Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) ist die wichtigste fachliche Instanz in Sachen Ernährung in der Bundesrepublik Deutschland. Sie berät die Bundesregierung zu diesem Thema und legt Richtlinien für die Ernährungsberatung, Verzehrempfehlungen und Orientierungsdaten für die Nährstoffaufnahme fest. Auch die Medien wenden sich regelmäßig an die Gesellschaft und verbreiten deren Positionen. Leider lässt es die Gesellschaft trotz ihrer herausragenden Position oft an der gebotenen Distanz zu Interessengruppen fehlen. Die entsprechenden Vereinigungen in den deutschsprachigen Nachbarländern sind die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung (SGE) und die österreichische Gesellschaft für Ernährung (ÖGE).
Zu den wichtigsten Aufgaben der DGE und ihrer Schwestervereinigungen gehört die Abgabe von Verzehrs- und Nährstoffempfehlungen, etwa für Vitamine. Gefragt ist ihre Kompetenz allerdings auch bei der Frage nach Nutzen und Schädlichkeit von Diäten oder Nahrungsinhalten. Die Autorität der Ernährungsgesellschaften beruht auf ihrer fachlichen Kompetenz und ihrer Unabhängigkeit von wirtschaftlichen oder auch politischen Interessen.
Diese Unabhängigkeit ist allerdings häufig gefährdet. So waren nach der Gründung der DGE im Jahre 1952 die ersten Präsidenten noch stark der nationalsozialistischen Ideologie verbunden und Mitglieder der NSDAP.
In jüngerer Zeit zeigen sie eher Nähe zu wirtschaftlichen Interessen. So lassen sich die Gesellschaften DGE, SGE und ÖGE ihre Kongresse von Firmen wie Nestlé, Danone, Unilever und Weight Watchers sponsern.
Auch die führenden Köpfe sind zuweilen industriellen Interessen mehr oder weniger stark verbunden.
So wirkte der DGE-Präsident und Bonner Professor Peter Stehle während seiner Amtszeit (2004-2010) an einem ebenso zweifel- wie fehlerhaften Entlastungsgutachten für den umstrittenen Geschmacksverstärker Glutamat mit.
Später engagierte er sich als Werbefigur für eine Nestlé-Reklamebeilage im DGE-Verbandsblatt Ernährungs Umschau und trat dann in den „Nestlé Experten- und NGO-Beirat“ ein, amtierte zugleich weiter als DGE-Präsidiumsmitglied.
DGE-Präsidiumsmitglied Professorin Hannelore Daniel von der Technischen Universität München ist zugleich Funktionärin für die Industrie-Lobby, als Mitglied im europäischen Vorstand (Board of Directors) der einflussreichsten Vereinigung der Food-Konzerne, dem International Life Science Institute (Ilsi).
Dagmar Freifrau von Cramm, ebenfalls DGE-Präsidiumsmitglied, setzte sich sehr für eine Vereinigung mit dem satirisch anmutenden Namen „Die Dosenköche“ ein. Sie hat sogar ein eigenes Kochbuch geschrieben, Titel: „Auf die Dose - fertig los!“.
Schon der legendäre, 2009 leider viel zu früh verstorbene Professor Volker Pudel (DGE-Vorsitzender 1992 – 1994), arbeitete eng mit der Industrie zusammen. Er hatte etwa mit Firmen wie dem Pharmakonzern Roche oder dem Nahrungskonzern Nestlé kooperiert und deren Abnehmprodukte propagiert.
Für den umstrittenen Monsanto-Konzern hatte sich schon DGE-Ehrenmitglied Professor Klaus-Dieter Jany eingesetzt. Er war der Gentechnik-Experte der Karlsruher Bundesforschungsanstalt für Ernährung (heute: Max Rubner-Institut, kurz MRI) und hat sich in den 1990er Jahren sehr für den Gentechnik-Konzern engagiert, war später auch für das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) und die Europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde Efsa tätig.
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Das DR. WATSON Lexikon gibt keine medizinischen Ratschläge oder Empfehlungen. Das DR. WATSON Lexikon informiert über Nahrungsmittel – unabhängig, wissenschaftlich fundiert, verständlich. Und immer mit einer klaren Perspektive: Die Gesundheit und das Wohlbefinden der Konsumenten.
Das DR. WATSON Lexikon betrachtet auch die Rolle des modernen Ernährungssystems, der sogenannten westlichen Ernährung, mit der globalen industriellen Einheitskost der großen Konzerne, vor allem der gesundheitlich problematischen ultra-verarbeiteten Nahrung.
Es informiert über die Auswirkungen der Nahrungsmittel auf den menschlichen Organismus, insbesondere über die Folgen deren industrielle Produktion, auch auf, die Umwelt, den Planeten.
Das ist das neue Paradigma bei der Bewertung: Der Grad der Entfernung von der Natur.
