Gefahr für die Welt: Hier stecken sie drin, die Toxine, die kaum jemand kennt.
Alzheimer, Herzinfarkt, Krebs – durch Toxine in unserer Nahrung. Mediziner sind in Sorge, Politik und Medien im Tiefschlaf, Pharmakonzerne wittern Profite: mit Gegengiften.
Sie stecken fast überall, schon in der Fläschchennahrung für Säuglinge, in den Babygläschen, in der H-Milch, vor allem in Fastfood. Sie sind völlig legal. Grenzwerte gibt es nicht.
Es geht um toxische Elemente in unserer Nahrung, denen die meisten völlig schutzlos ausgeliefert sind.
Man sieht sie nicht. Man riecht sie nicht. Man schmeckt sie nicht. Oder, noch irritierender: manchmal schmecken sie sogar sehr gut.
Bei Medizinern sorgen sie für wachsende Besorgnis, sie vermuten einen Zusammenhang mit den global grassierenden Zivilisationskrankheiten.
Jede Woche kommen neue Erkenntnisse aus Medizin und Forschung. Die weltweit wichtigste medizinische Datenbank weist an die 60.000 wissenschaftliche Arbeiten dazu aus.
Die Gifte aus dem Supermarkt sind ein „zunehmend beliebtes Studienobjekt“ in der Toxikologie, heißt es in einem Übersichtsartikel. Früh schon hatte auch das deutsche Bundesgesundheitsblatt darüber berichtet, herausgegeben vom Robert Koch-Institut (RKI) und anderen staatlichen Institutionen.
Wer hier ansetzt, kann eine Menge Probleme auf einmal lösen.
Schließlich bilden sie, so diagnostizieren New Yorker Medizinforscher, die gemeinsame Grundlage für eine Vielzahl von Krankheiten, sind an allen großen Zivilisationsleiden beteiligt und womöglich der wesentliche Grund, weswegen die „Westliche Ernährung“ immer größere Teile der Weltbevölkerung krank macht. Die Forscher fordern daher nachdrücklich Gegenmaßnahmen.
Doch die Aufsichtsbehörden sind bis jetzt auffällig desinteressiert gegenüber diesen Toxinen.
Die Pharmakonzerne aber forschen fieberhaft, wittern das große Geschäft, mit Gegengiften. Es locken riesige Profite, immerhin geht es die ganz großen globalen Epidemien, Alzheimer, Herzkrankheiten, Krebs, beispielsweise.
Überall sollen sie im Spiel sein, diese Alltagsgifte, in der Fachwelt bekannt unter dem etwas sperrigen englischen Fachbegriff "Advanced Glycation End Products".
Advanced Glycation End Products? Nie gehört? Kein Wunder. Es gibt nicht einmal ein gebräuchliches deutsches Wort dafür. Die wörtliche Übersetzung wäre: Fortgeschrittene Verzuckerungs-Endprodukte. Was das Ganze auch nicht klarer macht.
Sie sorgen zwar in der Wissenschaft für weltweites Aufsehen, sind aber in der Öffentlichkeit praktisch unbekannt. Die Medien, sonst äußerst gesundheitsaffin und gern alarmistisch unterwegs, hüllen sich hier in Schweigen.
Die Forscher verwenden gern das Kürzel "AGEs", was schon etwas verständlicher klingt, denn tatsächlich beschleunigen sie das Altern, sorgen dafür, dass Krankheiten, die früher erst im Greisenalter auftraten, heute schon Teenager treffen.
Man nennt sie deshalb auch Gerontotoxine: Alterungsgifte. Sie könnten auch Verkrustungsgifte heißen. Oder Krusti-Gifte. Kross-Gifte. Röstgifte. Sie kommen, in geringen Mengen, auch in normalem Essen vor, in Schnitzel, Grillhähnchen. Im menschlichen Körper führen sie dazu, dass wir sozusagen innerlich verkrusten.
Jetzt gibt es sie plötzlich in Massen. Weltweit. Sie können deshalb unglaublich viele Krankheiten verbreiten, fordern jedes Jahr Millionen von Menschenleben, verursachen Milliardenkosten.
