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02.03.2023

DR. WATSON News

„Sag mal, hast Du abgenommen?“

Besser essen, gesünder leben – und auch noch günstiger: Hier ist das Rezept


15 Kilo leichter: Wie hat er das geschafft? Das fragten viele, nachdem er sein Leben verändert hat, ausgelöst durch DR. WATSON und die Bücher von Hans-Ulrich Grimm. Jetzt hat er selbst ein Buch geschrieben, damit auch andere davon profitieren können. Von Gastautor Alex Weidmann



„Sag mal, hast Du abgenommen?“ Das fragen mich viele. Tatsächlich: Um 15 Kilo bin ich leichter geworden seit der Lebenswende in unserer Familie, ausgelöst durch DR. WATSON und die Bücher von Hans-Ulrich Grimm. Zudem fühlen wir uns viel vitaler, fitter, ausgeglichener und haben mehr Energie. Trotz regelmäßigem Sport war ich immer dicker geworden, kam schließlich auf etwa 90 Kilogramm Körpergewicht. Also hatte ich zunehmend fettreduzierte Artikel eingekauft, die den Körper eher noch dicker und nicht schlanker werden ließen.

 

Es ist schon seltsam: Es kursieren so viele Konzepte, Informationen, Meinungen zum Thema Ernährung – und trotzdem oder gerade deshalb ist es nicht einfach, das Richtige zu finden für das eigene Leben. Auch ich habe viel Wissen in mich hineingestopft – und weiterhin die acht so bequemen Fertiggerichte. Von der ersten Erkenntnis, dass der frisch gekochte Nudel-Schinken-Auflauf viel günstiger ist und auch noch besser schmeckt, bis zur nachhaltigen Umsetzung hat es bei mir mehr als zehn Jahre gedauert. Vor allem fehlte mir ein einfach umzusetzendes Konzept - eines, das einfacher ist als ständiges Kalorienzählen.

 

Als dann unser erstes Kind auf die Welt kam, haben wir uns intensiver mit dem Thema „Ernährung“ beschäftigt und sind dabei auf die Bücher von Hans-Ulrich Grimm gestoßen. Dadurch haben wir das „NOVA“-Konzept kennengelernt – dieses hat uns schlussendlich geholfen, unsere eigene Ernährungskompetenz deutlich zu steigern. In unserem Buch wollen wir diese Erfahrungen weitergeben.

 

"Wir haben noch nie gekocht“

Nachdem wir unsere theoretische Ernährungskompetenz gesteigert haben, fehlte es nicht viel um zu verstehen, dass wir noch nicht in unserem Leben gekocht haben. Wir waren zwar der Meinung, wir würden alles frisch, ausgewogen und gesund zubereiten, doch wir haben alles bloß aufgewärmt. Wie sah eigentlich das "Kochen“ bei uns vorher aus?

 

Beispielsweise haben wir unsere Nudelsoße zubereitet, indem wir diverse Konserven mit Fix-Tüten in einem Topf zusammengekippt und diese dann erhitzt haben. Heute kaufen wir das Gemüse einzeln ein und bereiten die Soße frisch zu. Nebenbei bemerkt haben wir nicht nur geschmacklich etwas viel Besseres auf dem Tisch, sondern auch eine größere Auswahl.

 

Ein anderes Beispiel ist die Pizza, falls wir sie nicht gleich tiefgekühlt gekauft haben, haben wir den Teig aus dem Kühlregal mit der fertigen Soße genommen – heute wird der Teig in der Küche geknetet und die Pizzasoße ebenfalls frisch zubereitet.

 

Solche Beispiele gibt es viele, vom Doseneintopf, über die tiefgefrorenen ChickenNuggets bis zum Milchreis aus der Tüte.

 

Völlig neue Sicht auf Lebensmittel

Als Orientierungshilfe dient uns ein ebenso einfaches wie praktikables System, das eine Gruppe brasilianischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler um das Jahr 2010 herum vorgestellt hatte: die NOVA-Klassifikation. Damit werden Lebensmittel in vier Gruppen unterteilt – von frisch bzw. wenig verarbeitet bis stark verarbeitet. Das ist ein völlig anderes Konzept als alle bis dahin bekannten Systeme, die nur auf die Nährstoffe und Nährwerte (Kohlenhydrate inklusive Zucker, Fett, Eiweiß, Vitamine, Mineralstoffe, Kalorien, Salz) fokussiert sind, wie es beispielsweise beim Nutri-Score der Fall ist, der auf immer mehr Lebensmittel gedruckt wird.

