Aloe Vera, auch Wüstenlilie genannt, ist eine Dickblattplanze, die in allen subtropischen und tropischen Regionen kultiviert wird. In der Volksmedizin wird Aloe Vera traditionell für die Wundheilung und schöne Haut, aber auch verschiedene Erkrankungen eingesetzt, schon bei den alten Ägyptern, aber auch in der ayurvedischen und der traditionell chinesischen Medizin.
Schneidet man die fleischigen Blätter an, tritt gelartiger gelblich-weißer Saft aus. Aloe enthält wichtige Aminosäuren, Vitamine, Antioxidantien, Mineralstoffe, Enzyme und Phytosterine. Als Hauptwirkstoff gilt das sogenannte Acemannan, ein langkettiges Zuckermolekül, das die Konsistenz des typischen Gels der Pflanze ausmacht.
Beworben wird Acemannan damit, dass es sogar Krebs bekämpfen kann. Bewiesen ist davon wenig. Nahrungsergänzungsmittel aus der Aloe-Pflanze, etwa als Kapseln oder Saft, versprechen meist ein starkes Immunsystem, zudem soll es beim Entgiften helfen. Die Werbeversprechen führen eine Fülle von Effekten an: Aloe helfe gegen Akne, Aids und Asthma, bekämpfe die Folgen der Chemotherapie bei Krebs, lindere Depressionen, Migräne oder Neurodermitis bis hin zu Schuppenflechte, Sonnenbrand, Zellulite und Geschwüren des Zwölffingerdarms.
Eine kritische Übersichtsarbeit von Lebensmittel- und Ernährungswissenschaftlern der Universität La Laguna auf der spanischen Insel Teneriffa kommt indessen zu dem Schluss, dass positive Wirkungen der alten Heilpflanze durch Verzehr in Lebensmitteln bislang nicht wissenschaftlich bewiesen sind.
Immerhin zeigte eine Studie aus Bangkok Wirkungen aufs Zahnfleisch und erlaubt sich damit auch gewisse Rückschlüsse auf die Wundheilung allgemein.
Das Polysaccharid der Aloe Pflanze, das sogenannten Acemannan, verringerte Entzündungen und verbesserte die Zahngesundheit insgesamt. Zumindest bei Ratten.
Im klinischen Experiment konnten italienische Wissenschaftler am Krankenhaus St. Gerardo in Mailand zeigen, dass zusätzliches Aloe Vera das Tumorwachstum während der Chemotherapie besser stoppte, als die Chemotherapie allein.
Werden nur bestimmte Anteile der Pflanze in großer Dosis verabreicht, können Nierenprobleme auftreten, zumindest bei männlichen Mäusen. Das beobachteten Forscher aus Südkorea. Sie haben daraus eine maximale tägliche Aufnahme für aktive Aloeextrakte berechnet: 24 Milligramm pro Tag für einen koreanischen Erwachsenen von 60 Kilogramm.