Für industrielle Milchprodukte wie Joghurt oder Eiscreme, sind echte Früchte untauglich, aufgrund ihrer natürlichen Konsistenz und ihrer Verderblichkeit. Sie werden daher ersetzt durch Fruchtzubereitungen. Allein in Deutschland werden jährlich über 500.000 Tonnen produziert. Fruchtzubereitungen enthalten allerlei Zusatzstoffe, die für Haltbarkeit sorgen, und industrielles Aroma liefert den Geschmack. In der Fruchtzubereitung muss der Mindestfruchtanteil bei 35 Prozent liegen, bei manchen Früchten reichen auch 15 Prozent, im fertigen Produkt liegt er bei lediglich 1,5 bis sechs Prozent.
Die Fruchtzubereitungen enthalten typischerweise neben verarbeiteten Früchten Zucker, Verdickungsmittel, wie etwa modifizierte Stärke (E1420, E1451), Pektin (E440), Johannisbrotkernmehl (E410), Guarkernmehl (E412), Carrageen (E407), außerdem Säureregulatoren. Wichtigste Zutat ist oft der Geschmack aus dem Labor: das industrielle Aroma. Denn der natürliche Geschmack geht im industriellen Verarbeitungsprozess verloren, oft schon auf dem Transport im die Fabrik.
Zudem wird das Erzeugnis zwecks längerer Haltbarkeit, pasteurisiert oder nach anderen Verfahren erhitzt. Auch dabei muss mit zusätzlichen Geschmacksverlusten gerechnet werden, mit industriellem Aroma halten die Hersteller dagegen,
Bis 2004 galt die sogenannte 25-Prozent-Regel: Bei zusammengesetzten Zutaten, wie etwa einer Fruchtzubereitung, mussten die einzelnen Bestandteile nicht angegeben werden, wenn sie weniger als 25 Prozent des Enderzeugnisses (etwa dem Joghurt) ausmachten. Die Grenze wurde dann auf zwei Prozent herabgesetzt.
Die Fruchtzubereitung ist aufgrund des geringen Fruchtgehaltes und der Verarbeitungsverluste von minderem Nährwert. So enthält selbst gemachter Erdbeerjoghurt nach Untersuchungen eines Hamburger Labors mit 0,12 Milligramm pro 100 Gramm sechsmal so viel vom Mineral Mangan wie ein Glas »Landliebe« (0,02 Milligramm).
Von Vitamin C enthält ein ganzes 500-Gramm-Glas »Landliebe« lediglich 0,5 Milligramm, die gleiche Menge vom echten, selbst gemachten Erdbeerjoghurt hingegen 4 Milligramm.
Ähnlich verhält es sich bei den »Fruchtzwergen«: Der »Fruchtzwerg« hat nach dieser Analyse nur 0,1 Milligramm Vitamin C auf 100 Gramm, der selbst gemachte Erdbeerjoghurt die achtfache Menge. In einem »Fruchtzwerg« (50 Gramm) steckt also mit viel Glück das Mark einer halben Erdbeere.
Weltmarktführer bei industriellen Fruchtzubereitungen ist überraschenderweise der österreichische Zuckerkonzern Agrana, mit einer Produktionskapazität von 500.000 Tonnen und Fabriken sogar in Afrika, in Kairo, Kapstadt und Johannesburg.
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Das DR. WATSON Lexikon gibt keine medizinischen Ratschläge oder Empfehlungen. Das DR. WATSON Lexikon informiert über Nahrungsmittel – unabhängig, wissenschaftlich fundiert, verständlich. Und immer mit einer klaren Perspektive: Die Gesundheit und das Wohlbefinden der Konsumenten.
Das DR. WATSON Lexikon betrachtet auch die Rolle des modernen Ernährungssystems, der sogenannten westlichen Ernährung, mit der globalen industriellen Einheitskost der großen Konzerne, vor allem der gesundheitlich problematischen ultra-verarbeiteten Nahrung.
Es informiert über die Auswirkungen der Nahrungsmittel auf den menschlichen Organismus, insbesondere über die Folgen deren industrielle Produktion, auch auf, die Umwelt, den Planeten.
Das ist das neue Paradigma bei der Bewertung: Der Grad der Entfernung von der Natur.
Immer mehr Fachleute in aller Welt sehen dies als wesentliches Kriterium bei der Frage nach dem gesundheitlichen Wert der Lebensmittel.
