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Fruktose

Fruktose, umgangssprachlich Fruchtzucker genannt, hatte lange ein gutes Image, galt als gesunder Energiespender sogar für Diabetiker, weil der menschliche Körper sie ohne Hilfe von Insulin abbauen kann. Vor allem Lightprodukte, Kinderlebensmittel und Getränke für Sportler werden häufig mit Fruktose versetzt, früher auch Diabetikerlebensmittel. Doch die weite Verbreitung der industriellen Formen des Fruchtzuckers hat erhebliche Gesundheitsrisiken zur Folge.

 

So gilt Fruktose als Dickmacher, als Risikofaktor für die Zuckerkrankheit Diabetes und sogar die sogenannte „nichtalkoholische Fettlebererkrankung“ (NAFLD, für Nonalcoholic Fatty Liver Disease). Ein Krankheitsbild von wachsender Bedeutung ist zudem die sogenannte Fruktose-Intoleranz – was besonders verhängnisvoll ist, weil die Betroffenen auch keinen natürlichen Fruchtzucker, also auch kein Obst mehr beschwerdefrei essen können.

 

Zu einem bisher unerkannten Fruktoseproblem können die vermeintlich gesunden industriell hergestellten Smoothies, das sogenannte Quetschobst aus dem Plastikbeutel („Quetschie“) oder auch die Fruchtriegel führen.

 

Der industrielle Fruchtzucker kann nach neuen Untersuchungen die hormonellen Abläufe im Körper so stören, dass man nach dem Essen nicht satt wird – und mehr isst als nötig.

 

Wie Fruktose zum Dickmacher werden kann, haben Wissenschaftler des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung (DIfE) in Tierversuchen gezeigt. Ergebnis, so das Institut: »Obwohl die Tiere annähernd alle die gleiche Kalorienmenge zu sich nahmen, legten die mit Fruchtzucker ernährten Mäuse beinahe doppelt so viel an Gewicht zu wie ihre Rohrzucker konsumierenden Artgenossen.«

 

Und: Gemäß dem evolutionären Plan wurde der überschüssige Fruchtzucker eingelagert – wodurch die Leber verfettete. Der Vorgang zeigt, wie das industrielle Ernährungssystem dazu führen kann, dass evolutionär bewährte und sinnvolle Abläufe durch ein Überangebot von einzelnen Elementen plötzlich zu Übergewicht und Krankheiten führen.

 

Denn Fruktose ist eigentlich harmlos, ja nützlich. Sie steckt in Früchten, signalisiert im Gehirn das Vorhandensein einer Fülle von gesunder Nährstoffe, die möglichst zahlreich aufgenommen werden sollten, weswegen dafür auch die Sättigungsmechanismen abgeschaltet wurden (siehe Leptin, Insulin). Überschüssige Mengen könnten eingespeichert werden, für schlechte Zeiten – in der Leber.

 

Und genau dieser eigentlich sinnvolle Mechanismus wird jetzt zum Problem, durch permanente Verfügbarkeit und die zunehmende industrielle Verarbeitung der Nahrung.

 

So kommt Fruktose in zahlreichen Industrienahrungsmitteln als zusätzliches Süßungsmittel zum Einsatz, auch weil es so gesund und sympathisch kling („Fruchtzucker“, „Fruchtsüße“, „Süße aus Früchten“).

 

Zudem gibt es dank technologischer Fortschritte im industriellen Foodsystem auch bisher ungenutzte Fruktosequellen, und damit den mittlerweile bei Medizinern vor allem in den USA berüchtigen fruktosehaltigen Glukosesirup aus Mais (»High Fructose Corn Syrup«, HFCS) eine industriell verwandelte Variante, die in den USA häufig in Softdrinks, Gebäck, Marmelade, Ketchup und Süßigkeiten eingesetzt wird.

 

Der Verbrauch dieser Produkte steigt stetig, der Durchschnittsamerikaner bezieht schon zehn Prozent seiner Kalorien aus Industrie-Fruktose.

