Kinder, aufgepasst, der Cola-Laster kommt! Was bringt er wohl mit sich?
Mega-Thema Mangelernährung: Mediziner, Behörden, internationale Institutionen sind alarmiert. Doch die wahren Ursachen sind irgendwie tabu.
Das Weihnachtsfest naht! Bald wird er kommen, ein bisschen Licht zu bringen in diesen dunklen Tagen, Hoffnung in einer Zeit nicht enden wollender Krisen.
Der Coca-Cola-Laster! Er wird "festliche Freude und Weihnachtsstimmung zu Besuchenden“ bringen, jubelt unsere Zeitung, und unsere staatseigene Eisenbahn hilft ihm sogar dabei (Foto)!
Überall ist die Freude groß, in der Schweiz, in Österreich und anderswo auf diesem Planeten.
Doch es kommt noch schöner: Coca-Cola wirkt sogar mit im Kampf gegen eine bisher völlig unterschätzte Bedrohung: die Mangelernährung, den „versteckten Hunger“ in dieser Welt, in armen Ländern, aber auch bei uns.
Ausgerechnet Coca-Cola? Der braune Trank gilt doch, außerhalb der medialen Fanbase, als gesichert ungesund, als Symbol und Wegbereiter der „Westlichen Ernährung“, mithin Teil des Problems.
Schon schlagen Mediziner Alarm. Mangelernährung bedeutet schleichende Auszehrung, Schwächung, Krankheit, vorzeitiger Tod.
Droht die globale Vitaminkatastrophe? Eine weltweite Nährstoffkrise, eine neuartige Hunger-Epidemie?
Vor dem „versteckten Hunger“ warnen, aus durchsichtigen Motiven, bisher vor allem die Hersteller von Pillen und Pulvern, von aufgerüsteten Produkten, mit Hilfe befreundeter Professoren. Sie machen mobil, in Medizinerkreisen, sie spannen die Politik ein, die internationalen Organisationen, Ursula von der Leyens Europäische Union. Auch der oberste Welt-Wohltäter ist an vorderster Front mit dabei: Bill Gates mit seiner Stiftung.
„Fortification“ heißt das Zauberwort auf den Konferenzen und Kongressen, was so viel wie „Aufrüstung“ bedeutet, auch „Befestigung“, wie ein Fort, das vor anstürmenden Heeren schützen soll.
Dabei haben sie den wichtigsten Feind noch gar nicht auf dem Radar.
Doch mittlerweile schrillen, immerhin, die Alarmglocken, bei Forschern, Medizinern, auch Fachjournalen. Auslöser sind beängstigende Diagnosen.
Es geht um eine Krankheit, die eigentlich ausgestorben schien. Sie entsteht durch Vitaminmangel, betraf früher vor allem Seeleute, die auf ihren Reisen nicht genug frisches Obst essen konnten.
Sie heißt: Skorbut. Früher auch Mundfäule genannt. Die Zähne können ausfallen, die Haare. Sogar der Tod droht.
Eine Krankheit der Vergangenheit, die nun ihr weltweites „Comeback“ feiern könnte.
Das Deutsche Ärzteblatt hatte schon über eine Diagnose aus Kanada berichtet. Sie sei „vermutlich kein Einzelfall“. Auch in “heutigen Großstädten“ könnten Menschen daran erkranken.
Und tatsächlich: Jüngst sorgten Mediziner im British Medical Journal, heute kurz BMJ, für weltweites Aufsehen mit ihrer Diagnose, die „Krankheit der Vergangenheit“, könne auch heute „wieder auftauchen“.
Sie hatten einen „Mann mittleren Alters“ behandelt, dessen Beine mit winzigen schmerzhaften rotbraunen Flecken bedeckt waren. Diagnose: Skorbut. „Weitere Befragungen ergaben“ laut BMJ, „dass er knapp bei Kasse war und seine Ernährung vernachlässigte, da er wenig Obst und Gemüse aß. Er sagte, dass er manchmal Mahlzeiten ganz ausgelassen hat.“
Solche Risikofaktoren sind heute weit verbreitet. Kein Wunder also, dass ähnliche Fälle auch anderswo auftraten, in den USA, in Frankreich in der Schweiz. Ohne dass es große Aufregung gegeben hätte. Vielleicht, weil es oft Menschen aus Randgruppen waren, mit psychischen Problemen, Obdachlose.
Doch jetzt droht die Nährstoffkrise die ganze Gesellschaft zu erfassen. Denn mittlerweile geht es nicht nur um individuelle Nöte.
