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Vitamin K

Vitamin K hilft bei der Blutgerinnung, bildet etwa einen Gerinnungsfaktor namens Prothrombin, und ist damit wichtig für gute Wundheilung. Zudem unterstützt es die Bildung des Knochenproteins Osteocalcin. Weil Vitamin K die Blutgerinnung fördert, kann es in hohen Dosierungen (über 0,5 Milligramm) die Wirkung von blutverdünnenden Medikamenten außer Kraft setzen. Vitamin K ist außerordentlich robust, Hitze und Sauerstoff machen ihm nur wenig aus. Es wird in großen Mengen im Darm gebildet. Gesunde Menschen leiden praktisch nie unter Vitamin-K-Defiziten. Bei Krankheiten des Darms und der Darmflora kann es allerdings zu Mängeln kommen. Besonders gefährdet sind Menschen mit Sprue, Morbus Crohn, Leberschäden, Gallenwegserkrankungen und Darmentzündungen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) sieht ein mäßiges Risiko der Überdosierung mit Vitamin-K-Pillen. Vor allem Menschen mit Leber und Nierenerkrankungen können Probleme bekommen. Blutverdünnende Medikamente werden außer Kraft gesetzt, Patienten mit Blutgerinnungshemmern müssen die Dosis gut auf die Vitamin K Dosis abstimmen.


 

Neugeborene erhalten zur Verhinderung von Blutungen routinemäßig Vitamin K, weil die Muttermilch nur wenig davon enthält. Mitunter entscheiden sich Eltern auch dagegen. Der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft wurde von einem Jungen berichtet, der sechs Wochen nach Geburt eine schwere, durch Vitamin-K-Mangel bedingte Hirnblutung erlitten hat. Die Eltern hatten sich für eine reduzierte Vitamin-K-Dosis entschieden.

 

Solche Blutungen kommen nach aktuellen Erkenntnissen in Größenordnungen von einem von 10.000 Fällen vor, sie enden in einem von 30.000 Fällen sogar tödlich. Betroffen sind häufig Kinder von Müttern, die Medikamente nehmen, die die Vitamin-K-Bildung beeinflussen.

 

Blutungen kommen auch nach Vitamin-K-Prophylaxe vor, aber deutlich seltener, in der Größenordnung von einem Fall pro einer Million Kinder.

 

Die langfristigen Nebenwirkungen der (ein- bis dreimaligen) Gabe von zwei Milligramm Vitamin K nach der Geburt sind nicht bekannt. 

 

Bei industrieller Säuglingsnahrung wird herstellerseitig Vitamin K zugesetzt.

 

Der Vitamin-K-Gehalt in der Muttermilch kann in gewissen Grenzen auch durch entsprechende Ernährung in Schwangerschaft und Stillzeit erhöht werden.

 

Natürliche Vitamin-K-Quellen (Durchschnittsangaben in Mikrogramm auf 100 Gramm Nahrungsmittel):

 

Grünkohl 817

Portulak 381

Schnittlauch 380

Spinat 305

Traubenkernöl 280

Brokkoli  (gekocht, abgetropft) 270

Brokkoli (roh) 205

Rosenkohl 236

Brunnenkresse 250

Kichererbse (Samen, trocken) 264