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Oligofruktose

Oligofruktose zählt zu den löslichen Ballaststoffen. Es ist ein pflanzliches Kohlenhydrat, das sich solchermaßen aus Bruchstücken des Fruchtzuckers Fruktose zusammensetzt, dass der Körper es nur unvollständig verdauen kann. Oligofruktose süßt, aber wenig, nur etwa 30 bis 50 Prozent so stark wie normaler Zucker. Sie hat ein sehr gesundes Image. Oligofruktose soll gesundheitsfördernde Bakterien im Darm stärken, die Aufnahme von Kalzium und Magnesium im Darm steigern und den Blutzucker regulieren. Für gute Blutfette soll es ebenfalls sorgen, das Immunsystem verbessern, vor Darmkrankheiten schützen. Für die Europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde Efsa reichte die Datenlage nicht aus, um ein stoffbezogenes Werbeversprechen, den sogenannten Health Claim, zu erlauben. Zuviel lösliche Ballaststoffe können zu Darmproblemen führen, zu Gasbildung und Durchfall.

 

Es gibt Hinweise darauf, dass Oligofruktose das Krebsrisiko reduzieren könnte. Einige Forscher fanden, dass sie beim Abnehmen hilft, indem sie die Sättigungshormone beeinflusst.


 

Solche Ballaststoffzusätze werden als sogenannte Präbiotika angepriesen, gern in Kombination mit Probiotika in Functional Food, wie Joghurts, Frühstücksdrinks, aber auch in manchem  Nahrungsergänzungsmittel für die Verdauung und zum Abnehmen oder zur Extraversorgung für Schwangere und Stillende.
 

 

Eine amerikanische Studie untersuchte im placebokontrollierten Experiment die Verträglichkeit von Inulin und Oligofruktose an jungen, gesunden Männern und stellte fest, dass bis zu Gramm Inulin und bis zu fünf Gramm Oligofruktose gut toleriert wurden.



 

Industriell wird Oligofruktose aus Chicoréewurzel (Cichorium intybus) gewonnen. In patentierter Form wird es unter dem Namen Raftiline, Raftilose, Fibrulose oder Orafti vermarktet.

 

Die Firma Nestlé hat ein Patent entwickelt, um Oligofruktose in Pulverkaffee einzusetzen. Sie soll die Gesundheit fördern und auch die Kaffee-„Crema“, den leichten Schaum auf der Oberfläche des Heißgetränkes.

 

Gleichzeitig kann Oligofruktose unerwünschte Geschmacksnuancen im Pulverkaffee überdecken.

 Als natürliches Speicher Kohlenhydrat findet sich Oligofruktose in vielen Gemüse- und Getreidearten. Besonders große Mengen enthalten beispielsweise Chicorée, die Erdbirne Topinambur, Spargel, Knoblauch und Porree, Zwiebeln. Weniger steckt in Weizen und Roggen, geringe Mengen finden sich fast überall, wie etwa in der Banane.