Denn es ist ein großer Unterschied, ob ein Erdbeerjoghurt selbst gemacht wird, mit frischen Früchten, oder ob er aus dem Plastikbecher kommt. Oder die Pizza: Da ist die Tiefkühlvariante ein völlig anderes Nahrungsmittel als das traditionelle Vorbild. Auch bei den Vitaminen ist es wichtig, ob sie aus einem Apfel kommen, oder aus der Corn-Flakes-Packung, oder gar als Pille aus der Apotheke, dem Drogeriemarkt oder dem Internet.
Es geht im 21. Jahrhundert nicht mehr bloß um Kalorien, um Nährstoffe und Schadstoffe, Viren und Bakterien, um Zucker, Fett, Vitamine.
Es geht auch um die Chemie im Essen, um Kollateralschäden der industriellen Produktion, sogar um die Verbindungen von Medien und einflussreichen Fachleuten zu Industriekonzernen – und um allfällige Schieflagen im Expertenurteil, die bei Konsumenten zu Fehlentscheidungen bei der Nahrungsauswahl und damit zu Gesundheitsproblemen führen können.
Das DR. WATSON Lexikon zeigt die Folgen der industriellen Herstellung von Nahrung – auch für die Gesellschaft, die einen immer größeren Aufwand treiben muss, um die zunehmende Krankheitslast zu bewältigen.
Die Industrialisierung der Nahrung hat auch Auswirkungen auf das Gehirn, die Psyche, das Wohlbefinden, die intellektuelle Leistungsfähigkeit und das Verhalten.
Die industrielle Nahrungsproduktion stellt eine epochale Veränderung dar, nach Ansicht mancher Experten vergleichbar mit den Umwälzungen in jener Zeit, als die Menschen sesshaft wurden.
Es geht um uns alle, ganz persönlich, auch um unsere Kinder, deren Zukunft, die ganze Gesellschaft, sogar um die Tiere, die unter der Entfremdung von den natürlichen Grundlagen ebenfalls leiden.
Mehr Wissen über diese Veränderungen – und was sie für mich bedeuten: Das DR. WATSON Lexikon liefert die nötigen Informationen – und damit wertvolle Anregungen für den Weg aus der industriellen Ernährungsfalle.
DR. WATSON informiert auch über die Auswirkungen von chemischen Zusatzstoffen auf den Organismus, auf die Gesundheit, detalliert und ausführlich in einer eigenen Datenbank.
Offiziell gelten sie als unbedenklich. Doch es kommt natürlich auf die verzehrten Mengen an. Die steigen seit Jahrzehnten steil an - und damit auch die Risiken.
So stehen etwa Geschmacksverstärker wie Glutamat in Verdacht, zu Krankheiten wie Alzheimer und Parkinson beizutragen. Farbstoffe können zu Hyperaktivität und Lernstörungen führen (ADHS). Auch Migräne kann von Lebensmittelzusätzen ausgelöst werden. Süßstoffe wie Aspartam stehen sogar unter Krebsverdacht. Konservierungsstoffe können den Darm schädigen und das Immunsystem stören. Zitronensäure kann die Zähne angreifen, außerdem schädliche Metalle wie Aluminium ins Gehirn transportieren. Industrielles Aroma kann dick machen. Phosphate können den Alterungsprozess beschleunigen und Krankheiten früher auftreten lassen wie Herzleiden, Bluthochdruck, die Knochenschwäche Osteoporose.
Überraschenderweise können sich die Effekte der einzelnen Chemikalien durch die gemeinsame Verabreichung vervielfachen. Das zeigte unter anderem eine Studie der Universität Liverpool mit den zwei Farbstoffen E104 (Chinolingelb) und E133 (Brillantblau), dem Geschmacksverstärker Glutamat (E621), und der Süßstoff Aspartam (E951).
Das Ergebnis: Die schädliche Wirkung der Zusatzstoffe auf das Gehirn (Neurotoxizität) addierte sich nicht, wie zu erwarten wäre, sondern vervielfachte sich. Eine Mischung aus dem blauen Farbstoff E133 und Glutamat (E621) etwa bremste das Zellwachstum nicht, wie zu erwarten gewesen wäre, um 15,8 Prozent, sondern um 46,1 Prozent. Eins und eins ist bei Zusatzstoffen also nicht gleich zwei, sondern mitunter auch sechs.
DR. WATSON informiert natürlich auch über die Alternativen. Über Bio-Lebensmittel, die Vorzüge klassischer Ernährungssysteme mit kleinen Bauern, Gärtnern, Köchen, die traditionelle Ernährung, etwa die mediterrane Kost, die als Königsweg gilt zu einem gesunden und langen Leben.
Und DR. WATSON berichtet über Neues und Spannendes aus der Welt der Lebensmittel und der Ernährung, in den DR. WATSON NEWS.