem deutschen TV-Moderator Thomas Gottschalk, sondern auch dem Einsatz von Wissenschaftlern und Medien. So durfte im Magazin der Süddeutschen Zeitung zum Beispiel der legendäre Göttinger Professor Volker Pudel verkünden: »Wer abnehmen will, kann so viel Gummibärchen essen, wie er will.« Denn Gummibärchen enthielten kein Fett und könnten deshalb gefahrlos genascht werden. »Wenn man sich nur von Gummibärchen ernähren will – no problem«, verkündete Pudel lässig.

 

Das ist natürlich hanebüchener Unsinn, auch nach damaliger Erkenntnislage. Aber seine Fans von dem Münchner Blatt waren ganz entzückt: »Wie süß!«, titelten sie begeistert, und verkündeten dann: »Die Sensation: Zucker macht nicht dick.«

 

Doch die Wahrheit setzt sich letztlich durch, auch gegen Wissenschaft und Medien, und mit der veränderten Beurteilung des Süßen und insbesondere des Zuckers gerieten die sympathischen Bärchen, jedenfalls bei manchen, ins Zwielicht.

 

Gummibärchen enthalten immerhin bis zu 70 Prozent Zucker. Hinzu kommen die Zusatzstoffe, ohne die auch die süßen Bärchen nicht auskommen, Sie enthalten neben Aroma auch Zitronensäure (E330). Sie kann die Zähne zerstören, zu sogenannten Erosionsschäden führen. Sie kann aber auch dazu beitragen, dass Aluminium ins Gehirn transportiert wird.

 

Im Handel sind auch sogenannte »vegetarische« Gummibärchen erhältlich, die ohne Gelatine hergestellt werden, stattdessen aber das Verdickungsmittel Agar-Agar (E406) enthalten.

 

Gummibärchen können auch Auslöser von schweren allergischen Schocks werden, wie im Fall eines zweijährigen Mädchens aus der Schweiz. Sie bekam plötzlich einen Asthmaanfall, am ganzen Körper Ausschlag, ihre Augen und Lippen schwollen an, schließlich brach sie zusammen. Den Auslöser fanden ihre Eltern schnell: Das Kind hatte, nur eine Viertelstunde zuvor, Gummibärchen gegessen. Schwieriger war es für den behandelnden Allergologen, den Auslöser zu finden: Die Herstellerfirma betrachtete die genaue Zusammensetzung als Betriebsgeheimnis.