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Phytoöstrogene

Phytoöstrogene sind Pflanzenstoffe, die dem weiblichen Geschlechtshormon Östrogen ähneln, dessen Andockstelle an den Körperzellen belegen und dort widersprüchliche Wirkungen auslösen: So können sie als Östrogen wirken oder, im Gegenteil, als Östrogenhemmer.
 Sie sollen als Helfer dienen gegen Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen, nächtliche Schweißausbrüche, verminderte sexuelle Lust. Sie sollen das Herz schützen, indem sie Cholesterin senken, die Knochen stärken und vor allem die Bildung hormonabhängiger Tumore hemmen bei Darm-, Brust- und Prostatakrebs.
 Inzwischen werden Phytoöstrogene als hormonausgleichendes Mittel für junge Frauen und gegen Menstruationsbeschwerden gehandelt. Zusammen mit ihren antioxidativen Eigenschaften macht sie die Hormonwirkung zu einem Mittel, das auch Jugend und Schönheit bewahren soll.



 

Nicht nur Soja enthält pflanzliche Hormone, große Mengen finden sich auch in anderen Bohnen, in Erbsen und in Linsen, in vielen Nüssen und Samen, etwa Leinsamen. Manche Phytoöstrogene kommen auch in Gemüse vor, etwa in Brokkoli, Zwiebeln, Karotten, aber auch im Granatapfel, dem normalen Apfel und anderen Obstsorten. Auch Tee und sogar Kaffee sowie manche Kräuter enthalten Phytoöstrogene, als hormonaktiveNahrungsergänzungmittel werden heute etwa Kapseln aus dem Wiesenklee oder Rotklee vermarktet.





Phytoöstrogene werden in drei Gruppen eingeteilt: die Isoflavone, die Lignane, und die Coumestane.

 Die Isoflavone kommen in Soja und anderen Hülsenfrüchten vor, auch im Klee. Lignane in Leinsamen anderen Saaten und Vollkornprodukten, beachtliche Mengen auch in Brokkoli, Spargel und rotem Wein. Die Coumestane sind eher seltene Stoffe die in Soja- und Alfalfasprossen, in geringen Mengen auch in Rosenkohl und Spinat vorkommen.



 

Traditionell asiatisches Essen liefert gut zehn bis 20mal soviel Phytoöstrogene wie die westliche Kost. Amerikaner verzehren besonders wenig Pflanzenhormone. Vegetarier und vor allem Makrobiotiker nehmen deutlich mehr Phytoöstrogene mit ihrer Nahrung auf als Menschen, die auch Fleisch essen.


Vor allem bei Soja wurden durch die hormonellen Effekte auch Nebenwirkungen beobachtet. Ein Extrakt aus Alfalfaprotein wurde verboten, unter anderem, weil er den weiblichen Zyklus stört.