Es handelt sich um eine völlig neue Kategorie von Krankheitserregern, die nicht durch Verderb oder ein Versehen ins Essen geraten, sondern in den Fabriken der Konzerne gebildet werden, als „neu gebildete Kontaminanten“, wie sie im internationalen Fachjargon heißen (Neo-formed contaminants, kurz NFC), und durch die Industrialierung des Ernährungssystems massenhaft verbreitet werden. Zum ersten Mal in den Blick geraten waren sie beim Skandal um das „Krebsgift“ Acrylamid aus Keksen und Chips.
Es geht aber nicht nur um Acrylamid, um Knabberzeug und Krebs. Diese Gifte aus den Food-Fabriken sind, so der Verdacht, der "Link" zwischen Ernährung und Gesundheitsstörungen, die Erklärung, warum uns die moderne Nahrung krank macht. Kein Wunder, dass die Profiteure kein großes Interesse daran haben, dies publik werden zu lassen. Denn es geht hier um praktisch all die modernen Seuchen, die gemeinhin als "Zivilisationsleiden" bezeichnet werden - und die Ursachen, die im Supermarkt zu finden sind.
Um die „Zuckerkrankheit“ Diabetes zum Beispiel und ihre Folgekatastrophen. Auch um Alzheimer und Parkinson, die Multiple Sklerose, um mentale Störungen, Depressionen, aber auch die Schizophrenie. Bei Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen können diese Toxine ebenfalls im Spiel sein, bei Arthritis, Nierenleiden, der Knochenschwäche Osteoporose. Hinzu kommen Allergien, Immunstörungen, das hormonell bedingte Polyzystische Ovarial Syndrom (PCOS).
Die Hersteller der toxinhaltigen Nahrungsmittel sind natürlich alarmiert, sie verfolgen die Entwicklung aufmerksam, mischen sich in die Debatte ein, entsenden Beobachter zu einschlägigen Kongressen.
Konzerne wie Nestlé und Danone, beispielsweise. Sie verdienen viel Geld mit Säuglingsnahrung aus dem Fläschchen (Nestlé Beba, Milupa, Aptamil). Und gerade darin stecken bedenklich viele dieser Toxine. Belastet sind aber auch Babygläschen etwa von Hipp (siehe Hans-Ulrich Grimm: Gesundes Essen für unsere Kinder). Oder die H-Milch, die heute in Deutschland auf einen Marktanteil von 70 Prozent kommt. Kontaminiert sind Hamburger, Chicken McNuggets, die Tiefkühlpizza. Sogar vermeintlich Gesundes wie die sogenannten Frühstückszerealien von Kellogg‘s, der Orangensaft Marke Hohes C, die industriellen Smoothies aus dem Supermarkt.
Es ist eine lange Liste mit problematischen Produkten, schon früh ins Internet gestellt von einem Team um die Professoren Jaime Uribarra und Helen Vlassara vom berühmten Mount Sinai Hospital in New York, den Pionieren auf diesem Forschungsgebiet.
Eigentlich alarmierend. Zahlreiche Alltagsprodukte sind darunter, die mittlerweile zu den Grundnahrungsmitteln auf dieser Welt gehören. Und die offenbar maßgeblich beteiligt sind, wenn immer Menschen davon krank werden. So jedenfalls der aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisstand, nach zehntausenden von Forschungsarbeiten.
Doch die Medien ignorieren das Thema hartnäckig. Kein Bericht, keine Analyse, kein Interview mit den Experten, die es auch an deutschen Universitäten gibt. Eine erstaunliche Ignoranz und Borniertheit, selbst wenn sie einmal ganz knapp dran sind, wie kürzlich, bei der Sache mit den Pommes.
„Machen Pommes depressiv?“ So fragte die Süddeutsche Zeitung. Ganz ähnlich der österreichische Standard und viele andere.
Jetzt könnte man gehässig sagen: Pommes, das verstehen sie gerade noch so, die Medienleute. Und auch der Auslöser war ihnen geläufig, das seit langem skandalisierte Schadstoff „Krebsgift“ Acrylamid. Es soll, so eine aktuelle chinesische Studie, auch zu mentalen Problemen führen.