Dass „Skorbut im 21. Jahrhundert ein Comeback feiert“, sei auf weit verbreitete „schlechte Ernährung“ zurückzuführen, diagnostizierte die britische Times: So könne, unter anderem, die „Abhängigkeit von ultraverarbeiteten Lebensmitteln“ zu einem „gefährlichen Mangel an Vitamin C in der Ernährung“ führen.
Die „ultra-verarbeitete“ Nahrung führt sozusagen zu vorprogrammierten Defiziten. „Ultra-verarbeitet“, das sind viele der vertrauten Produkte aus dem Supermarkt. Und allesamt nährstoffreduziert.
Durch Pfanni-Püree, zum Beispiel, wird die Vitamin-C-Zufuhr glatt halbiert: Der Brei aus dem Pulver hat, wie eigens beauftragte Laboranalysen ergaben (siehe hier) nur halb so viel Vitamin C wie das selbstgemachte. Dabei ist die Kartoffel, als „Zitrone des Nordens“, hierzulande ein wichtiger Lieferant des immunstärkenden Vitamins.
Noch schlimmer sieht es beim „Frucht“-Joghurt“ aus dem Supermarkt aus: Der hat nur gut zehn Prozent Vitamin C – und andere Nährstoffe - im Vergleich zum selbstgemachten.
Erdbeeren sind zwar wahre Vitaminbomben – aber bei Landliebe & Co. werden sie nur geschmacklich vorgetäuscht, durch industrielles „Aroma“. Ähnlich bei der Knorr-„Hühnersuppe“: Von den segensreichen Nährstoffen aus der selbstgemachten Immun-Booster-Brühe keine Spur. Sie werden, durch Aroma, nur vorgegaukelt.
Und dann gibt es noch ultra-verarbeitete Produkte, die sogar anderweitig aufgenommene Nährstoffe zunichte machen. Unser beliebtes Coca-Cola zum Beispiel bringt nicht nur null Nährstoffe, sondern gilt als „Kalziumräuber“ (aus diesem Grund) - klaut also wichtige Knochenbausteine.
Kein Wunder, dass die Mangelernährung zunehmend zur Gesundheitsgefahr wird.
Große medizinische Fachverbände haben jüngst eine große Aktionswoche veranstaltet, um „politische Entscheidungsträger:innen, Expert:innen“ und auch „Patient:innen“ für dieses Thema zu sensibilisieren: die „Malnutrition Awareness Week“. Also etwa: Woche zur Bewusstmachung der Mangelernährung.
Aufgerufen hatten die Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM) und zahlreiche „Kooperationspartner“, darunter auch die umstrittene Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE).
Die wahren Ursachen der Mangelernährung im 21. Jahrhundert allerdings kamen im Programm gar nicht vor: dass frisches Obst durch minderwertige Fabrikware ersetzt wird.
Mehr noch: Ausgerechnet jene, die an solch mangelhafter Nahrung verdienen, wurden sogar noch ausdrücklich gepriesen, im offiziellen Programm der Ärzteveranstaltung: „Ein besonderer Dank gilt unserem Sponsor Diätverband e.V.“.
Der „Diätverband“: Das ist eine Lobbyvereinigung von Unternehmen. Dazu gehören zum Beispiel die Babynahrungskonzerne Hipp und Humana, die „Fruchtzwerge“-Firma Danone, der Fertignahrungs-Multi Nestlé, die Südzucker-Tochter Beneo, und der Vitamin-Koloss Orthomol.
Der Event besorgter deutscher Mediziner fand statt „unter dem Dach“ einer europäischen Organisation namens „Onca“ (Optimal Nutritional Care for All, also etwa: Optimale Ernährung für alle) in der sich ebenfalls interessierte Firmen zusammengetan haben.
Die Mangelernährung ist offenbar eine grandiose Geldmaschine. Erst verdienen die Food-Konzerne, mit der Entfernung der Nährstoffe aus den Lebensmitteln. Dann kommen die Pharmakonzerne und verdienen an den Folgen. Und alle machen mit, die Medizinverbände, unsere Behörden, die internationalen Institutionen.
So wie beim offiziellen Mangelernährungs-Projekt von Ursula von der Leyens Europäischer Union. Es soll den „Versteckten Hunger“ eliminieren („Zero Hidden Hunger EU“).
Chef ist ein Professor mit dem schönen Namen Cashman, Kevin Cashman, von der grünen Insel Irland, ein großer Vitaminfreund. Auch die oberste deutsche Ernährungsforschungsbehörde der deutschen Bundesregierung ist mit dabei, das Max Rubner-Institut (MRI) in Karlsruhe, und viele andere.
