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14.01.2022

DR. WATSON exklusiv

Vorsicht vegan! Betrug aus edlen Motiven

Fleischfrei die Welt retten - mit Hightech, Genmanipulation, Chemie?

Perfekte Illusionen: Falscher Modezar isst falschen Hamburger.
Screenshot: Youtube / LikeMeat

Industriell hergestellte Kunstnahrung soll den Planeten erhalten - echt jetzt? Über falsche Hamburger, getürkten Käse, Pseudo-Eier und die Frage, wie gesund das für die Menschen ist.



Die Verwandlung dauert keine 15 Sekunden, in diesem perfekt inszenierten Video, eng getaktet. Step by step ein anderer Mensch. Trommelwirbel. Peitschenknallen. Kettenklirren. Schnelle Schnitte, krasse Kontraste. Das weiße Hemd, die schwarzen Handschuhe. Tattoos auf Fingerkuppen, schwerer Schmuck, Ringe, Kette, Anhänger. Die Krawatte unter den gestärkten Kragen. 

 

Zum Schluss setzt er die dunkle Sonnenbrille auf, zieht die schwarze Jacke über, oder besser: den Gehrock, er rückt den weiß gepuderten Zopf zurecht, und fertig ist die Verkleidung, das Spiel mit den Realitäten, ein perfekter Fake-Auftritt, und dieses war der erste Akt.

 

Dann ergreift er, laut und spannend knisternd, eine schwarze Tüte mit der Aufschrift LikeMEAT, entnimmt etwas, das aussieht wie ein Hamburger.

 

Ist aber keiner. Er ist ein Produkt der Verwandlung, präsentiert von einem Musiker, der sich als Modezar gibt: Till Lindemann, Frontmann der Kult-Kapelle Rammstein, spielt den ebenfalls kultigen Karl Lagerfeld, wirbt für einen Pseudo-Hamburger, den es, für echtes Geld, bei Rewe, Edeka, Kaufland gibt, auch in qualitätsbewussteren Läden wie Tegut und sogar bei der Öko-Kette Denns Bio.

 

Die gespielte Verwandlung gehört zu einem Business, bei dem sogar der Geschäftszweck verwandelt wird,  denn hier geht es nicht um schnöden Mammon, sondern um eine höhere Moral.

 

„Gut für den Heißhunger, und für den Planeten“, wirbt die Herstellerfirma für ihre Produkte, bei denen pflanzliche Rohstoffe sich zu Schein-Fleisch verwandeln: Erbsen zu Hack, Soja zu Huhn, Schimmelpilz zu Schnitzel, zur Begeisterung des Musikers, der zum Modezar wird. 

 

Und alles für einen guten Zweck!

 

Wie gesund ist gefälschtes Fleisch?

 

Es ist Januar, der Start ins neue Jahr, im Jargon des Vegan-Branche: Veganuary. Die große Werbekampagne fürs tierfreie Leben zum Jahresbeginn. Die Zeit der guten Vorsätze, der kühnen Pläne. Und die könnten bei den Freunden des Fleischverzichts größer und kühner kaum sein.

 

Die Welt retten! Die Tiere sowieso! Gesünder leben! Das Klima schützen!

 

Die Medien applaudieren, die Aktienkurse sind explodiert, die Investoren haben mit Milliarden nur so um sich geworfen. Die Nachfrage stieg. Die Bewegung wurde stärker. Doch es sind nur ein paar Prozent der Bevölkerung geblieben. Und dann ist ein bisschen Ernüchterung eingekehrt. Jetzt scheint das zu kippen. Die Kurse bröckeln. Die Zweifel wachsen. Sind die Produkte wirklich so gut? Sind sie überhaupt so gesund?

 

Gefälschtes Fleisch? Nachgemachte Eier? Künstlicher Käse? Echt jetzt? Das soll gut sein für die Gesundheit?

 

Klar: Massentierhaltung ist ekelhaft. Unglückliche Tiere eine Zumutung. Ein Skandal, auch für die Umwelt. Und ungesund zudem.

