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Zink

Zink wird häufig als Schutz vor Erkältung oder als Diabetikermittel angepriesen. Als Schönheitsmittel, oft in Kombination mit Biotin (Vitamin B 7) und Kieselsäure, wird es gegen trockene Haut, spröde Haare und rissige Nägel angeboten. Einige der Tabletten werben damit, dass Zink die Umwandlung von Testosteron zu Östrogen unterbindet und mithin als natürlicher „Testobooster“ und antioxidativ (Antioxidantien) wirke. Zinkmangel soll zu Immunschwäche führen, zu gestörtem Energiestoffwechsel, schlechtem Hautbild oder Hormonproblemen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ordnet das Spurenelement in die oberste Risikoklasse ein und legt eine tägliche Höchstmenge von 2,25 Milligramm fest.

 

Gleichwohl ist Zink als Zusatz sehr beliebt, etwa 20 Prozent aller Konsumenten solcher Nahrungs-Extras entscheiden sich für dieses Element. Durchschnittlich nehmen diese Männer und Frauen fünf Milligramm Extrazink pro Tag auf. 



 

Zink ist ein Element, das in der Natur im Boden und auch in nahezu allen Pflanzen und Tieren vorkommt. Tatsächlich ist es Bestandteil etlicher Enzyme und hat vielfältige Wirkungen im Stoffwechsel. Erkältungssymptome reduziert es nicht, das fand eine Übersichtsarbeit der renommierten Cochrane Stiftung heraus.



 

Die amerikanischen Gesundheitsbehörden stellen fest, dass Zinktabletten nicht mehr können, als einen Mangel zu verhindern. Eine Extraportion führt nicht zu mehr Gesundheit. Zuviel Zink kann nach Erkenntnissen der US-Behörden Fieber auslösen, Husten, Magenschmerzen und Müdigkeit. Mehr als 100 Milligramm täglich oder die Einnahme von Zink über einen langen Zeitraum kann das Risiko für Prostatakrebs verdoppeln. Die Kombination von Zinktabletten mit einem Multivitaminpräparat kann Krebsentstehung befördern. Ab 450 Milligramm pro Tag kommt es zu Störungen in der Eisenbalance des Blutes, ab etwa zwei Gramm zu akuten Vergiftungserscheinungen, tödlich bei einmaliger Verabreichung wären Mengen ab zehn Gramm.



 

Nach deutschen Einschätzungen führt zu viel Zink zu Kupfermangel und Störungen in der Blutbildung.



 

Zinksupplemente sind nach Expertenansicht nicht nötig, da der tägliche Bedarf von sieben Milligramm für Frauen sowie zehn Milligramm für Männer gut über normales Essen gedeckt werden kann. Bereits zwei Scheiben Vollkornbrot mit Käse und 5 Esslöffeln Haferflocken oder in einer Portion (150 Gramm) Rindfleisch und einem Glas Milch reicht dafür aus. Am zinkreichsten sind Austern mit knapp 80 Milligramm pro 100 Gramm. Gute Zinklieferanten sind Fleisch, etwa Schwein, Lamm oder Huhn, aber auch Bohnen und Linsen, Mais, Weizen, Hafer und Hirse, Nüsse und Cashewkerne.