Laktose wird auch Milchzucker genannt, es ist ein natürlicherweise in der Milch vorkommendes Kohlenhydrat, ein sogenannter Zweifachzucker, den der Körper zur Energiegewinnung nutzen kann. Die Food-Industrie bietet nun einerseits Laktose als isoliertes Produkt an, soll auf natürliche Weise die Verdauung regulieren, die Dickdarmbakterien füttern und Verstopfungen entgegenwirken. Es wird auch in Kombination mit Inulin und Kalzium als eine Art verdauungsbeschleunigendes Süßungsmittel für Müsli, Joghurt oder Obstsalat angeboten. Andererseits bietet die Nahrungsindustrie eine wachsende Zahl als „laktosefrei“ ausgewiesener Produkte an: Milch, Joghurt, Butter, Käse, Schokopudding, Butterkeks und Erdbeereiskrem, sogar Fertignahrung wie Pizza, Tütensuppe oder Hähnchengeschnetzeltes.
Immer mehr Menschen können den Milchzucker schlecht verdauen; sie reagieren mit Bauchschmerzen, Bähungen, Durchfall, leiden an Laktoseintoleranz. Im Gegensatz zur Laktoseallergie, die als Reaktion des Immunsystems schon bei minimalsten Mengen ausgelöst wird, werden bei der Laktoseintoleranz gewisse Menge an Milchzucker vertragen.
Auf der anderen Seite dient Laktose der Nahrungsindustrie als funktioneller Zusatzstoff, der ohne E-Nummer in Fertignahrung und anderen Industrie-Lebensmitteln eingesetzt wird, für das richtige Mundgefühl oder um Farben und Knackigkeit von haltbaren Lebensmitteln zu erhalten. Es verlängert auch die Haltbarkeit von zugesetztem Aroma und Vitaminen. Mit Hilfe von Laktose kann fettarmen Produkten eine cremige Konsistenz verpasst werden. Zum Schutz für Allergiker muss Laktose auf der Verpackung stets gekennzeichnet sein.
Natürlicherweise kommt der Milchzucker in Milch und Milchprodukten, Kuhmilch, Schafsmilch, Ziegenmilch, Joghurt, Buttermilch, Kefir, Molke, Quark, Frischkäse, Creme fraiche, Kaffeesahne, Butter, Sahne oder Eiscreme vor. Hartkäse hat nur einen geringen Lakosegehalt, je trockener und gereifter, desto besser können sie bei Laktoseintoleranz vertragen werden.