 

Weniger Fleisch ist besser als mehr Fleisch. Aber hier geht es nicht um Äpfel und Birnen, Blumenkohl, Brokkoli, nicht um Trüffel, Granatapfel, Vanille, Bananen. Hier geht es um Hightech, Genmanipulation, Chemie. Die Akteure und Aktivisten aus dem Silicon Valley haben da keine Berührungsängste. Und auch die Branchenführer hierzulande nicht.

 

Hauptsache, es ist kein Tier im Spiel!

 

Angriff der Wirsingkiller

 

Wobei: Gewisse Mitgeschöpfe müssen schon mitwirken im industriellen Produktionsprozess fürs Pseudo-Fleisch. Kleinstlebewesen zum Beispiel, die auf den Namen Xanthomonas campestris hören.  Das sind Bakterien, die in gemüsenahen Fachkreisen eigentlich gefürchtet sind, weil sie eine Vielzahl von Pflanzenkrankheiten verursachen, darunter die sogenannte „Adernschwärze“ (auch "Schwarzfäule" genannt) bei Kraut oder Wirsing.

 

Veganproduzenten schätzen den Übeltäter allerdings, weil sie ja mit Kraut nichts am Hut haben, sondern einen Klebstoff brauchen, der ihr Fake-Fleisch im Innersten zusammenhält, auch bei jener Firma, für die der falsche Modezar Werbung macht, ihr Produkt namens Like Schnitzel etwa, oder Like Nuggets, das getürkte Huhn, sozusagen. Ebenso bei einem veganen schweizerischen Käseersatz mit der Typbezeichnung Migros V-Love The Melty Nature vegan.

 

Da steckt dieser Stoff drin, den die werktätigen Winzlinge in ihren Fermenterfabriken sozusagen ausschwitzen: Xanthan (E415).

 

Eigentlich gilt er als harmlos. Doch es hat so etwas in der Evolution bisher nicht gegeben, und wenn der Mensch derlei Zusätze dann schluckt, kann es doch zu gewissen Eingewöhnungsproblemen mit den schon länger im Verdauungstrakt lebenden Populationen kommen.

 

Und bei den veganen Fake-Produkten wirken neben Bakterien-Ausscheidungsprodukten wie Xanthan auch andere Stör-Elemente mit, die zu Konfusion und Krankheit führen können, auch zu Übergewicht.

 

Veganes aus dem Wald 

 

Praktisch allgegenwärtig ist in den Veganfabriken zum Beispiel ein Stabilisierungselement, das auch im Baugewerbe seit langem beliebt und bewährt ist. Gewonnen aus Holz, gebräuchlich bisher als „Hauptbestandteil vieler Tapetenkleister“, wie Wikipedia weiß.

 

Zum Einsatz kam es schon im Pionierprodukt „Impossible Burger“ aus dem innovationsfreudigen Silicon Valley. Es steckt aber auch in einem von der sympathischen Tierrechtsaktivistenfirma Peta preisgekrönten Produkt aus der (einst für tierische Streichwurst berühmte) Rügenwalder Mühle: die Veganen Mühlen Hackröllchen Typ Cevapcici (früher: Vegane Mühlen Griller). Und im Veganburger TS von McDonald’s. Ebenso in den tierfreien Fleischdarstellern von Lidl, wie dem Veganen Hack oder den Veganen Burger Patties.

 

Und wiederum auch in den zauberhaften Produkten aus der Weltrettercompany LikeMeat, für das der falsche Modezar in seinem coolen Video Werbung macht: dem falschen Schnitzel, den gefakten Nuggets, den nachempfunden Rostbratwürstchen.

 

Es heißt: Methylcellulose (E461). Es gilt bisher eigentlich als harmlos. Zur Verwandtschaft gehören auch Zusätze wie Hydroxypropylmethyl-Cellulose (E464), Ethyl-Methyl-Cellulose (E465) und Carboxymethylcellulose (E466). Und seit einiger Zeit mehren sich medizinische Erkenntnisse, die den Ruf der Familie etwas lädiert haben.

 

Zusätze, die ängstlich machen

 

Denn solche innovativen Nahrungszutaten können im Verdauungstrakt für erhebliche Verwerfungen sorgen, weswegen sich namhafte Medizinforscher in renommierten Fachzeitschriften damit beschäftigen, bis hinauf zum weltweiten Top-Journal Nature.