 

Laut dem Forscherteam um Professor Carlos A. Monteiro haben die großen Nahrungskonzerne vor allem ein Ziel: Sie stellen stark verarbeitete Produkte her, damit niemand mehr selbst mit ursprünglichen Zutaten backt und kocht. Die Lebensmittelindustrie versucht, so die brasilianischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die Menschen umzugewöhnen, indem sie die Ernährung vermeintlich einfacher, schneller und preiswerter macht.

 

Für jedes hausgemachte Gericht hat die Industrie inzwischen Alternativen. Das fängt beim Frühstück an – statt Haferflocken gibt es Cornflakes –, geht über das Mittagessen – die Tütensuppe im Topf angerührt oder die Tiefkühlpizza in den Ofen geschoben – bis zum Abendessen: der abgepackte Salat inklusive Dressing zum ebenfalls abgepackten Brot. Dazwischen gibt es Kekse und/oder Schokolade als Snack und Softgetränke.

 

Chemie im Essen

Damit diese Produkte – ich finde, Lebensmittel kann man dazu nicht mehr sagen – gut aussehen und schmecken und lange haltbar sind, enthalten sie zahlreiche Zusatzstoffe. In der EU sind derzeit 316 Lebensmittelzusatzstoffe zugelassen.

 

Das sind unter anderem Farbstoffe, Geschmacksverstärker, Stabilisatoren, Süßstoffe. Außerdem setzt die Lebensmittelindustrie Hilfsstoffe wie Enzyme ein, die gar nicht auf dem Etikett erscheinen, wenn sie im Endprodukt nicht mehr (oder nur in geringen Mengen) enthalten sind. All diese Stoffe verwendet niemand in der heimischen Küche. (Mehr über die Lebensmittelindustrie im Kapitel Was ist eigentlich „die Lebensmittelindustrie“?)

 

So ist also schon an der Zutatenliste zu erkennen, dass es sich um ein hochverarbeitetes Produkt handelt, also um ein Produkt der NOVA-Klasse #4. Apropos Zutatenliste: Alle stark verarbeiteten Produkte benötigen eine Verpackung, damit sie im Supermarkt hübsch präsentiert werden können. (Warum das alles andere als nachhaltig ist, steht im Kapitel Was ist eigentlich „die Lebensmittelindustrie“?)

 

Eigentlich ist es ganz einfach: Wer sich gesund ernähren möchte, hat die freie Wahl und kann auf Produkte der NOVA-Klasse #4 (größtenteils) verzichten.

 

Einfach und praktikabel: Das NOVA-System

Grafik: Alex Weidmann

Was bedeutet das NOVA-Konzept bei uns im Alltag eigentlich, bzw. wie setzen wir es um? Seit wir frisch kochen, stellen wir in unserer Familie einen wöchentlichen Speiseplan auf. Dafür lassen wir uns sowohl von aktuellen Angeboten als auch unseren eigenen Back- und Kochrezepten inspirieren, die wir dokumentiert haben und die sich an dem NOVA-Konzept orientieren. Alle in unserer Familie haben ein Mitspracherecht und die gleiche Stimme.

 

Das NOVA-Konzept im Alltag

Grafik: Alex Weidmann

Besser essen und sparen

Das Erstaunliche ist, dass wir seit der Ernährungsumstellung deutlich Geld sparen konnten – um über 20 Prozent oder mehr als 130 Euro im Monat geben wir weniger für die Ernährung aus, trotz allgemeiner Preissteigerungen und obwohl wir kostenintensivere Lebensmittel kaufen. Das kommt daher, dass wir mit echter Nahrung den Sättigungsgrad enorm gesteigert haben. Zudem produzieren wir über 50 Prozent weniger Müll (Bio-, Rest- und Verpackungsmüll), wodurch wir weitere Kosten einsparen konnten – nebenbei bemerkt ist dies auch für die Umwelt, die Zukunft des Planeten, auf dem wir wohnen und damit die Zukunft unserer Kinder ein nicht zu vernachlässigender Punkt.

 

Zugegeben einiges ist jetzt auch komplizierter, wir können oder möchten nicht mehr einfach so in die Kantine oder ein Restaurant gehen. Entweder suchen wir uns mittlerweile ein Restaurant, bei dem wir wissen, dass frisch gekocht wird, wir essen einen Salat oder verzichten gleich darauf – denn seit der Ernährungsumstellung vertragen wir die industrielle hochverarbeitete Speisen nicht mehr so leicht – wir sehen das nicht wirklich als Nachteil an 😉.

 

Meine 5 Tipps:

 

 

 

 

 

 

Das Buch:

Alexander Weidmann:

Gesunde Ernährung – Das Nova-System in der Praxis

Wie Du Dich mit diesem einfachen Konzept naturnah, regional und kostengünstig ernährst.

 

Weitere Infrormationen:

https://www.vikalex.life