Was die Medien nicht erwähnten: Acrylamid ist nicht nur ein „Krebsgift“, sondern gehört zu jener großen Gruppe von Toxinen, die für all die großen Zivilisationsleiden verantwortlich sein sollen.
Den “AGEs", oder "Glycotoxinen", was so viel bedeutet wie: Verzuckerungsgifte. Denn Zucker ist auch im Spiel, bei diesem Vorgang, den manche noch aus dem Chemieunterricht kennen: die sogenannte Maillard-Reaktion. Dabei verbindet sich Zucker mit anderen Stoffen, Proteinen, zum Beispiel.
Was herauskommt, ist kein klar definiertes Gift, wie es die Medien gern hätten. Es gibt nicht einmal Grenzwerte, deren Überschreitung empört anzuprangern wäre. Es ist eine ganze Gruppe von Substanzen, ihre Giftwirkung entfalten sie erst bei massenhafter Verbreitung, und verantwortlich dafür sind ausgerechnet jene großen Konzerne, deren Werbemillionen die Medien so gern nehmen. Nestlé, Danone, McDonald’s.
Und was den gemeinen Medienschaffenden intellektuell noch vollends überfordert: Ein bisschen davon ist sogar gut. Ein bisschen davon steckt auch im Schnitzel, in Brathähnchen, Spiegelei, Toast. Und: Sogar im eigenen Körper!
Sie entstehen beim Erhitzen, im eigenen Körper, schon bei 37 Grad, mit jedem Atemzug, ganz unvermeidlich, und jeden Tag, den wir älter werden, mehr.
Weil der Körper das Altern und die damit einhergehenden Verfallserscheinungen auch nicht gerade super findet, lösen diese Gifte Abwehrreaktionen aus, senden Signale, damit Reparaturtrupps und Abwehrkräfte ausschwärmen und kaputte Stellen im Körper ausbessern, Krankheiten bekämpfen, Angreifer attackieren. Sie bremsen so das Altern.
Also: eigentlich super. Kein Wunder, dass die meisten Menschen Gebratenes, Gegrilltes lieben.
Bei dezenter Dosierung haben diese Gifte also positive Wirkungen. Doch heute werden sie flächendeckend verabreicht, und zwar massenhaft, in jedem Winkel dieser Erde. Denn im globalen industrialisierten Ernährungssystem, in der Welt der Supermärkte, Tankstellen, Cateringkonzerne, wird heute praktisch alles erhitzt, schließlich soll alles widernatürlich lange halten, monatelang die H-Milch, jahrelang der Brei im Babygläschen von Hipp & Co.
Dabei werden die Inhaltsstoffe massiv umgeformt, transformiert, sie verändern ihren Charakter: aus gut wird böse. Sie bekommen völlig neue Eigenschaften, wodurch sie lange halten – aber auch ganz anders auf den Körper wirken: Jetzt bekämpfen sie nicht mehr die Krankheiten, sondern fördern sie, bremsen nicht das Altern, sondern beschleunigen es.
Die sogenannten »Entzündungen« beispielsweise, eigentlich eine sehr vernünftige Reaktion aus dem Abwehrprogramm des Körpers, werden schließlich zum Flächenbrand. Und zur Ursache einer Vielzahl von Krankheiten. Und, so haben diverse Untersuchungen ergeben: Je mehr die Menschen mit AGEs belastet sind, desto mehr Entzündungen haben sie.
Der Tragische daran: Die innere Alterung via AGEs lässt sich nicht rückgängig machen. So wie sich ein Wiener Schnitzel niemals wieder zurückverwandeln lässt in Fleisch, Ei, Panade, so wird ein Mensch, mit AGEs kontaminiert, niemals wieder jung.
Allerdings: Es besteht die Möglichkeit, den Prozess zu verlangsamen, die Alterung zu bremsen, die negativen Folgen der AGEs abzumildern.
Das ist die gute Nachricht.
