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Ballaststoffe

Ballaststoffe halten den Darm gesund. Sie fördern die Verdauung und stärken damit auch das Immunsystem.
 Wasserunlösliche Ballaststoffe, wie etwa Lignin oder Zellulose aus Holz und faserigen Gemüseteilen, können im Darm Wasser aufsaugen und binden, machen den Darminhalt voluminöser, das aktiviert die Darmbewegung und sorgt unter anderem für regelmäßigen Stuhlgang.

 Wasserlösliche Ballaststoffe, wie etwa Inulin aus Chicorée oder Spargel, Pektin aus dem Apfel oder Schleimstoffe aus Leinsamen wirken so gesund, weil sie unsere Darmflora füttern. Sie passieren den Dünndarm unverändert und können dann von den die Bakterien des Dickdarms verdaut werden, dabei wird Immunsystem unterstützt und Substanzen gebildet, die vor Darmkrebs schützen.



 

Als Ballaststoffe bezeichnet man jene Nahrungsbestandteile, die nicht verdaut werden können, man hielt sie einst für unnützen Ballast. Sie stammen aus harter Pflanzensubstanz, wie etwa der Schale des Vollkorngetreidekorns, Bohnen und Linsen, Nüssen oder Saaten. Ballaststoffreich sind auch harte Gemüse, wie etwa Kohl, Rüben und Zwiebeln. Aber auch Äpfel, die Schale von Zitrusfrüchten und sogar schleimige Algen enthalten Ballaststoffe.
 Im normalen Essen sind sie also weit verbreitet. Gesundheitsexperten bemängeln allerdings, dass die heute weit verbreitete Industrienahrung zu wenig Ballaststoffe liefert. Daher helfen Nahrungsmittelhersteller bei ihren Produkten nun künstlich nach und bieten ballaststoffreiche Joghurts oder sogar Putenleberwurst mit Ballaststoffen an.



 

Vor allem die Bakterien im Darm sind auf Ballaststoffe zum Beispiel ganz verrückt. Wenn sie die nicht kriegen, dann fangen sie in ihrer Verzweiflung an, den Darm selbst anzuknabbern. Das führt zum Abbau der Schleimschicht – und zu erhöhter Anfälligkeit für Infektionen. »Wenn du sie nicht fütterst, fressen sie dich«, sagt der Mikrobiologe Eric Martens von der University of Michigan in Ann Arbor.

 

Unsere Vorfahren haben noch 100 Gramm Ballaststoffe am Tag gegessen, heute sind es in modernen Industriegesellschaften nur noch 15 bis 20 Gramm. Denn die modernen Supermarktprodukte haben leider nur wenig von den wichtigen Ballaststoffen. So haben frische Tomaten (laut Standardwerk CRC Handbook of Dietary Fiber in Human Nutrition), 1,4 Gramm pro 100 Gramm, Dosentomaten hingegen nur 0,85. Frische Erdbeeren haben doppelt so viele (2,12 Gramm) wie die aus der Dose (1,0 Gramm).

 

Besonders deutlich sind die Unterschiede, wenn es morgens ums Frühstück geht. Da haben die Haferflocken fürs Müsli knapp 30 Gramm, die Leinsamen noch einmal 25 Gramm, die Cornflakes von Kellogg’s hingegen nur 0,75. Auch bei den Knabbersachen gibt es erhebliche Unterschiede: Mandeln liegen bei 15,9 Gramm, Popcorn hat bloß 1,13 Gramm.

 

Gravierend ist auch der Unterschied zwischen Säften und dem echten Obst. So hat ein Apfel 17,7 Gramm Ballaststoffe, Apfelsaft nur einen Bruchteil: 0,25 Gramm. Ähnlich ist es bei der Orange: Sie hat sechsmal so viel Ballaststoffe (3,14 Gramm) wie Orangensaft (0,50 Gramm).

 

»Wenn Sie die Wahl haben, Orangensaft zu trinken oder eine Orange zu essen, dann entscheiden Sie sich für die Orange: Die hat weit mehr Ballaststoffe«, empfiehlt Amanda Henry vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig.

 

Es gibt auch der Gesundheit möglicherweise abträgliche Ballaststoffe, wie etwa das unlöslichen Carrageen (E407) das vor allem als Stabilisator in Sahne, Dressings, Eiscreme oder anderen milchhaltigen Produkten eingesetzt wird. Die Wissenschaft ist sich nicht einig, inwieweit die industriell eingesetzten Carrageensorten der Gesundheit schaden. Nach Ansicht einiger Forscher können sie Geschwüre im Magen-Darm-Trakt und sogar Brustkrebs fördern.


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! Hinweis

Das DR. WATSON Lexikon gibt keine medizinischen Ratschläge oder Empfehlungen. Das DR. WATSON Lexikon informiert über Nahrungsmittel – unabhängig, wissenschaftlich fundiert, verständlich. Und immer mit einer klaren Perspektive: Die Gesundheit und das Wohlbefinden der Konsumenten.

 

Das DR. WATSON Lexikon betrachtet auch die Rolle des modernen Ernährungssystems, der sogenannten westlichen Ernährung, mit der globalen industriellen Einheitskost der großen Konzerne, vor allem der gesundheitlich problematischen ultra-verarbeiteten Nahrung. 

