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Cola

Die Cola ist der wohl effizienteste Altersbeschleuniger der Supermärkte, führt vorzeitig zu Falten und körperlichem Verfall, auch zu Übergewicht und den damit einhergehenden Begleitkrankheiten von Alzheimer bis zur Zuckerkrankheit  Diabetes. Das Getränk gilt auch als Knochenkiller, kann zur vermeintlichen Witwenkrankheit Osteoporose schon im Teenageralter führen, zugleich aber Kalk in die Blutbahnen einlagern und so zum veritablen Herzrisiko werden.

 

Verantwortlich sind die Inhaltsstoffe, etwa die Phosphorsäure (E338). Sie kann, wie alle Phosphate, vor denen schon das Deutsche Ärzteblatt gewarnt hatte, weil sie die Knochen schwächen, die Zähne schädigen und verantwortlich sein können dafür, wenn junge Menschen schon zu Fachärzten für Osteoporose kommen – wegen Knochenschwunds, jener Krankheit, die ehedem vor allem bei alten Frauen verbreitet war (»Witwenbuckel«).

 

Die Phosphate sind laut Ärzteblatt „Signalmoleküle des Alterns“, sie führen zu vorzeitigem Auftreten von Krankheiten, schnellem Verfall und einem frühen Tod.

 

Die Phosphorsäure gilt als »Kalziumräuber« weil sie den Knochen die Stabilität nehmen kann. Nach einer amerikanischen Studie steigt vor allem bei Mädchen das Risiko für Knochenbrüche mit zunehmendem Colakonsum. Die Untersuchung der renommierten Harvard Medical School in Boston an 460 Mädchen ergab, dass jene Teenies, die Cola trinken, fünfmal so viele Knochenbrüche hatten wie jene, die Mineralwasser tranken. Eine Studie aus Mexiko zeigte, dass Frauen, die eine oder mehr Flaschen Cola am Tag tranken, nach den Wechseljahren eine geringere Kalziumkonzentration im Blut haben – und damit ein erhöhtes Risiko für Osteoporose.

 

Die Phosphorsäure kann auch, wenn regelmäßig oder gar täglich Cola getrunken wird, zur Zerstörung des Zahnschmelzes beitragen, was vor allem bei Kindern zu schweren Zahnschäden (sogenannten Erosionsschäden) führen kann.

 

Der Kalk wird nicht nur aus den Knochen gelöst, er wird auch wieder eingelagert – in den Blutadern, ja sogar im Herzen.

 

Von Phosphorsäure nehmen viele Kinder schon im jüngsten Alter fast das Doppelte dessen zu sich, was noch akzeptabel wäre: Nach einer Studie der EU-Kommission lag die Spannbreite bei Kleinkindern mit einem Körpergewicht von bis zu 15 Kilogramm bei 53 bis 172 Prozent – mithin bis zu beinahe dem Doppelten der täglich akzeptablen Menge.

 

Die Harvard Medical School schlug aufgrund der Schäden durch den Softdrink Alarm und forderte politische Maßnahmen gegen den riskanten Cola-Konsum.

 

Das braune Getränk hat natürlich noch weitere Folgen. So können Zucker und Aroma auch zu Übergewicht führen.  Cola ist nach Auffassung von Experten also, wie andere zuckerhaltige Softdrinks, auch ein veritabler Dickmacher.

 

Der Zucker führt auch zur Produktion jener Stoffe, die das Alter beschleunigen, und unter anderem die Adern versteifen lassen und Faltenbildung fördern: die sogenannten Advanced Glycation End Products (AGEs). Sie entstehen auch, wenn Hähnchen oder Schnitzel gebraten werden, in der charakteristisch krossen Kruste. Im Körper haben sie ganz ähnliche Effekte, was vor allem im Gehirn störend wirkt, die geistige Flexibilität bremst, aber auch die Haut schädigt und ihr die Frische und Elastizität raubt.