Die schlechte lautet: Die Gegengifte, an denen die Pharmaindustrie so intensiv forscht, waren bisher nicht sehr erfolgreich, wie vorigen Monat US-Forscher in einer Übersichtsstudie einräumen mussten.
Ganz anders sieht es mit den natürlichen Gegengiften aus, die es interessanterweise auch gibt - in der Nahrung. Oder besser: in echten, in traditionellen Lebensmitteln. Die sogenannten Polyphenole etwa, die als höchst effiziente AGE-Bremse wirken, wie diverse Untersuchungen ergeben haben, von chinesischen Forschern, auch chilenischen, US-amerikanischen.
Die Ernährung ist mithin das erfolgversprechende Feld zur Bekämpfung der Ursachen. Und da geht es natürlich zunächst darum, die Flut dieser Erhitzungsgifte aus industriellen Quellen zu stoppen oder zu begrenzen. Das fordern jedenfalls die AGE-Forscher.
Weniger von diesen Toxinen aus Babygläschen, Chips, Fastfood, das wäre besser, gesünder, könnte auch die Lage „bei neurologischen und psychischen Störungen verbessern,“ so eine internationale Forschergruppe voriges Jahr in der Zeitschrift Nutrients.
Wenn Gifte im Essen sind, wäre das auch ein Fall für die Lebensmittelaufsicht. Sie müsste gegen die Ausbreitung dieser Erhitzungstoxine vorgehen. Doch das kann sie nicht: Offiziell gelten die mit AGEs kontaminierten Produkte als "sicher". Mit dem herrschenden Begriff der Lebensmittelsicherheit und den üblichen Methoden der Aufsichtsbehörden ist ihnen nicht beizukommen.
Verbieten, das geht schon mal nicht: Schließlich entstehen die inkriminierten Substanzen ja auch am heimischen Herd, in der Gastronomie, den edelsten Häusern. Und sie schmecken köstlich, wirken positiv. Auch mit Grenzwerten wird es da schwierig.
Es geht auch nicht um einzelne Lebensmittel, sondern die Summe, der Toxin-Tsunami, der über die Menschheit hinwegrollt – durch die Masse der lange haltbaren, erhitzten Produkte.
Es muss also darum gehen, die meistbelasteten Produkte ins Visier zu nehmen. Hier könnte angesetzt werden, meinen immer mehr Forscher: Und da geht es nicht generell gegen industrielle Produkte, sondern in erster Linie um die sogenannten „ultra-verarbeiteten" Nahrungsmittel. Sie sind für die meisten Alterungsgifte verantwortlich (wie auch für die meisten Zusatzstoffe, den meisten Zucker, das meiste Salz).
Bis die Gesetzgeber hier eingreifen, kann es allerdings noch dauern. Hier beginnt die Debatte erst, und auch erst in unseren Nachbarländern, etwa der Schweiz, oder in Großbritannien. Die Gefahren aus Cornflakeskartons, Fruchtjoghurts im Plastikbecher, Toastbrot aus dem Supermarkt, oder gar Babybrei aus dem Gläschen - davon ist hierzulande nirgends die Rede (außer bei DR. WATSON).
Dabei wäre gerade, so meinen die Forscher, die Aufklärung über diese Risikoprodukte so wichtig – und die Möglichkeiten, sie zu meiden.
Wenn die Menschen diese Toxinschleudern meiden, können sie sich auch wieder der positiven Aspekte dieser AGEs erfreuen, sich auch wieder genüsslich solchen traditionellen Lebensmitteln zuwenden, die dank Rösten, Braten, Grillen wunderbar schmecken – und gleichzeitig die Abwehrkräfte des Körpers aktivieren, gegen Angreifer angehen, gegen Alterserscheinungen kämpfen, gegen Falten auch, und jugendliche Frische und Fitness bewahren.
Anti-Aging mit den "guten" AGEs und den Polyphenolen Schnitzel, Hähnchen, Würstchen, ja sogar einem Wein oder Weizenbier, wahlweise auch Gemüse und Grüntee - ganz nach Geschmack. Und natürlich in Maßen.