Hmm. Räusper. Vielleicht sollten wir besser Trippa sagen. Oder Tripe. Vielleicht auch Tripes. Klingt alles besser, auf italienisch, französisch, englisch. Also: Wir haben es hier mit einem kulinarischen Welterfolg zu tun. Und zwar seit Jahrhunderten, ach was: Jahrtausenden. Die ursprüngliche deutsche Bezeichnung „Kaldaunen“ kommt immerhin vom lateinischen „calduna“ („noch warme Eingeweide“). Es handelt sich um Teile des Verdauungstrakts von Wiederkäuern, also vorzugsweise Rindern, die dennoch früher sogar in der Fastenzeit gegessen werden durften, weil Gottes Blick so weit in die Eingeweide wohl nicht reichte. Heute sollten sie eigentlich eine Renaissance erfahren, im Zuge des Trends, aus Respekt vor dem Mitgeschöpf alle Teile zu nutzen („Nose to Tail“, von der Schnauze bis zum Schwanz also). Dieses Rezept ist inspiriert von süddeutscher Tradition, sein Geheimnis liegt in unglaublich vielen Lorbeerblättern. Dazu gibt es einfach Bauernbrot, Bratkartoffeln oder, als Geste der Aufgeschlossenheit gegenüber einem globalen kulinarischen Kulturgut: Reis. Passt erstaunlich gut. Egal, wie wir sie nennen.