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24.02.2020

DR. WATSON News


Der teure Krieg ums billige Essen

Ganz frisch: „Food War“ - das neue Buch von Hans-Ulrich Grimm

Die Menschheit leistet sich einen verhängnisvollen Luxus: Billiges Essen. Die teuren Folgen sind unübersehbar: Millionen von Kranken, Milliardenkosten für die Sozialkassen. Die Konzerne triumphieren: Big Food auf der einen Seite, Big Pharma auf der anderen. Und wir zahlen die Zeche. „Food War“ beschreibt Hintergründe und Zusammenhänge, benennt die Profiteure – und zeigt, wie die Politik mit ihnen paktiert, zu Lasten der Konsumenten.

Food War: Es ist, so stand es in der New York Times, ein „Krieg“ ums Essen ausgebrochen – ein Krieg, der mit ungleichen Waffen geführt wird. Auf der einen Seite die weltweit operierenden Konzerne mit ihren milliardenschweren Marketingetats, und auf der anderen Seite die Hersteller der traditionellen Nahrung, die kleinen Bauern und Gärtner, die Bäcker und Metzger, die Köche.

Bisher haben die Konzerne die Schlachten gewonnen, konnten sich durchsetzen, auch dank ihrer scheinbar niedrigen Preise. Doch mittlerweile geben die Deutschen doppelt so viel für ihre Krankheiten aus wie für ihre Nahrungsmittel. Denn das gehört zusammen: Das billige Essen, und die teuren Folgen. Big Food und Big Pharma. Unter den Lasten ächzen die Beitragszahler der Krankenversicherungen, also vor allem: die Mittelschicht.

Die Lasten werden weiter zunehmen - und die Politik jubelt sogar noch über die Wachstumsraten in der Krankheitsindustrie.

An der Spitze: die Zuckerkrankheit Diabetes in Deutschland, sie kostet mehr als 48 Milliarden Euro im Jahr. Schon warnen Wirtschaftsexperten vor den langfristigen Folgen.

Dabei gehört der Schutz der Bevölkerung vor Lebensmittelrisiken eigentlich zum Kernbereich der Politik. Doch im 21. Jahrhundert hat sie sich aus der Verantwortung verabschiedet. Sie arbeitet hinter den Kulissen mit den Konzernen zusammen, legalisiert deren Problemprodukte – und schiebt den Konsumenten die Schuld zu, wenn die krank werden.

Doch jetzt zeigen sich Absetzbewegungen. Schon rufen seriöse Forscher von Elite-Universitäten zur „Food-Revolution“ auf. Andere kündigen die Zusammenarbeit mit den Konzernen auf, weil sie nicht weiter für das Ungesunde werben wollen, nicht länger auf der „falschen Seite der Geschichte“ stehen. Ein Paradigmenwechsel bahnt sich an, bei der Bewertung von Nahrung und ihrer gesundheitlichen Bedeutung.

Hans-Ulrich Grimm zeigt auch die Auswege, nennt innovative Ansätze, bei der Bewertung der Lebensmittelqualität, bei der Lebensmittelsicherheit, auch bei der Kennzeichnung. Damit es leichter fällt, sich für das Gute zu entscheiden. Denn eine kranke Gesellschaft hat keine Zukunft. Dringend nötig ist ein neues, gesundes Ernährungssystem für die Menschen auf diesem Planeten.


Hans-Ulrich Grimm:
Food War
Wie Nahrungsmittelkonzerne und Pharmariesen unsere Gesundheit für ihre Profite aufs Spiel setzen


Droemer Verlag 2020, 256 Seiten
ISBN: 978-3-426-27800-0
19,99 Euro
E-Book
ISBN: 978-3-426-45656-9
14,99 Euro