Aspergillus niger ist ein Schimmelpilz, der von der Nahrungsindustrie zu vielerlei Zwecken eingesetzt wird, er produziert unter anderem Enzyme sowie Zitronensäure (E330) für Softdrinks, Fertignahrung, Gummibärchen.
Der Pilz kommt auch in der Natur vor, und mancherorts im heimischen Badezimmer, wo er für hässliche schwarze Flecken auf den Fliesen sorgt.
Dank der Mitwirkung des Schimmelpilzes konnte die Zitronensäureproduktion exorbitant gesteigert werden, wodurch aber auch die Risiken durch die eigentlich harmlose Säure erheblich zunehmen. Der österreichisch-schweizerische Konzern Jungbunzlauer etwa produziert allein in einer Fabrik nördlich von Wien mithilfe des Schimmelpilzes 120 000 Tonnen Zitronensäure pro Jahr, hinzu kommen, als Nebenprodukt, 120 000 Tonnen Gips. Der wird nach Firmenangaben unter anderem zu Gipskartonplatten für die Bauindustrie verarbeitet.
Aspergillus niger produziert auch Enzyme, etwa für die Herstellung von Wein: Das Enzym »Novoferm« etwa, gewonnen aus dem Schimmelpilz, dient unter anderem zur Geschmacksverbesserung bei Gewürztraminern, Chardonnay, Sylvaner, Müller-Thurgau, Muskateller und Sauvignon Blanc.
Auch der Chemiegigant BASF lässt Apergillus niger für sich arbeiten, unter anderem bei der Produktion von Zusätzen fürs Tierfutter.
Für die vielen Einsatzbereiche ist der Schimmelpilz keineswegs von Natur aus begabt. Mitunter sind einige, auch Manipulationen nötig, auch mit Hilfe der Gentechnik. BASF setzt beispielsweise einen optimierten Gen-Schimmel namens »Aspergillus niger CBS 101.672« (NPH54) ein; er produziert einen Stoff namens »3-phytase«, ein Enzym, das Phosphor aus der Schweine- und Geflügelnahrung herauslösen soll.
So ein Enzym habe, wie BASF in einem Prospekt schreibt, »eine ganze Reihe von Vorteilen« für die Geflügelproduzenten und die Mischfutterindustrie: Es erlaube etwa, dass »preiswerteres Getreide in höherem Umfang eingesetzt werden« kann, weil auch aus minderwertigem Futter mehr Nährstoffe herausgelöst werden können.