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ACE-Produkte

ACE-Produkte, insbesondere Säfte, aber auch Süßigkeiten, enthalten zusätzliche Vitamine. Vor allem Eltern greifen zu diesen Erzeugnissen in der Annahme, ihren Kindern damit Gutes zu tun. Doch der gesundheitliche Nutzen dieser Vitaminisierung ist umstritten. Unabhängige Ernährungsberatungsstellen raten ab: Diese Drinks seien als Durstlöscher ungeeignet, weil die enthaltenen Vitamindosen zu hoch seien. 

 

Die willkürliche Anreicherung von Nahrung mit Vitaminen und anderen Zusätzen ist nicht unbedingt gesund, etwa bei den sogenannten Carotinoiden wie Beta-Carotin.

 

Sie erfüllen bei ACE-Produkten einen doppelten Zweck: Sie dienen einerseits als Farbe, andererseits als Vitaminzusatz mit angeblich gesundheitsfördernder Wirkung. In einigen Getränken sind bis zu 36 Milligramm pro Liter enthalten, in der Zutatenliste meist als Provitamin A bezeichnet.

 

Die Carotinoide werden auch vielen anderen Lebensmitteln in größeren Mengen zugesetzt. Doch im Jahr 2000 wurde in der Europäischen Union die empfohlene maximale tägliche Aufnahme für Beta-Carotin (E160a) von 5 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht auf 1 bis 2 Milligramm gesenkt. Der Grund waren Studien, nach denen eine tägliche Aufnahme von 20 Milligramm isoliertem Beta-Carotin bei starken Rauchern und Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen das Risiko für Lungenkrebs und Herzinfarkt erhöht. Auch die Entstehung von Darmkrebs kann begünstigt werden. Wer regelmäßig größere Mengen, zum Beispiel 1 bis 2 Liter mit Beta-Carotin angereicherte Multivitaminsäfte, trinkt, erreicht schnell 20 Milligramm am Tag und damit die riskante Dosis.

 

Auch Vitamin E (in Lebensmitteln auch als Tocopherol bezeichnet) kann im Übermaß schaden. In einem Tierversuch verursachten große Mengen von Tocopherolen Entzündungen und Schäden an Gefäßen sowie Zellwucherungen in der Lunge. Sie können zudem erbgutschädigend wirken und Krebserkrankungen befördern. Bei klinischen Studien mit Rauchern wurde ein erhöhtes Risiko für Schlaganfall bei regelmäßiger Einnahme hoher Dosen von Vitamin E über Nahrungsergänzungsmittel nachgewiesen.

 

Häufig sind ACE-Produkte künstlich versüßt mit Acesulfam K (E950), Aspartam (E951) und Saccharin (E954).

 

Auch Naturkost kennt ACE-Säfte, zumeist mit natürlichen Früchten aus ökologischem Anbau (Bio). Doch einige Produkte enthalten auch die problematischen Extra-Vitamine.