 

In Deutschland sind in Industrienahrungsmitteln Mischungen aus Fruktose und Glukose gebräuchlich, die je nach Mischungsverhältnis als Glukose-Fruktose-Sirup oder Fruktose-Glukose-Sirup bezeichnet werden.

 

Das Überangebot an industriell erzeugter Fruchtsüße wird durch das evolutionär angelegte Bevorratungssystem in Fett umgewandelt, auf dass es später wieder, in kalten Winterzeiten, in den Energiegträger Zucker zurückverwandelt werde („Glukoneogenese“).

 

Doch die Mangelzeiten kommen nicht, im Gegenteil, der Fruktosestrom hält an, der Körper verfettet – und wird krank.

 

Fruktose wird auch zum Dickmacher, weil sie, ebenfalls gemäß dem evolutionär angelegten Ablaufplan, den Ausstoß des Sättigungshormons Leptin drosselt. Das zeigten US-Forscher um Studienleiterin Karen Teff in verschiedenen Untersuchungen.

 

Sie und ihr Team hatten die Wirkung eines mit Fruktose gesüßten Getränkes auf 17 übergewichtige Frauen und Männer beobachtet. Diese bekamen, zu einer jeweils exakt gleichen Mahlzeit, einmal einen Fruktosedrink, ein anderes Mal ein mit Glukose, also Traubenzucker, gesüßtes Getränk.

 

Wenn die Testpersonen zur Mahlzeit Fruchtzucker tranken, schüttete ihr Körper deutlich weniger Leptin aus als nach dem Traubenzuckerdrink.

 

Die Lobby-Organisation Corn Refiners Association (CRA) hielt dagegen: Eine Studie im American Journal of Clinical Nutrition fand keinerlei Unterschied im Hinblick auf Appetitregulierung, und mithin keinen Grund für Übergewicht durch industriellen Fruchtzucker.

 

Doch die Daten unabhängiger Forscher zeigen noch mehr Verdachtsmomente.

 

So sehen Forscher um den Mediziner Gerald Shulman von der amerikanischen Universität Yale nach ihrer 2009 veröffentlichten Untersuchung gar einen klaren Zusammenhang zwischen der weltweiten Zunahme des Fruktosekonsums und der Ausbreitung der Zuckerkrankheit sowie dem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten.

 

Auch das hängt mit der evolutionär angelegten Einlagerung überschüssigen Fruchtzuckers in Form von Fett zusammen, verwandelt in sogenannte Triglyzeride, die sozusagen die Blutadern verstopfen und daher als Risikofaktor für Herzkrankheiten, Schlaganfall und sogar Lungenembolien gelten.

 

John Bantle von der Universität im US-Bundesstaat Minnesota untersuchte diesen Vorgang in einer Studie mit 24 gesunden Versuchspersonen. Ergebnis: Vor allem die Männer reagierten auf die mit Fruchtzucker überladene Diät. Sie produzierten 32 Prozent mehr von diesen Triglyceriden,

 

Schon im Jahr 2000 machten Wissenschaftler der Universität von Toronto Versuche mit Hamstern, denen sie einen Fruktosesirup gaben, wie er in Softdrinks verwendet wird. Innerhalb weniger Wochen stiegen die Triglyceridwerte im Blut der Tiere, und sie entwickelten Insulinresistenz: Der Körper reagierte nicht mehr auf Insulinausschüttung, eines der Symptome für Diabetes.

 

Forscher um Professor Norman K. Pollock von der Universität für Gesundheitswissenschaften im US-Staat Georgia hatten 14- bis 18-jährige Jugendliche auf ihren Fruchtzuckerkonsum untersucht. Ergebnis: Je mehr Fruktose sie aufgenommen hatten, desto höher war ihr Blutdruck, desto mehr Entzündungsmarker hatten sie, auch mehr Fett im Körperinneren (das gefährliche „viszerale Fett“) und schlechtere Cholesterinwerte – alles Risikofaktoren für Herzkrankheiten und Diabetes. Eine Studie mit Schweizer Kindern kam zu ähnlichen Ergebnissen.

