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Ingwer



Ingwer hat in Europa eine Karriere als gleichsam universelles Gesundheitsgewürz erfahren, wird auch in Teemischungen eingesetzt und in Wellnessdrinks. Als Zutat wie als Nahrungsergänzungsmittel soll er die Verdauung fördern und die Fettverdauung verbessern, gegen Übelkeit jeder Art helfen, auf Reisen oder in der Chemotherapie. Zahlreiche Wirkungen sind auch wissenschaftlich seriös belegt.



Seine wärmenden, reinigenden, leicht abführenden Eigenschaften nutzt die traditionelle chinesische und indische Medizin seit Jahrtausenden. Auch im Westen war Ingwer früher schon einmal berühmt: Im 12. Jahrhundert etwa empfahl ihn die später heiliggesprochene Äbtissin Hildegard von Bingen (1098 bis 1179) gegen Magenschmerzen, Verstopfung und Appetitmangel.



Ingwerwurzel kann frisch gegessen oder in Gerichten und zu Tees verkocht werden, Ingwerpulver wird aus der getrockneten Wurzel hergestellt. Den charakteristischen scharfen Geschmack bestimmen die Hauptwirkstoffe der Pflanze, das Zingiberol und Shogaol, sie gelten als sekundäre Pflanzenstoffe. Diese Schärfe bewahrt normalerweise vor einer Überdosis Ingwer, bei Kapseln wird der natürliche Schutzmechanismus ausgeschaltet.

Große Mengen Ingwer können zu Herzproblemen und Störungen der Blutgerinnung und des Hormonhaushaltes führen.