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Molybdän

Molybdän ist ein Spurenelement. Handwerker und Heimwerker kennen es als Bestandteil von Werkzeugen („Molybdänstahl“). Es kommt natürlicherweise im Boden vor und ist für den menschlichen Körper essentiell, er kann es also nicht selbst herstellen und muss es aufnehmen. Von ihm hängen wichtige Enzyme ab, etwa im Proteinstoffwechsel, die für die Entgiftung von Schwefel zuständig ist, oder andere, die Purine zu Harnsäure abbauen. 
Molybdän soll nach Aussagen der Hersteller von Extra-Pillen vor Allergien schützen, vor der Magersucht Anorexia nervosa, vor Störungen an Nerven und Gehirn, Nachtblindheit, Herzjagen und Darmentzündungen, ja sogar vor Krebs.
 Die Hersteller warnen auch vor Molybdänmangel, der nach Meinung von Experten allerdings in der Realität nicht vorkommt. Tabletten oder wässrige Lösungen mit Molybdän werden vor allem im Internet angeboten.
 Das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat Bedenken zur Sicherheit des Elementes und erachtet Produkte mit Molybdän als ungeeignet zumindest für Kinder unter zehn Jahren.

 

Ein Zuviel an Molybdän, etwa zehn bis 15 Milligramm pro Tag, führt wegen der harnsäurebildenden Funktion zu gichtähnlichen Symptomen mit Gelenkschmerzen. Auch Schäden an Leber, Niere und Milz kommen vor.



 

Es gibt innovative Ansätze zur Anreicherung von Lebensmitteln mit Molybdän. Industriell erzeugte Hefepilze werden gezwungen, Molybdän in ihren Organismus einbauen, die Hefezellen sollen es dem menschlichen Körper später ähnlich zur Verfügung stellen, wie auch normales Essen das tut.

 

Die Europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde Efsa lehnte eine Bewertung zur Sicherheit dieser molybdänisierten Sprühhefen im Jahre 2009 aufgrund mangelhafter Datenlage ab.


 

Jugendliche und Erwachsene brauchen, meint die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE), täglich etwa 50 bis 100 Mikrogramm, das lässt sich über normales Essen offenbar gut abdecken, denn von einem Molybdänmangel wurde bislang nicht berichtet. Bekannt ist lediglich der erblich bedingte sogenannte Molybdän-Cofaktor-Mangel.



 

Der Gehalt von Molybdän in Lebensmitteln variiert stark, je nach dem Molybdängehalt des jeweiligen landwirtschaftlichen Gebietes. Es kann in Milch und Milchprodukten vorkommen, reichlich auch in Leber und Niere. Schalentiere, Ei und Soja enthalten relativ viel Molybdän. Gute Quellen sind auch Hülsenfrüchte, wie Erbsen, Bohnen, Linsen oder Kartoffeln. Aber auch Vollkornprodukte und Kleie, Kräuter wie Petersilie und Dill oder Gemüse wie Spinat, Rotkohl sind gute Lieferanten, ja sogar Gewürze, Samen und Nüsse.