Zurück

Leaky-Gut-Syndrom (Löchriger Darm Syndrom)

Das »Leaky-Gut-Syndrom«, der durchlöcherte Darm, ist schon ein weit verbreitetes Krankheitsbild, das gefährliche Folgen haben kann. Denn durch den durchlässigen Schutzwall können Krankheitserreger, Allergene, oder auch psychoaktive Substanzen leichter in den Körper und schließlich ins Gehirn eindringen – darunter auch jene schädlichen Opiate, die bei Autisten zu den charakteristischen Symptomen führen. Selbst das Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom (ADHS) kann durch den löchrigen Darm befördert werden, weil die auslösenden Allergene sich leichter verbreiten können. Als Ursache gilt vor allem die Nahrung, insbesondere industrielle Zusatzstoffe, die die Darmwand angreifen, etwa die sogenannten Sulfite, die beispielsweise in industriellem Kartoffelpüree enthalten sind.

 

Sie führen zu verstärktem Wachstum aggressiver Bakterien vom Stamme Desulfovibrio, die britische Forscher einst im Flussschlamm und dann im menschlichen Darm aufgespürt hatten.

 

Sie lieben besonders Schwefel, und vermehren sich daher besonders prächtig bei Menschen, die davon viel im Darm haben, zum Beispiel, weil sie gern Sachen mit schwefelhaltigen Zusatzstoffen zu sich nehmen: Kartoffelpüree aus der Tüte, oder den Salat im Schnellrestaurant: sie enthalten die sogenannten Sulfite. Sie sind unglaublich weit verbreitet, in der Europäischen Union für 61 Lebensmittelgruppen zugelassen, von Marmelade und Süßwaren bis zu Senf.

 

E223 zum Beispiel, ein Stoff namens Natriumdisulfit (oder auch Natriummetabisulfit), ist etwa in Kartoffelpüree-Pulver enthalten, aber auch in Trockenfrüchten.

 

Wenn die Darmwand nicht mehr dicht ist, gerät auch die wichtigste Barriere unter Druck, die der Körper aufgebaut hat, zum Schutz seiner Steuerungszentrale, der Denkfähigkeit und der geistigen Kapazität, die sogenannte Blut-Hirn-Schranke.

 

Denn wenn der löchrige Darm Schadstoffe aller Art passieren lässt, könnten diese den Körper durchqueren und schließlich die Barriere im Schädel durchbrechen und schließlich zur „Durchlässigkeit der Blut-Hirn-Schranke“ führen, meinte Mark E.M. Obrenovich von der Cleveland State University im US-Staat Ohio in seinem Aufsatz zum Thema „Löchriger Darm, löchriges Gehirn?“ (Leaky Gut, Leaky Brain?), erschienen in der Zeitschrift Microorganisms.

 

Eine solche „Dysfunktion der Blut-Hirn-Schranke“, die zu einem "undichten Gehirn" führe, komme bei verschiedenen neurologischen Erkrankungen vor, darunter Autismus, Demenz, Alzheimer, Parkinson, Depression und Schizophrenie.

 

Die Erkrankung könne durch die geöffnete Schranke gefördert werden, zugleich aber können diese und andere Krankheiten die Öffnung ihrerseits fördern – und, eine gruselige Vorstellung, dazu führen, dass Elemente des Darminhalts ins Gehirn wandern. Was offenbar schon Realität ist: Tatsächlich fanden Forscher im Gehirn von Autisten, die nach ihrem Ableben obduziert wurden, „gastrointestinales Gewebe“, also Elemente aus dem Verdauungstrankt.