Viele glauben ja, der Saft sei praktisch nur eine andere Erscheinungsform des Obstes. Das ist leider ein Irrtum. Auf dem Weg vom Apfel zum Saft geht einiges von der legendären Gesundheitswirkung (»An apple a day keeps the doctor away«) verloren. Und wider Erwarten erhöht der moderne Apfelsaft aus dem Supermarkt sogar das Risiko für einige Krankheiten, vor allem bei Kindern. Verantwortlich scheint unter anderem der Fruchtzucker („Fruktose“) zu sein, aber auch die industrielle Verarbeitung inklusive Erhitzung, die zu neuen Problemprodukten führt. Auch kann durch die Produktion und Lagerung auch der Gehalt an gesundheitsförderlichen Inhaltsstoffen sinken, so eine chinesische Studie von 2020.
Viele Untersuchungen zeigen überraschende Risiken und Nebenwirkungen. So kann Apfelsaft beispielsweise zu Asthma führen, bei Kindern zwischen zwei und neun Jahren, wie bei einer Studie herauskam. Kinder, die mehr als fünfmal pro Woche Apfelsaft und Ähnliches getrunken hatten, hatten ein doppelt so hohes Risiko wie ihre Altersgenossen, die den Saft weniger als einmal im Monat getrunken hatten. Fazit: Apfelsaft könnte ein bisher »übersehener Faktor bei Asthma unter Kindern« sein.
Die Ursachen sind noch unerforscht, möglicherweise spielt auch hier der Fruchtzucker eine Rolle und die Stoffe, die daraus gebildet werden, die dann durch den Körper reisen und Entzündungen fördern.
Wenn der Körper mit Fruchtzucker geflutet wird, überfordert das sogar die Nieren, die als Kläranlage des Körpers gelten. So können Fruchtsäfte überraschenderweise ebenso wie Softdrinks das Risiko für chronische Nierenkrankheiten erhöhen, wie etwa eine Studie im Nierenkundler-Fachblatt Nephrology ergab. Das Risiko ist schon feststellbar, wenn jemand nur viermal pro Woche Saft trinkt, verglichen mit denen, die das weniger als einmal alle zwei Wochen tun. Das muss das Kind nicht gleich treffen – aber das Risiko wird erhöht, wenn das Kind dauernd Saft trinkt. Der kann, ebenso wie Softdrinks, sogar das Risiko für Gicht erhöhen.
Apfelsaft kann sogar zu Arthritis führen, der vor allem bei Älteren verbreiteten Krankheit an den Gelenken. Die bekommen sogar schon Jugendliche - wenn sie viel Saft trinken. Das kam bei einer Studie heraus, die im Journal Nutrition & Diabetes erschienen ist.
Bei den Nebenwirkungen können möglicherweise die Advanced Glycation End Products (AGEs) eine Rolle spielen, die bei der Erhitzung entstehen.
So unterscheiden sich Apfel und Apfelsaft deutlich bei einer von vielen AGE-Verbindungen, die als Leitsubstanz gilt, dem sogenannten CML (Carboxymethyllysin).
Bei eigens in Auftrag gegebenen Analysen hatte der knackige Bio-Apfel, wie gewachsen am Baum, nur 0,2 Milligramm pro Kilo, der Apfelsaft von Lidl hingegen, ebenfalls Bio, stolze 127,5, also das mehr als 600fache (siehe Hans-Ulrich Grimm: Echtes Essen).
Gravierend ist auch der Unterschied bei den Ballaststoffen. Davon hat ein Apfel 17,7 Gramm, Apfelsaft aber nur einen Bruchteil: 0,25 Gramm.
Die Ballaststoffe sollen ja besonders für den Darm wichtig sein, und damit unter anderen fürs Immunsystem, aber auch für die geistige Leistungsfähigkeit, das Befinden, das Verhalten.
Wenn der Apfelsaft in Aluminiumtanks gelagert worden ist, könne, so das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), die unschädliche Aufnahmemenge »um ein Vielfaches überschritten werden«. Und Aluminium gilt bekanntlich als Risikofaktor unter anderem für Hyperaktivität, Lernstörungen (ADHS) und geistigen Abbau (Alzheimer).
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Immer mehr Fachleute in aller Welt sehen dies als wesentliches Kriterium bei der Frage nach dem gesundheitlichen Wert der Lebensmittel.
Denn es ist ein großer Unterschied, ob ein Erdbeerjoghurt selbst gemacht wird, mit frischen Früchten, oder ob er aus dem Plastikbecher kommt. Oder die Pizza: Da ist die Tiefkühlvariante ein völlig anderes Nahrungsmittel als das traditionelle Vorbild. Auch bei den Vitaminen ist es wichtig, ob sie aus einem Apfel kommen, oder aus der Corn-Flakes-Packung, oder gar als Pille aus der Apotheke, dem Drogeriemarkt oder dem Internet.
Es geht im 21. Jahrhundert nicht mehr bloß um Kalorien, um Nährstoffe und Schadstoffe, Viren und Bakterien, um Zucker, Fett, Vitamine.
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DR. WATSON informiert auch über die Auswirkungen von chemischen Zusatzstoffen auf den Organismus, auf die Gesundheit, detalliert und ausführlich in einer eigenen Datenbank.
Offiziell gelten sie als unbedenklich. Doch es kommt natürlich auf die verzehrten Mengen an. Die steigen seit Jahrzehnten steil an - und damit auch die Risiken.
So stehen etwa Geschmacksverstärker wie Glutamat in Verdacht, zu Krankheiten wie Alzheimer und Parkinson beizutragen. Farbstoffe können zu Hyperaktivität und Lernstörungen führen (ADHS). Auch Migräne kann von Lebensmittelzusätzen ausgelöst werden. Süßstoffe wie Aspartam stehen sogar unter Krebsverdacht. Konservierungsstoffe können den Darm schädigen und das Immunsystem stören. Zitronensäure kann die Zähne angreifen, außerdem schädliche Metalle wie Aluminium ins Gehirn transportieren. Industrielles Aroma kann dick machen. Phosphate können den Alterungsprozess beschleunigen und Krankheiten früher auftreten lassen wie Herzleiden, Bluthochdruck, die Knochenschwäche Osteoporose.
Überraschenderweise können sich die Effekte der einzelnen Chemikalien durch die gemeinsame Verabreichung vervielfachen. Das zeigte unter anderem eine Studie der Universität Liverpool mit den zwei Farbstoffen E104 (Chinolingelb) und E133 (Brillantblau), dem Geschmacksverstärker Glutamat (E621), und der Süßstoff Aspartam (E951).
Das Ergebnis: Die schädliche Wirkung der Zusatzstoffe auf das Gehirn (Neurotoxizität) addierte sich nicht, wie zu erwarten wäre, sondern vervielfachte sich. Eine Mischung aus dem blauen Farbstoff E133 und Glutamat (E621) etwa bremste das Zellwachstum nicht, wie zu erwarten gewesen wäre, um 15,8 Prozent, sondern um 46,1 Prozent. Eins und eins ist bei Zusatzstoffen also nicht gleich zwei, sondern mitunter auch sechs.
DR. WATSON informiert natürlich auch über die Alternativen. Über Bio-Lebensmittel, die Vorzüge klassischer Ernährungssysteme mit kleinen Bauern, Gärtnern, Köchen, die traditionelle Ernährung, etwa die mediterrane Kost, die als Königsweg gilt zu einem gesunden und langen Leben.
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