Veganes Eis: Sommervergnügen mit gewissen Tücken.
Bedenkliche Zusatzstoffe, fragwürdige Herstellung: Die versteckten Tücken der „tierleidfreien“ Sommerleckereien. Mediziner sind skeptisch.
Sommer, Sonne, Strand - und Eis, natürlich! Vor allem die Kinder bestehen darauf.
Aber jetzt unbedingt ein veganes! So wollen es viele Eltern und andere zeitgeistige Eisfreund*innen. Denn „pflanzenbasiert“ soll ja gesünder sein!
Deshalb dürfen die Kinder heute mal probieren, gleich mehrere Sorten!
Sie sind ja experimentierfreudig. Öfter mal was Neues! Ein Eis aus Erbsenmasse, statt klassischem "Milcheis" mit viel Sahne. Warum nicht? Es gab ja auch mal einen Starkoch, der aus Olivenöl eine Art essbaren Draht gemacht hat, silbern glänzend. Übrigens auch vegan. Wenn auch nicht wirklich bekömmlich.
Das ist natürlich eine ganz zentrale Frage: Ob es gesund ist. Grade kam dazu eine neue Untersuchung heraus.
Fazit: Daumen runter.
Dabei scheint moralisch alles im grünen Bereich. Jedenfalls freuen sich die Aktivisten von der Tierrechtsorganisation Peta, dass es „mittlerweile nahezu jede Milcheis-Sorte auch in rein veganer und damit tierleidfreier Variante“ gibt.
Doch wenn es um unsere Gesundheit geht, kommt es nicht nur drauf an, ob Tier drin ist. Sondern auch, wie das alles auf den menschlichen Körper wirkt, auf unseren Organismus.
Da geht es um die Zutaten, um die Herstellungsweise, um das ganze Produkt. Um die Frage, ob es überhaupt für uns artgerecht ist. Ob unser Organismus das verarbeiten kann, und evolutionär darauf vorbereitet ist. Schließlich hat er sich über die Jahrtausende an seine Umgebung, die Natur angepasst.
Und da gab es keine Milch ohne Tier.
Für unseren Körper kommt es bei der Nahrung also auch auf deren Naturgehalt an. Und der liegt bei solchen Vegan-Produkten ziemlich genau bei Null.
Und damit hat der Körper so seine Probleme.
Generell ist es für die Menschen zwar besser, wenn sie viel Obst essen, viel Gemüse. Das zeigen Berge von medizinischen Untersuchungen. Nur: Wenn zu viel Chemie und Hightech im Spiel ist, dann schadet das eher unserer Gesundheit.
Das kam bei der brandneuen Untersuchung heraus, die diesen Monat im renommierten britischen Medizinerjournal The Lancet erschienen ist, über die „Auswirkungen der Ultra-Verarbeitung von Lebensmitteln“ pflanzlichen Ursprungs auf das Herzrisiko.
Was passiert also mit unserem Herzen, wenn wir Gemüse nicht direkt essen, sondern erst nach einer komplizierten Verwandlung von, zum Beispiel, Erbsen in Erdbeereis? Ist das gut fürs Herz? Leben wir damit länger?
Leider nicht. Auch wenn es „pflanzenbasiert“ ist: gesund ist es dadurch noch lange nicht. Ganz im Gegenteil. Der Herzinfarkt wird sogar wahrscheinlicher, und sogar ein kürzeres Leben.
Veganes Eis macht früher tot!?
So haben sie es natürlich nicht formuliert. Es wäre auch ein bisschen überspitzt. Tatsächlich erhöht sich das Risiko für vorzeitiges Ableben. So jedenfalls die Quintessenz der Studie, an der auch der berühmte Professor Carlos Augusto Monteiro mitgewirkt hat, der Pionier des NOVA-Konzepts, bei dem die Lebensmittel nicht nach Kalorien oder Nährwert beurteilt werden, sondern nach der Entfernung von der Natur.
118.397 Testpersonen hatten protokolliert, was sie jeden Tag zu sich nehmen. Die Forscher ordneten die Berichte gemäß NOVA-System ein: von Stufe 1, den (weitgehend) natürlichen Lebensmitteln wie Erdbeeren, Kartoffeln, Milch, Sahne, bis zu Stufe 4, den „ultra-verarbeiteten“ Produkten, die es in der Natur gar nicht gibt, wie Cola, Chips, Tiefkühlpizza, Babygläschen - und eben „veganem“ Milcheis aus Pflanzen.
Dann verglichen sie es mit den Gesundheitsdaten der Versuchsteilnehmer. Krankheiten, Todeszeitpunkt.
Heraus kam: Wenn die Menschen mehr Obst und Gemüse essen, haben sie tatsächlich weniger Herzprobleme, und sie leben länger. Also: Echte Erdbeeren, Pfirsiche, Champignons.