 

Besonders bedenklich sind die Entzündungen, die sie im Darm auslösen können. Sie gelten als Ursache für die sogenannten Zivilisationskrankheiten, die in der Corona-Ära als „Vorerkrankungen“ zu trauriger Berühmtheit gelangt sind. Sie können aber auch zu eigenständigen chronischen Entzündungskrankheiten im Darm führen wie etwa Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa. Und: Sie können sogar den Gefühlshaushalt beeinträchtigen, die Hirnfunktionen und das Verhalten beeinflussen.

 

Denn weil diese E-Stoffe die Bakteriengesellschaft im Darm verändern, können sie auch den Ausstoß an körpereigenen Drogen, sogenannten Neuropeptiden, und somit die Psyche »negativ beeinflussen«, etwa Ängstlichkeit fördern, das soziale Verhalten stören. Diese Entdeckung könnte eine Erklärung sein für das »erhöhte Auftreten von Störungen im Zusammenhang mit Angst und antisozialem Verhalten«, meinen die fachkundigen Wissenschaftler, darunter auch einer der Pioniere auf diesem Feld, der in den USA und Frankreich forschende Mikrobiologe Benoit Chassaing.

 

Ei ohne Huhn

 

Im Darmtrakt greift auch einer der umstrittensten industriellen Nahrungszusätze an, der sich gerade in Veganfabriken ebenfalls großer Beliebtheit erfreut. Zum Beispiel in dem Kunst-Ei, das die schweizerische Supermarktkette Migros vertreibt unter der Bezeichnung The Boiled.

 

Als „Verdickungsmittel“ ist er in der Zutatenliste aufgeführt: Carrageen. E-Nummer: 407. Bei seinen Freunden gilt der Stoff als unverdächtig, Kritikern hingegen als Auslöser von Geschwüren, womöglich sogar Brustkrebs.

 

Als körperfeindliches Multitalent in den veganen Fake-Produkten wirkt überdies ein Stoff namens Maltodextrin (E1400). Auch er kann das Milieu im Darm beeinflussen, das Immunsystem schwächen, und er kann zudem, wie sich bei Versuchen mit Mäusen zeigte, ebenfalls die chronischen Entzündungen im Darm fördern, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa.

 

Er ist darüber hinaus sogar imstande, die schädlichen Potenziale des Zuckers noch zu übertreffen, treibt zum Beispiel den Blutzuckerspiegel noch steiler in die Höhe als normaler Haushaltszucker oder Traubenzucker. Es kann dadurch zu Übergewicht und Krankheiten beitragen, das Risiko für Diabetes, Herz-Kreislauf-Krankheiten sowie vorzeitiges Ableben erhöhen.

 

Und obwohl es nicht süß schmeckt, hat Maltodextrin einige Nebenwirkungen wie Zucker. So kann es, wie Zucker, zu Karies führen.

 

Auch dieses Elemente fand erst spät Eingang in die menschliche Nahrungskette, auch in die Fake-Produkte aus dem Hause LikeMeat (Like Schnitzel, Like Döner, Like Gyros).

 

Mit Geschmacksbetrug die Welt retten? 

 

Am folgenreichsten aber sind vermutlich jene Ingredienzien, die den Betrug überhaupt erst möglich machen, weil sie ihn plausibel erscheinen lassen. Auch bei dem Betrügern sind ja jene am erfolgreichsten, die super vertrauenserweckend wirken.

 

Bei der Nahrung ist es der Geschmack, der eine ganz besondere Rolle spielt.

 

Würden nicht mehr Menschen die Welt retten, wenn die Rettung der Welt besser schmecken würde?“ So fragen, auf gewohnt hohem Anspruchsniveau, die Leute von LikeMeat. Sie hantieren deshalb, wie in der Nahrungsindustrie üblich, mit chemischen Aromen. Sie tragen dazu bei, dass den Fake-Essern „das Wasser im Mund zusammenlaufen“ soll.

 

Der Geschmacksbetrug, früher verpönt und streng bestraft, soll jetzt helfen, die Welt zu retten.