 

Und damit nicht genug: Fruktose kann auch Nierenkrankheiten verursachen, wie verschiedene Untersuchungen ergaben. Nach Ansicht von Professor Richard J. Johnson vom Zentrum für Nierenkrankheiten an der Universität von Colorado im gleichnamigen US-Bundesstaat Colorado, sollte Fruktose als „Umweltgift“ angesehen werden, das große gesundheitliche Auswirkungen hat.

 

Fruktose kann, so eine Untersuchung von Wissenschaftler der Universität Kalifornien, auch die Gehirntätigkeit verlangsamen und das Erinnerungsvermögen schwächen. Selbst bei Depressionen soll der Fruchtzucker eine Rolle spielen.

 

Auch die zunehmend industriell hergestellten Obstquellen für Kinder können zu Fruktosebomben werden. Die Smoothies beispielsweise, weil sie vergleichsweiße große Mengen an Fruchtzucker enthalten, zudem die Plastikbeutel mit dem Quetschobst („Quetschies“), in denen die Fruktose ebenfalls hochdosiert und schnell verfügbar verabreicht werden, und die Fruchtriegel, die ebenso stark fruktosehaltig sind.

 

„Das führt in der Regel zur kompletten Fruktose-Überlastung in der Leber. Und dann besteht die Gefahr, dass sich auch aus der Fruktose eine Fettleber entwickelt“, sagt die Hamburger Ernährungswissenschaftlerin Bettina Jagemann, die am örtlichen Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) Fettleberpatienten betreut.

 

Leberseitig betrachtet könnte man den Kindern gleich ein Bier geben: „Wenn Sie die Mengen sehen, um die es hier geht, kriegen Sie tatsächlich den gleichen Effekt“, sagt Jagemann.

 

Folgerichtig fordern Wissenschaftler wie der US-Professor Robert Lustig von der Universität von Kalifornien in San Francisco, Fruktose von Gesetzes wegen auf eine Stufe zu stellen mit Alkohol: „Fruktose wird völlig anders im Körper umgesetzt als zum Beispiel Traubenzucker, eher wie Alkohol. Fruktose kann deshalb auch die gleichen Erkrankungen verursachen wie Alkohol. Das sind zum Beispiel Leber- oder Herz- und Kreislaufschäden.“

 

Ein erster Schritt könne sein, das Süßungsmittel von der Liste der als sicher angesehenen Zutaten (GRAS-Liste) zu streichen. Dann dürfte die Industrie ihren Produkten nicht mehr beliebige Mengen Fruktose zusetzen.

 

Den natürlichen Apfel will natürlich auch er nicht von der Liste sicherer Lebensmittel streichen. Auch Lustig kritisiert nur die industrielle Variante, nicht aber den echten Fruchtzucker aus dem Obst: „Wenn Sie Obst essen, dann nehmen Sie den Fruchtzucker immer zusammen mit pflanzlichen Fasern auf. Diese Ballaststoffe sorgen dafür, dass nicht so viel Zucker verstoffwechselt wird und ins Blut übergeht. Die Fasern sind wie ein Gegengift: Sie verhindern eine Überdosierung von Fruktose im Körper. Wir haben sehr spezifische Daten, die zeigen: Wenn man Zucker zusammen mit Ballaststoffen einnimmt, dann ist das nicht schädlich.“

 

Jedenfalls dann, wenn man die Früchte nicht im Übermaß isst. Davor sind die Menschen, dank der Regulierung der Nahrungsaufnahme via Appetit, von Natur aus geschützt, weil jeder irgendwann der Früchte überdrüssig wird.

