Mangan ist nur selten in einem Nahrungsergänzungsmittel enthalten, etwa in Kombination mit Chondroitinsulfat und Glucosamin, die gegen Knochen- und Gelenksprobleme helfen sollen. Mangan ist ein chemisches Element, in der Natur kommt es meist als sogenannter Braunstein vor und wird auch in der Stahlindustrie genutzt. Der menschliche Körper muss es über die Nahrung aufnehmen, nutzt es als Spurenelement. Es ist Bestandteil und Aktivator einiger Enzyme (für Chemiefans: Sie heißen Superoxid-Dismutase, Pyruvat-Carboxylase, Arginase und Glycosyl-Transferase) und damit an verschiedenen Prozessen im Stoffwechsel beteiligt, etwa bei der Verwertung der Kohlenhydrate im Körper, antioxidativen Prozessen (Antioxidantien) oder dem Umgang mit Aminosäuren, Cholesterin oder Ammoniak. Es wirkt am Aufbau von Knochensubstanz mit.
Die von der Europäischen Union (EU) vorgegebene tägliche Höchstmenge von einem bis zehn Milligramm Mangan pro Tag entspricht lediglich dem 2,4- bis Sechsfachen der täglichen Zufuhrempfehlung aus dem deutschsprachigen Raum (zwei bis fünf Milligramm). Schätzwerte über die übliche Zufuhr in Deutschland stehen aus.
Weil die Grenze zwischen der geschätzten durchschnittlichen Aufnahme von Mangan in europäischen Ländern und den Mengen, bei denen Gesundheitsgefahren beobachtet wurden, so gering ist, empfiehlt das wissenschaftliche Gremium für Zusatzstoffe der EU, dass jegliches Mangan vermieden werden sollte, das nicht aus normalem Essen und Trinken stammt.
Nach einer Bewertung der staatlichen amerikanischen National Institutes of Health ist der Einsatz von Manganpräparaten nur dann aus medizinischer Sicht begründet, wenn ein Manganmangel bekämpft werden soll. Eine Extraportion Mangan hat keinerlei Nutzen, ist sogar gefährlich.
Als Staub eingeatmet ist Mangan ein Nervengift und kann das Zentralnervensystem schädigen. Der Manganismus ist eine parkinson-ähnliche Nervenerkrankung, mit motorischen Störungen. Im Tierversuch gefüttertes Mangan förderte die Entstehung von Krebs, vor allem in Schilddrüse und Vormagen und führte zu Erkrankungen der Niere. Die Geschlechtsreife war bei Ratten und Rättinen verzögert, und männliche Ratten hatten weniger Testosteron.
In Japan gab es enzephalitisähnliche Vergiftungen durch Mangan im Trinkwasser. Epidemiologische Studien aus Griechenland zeigen, dass viel Mangan im Körper zu neurologischen Problemen führt. Bei einem 59 Jahre alten Mann konnte eine Manganvergiftung klar auf die Einnahme großer Mengen von Vitamin- und Mineraltabletten über einen Zeitraum von vier bis fünf Jahren zurückgeführt werden.
Die staatlichen US-Gesundheitsinstitute halten Manganpräparate für sicher bis zu einer Dosis von zehn Milligramm. Darüber hinaus könne es zu geistig-seelischen Problemen, darunter sogar Psychosen, und anderen Nebenwirkungen führen, vor allem für Menschen mit chronischen Leberschäden.
Natürlicherweise reich an Mangan sind Schwarztee, Weizenkleie und Weizenkeime. Auch Nüsse, Kakao, Vollkornbrot, Kichererbsen und Naturreis enthalten relativ viel von diesem Spurenelement. Sehr wenig nur kommt aus Fleisch, Fisch, Milch und Ei.