Zurück

Tryptophan

Tryptophan gilt als natürliches Antidepressivum. Sportlern verspricht es besseren Muskelaufbau, besseren Schlaf und damit bessere Erholung nach der Trainingsbelastung. Die Wirkungen sind allerdings wissenschaftlich noch nicht zweifelsfrei abgesichert. Bei Überdosierung sind Nebenwirkungen möglich.

 Als Medikament gegen Depressionen ist Tryptophan in Deutschland verschreibungspflichtig, ohne Rezept können sanfte Schlaf- und Beruhigungsmittel damit verkauft werden.
Tryptophan steigert die Synthese von Serotonin im Gehirn, welches die Stimmung aufhellt und Depressionen lindert. Kohlenhydratreiche und, wie neuerdings bekannt ist, auch fettreiche Mahlzeiten verbessern dabei Verfügbarkeit dieser Aminosäure im Hirn. Das würde erklären, warum Schokolade als "Seelentröster" gilt und Studentenfutter die Nerven beruhigt.


 

Tryptophan ist auch Ausgangsstoff für die Bildung von Vitamin B 3 (Niacin) und für eine organische Säure, welche die Zinkresorption im Dünndarm fördert. Tryptophan ist ein sogenannter essentieller Proteinbaustein, der menschliche Körper kann es nicht selbst herstellen. 
Als Nahrungsergänzungsmittel ist Tryptophan rezeptfrei erhältlich und verspricht vor allem Sportlern besseren Muskelaufbau bei gleichzeitiger Ruhe und Ausgeglichenheit, besseren Schlaf und damit besseren Erholung nach der Trainingsbelastung.

 

Als Medikament gegen depressive Erkrankungen ist Tryptophan in Deutschland verschreibungspflichtig, ohne Rezept können sanfte Schlaf- und Beruhigungsmittel verkauft werden (Dosis: 250 und 500 Milligramm L-Tryptophan als Tablette oder Pulver.).

 

Die Europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde Efsa hat die gesundheitsbezogene Werbung („Health Claim“) für Tryptophan aufgrund unzureichender Datenlage abgelehnt. Die Hersteller wollten damit werben, dass tryptophanangereicherte Produkte den Schlaf normalisieren und das Körpergewicht, eine positive Stimmung schaffen sowie die kognitive Funktion fördern.


 

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt 4 Milligramm Tryptophan pro Kilogramm Körpergewicht am Tag.

 

Überdosierung von Tryptophan führt zu Übelkeit, Tagesmüdigkeit, Schwindel und Kopfschmerzen. Seltener kam es zu einer
Erkrankung des Bindegewebes („Eosinophile Fasziitis“). Als diese einmal in breitem Maße in Amerika auftrat, wurde später versucht, die Symptome auf Verunreinigungen in einem japanischen Tryptophanpräparat zurückzuführen.


 

Besonders viel Tryptophan steckt in Hartkäse wie Parmesan oder Emmentaler, weniger in wässrigeren Varianten der Milchprodukte, wie Quark oder Frischkäse. Es findet sich in allen Fleischsorten, auch in Lachs und Seefischen wie Thunfisch, Makrele, Hering sogar Ölsardine, auch in Süßwasserfischen wie Forelle und Karpfen. Nüsse, Mandeln und Saaten wie etwa Sonnenblumenkerne und Sesam sind tryptophanreich. Vollkornprodukte, Weizenkleie und Haferflocken können zu einer guten Versorgung beitragen.