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Das DR. WATSON Lexikon gibt keine medizinischen Ratschläge oder Empfehlungen. Das DR. WATSON Lexikon informiert über Nahrungsmittel – unabhängig, wissenschaftlich fundiert, verständlich. Und immer mit einer klaren Perspektive: Die Gesundheit und das Wohlbefinden der Konsumenten.

 

Das DR. WATSON Lexikon betrachtet auch die Rolle des modernen Ernährungssystems, der sogenannten westlichen Ernährung, mit der globalen industriellen Einheitskost der großen Konzerne, vor allem der gesundheitlich problematischen ultra-verarbeiteten Nahrung. 

 

Es informiert über die Auswirkungen der Nahrungsmittel auf den menschlichen Organismus, insbesondere über die Folgen deren industrielle Produktion, auch auf, die Umwelt, den Planeten.

 

Das ist das neue Paradigma bei der Bewertung: Der Grad der Entfernung von der Natur.

 

Immer mehr Fachleute in aller Welt sehen dies als wesentliches Kriterium bei der Frage nach dem gesundheitlichen Wert der Lebensmittel.

 

Denn es ist ein großer Unterschied, ob ein Erdbeerjoghurt selbst gemacht wird, mit frischen Früchten, oder ob er aus dem Plastikbecher kommt. Oder die Pizza: Da ist die Tiefkühlvariante ein völlig anderes Nahrungsmittel als das traditionelle Vorbild. Auch bei den Vitaminen ist es wichtig, ob sie aus einem Apfel kommen, oder aus der Corn-Flakes-Packung, oder gar als Pille aus der Apotheke, dem Drogeriemarkt oder dem Internet.

 

Es geht im 21. Jahrhundert nicht mehr bloß um Kalorien, um Nährstoffe und Schadstoffe, Viren und Bakterien, um ZuckerFett, Vitamine.

 

Es geht auch um die Chemie im Essen, um Kollateralschäden der industriellen Produktion, sogar um die Verbindungen von Medien und einflussreichen Fachleuten zu Industriekonzernen – und um allfällige Schieflagen im Expertenurteil, die bei Konsumenten zu Fehlentscheidungen bei der Nahrungsauswahl und damit zu Gesundheitsproblemen führen können.

 

Das DR. WATSON Lexikon zeigt die Folgen der industriellen Herstellung von Nahrung – auch für die Gesellschaft, die einen immer größeren Aufwand treiben muss, um die zunehmende Krankheitslast zu bewältigen.

 

Die Industrialisierung der Nahrung hat auch Auswirkungen auf das Gehirn, die Psyche, das Wohlbefinden, die intellektuelle Leistungsfähigkeit und das Verhalten.

 

Die industrielle Nahrungsproduktion stellt eine epochale Veränderung dar, nach Ansicht mancher Experten vergleichbar mit den Umwälzungen in jener Zeit, als die Menschen sesshaft wurden.

 

Es geht um uns alle, ganz persönlich, auch um unsere Kinder, deren Zukunft, die ganze Gesellschaft, sogar um die Tiere, die unter der Entfremdung von den natürlichen Grundlagen ebenfalls leiden.

 

Mehr Wissen über diese Veränderungen – und was sie für mich bedeuten: Das DR. WATSON Lexikon liefert die nötigen Informationen – und damit wertvolle Anregungen für den Weg aus der industriellen Ernährungsfalle.

 

DR. WATSON informiert auch über die Auswirkungen von chemischen Zusatzstoffenauf den Organismus, auf die Gesundheit, detalliert und ausführlich in einer eigenen Datenbank.

 

DR. WATSON hat als erster Informationsdienst Zusatzstoffe einer eigenen Bewertung unterzogen, eigene Recherchen angestellt, tausende von Studien herangezogen und einheitlich nach den Kriterien der evidenzbasierten Medizin analysiert. Unsere Vorgehensweise ist klar definiert und transparent.