 

Cola wirkt offenbar auch suchterzeugend. Ratten, die vier Wochen lang Cola trinken durften, konsumierten nach einer Studie zwei- bis dreimal so viel davon wie Vergleichstiere, die nur Wasser erhielten.

 

Auch Forscher der Johns Hopkins University School of Medicine in Baltimore fanden einen gewissen Suchteffekt, den sie darauf zurückführen, dass die Hersteller Koffein beimischen. Zudem berichtet die Johns-Hopkins-Untersuchung auch von Entzugserscheinungen bei Cola-Abhängigen: »Wir wissen, dass Kinder und Erwachsene physisch und psychisch abhängig werden von koffeinhaltigen Soft Drinks und Entzugserscheinungen verspüren, wenn sie damit aufhören«, schrieb der Autor Roland Griffiths in seiner Untersuchung. Vor allem Kinder litten unter starken Stimmungsschwankungen, die sogar ihre Leistungen beeinträchtigen könnten, wenn sie ihr Lieblingsgetränk nicht mehr bekämen.

 

Die National Soft Drink Association, der zuständige Lobbyverband, konterte, die Studie sei unwissenschaftlich und die Schlussfolgerungen seien deshalb nicht zulässig.

 

Cola schlägt offenbar auch aufs Verhalten. So ergab eine Studie aus Oslo mit 5000 Jugendlichen von 15 bis 16 Jahren, dass jene Jugendlichen, die vier oder mehr Gläser am Tag trinken, überdurchschnittlich häufig hyperaktiv sind.

 

Auch Cola light ist nicht unbedingt gesünder. Das gilt unter anderem in der Schwangerschaft. Wenn werdende Mütter Süßstoff zu sich nehmen, werden die Kinder überraschenderweise dicker, wie eine Studie kanadischer Forscher ergab. Sie können auch früher auf die Welt kommen, so eine dänische Studie von 2010. Schon eine Light-Limonade pro Tag erhöht die Wahrscheinlichkeit für eine Frühgeburt um 38 Prozent. Auf 80 Prozent stieg die Wahrscheinlichkeit für jene Schwangere, die täglich mindestens vier Diätbrausen tranken. Die europäische Lebensmittelbehörde sah da gleichwohl „keinen Beweis“ für erhöhtes Frühgeburtsrisiko.

 

Cola hat mitunter auch völlig überraschende Effekte. So waren in den 1980er Jahren einige F-111-Bomber der australischen Luftwaffe aus unerklärlichen Gründen abgestürzt. Der britische Lebensmittelwissenschaftler Richard Beyer, der damals bei der australischen Air Force für die Verpflegung der Soldaten zuständig war, untersuchte die Vorkommnisse – und fand heraus: Die Piloten hatten, bevor sie zu ihren kurzen Übungsflügen starteten, Mars-Riegel und Coca-Cola als kleinen Imbiss zu sich genommen. Die zuckrigen Snacks trieben das Insulin der Bomberbesatzung in die Höhe. Als dann der Blutzuckerspiegel kurz darauf absackte, ließ die Konzentration der Flugzeugführer nach, und das Flugzeug stürzte vom Himmel. Beyer fand einen simplen Weg, um derlei zu verhindern: Er ließ den Piloten Äpfel und Orangensaft reichen. Das Problem war gelöst: »Danach ist das nie wieder passiert«, sagte Beyer.

 

Cola ist auch ein ergiebiges Objekt für haushaltsnahe Forschungen und kann, wie ein klassischer Versuch zeigt, tatsächlich ein Stück Fleisch binnen weniger Stunden vollkommen auflösen.

 

Weil Cola ziemlich aggressiv ist, empfiehlt es die amerikanische Hausfrauenratgeberin Mary Ellen sogar als WC-Reiniger: »Nachdem es ein bisschen gewirkt hat, wird das WC-Becken strahlend sauber sein.«

 

Wissenschaftler verwenden es, um Bodenproben aufzulösen.