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Smoothies

Smoothies gelten als gesund, gewissermaßen als Früchte in flüssiger Form. Ebenso das Obst aus dem Plastik-Quetschbeutel („Quetschie“). Allerdings handele es sich nach verschiedenen Untersuchungen um wahre Zuckerbomben, und die darin enthaltene Fruktose hat im Übermaß schädliche Folgen für den Organismus. Die konzentriert enthaltene Säure kann ferner zu Zahnschäden führen. Bei der industriellen Verarbeitung und der dabei nötigen Erhitzung entstehen überdies Problemstoffe, die Krankheiten fördern und das Alter beschleunigen können. Echtes Obst hingegen kann weiterhin als gesund gelten, auch wegen der darin enthaltenen Ballaststoffe.

 

Die Ballaststoffe im echten Obst haben auch einen gewissen Sättigungseffekt, der bei den industriell verwandelten Früchten fehlt, weswegen weit mehr davon aufgenommen wird.

 

Mit dem Smoothie oder Quetschie nehmen die Kinder (und natürlich auch Erwachsene) mehr Fruktose auf als bei echtem Obst, Äpfeln, Birnen, Erdbeeren. Ein Smoothie-Glas entspricht 500 Gramm echter Frucht, und der entsprechenden Menge an Fruktose.

 

Für Ernährungswissenschaftler bedenklich ist der Umstand, dass dies zu einer Fruktose-Überlastung der Leber führen kann, und auf Dauer zur sogenannten nichtalkoholischen Fettlebererkrankung (Non-alcoholic fatty liver disease, kurz NAFLD), an der in Europa schon 30 Prozent der Bevölkerung leiden sollen. Smoothie oder Quetschie haben auf die Leber mithin einen vergleichbaren Effekt wie Bier oder Schnaps.

 

Die zuständige medizinische Fachgesellschaft in Europa (European Society for Paediatric Gastroenterology Hepatology and Nutrition, kurz ESPGHAN) hat daher schon vor erhöhter Zuckeraufnahme von Kindern unter anderem durch Säfte und Smoothies gewarnt.

 

Bei Untersuchungen der österreichischen Arbeiterkammer haben sich Smoothie als wahre Zuckerbomben entpuppt. Rekordhalter waren die Smoothies der Fast-Food-Ketten Burger King und McDonald’s - mit fast 79 Gramm pro Portion, so viel wie 20 Stück Würfelzucker. Aber selbst bei Bio-Smoothies waren es noch 15,3 Gramm Zucker pro 100 Gramm oder zehn Würfelzucker pro Fläschchen, wie etwa bei der Öko-Marke Voelkel in ihrem Smoothie Fair to go Traube Ananas Kokos.

 

„Inakzeptabel hoch“ sei der Zuckergehalt, bemängelten auch britische Wissenschaftler, die sich im British Medical Journal mit den Smoothies befasst haben – und ihnen, verglichen mit Säften, einen erheblich höheren Zuckergehalt bescheinigten.

 

Auch die Quetschies, die kleinen Plastik-Quetschbeutel, die auf jedem Spielplatz allgegenwärtig sind. Sie sind „etwa so süß wie Fruchtzwerge“, moniert Öko-Test. Hochkonzentrierte Zuckerbomben, vor denen der Körper des Kindes kapitulieren muss.

 

Hinzu kommt: Als Industrieprodukte werden Smoothies und Quetschies sterilisiert – und damit werden nicht nur Vitamine eliminiert, sondern auch Mikroben, die nützlichen Kleinstlebewesen, die im Darm die Körperabwehr formieren. Die industriell transformierten Früchte werden mithin zur Gefahr fürs Immunsystem.

 

Der Körper empfindet die Flut von Säften, die heute auf ihn einregnen, offenbar sogar als Fall für die hauseigene Kläranlage: die Niere. So können Fruchtsäfte überraschenderweise, ebenso wie Softdrinks, das Risiko für chronische Nierenkrankheiten erhöhen, wie eine Studie im Nierenkundler-Fachblatt Nephrology ergab. Das Risiko ist schon feststellbar, wenn jemand nur viermal pro Woche Saft trinkt, verglichen mit denen, die das weniger als einmal alle zwei Wochen tun.

 

Eine bisher übersehene Rolle könnten auch jene Problemprodukte spielen, die in der Wissenschaft mit wachsender Besorgnis betrachtet werden: die sogenannten Advanced Glycation End Products (AGEs). Sie entstehen durch die bei Industrieprodukten generell nötige Erhitzung, verlängern damit die Haltbarkeit (Shelf Life), verkürzen aber das Leben jener, die sie konsumieren, beschleunigen das Altern und fördern vielerlei Krankheiten.

 

Sie stehen auch im Verdacht bei einem überraschenden Effekt von Apfelsaft: Er kann schon bei Jugendlichen das Risiko für Arthritis fördern, die vermeintlich altersbegleitende chronische Gelenkentzündung, jedenfalls wenn sie viele Säfte trinken, wie eine Studie im Journal Nutrition & Diabetes ergab.

 

Echtes Obst war, wie eigens in Auftrag gegebene Analysen ergaben, praktisch völlig frei von solchen Altersbeschleunigern, während industrielle Produkte generell belastet waren, Apfelsaft, Karottensaft, aber auch die etwa bei Starbucks erhältlichen Smoothies der Marke Innocent, die zum Coca-Cola-Konzern gehört (siehe Hans-Ulrich Grimm: Echtes Essen).

 

Innocent-Produkte waren auch im Test bei einer Untersuchung britischer Wissenschaftler, die den Smoothies zahnschädliches Potential attestierten: Sie könnten aufgrund der enthaltenen Säure zu sogenannten Erosionsschäden am Zahnschmelz führen, die zuvor vor allem bei säurehaltigen Softdrinks beobachtet worden waren.