 

Offiziell gelten Zusatzstoffe in industrieller Nahrung als unbedenklich. Wer also nur wenig davon isst und von robuster Konstitution ist, hat nichts zu befürchten. (Bei Allergien allerdings kann ein Milligramm vom Falschen schon tödlich sein.)

 

Chemisch hergestellte Additive sind, im Gegensatz zu normalen Zutaten wie Blumenkohl, Sahne oder Hähnchenfleisch, keine traditionellen Bestandteile eines Gerichtes oder Lebensmittels. Der Körper hat deshalb keine adäquaten, evolutionär eingeübten Mechanismen zu ihrer Verarbeitung.

 

Der Mensch braucht keine Zusatzstoffe. Nur die Industrie braucht sie.

 

Sie dienen dazu, das industrielle Essen geschmacklich oder farblich aufzuwerten – äußerlich. Buntere Brause, braunere Saucen, haltbarere Nudelsuppen, luftigere Kuchen, Brötchen mit einer Extraportion Brötchenduft, cremigere Quarks mit weniger Fett, Joghurts, in denen jedes Fruchtstückchen stabil an seinem Platz bleibt.

 

Das Ziel: Industrielles Essen soll attraktiver erscheinen. Und das möglichst lange (Shelf Life). Denn in der Welt der Fabriken und Supermärkte müssen die Nahrungsmittel billig sein und widernatürlich lange halten, was nur mit den Mitteln der Chemie möglich ist.

 

Viele industrielle Nahrungsmittel kommen nicht ohne Zusatzstoffe aus. Tütensuppen würden schnell schimmeln, Margarine ranzig werden, bei Fruchtjoghurts sich Fruchtzubereitung und Joghurt trennen. Das Fertig-Dressing für den Salat würde sich in die Bestandteile Kräuter, Essig und Öl auflösen.

 

Die chemischen Stoffe mit den E-Nummern sind für die industrielle Nahrungsproduktion unerlässlich.

 

Viele wurden eigens konstruiert, maßgeschneidert für die Bedürfnisse der Food-Fabriken, gleichsam am Reißbrett, als reine Designerstoffe, ohne jedes Vorbild in der Natur. Manche der verwendeten Substanzen kommen auch in der Natur vor – doch durch die Verwendung als Zusätze explodieren die Verzehrsmengen.

 

Und so werden die chemischen Zusätze im Essen für immer mehr Menschen zum Gesundheitsrisiko. Bei vielen Zusatzstoffen sind ab einer gewissen Menge Nebenwirkungen nachgewiesen – und sie wiegen weit schwerer als vermutet. Vor allem Kinder verzehren von solchen Zusätzen mehr, als ihnen gut tut (ADI).

 

Es sind Risiken, die der Mensch selbst geschaffen hat. Es sind keine Kontaminationen durch Verunreinigung oder Verderb, sondern absichtlich hinzugefügte Additive.

 

Die Zusatzstoffe in solchen Nahrungsmitteln dienen nicht den Konsumenten, sondern den Herstellern industrieller Nahrung.

 

Sie sollen in erster Linie die Haltbarkeitsdauer verlängern und die Kosten senken. Der menschliche Organismus braucht solche Chemikalien nicht. Einen gesundheitlichen Nutzen für die Verbraucher haben sie ebenfalls nicht. Viele der Zusätze können die Gesundheit gefährden.

 

So stehen etwa Geschmacksverstärker wie Glutamat in Verdacht, zu Krankheiten wie Alzheimer und Parkinsonbeizutragen. Farbstoffe können zu Hyperaktivität und Lernstörungen führen (ADHS). Auch Migräne kann von Lebensmittelzusätzen ausgelöst werden. Süßstoffe wie Aspartam stehen sogar unter Krebsverdacht. Konservierungsstoffe können den Darm schädigen und das Immunsystem stören. Zitronensäure kann die Zähne angreifen, außerdem schädliche Metalle wie Aluminium ins Gehirn transportieren. Industrielles Aroma kann dick machen. Phosphate können den Alterungsprozess beschleunigen und Krankheiten früher auftreten lassen wie Herzleiden, Bluthochdruck, die Knochenschwäche Osteoporose.