Wenn sie aber mehr Fake-Hamburger, Hafermilch, und ja: veganes Eis essen, also „ultra-verarbeitete“ pflanzenbasierte Produkte, dann riskieren sie mehr Herzinfarkte und einen früheren Tod: Der „Konsum pflanzlicher ultra-verarbeiteter Nahrung“, so bilanzierten die Forscher, „war mit einem um 5 Prozent höheren Risiko für Herzkrankheiten und einer um 12 Prozent höheren Mortalität verbunden.“
Einmal vegan lutschen ist natürlich unproblematisch. Aber wer die „pflanzenbasierten“ Hightechprodukte bevorzugt, tut seiner Gesundheit keinen Gefallen.
Und mit jedem zusätzlichen Bissen steigt nachweislich das Risiko, für insgesamt 32 Leiden, wie kürzlich eine andere Untersuchung gezeigt hatte, auf die die Lancet-Leute ausdrücklich verwiesen.
Wer sich also für gesunde Ernährung interessiert, muss auch die „Rolle der Lebensmittelverarbeitung“ berücksichtigen. Sie ist entscheidend für die Effekte der Nahrung auf unseren Körper.
Dabei ist gerade die Reklame fürs Vegane äußerst verlockend und verführerisch. Cooles Design, alles so frisch, munter, und voller attraktiver Reiz-Vokabeln: Nachhaltig, moralisch einwandfrei, und so gesund!
Die Wirklichkeit sieht ganz anders aus.
„Natürlich ohne Farbstoff!“ So wirbt ein kleiner, sympathischer Eishersteller für sein Produkt. Eine glatte Lüge, wie die Zutatenliste offenbart: Tatsächlich stecken Farbstoffe drin: Anthocyanin (E163) und Curcumin (E100).
Oder diese „Eismanufaktur“, die ausdrücklich stolz ist auf die „handwerkliche“ Herstellung („Ein Eis mit Tradition“). Und dabei auf einen Stoff namens Methylcellulose setzt, der traditionell eher im Malergewerbe zuhause ist: als Tapetenkleister.
Der Eis-Gigant Magnum bietet der Zielgruppe, die sich „aus ethischen Gründen und zum Wohl der eigenen Gesundheit“ tierfrei ernähren möchte, gleich mehrere Sorten.
In Wahrheit sind es ausgewiesene Süßbomben mit gesundheitlich zweifelhaftem Nutzen.
So enthält das von den Peta-Tierfreunden preisgekrönte Magnum Vegan Mandel nicht nur herkömmlichen Zucker, sondern auch den „Fruchtzucker“ Fruktose, und weil das nicht süß genug ist, dazu ein bisschen Glukosesirup, plus, als Extra, einen Schlag Glukose-Fruktose-Sirup.
Andere enthalten noch Hafersirup, braunen Zucker, Melasse, Rohzucker. Das tönt vielleicht für naive tierliebe Eislutscher irgendwie attraktiver, urtümlich, nach unbeschwerter Kindheit.
Aber: Es treibt natürlich den Blutzucker in die Höhe. Mit teilweise dramatischen Folgen.
Das ominöse Maltodextrin zum Beispiel, in der veganen Eiswelt ganz besonders beliebt. Es steckt in einem wahnsinnig sympathischen veganen Pistazieneis mit dem lustigen Namen „The icely brothers“. Bei McDonald’s in einem tierleidfreien Schokosofteis namens McFlurry® Schoko Vegan Katjes® CHOCJES® Caramel Vegan Erdbeer-Sauce Vegan.
Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen hat es noch in weiteren „pflanzenbasierten“ Eisprodukten gefunden: Im Schoko Cookie Dough Eis und dem Vanille Cookie Dough Eis von Lycka, in Roberto Ghirloni Manifattura del Gelato Kokosnuss, und in mehreren Sorten der Firma Stark, Salziges Karamell, Schoko & Vanille Cookie Dough, Erdnuss Schoko Karamell.
Maltodextrin, der geheimnisvolle Zusatz mit der E-Nummer 1400: In der Natur gibt es ihn gar nicht, und doch schlucken ihn die Leute mittlerweile massenhaft: Unglaubliche 9,5 Millionen Tonnen sind es jedes Jahr, wie Mediziner besorgt festgestellt haben. Denn der Designerstoff setzt den Körper massiven Belastungen aus, treibt den Blutzuckerspiegel in schwindelnde Höhen, weit schneller als der normale Zucker: Auf der entsprechenden Skala liegt Maltodextrin bei 120, normaler Zucker nur bei 65.
Das „pflanzenbasierte“ Eis ist eigentlich eher chemiebasiert. In praktisch allen Sorten stecken industrielle Zusatzstoffe, wie die Liste der Verbraucherzentrale eindrucksvoll zeigt. Viele davon sind höchst umstritten und gefürchtet. Carrageen beispielsweise, das unter anderem im tierleidlosen Magnum Vegan Raspberry Swirl steckt sowie im Magnum Chill Blueberry Cookie. Den Stoff mit der E-Nummer 407 sieht sogar die Europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde Efsa mittlerweile kritisch, weil er unter anderem bei diversen gefährlichen Darmentzündungen im Verdacht steht.
