Methionin wird als Leistungsfaktor angepriesen. Dieser schwefelhaltige Eiweißbaustein soll Wundheilungsprozesse beschleunigen und zur verbesserten Regeneration des Körpers nach starken Belastungen führen, die Gehirnfunktion unterstützen, den Entgiftungsprozess sowie den Aufbau von wichtigen Körpersubstanzen und Gewebe, also auch Haut und Haaren. Manche sagen, es hülfe gegen Allergien, könne übermäßige Fetteinlagerungen in der Leber verhindern. Wissenschaftlich erwiesen ist immerhin, dass es Harnwegsinfekte, wie etwa eine Blasenentzündung, verhindern kann. Als Medikament wird es gezielt zur Ansäuerung des Urins mit Harnsäure eingesetzt. Was normalerweise unerwünscht ist, weil es zu Gicht führen kann, wird hier strategisch genutzt. Nierensteine sollen dank Methionin gelöst werden, zudem solle ein gutes Milieu für säureliebende Antibiotika geschaffen werden. Leicht indessen können kritische, gichtrelevante Bereiche erreicht werden, bei bestimmten, Azidose-gefährdeten Patienten kann sogar das Blut übersäuern.
Die übermäßige Einnahme von Methionin kann zu Erbrechen, Übelkeit, Schläfrigkeit und Reizbarkeit führen.
Eiweiß sollte nicht in beliebiger Menge verzehrt werden, als oberer Grenzwert gelten zwei Gramm pro Kilogramm Körpergewicht und Tag, mehr schadet den Nieren.
Methionin kommt auch natürlich in Lebensmitteln vor, sein Gehalt ist aber nur schwer isoliert zu bestimmen, es wird meist zusammen mit der nahe verwandten Aminosäure Cystein gemessen, die vom Körper aus Methionin gebildet werden kann.
Viel von beiden Proteinbausteinen ist enthalten in Lachs und Garnelen, Geflügel wie Pute und Huhn, aber auch Rindfleisch. Ähnliche Mengen bietet die Sojabohne, etwas weniger findet sich in Nüssen, Weizenkeimen und Hartkäse.