 

Es informiert über die Auswirkungen der Nahrungsmittel auf den menschlichen Organismus, insbesondere über die Folgen deren industrielle Produktion, auch auf, die Umwelt, den Planeten.

 

Das ist das neue Paradigma bei der Bewertung: Der Grad der Entfernung von der Natur.

 

Immer mehr Fachleute in aller Welt sehen dies als wesentliches Kriterium bei der Frage nach dem gesundheitlichen Wert der Lebensmittel.

 

Denn es ist ein großer Unterschied, ob ein Erdbeerjoghurt selbst gemacht wird, mit frischen Früchten, oder ob er aus dem Plastikbecher kommt. Oder die Pizza: Da ist die Tiefkühlvariante ein völlig anderes Nahrungsmittel als das traditionelle Vorbild. Auch bei den Vitaminen ist es wichtig, ob sie aus einem Apfel kommen, oder aus der Corn-Flakes-Packung, oder gar als Pille aus der Apotheke, dem Drogeriemarkt oder dem Internet.

 

Es geht im 21. Jahrhundert nicht mehr bloß um Kalorien, um Nährstoffe und Schadstoffe, Viren und Bakterien, um Zucker, Fett, Vitamine.

 

Es geht auch um die Chemie im Essen, um Kollateralschäden der industriellen Produktion, sogar um die Verbindungen von Medien und einflussreichen Fachleuten zu Industriekonzernen – und um allfällige Schieflagen im Expertenurteil, die bei Konsumenten zu Fehlentscheidungen bei der Nahrungsauswahl und damit zu Gesundheitsproblemen führen können.

 

Das DR. WATSON Lexikon zeigt die Folgen der industriellen Herstellung von Nahrung – auch für die Gesellschaft, die einen immer größeren Aufwand treiben muss, um die zunehmende Krankheitslast zu bewältigen.

 

Die Industrialisierung der Nahrung hat auch Auswirkungen auf das Gehirn, die Psyche, das Wohlbefinden, die intellektuelle Leistungsfähigkeit und das Verhalten.

 

Die industrielle Nahrungsproduktion stellt eine epochale Veränderung dar, nach Ansicht mancher Experten vergleichbar mit den Umwälzungen in jener Zeit, als die Menschen sesshaft wurden.

 

Es geht um uns alle, ganz persönlich, auch um unsere Kinder, deren Zukunft, die ganze Gesellschaft, sogar um die Tiere, die unter der Entfremdung von den natürlichen Grundlagen ebenfalls leiden.

 

Mehr Wissen über diese Veränderungen – und was sie für mich bedeuten: Das DR. WATSON Lexikon liefert die nötigen Informationen – und damit wertvolle Anregungen für den Weg aus der industriellen Ernährungsfalle.

 

DR. WATSON informiert auch über die Auswirkungen von chemischen Zusatzstoffen auf den Organismus, auf die Gesundheit, detalliert und ausführlich in einer eigenen Datenbank.

 

Offiziell gelten sie als unbedenklich. Doch es kommt natürlich auf die verzehrten Mengen an. Die steigen seit Jahrzehnten steil an - und damit auch die Risiken.

 

So stehen etwa Geschmacksverstärker wie Glutamat in Verdacht, zu Krankheiten wie Alzheimer und Parkinson beizutragen. Farbstoffe können zu Hyperaktivität und Lernstörungen führen (ADHS). Auch Migräne kann von Lebensmittelzusätzen ausgelöst werden. Süßstoffe wie Aspartam stehen sogar unter Krebsverdacht. Konservierungsstoffe können den Darm schädigen und das Immunsystem stören. Zitronensäure kann die Zähne angreifen, außerdem schädliche Metalle wie Aluminium ins Gehirn transportieren. Industrielles Aroma kann dick machen. Phosphate können den Alterungsprozess beschleunigen und Krankheiten früher auftreten lassen wie Herzleiden, Bluthochdruck, die Knochenschwäche Osteoporose.

 

Überraschenderweise können sich die Effekte der einzelnen Chemikalien durch die gemeinsame Verabreichung vervielfachen. Das zeigte unter anderem eine Studie der Universität Liverpool mit den zwei Farbstoffen E104 (Chinolingelb) und E133 (Brillantblau), dem Geschmacksverstärker Glutamat (E621), und der Süßstoff Aspartam (E951).

 

Das Ergebnis: Die schädliche Wirkung der Zusatzstoffe auf das Gehirn (Neurotoxizität) addierte sich nicht, wie zu erwarten wäre, sondern vervielfachte sich. Eine Mischung aus dem blauen Farbstoff E133 und Glutamat (E621) etwa bremste das Zellwachstum nicht, wie zu erwarten gewesen wäre, um 15,8 Prozent, sondern um 46,1 Prozent. Eins und eins ist bei Zusatzstoffen also nicht gleich zwei, sondern mitunter auch sechs.

 

DR. WATSON informiert natürlich auch über die Alternativen. Über Bio-Lebensmittel, die Vorzüge klassischer Ernährungssysteme mit kleinen Bauern, Gärtnern, Köchen, die traditionelle Ernährung, etwa die mediterrane Kost, die als Königsweg gilt zu einem gesunden und langen Leben.

 

Und DR. WATSON berichtet über Neues und Spannendes aus der Welt der Lebensmittel und der Ernährung, in den DR. WATSON NEWS.