Finanziert wird das EU-Mangelernährungsprojekt natürlich von uns Steuerzahlern. Gesteuert aber wird es von einer Tarnorganisation der Konzerne, dem Europäischen Lebensmittel-Informationsrat (European Food Information Council, kurz „Eufic“) - der wie eine offizielle EU-Behörde erscheint.
Zu ihr gehören wiederum die Hersteller nährstoffreduzierter Nahrung wie Nestlé oder Unilever, Süßigkeitskonzerne wie Ferrero und Mars, der Zusatzstoffkonzern Roquette, der auch Vitaminprodukte im Angebot hat. Sogar unser Hotdog-Liebling Ikea ist dabei. Ebenso die Brausefirma Pepsi.
Und Coca-Cola? Bingo: Natürlich auch. Unser leuchtender Weihnachts-Heilbringer macht selbstverständlich mit in der EU-finanzierten Verblendungsagentur, die den Kampf der EU gegen den Versteckten Hunger dirigiert.
Gemeinsam gegen die Übel dieser Welt: Ursula von der Leyen (links) und Bill Gates. Foto: Bill & Melinda Gates Foundation
Aber es kommt noch besser. Ganz vorne mit dabei ist ein guter Bekannter der EU-Vorsteherin Ursula von der Leyen. Der Welt-Oberwohltäter, Sponsor der Weltgesundheitsorganisation und ungezählter Medizin-Initiativen: Bill Gates mit seiner Stiftung. Sein Einfluss ist kaum zu überschätzen. „Bill Gates kontrolliert die Weltgesundheit“, konstatierte die Neue Zürcher Zeitung.
Fragt sich nur, ob er sie auch verbessert.
Ihn, so sagt er, bedrückt das Thema ganz besonders. Und er bringt eine ganze Armada von Hilfswilligen mit. Denn es gibt einiges zu verdienen an der großen globalen Vitaminkatastrophe, die er natürlich mit massivem Einsatz von Pillen und Pulvern bekämpft.
Die Freude ist groß, die Hoffnungen ebenso: Stolze 286 Milliarden Dollar soll die Vitaminisiererei bringen, bis 2034, so die Branchen-Propheten, Dollarzeichen in den Augen. Mit vitaminverstärkten Brühwürfeln zum Beispiel (siehe hier). Und sogar mit Vitaminzucker.
Bei ihm fehlt es nicht an Finanzmitteln für den Kampf gegen die Mangelernährung.
Auch dank Coca-Cola.
Denn ausgerechnet die Knochenräuber-Firma zählt zu den wichtigsten Geldbringern der Gates-Stiftung, sogar zu ihren Top Ten-Investments.
Allerdings nicht die Company aus den USA, sondern ihre Filiale in Mexiko. Sie ist unter Börsenprofis der absolute Geheimtipp.
Nirgendwo sonst auf der Welt trinken die Leute so viel Coca-Cola! Bis zu zwei Liter am Tag! Oft sogar statt Wasser. Und Fanta kriegen viele Babys gleich mit dem Fläschchen! Das spült natürlich einiges in die Kassen, der Firma selbst, ihrer Aktionäre wie etwa der Gates-Stiftung – und deren Begünstigten, etwa der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Mangelernährungsbekämpfer.
Leider nicht ohne Risiken und Nebenwirkungen. „Die Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit sind verheerend“, klagte die New York Times: Übergewicht, die „Zuckerkrankheit“ Diabetes. Kaum irgendwo sind die Leute so dick und so krank wie im Investment-Paradies des Weltwohltäters.
Mittlerweile allerdings keimt Kritik auf. Etwa am Aufrüstungsprogramm für Afrika. Dort wird in den „meisten Staaten auf ausländischen Druck hin“ nicht nur Mais, Weizen, Speiseöl mit Vitaminzusätzen zwangsangereichert, sondern tatsächlich auch, kein Witz: Zucker.
Das sei „übertrieben, unproduktiv und wahrscheinlich schädlich für die menschliche Gesundheit“, meinen Forscher in einer kürzlich erschienenen Analyse.
Besser wäre, mehr Nährstoffe aus „allgemein zugänglichen und leicht verfügbaren Nahrungsmittelquellen“ zu beziehen.
Richtiges Essen für alle! Die Welthungerhilfe hat sich übrigens jüngst ähnlich geäußert. Und sogar die Lords und Ladys aus dem britischen Oberhaus (siehe hier).
Das ist sicher die beste Idee. Und schwuppdiwupp wäre die Sache mit dem heimlichen Hunger verschwunden.
Das bitte dann noch auf den Wunschzettel für Weihnachten.