Histidinkapseln werden als Wundermittel fürs Immunsystem angeboten, gegen Allergien und Entzündungen, auch gegen Arthritis, chronisches Nierenversagen und Blutarmut. Sportler erhoffen sich Stärkung, indem Histidin die Muskeln wachsen lässt, weil so mehr Sauerstoff transportiert und so länger trainiert werden kann.

 Studien zufolge kann Histidin auch vor einer Vergiftung mit zu viel Zink schützen, soll aber auch dessen Aufnahme im Körper verbessern, darum werden als Nahrungsergänzungsmittel Kombinationspräparate mit Zink und Histidin angeboten, meist als Erkältungsschutz. 
Bewiesen ist es indessen nicht, dass eine Extraportion Histidin irgendwelchen gesundheitlichen Mehrwert bringt.
In Europa scheint die Zinkversorgung ausreichend. Außerdem ist Histidin ein Proteinbaustein, den der Körper selbst herstellen kann. Der Körper bildet, soviel er braucht, der Mensch kann dazu auch auf histidinreiche Lebensmittel zurückgreifen, wie Fleisch, von Rind, Schwein, Lamm oder Huhn. Auch Thunfisch und Lachs enthalten Histidin, ebenso Milch, mehr aber der Hartkäse und Bohnen sowie Linsen, Erdnüsse und Weizenkeime.


Für Allergiker sind histidinreiche Lebensmittel mit Vorsicht zu genießen, denn der Stoff wird im Körper zu Histamin abgebaut, einem Neurotransmitter, der allergische Reaktionen vermittelt. Ansonsten sind unerwünschte Nebenwirkungen nicht bekannt.

Generell sollte Eiweiß nicht in beliebiger Menge verzehrt werden, als oberer Grenzwert gelten zwei Gramm pro Kilogramm Körpergewicht und Tag, mehr schadet den Nieren.