Immer mehr Fachleute in aller Welt sehen dies als wesentliches Kriterium bei der Frage nach dem gesundheitlichen Wert der Lebensmittel.
Denn es ist ein großer Unterschied, ob ein Erdbeerjoghurt selbst gemacht wird, mit frischen Früchten, oder ob er aus dem Plastikbecher kommt. Oder die Pizza: Da ist die Tiefkühlvariante ein völlig anderes Nahrungsmittel als das traditionelle Vorbild. Auch bei den Vitaminen ist es wichtig, ob sie aus einem Apfel kommen, oder aus der Corn-Flakes-Packung, oder gar als Pille aus der Apotheke, dem Drogeriemarkt oder dem Internet.
Es geht im 21. Jahrhundert nicht mehr bloß um Kalorien, um Nährstoffe und Schadstoffe, Viren und Bakterien, um Zucker, Fett, Vitamine.
Es geht auch um die Chemie im Essen, um Kollateralschäden der industriellen Produktion, sogar um die Verbindungen von Medien und einflussreichen Fachleuten zu Industriekonzernen – und um allfällige Schieflagen im Expertenurteil, die bei Konsumenten zu Fehlentscheidungen bei der Nahrungsauswahl und damit zu Gesundheitsproblemen führen können.
Das DR. WATSON Lexikon zeigt die Folgen der industriellen Herstellung von Nahrung – auch für die Gesellschaft, die einen immer größeren Aufwand treiben muss, um die zunehmende Krankheitslast zu bewältigen.
Die Industrialisierung der Nahrung hat auch Auswirkungen auf das Gehirn, die Psyche, das Wohlbefinden, die intellektuelle Leistungsfähigkeit und das Verhalten.
Die industrielle Nahrungsproduktion stellt eine epochale Veränderung dar, nach Ansicht mancher Experten vergleichbar mit den Umwälzungen in jener Zeit, als die Menschen sesshaft wurden.
Es geht um uns alle, ganz persönlich, auch um unsere Kinder, deren Zukunft, die ganze Gesellschaft, sogar um die Tiere, die unter der Entfremdung von den natürlichen Grundlagen ebenfalls leiden.
Mehr Wissen über diese Veränderungen – und was sie für mich bedeuten: Das DR. WATSON Lexikon liefert die nötigen Informationen – und damit wertvolle Anregungen für den Weg aus der industriellen Ernährungsfalle.
DR. WATSON informiert auch über die Auswirkungen von chemischen Zusatzstoffen auf den Organismus, auf die Gesundheit, detalliert und ausführlich in einer eigenen Datenbank.
Offiziell gelten sie als unbedenklich. Doch es kommt natürlich auf die verzehrten Mengen an. Die steigen seit Jahrzehnten steil an - und damit auch die Risiken.
So stehen etwa Geschmacksverstärker wie Glutamat in Verdacht, zu Krankheiten wie Alzheimer und Parkinson beizutragen. Farbstoffe können zu Hyperaktivität und Lernstörungen führen (ADHS). Auch Migräne kann von Lebensmittelzusätzen ausgelöst werden. Süßstoffe wie Aspartam stehen sogar unter Krebsverdacht. Konservierungsstoffe können den Darm schädigen und das Immunsystem stören. Zitronensäure kann die Zähne angreifen, außerdem schädliche Metalle wie Aluminium ins Gehirn transportieren. Industrielles Aroma kann dick machen. Phosphate können den Alterungsprozess beschleunigen und Krankheiten früher auftreten lassen wie Herzleiden, Bluthochdruck, die Knochenschwäche Osteoporose.
Überraschenderweise können sich die Effekte der einzelnen Chemikalien durch die gemeinsame Verabreichung vervielfachen. Das zeigte unter anderem eine Studie der Universität Liverpool mit den zwei Farbstoffen E104 (Chinolingelb) und E133 (Brillantblau), dem Geschmacksverstärker Glutamat (E621), und der Süßstoff Aspartam (E951).
Das Ergebnis: Die schädliche Wirkung der Zusatzstoffe auf das Gehirn (Neurotoxizität) addierte sich nicht, wie zu erwarten wäre, sondern vervielfachte sich. Eine Mischung aus dem blauen Farbstoff E133 und Glutamat (E621) etwa bremste das Zellwachstum nicht, wie zu erwarten gewesen wäre, um 15,8 Prozent, sondern um 46,1 Prozent. Eins und eins ist bei Zusatzstoffen also nicht gleich zwei, sondern mitunter auch sechs.
DR. WATSON informiert natürlich auch über die Alternativen. Über Bio-Lebensmittel, die Vorzüge klassischer Ernährungssysteme mit kleinen Bauern, Gärtnern, Köchen, die traditionelle Ernährung, etwa die mediterrane Kost, die als Königsweg gilt zu einem gesunden und langen Leben.
Und DR. WATSON berichtet über Neues und Spannendes aus der Welt der Lebensmittel und der Ernährung, in den DR. WATSON NEWS.