Praktisch allgegenwärtig sind auch Zusätze, die bisher als harmlos galten – und jetzt ebenfalls ins Zwielicht geraten sind: die für Laien fast unaussprechlichen Mono- und Diglyceride von Speisefettsäuren beispielsweise (E471 bis E472f) oder Gummi arabicum (E414). Diese beliebten Zusatzstoffe können sogar das Risiko für die Zuckerkrankheit Diabetes erhöhen, so eine andere aktuelle Studie aus dem Mediziner-Fachblatt Lancet.
Ein weiterer Allerweltszusatz könnte eine Rolle bei der Entstehung der chronischen Darmentzündung Morbus Crohn spielen. Unglaubliche 86,6 Prozent der Verbraucher schlucken ihn: den Zusatzstoff Lecithin (E322). Zum Beispiel mit dem morgendlichen Nutella-Brötchen. Oder dem veganen Eis von Magnum, Ben & Jerry, Cremissimo sowie der milchfreien Hausmarke der Bio-Supermarktkette dennree.
Als harmlos kann dieses Lecithin jetzt nicht mehr gelten: Es könnte sogar „möglicherweise zur Verhärtung der Arterien oder zu Arteriosklerose und Herzinfarkt beitragen“. So eine große französische Untersuchung zu Zusatzstoffen in unserer Nahrung (siehe DR. WATSON News vom 15. Oktober 2021).
Und dann ist da noch die Sache mit den kleinen Lebewesen, die für vermeintlich „pflanzenbasierte“ und „tierleidfreie“ Leckereien schuften müssen. Und das völlig gegen ihre innere Natur.
Also: Auch ethisch ist da nicht alles einwandfrei.
Sie wurden bisher völlig übersehen. Vielleicht, weil sie so klein sind. Und auch nicht gerade putzig aussehen. Sie haben keine Augen, nicht Nase noch Mund, und knuddeln kann man sie auch nicht.
Sie wirken zum Beispiel mit bei der Herstellung von Aldis Mucci Funky American Ice Cream Peanut & Cookies. Oder von Rewes Beste Wahl Peanut Cookie. Selbst wer veganes Eis selber macht, etwa nach dem Rezept von Edeka, macht sich mitschuldig, beutet unwissentlich diese Mitgeschöpfe aus.
Denn freiwillig haben sie sich nicht dafür beworben.
Sie produzieren einen Zusatzstoff namens Xanthan (E415), den es in der Natur gar nicht gibt, aber in vielen „tierleidfreien“ Eissorten. Ein sogenannter Emulgator, von Menschen erfunden, die dafür winzige Mitgeschöpfe namens Xanthomonas campestris einspannen. Bakterien, von Nahrungskonzernen aus einem freien und wilden Leben als Krankheitserreger herausgerissen und zugerichtet auf fremdbestimmte Fabrikarbeit, speziell für die Wünsche, unter anderem, der Eiskonzerne.
Rätselhaft, warum solche Mitgeschöpfe nicht den Schutz von Tierrechtlern genießen, weshalb sie so diskriminiert werden gegenüber den Kühen und ihren süßen, tapsigen Kälbchen, die sie ersetzen müssen bei der Eisproduktion.
Eigentlich ein klassischer Fall von Speziesismus, der Ausbeutung und Erniedrigung von Lebewesen aufgrund ihrer Artzugehörigkeit.
Solche winzigen Lebewesen spielen übrigens eine immer wichtigere Rolle, werden sogar zu den Hauptdarstellern im großen Transformationsdrama, der Umwandlung von „pflanzlichen“ Rohstoffen in „tierleidfreie“ Imitate.
Was da genau passiert, und wie das funktioniert, wie aus Erbsen eine lutschbare Masse wird, oder gar aus Lupinen, einer Art Gartenblume - diese kunstvollen Prozesse in den Reaktoren des Veganismus verstehen oft selbst Insider nicht.
Will auch keiner dran denken, gerade jetzt im Sommer, beim Eisgenuss. Da kommt es vor allem aufs Geschmackserlebnis an, vor allem für die Kinder.
Und wie steht‘s damit? Sie durften ja jetzt mal probieren, gleich mehrere Sorten. Sehr geschmacksbewusste Kinder. Und natürlich sehr eiskundig.
Das vegane Magnum, und auch die anderen Sorten, da waren sie sich jetzt nicht ganz einig. Sie schwankten zwischen „schrecklich“ und nicht ganz so schrecklich. Auf jeden Fall aber irgendwie „fake“. Das haben sie schon beim Geschmackstest gemerkt.
Stimmt ja auch. Treffer. Daumen hoch, Kinder!