 

Überraschenderweise können sich die Effekte der einzelnen Chemikalien durch die gemeinsame Verabreichung vervielfachen. Das zeigte unter anderem eine Studie der Universität Liverpool mit den zwei Farbstoffen E104 (Chinolingelb) und E133 (Brillantblau), dem Geschmacksverstärker Glutamat (E621), und der Süßstoff Aspartam (E951).

 

Das Ergebnis: Die schädliche Wirkung der Zusatzstoffe auf das Gehirn (Neurotoxizität) addierte sich nicht, wie zu erwarten wäre, sondern vervielfachte sich. Eine Mischung aus dem blauen Farbstoff E133 und Glutamat (E621) etwa bremste das Zellwachstum nicht, wie zu erwarten gewesen wäre, um 15,8 Prozent, sondern um 46,1 Prozent. Eins und eins ist bei Zusatzstoffen also nicht gleich zwei, sondern mitunter auch sechs.

 

DR. WATSON betrachtet die neuartigen Zutaten der Nahrung konsequent aus der Perspektive der Verbraucher. Die DR. WATSON Datenbank der Zusatzstoffe informiert nicht nur über die verwendeten Substanzen und ihre gesundheitlichen Folgen, sondern auch über ihre Verbreitung: Schließlich geht es um die individuelle Entscheidung der Konsumenten auf der Basis ihrer ganz persönlichen Vorlieben und Neigungen.

 

Das DR. WATSON Team wurde dabei von anerkannten Wissenschaftlern unterstützt und auch juristisch beraten. Die DR. WATSON Datenbank wird regelmäßig aktualisiert und erweitert. DR. WATSON ist unabhängig von fremden Interessen und Institutionen.

 

DR. WATSON informiert natürlich auch über die Alternativen. Über Bio-Lebensmittel, die Vorzüge klassischer Ernährungssysteme mit kleinen Bauern, Gärtnern, Köchen, die traditionelle Ernährung, etwa die mediterrane Kost, die als Königsweg gilt zu einem gesunden und langen Leben.

 

Und DR. WATSON berichtet über Neues und Spannendes aus der Welt der Lebensmittel und der Ernährung, in den DR. WATSON NEWS.

 

DR. WATSON beschäftigt sich auch mit den Hintergründen, geschichtlichen und gesellschaftlichen Zusammenhängen, mit Interessenkonflikten von Wissenschaftlern und Ernährungsberatern, und auch mit Machtfragen, der Lobby, die ganz entscheidend mitbestimmt, was auf den Tisch kommt, was wir zu uns nehmen.

 

So waren früher Mediziner und Behörden sehr besorgt über die chemischen „Fremdstoffe“ in der Nahrung, vor allem bei chronischer Aufnahme.

 

Mittlerweile hat sich die offizielle Haltung geändert.

 

Die Substanzen, die einst als „Fremdstoffe“ galten und sogar von den Fachleuten als „Gifte“ geschmäht wurden, wurden jetzt nicht nur rehabilitiert, sondern sogar geadelt. Obwohl Verbrauchertäuschung weiter offiziell verboten ist, gelten sie jetzt als „Stoffe zur Verbesserung von Lebensmitteln“ (im EU-Fachjargon: Food Improvement Agents). Zur Regelung des Umgangs mit diesen edlen Ingredienzen hat die Europäische Union ein ganzes Quartett aus Vorschriften erlassen, das „Food Improvement Agents Package“ (FIAP), bestehend aus vier Einzelverordnungen zu den unterschiedlichen Typen von Zusätzen.

 

Die Erkenntnisse über schädliche Effekte dieser „Stoffe zur Verbesserung von Lebensmitteln“ allerdings mehren sich.

 

Darüber informiert DR. WATSON  – unabhängig, wissenschaftlich fundiert, verständlich.