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Demeter

Demeter ist das älteste Bio-Label und es gilt als jenes mit den strengsten Regeln (Bio). Demeter-Waren waren lange in herkömmlichen Supermärkten nicht erhältlich, weil der Verband sich gegen Massenproduktion und Billigpreispolitik der Lebensmittelketten wandte, mittlerweile hat sich die Verbandspolitik da geändert. Das Demeter-Logo kennzeichnet Erzeugnisse, die nach der sogenannten biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise hergestellt wurden. Die Demeter-Ansprüche gehen über die Anforderungen der EU-Biovorschriften hinaus. Sie erfordern neben dem Verzicht auf synthetische Dünger und chemische Pflanzenschutzmittel beziehungsweise künstliche Zusatzstoffe in der Weiterverarbeitung eine gezielte Förderung der Lebensprozesse im Boden und in der Nahrung.

 

Die Bewegung geht zurück auf den bei manchen Medien mittlerweile umstrittenen Begründer der sogenannten Anthroposophie, Rudolf Steiner (1861 – 1925). 

 

Auch die Demeter-Methoden wirken auf Skeptiker etwas befremdlich, sind aber durchaus wissenschaftlich begründet. Demeter-Kunden loben den ausgezeichneten Geschmack ihrer Lieblingsbiomarke.

 

Und die Erfolge sind sogar wissenschaftlich nachgewiesen. Denn Langzeitversuche in Deutschland, Schweden und der Schweiz ergaben: Nur bei Düngung mit biologisch-dynamischen Präparaten blieb der Humusgehalt im Boden auch nach 20 Jahren noch konstant, bei den anderen Düngemethoden ging er zurück. Auch lebten mehr Mikroorganismen im Boden. Zudem waren die Verluste durch Lagerung geringer, weil die anthroposophisch gestärkten Früchte nicht so schnell verfaulten.

 

Einzigartig ist auch, dass Demeter-Rinder ihre Hörner tragen dürfen. Üblicherweise werden sie, auch bei anderen Bioverbänden, abgesägt, damit sich die Tiere bei massenhafter Haltung in engen Ställen nicht verletzen.  

 

Der Demeter-Verband aber verbietet diese Praxis, und zwar nicht nur aus Tierliebe, sondern auch aus Gründen der Gesundheit – auch beim Menschen. Denn es gebe Hinweise, so der Verband, „dass Demeter-Milch von Hörner tragenden Kühen selbst von Menschen vertragen wird, die auf herkömmliche Milch allergisch reagieren“.