 

Nur: Dabei wird leider auch der Körper betrogen. Denn der Geschmack ist bekanntlich ein Signal, das die Verarbeitung im Organismus einleitet – und wenn es dann zwar wie Fleisch schmeckt, in Wahrheit kommt aber chemisch modifiziertes Erbsengemisch, dann wird er  in die Irre geführt.

 

Er leitet falsche Verarbeitungsschritte ein, wird ungenügend versorgt, es steigt das Verlangen nach mehr – und damit das Risiko für Übergewicht.

 

Optische Täuschung

 

Fast wichtiger noch sind offenbar die Sinnesillusionen bei der Optik:

 

„Die visuelle Attraktivität ist entscheidend für den Erstkauf, da die Verbraucher zuerst mit den Augen essen und sich dann den anderen Sinnen wie Geruch, Geschmack und Mundgefühl zuwenden.“

 

Das hat ein führender Farbenlieferant ermittelt, der stolz darauf ist, schon den US-amerikanischen Fake-Pionier Impossible Foods beliefert zu haben, dank seiner  „beispiellosen technischen Expertise“ bei der Farbgestaltung.

 

Denn das Auge isst bekanntlich mit – und muss ebenfalls betrogen werden. Wenn also Blut fließt, wie beispielsweise bei Steak oder Hamburger, dann soll es natürlich auch aussehen wie Blut, auch wenn es keins ist (und vom Körper nicht so verwendet werden kann).

 

Ob die verwendeten Farbstoffe gesund sind oder wenigstens gesundheitlich unbedenklich, ist hier augenscheinlich nicht so wichtig. Hauptsache, es ist nichts vom Tier drin.

 

So kommt bei den sympathischen tierlieben Veganfirmen die ganze Palette von Kunstfarben zum Einsatz, die ernährungssensible Menschen zusammenzucken lässt. Azofarben, Aluminium, der ganze bunte Horror aus dem Chemielabor – in der Veganfabrik das tägliche Standardprogramm.

 

Etwa bei dem Süßigkeitenmix "Miss You!", einem Traum in Pastell – dank chemischer Farbstützen wie E100, E102, E120E122, E174, E131, oder auch E133, Brillantblau FCF.

 

Dieser Farbstoff, ein reines Designerprodukt, ist bei tierfreien Süßigkeitsproduzenten besonders beliebt, steckt unter anderem in den Sauren Kaugummi-Flaschen, den Sauren Kirschen, den Sauren Erdbeeren, in der 500-Gramm-Tüte Vegan Bro Big Bag sauer.  Ebenso in dem süßen bunten Mix Flamingo Fiesta von Happy Sprinkles. Und jenen veganen Gummibären, die Hersteller Meatless Heaven als „vegane Alternative zu herkömmlichen Gummibären“ anpreist, und zwar mit dem interessanten Argument: „Bei dieser ‚Gummibärenbande‘ kommen keine anderen Lebewesen zu Schaden.“

 

Immerhin: Es müssen „keine anderen“ Lebewesen leiden! Sondern höchstens jene, die sich solch eine geballte Chemiedosis einverleiben. Aber das sind für die Betroffenen einfach Kollateralschäden am eigenen Leib, die in Kauf zu nehmen sind, wenn man in höherer Mission unterwegs ist.

 

Es ist schließlich eine Frage der Prioritäten, und die ist hier ganz schnell geklärt: "Veganen Menschen“, sagt Felix Hnat, Ökonom und Geschäftsführer der "Veganen Gesellschaft Österreich", „geht es nicht darum, ihren Körper 'rein' zu halten, sondern darum, etwas in der Welt zu verändern." 

 

So opferbereit sind natürlich nicht alle. Sogar die Leute von der Zeitschrift Ökotest, die mit der tierlosen Bewegung eigentlich sympathisieren, üben dennoch ein bisschen Kritik, wenn sie auf chemische Zusätzen stoßen. Die umstrittenen Phosphate, zum Beispiel. Da bemängelt Ökotest: „Phosphate können den Phosphatspiegel im Blut erhöhen, was das Risiko für einen Herzinfarkt und Schlaganfall steigern kann.“

Wo stecken sie denn, die üblen Phosphate? Foto: Ökotest

Hafermilch macht Falten

 

Und nicht nur das: Sie können auch den Kalk aus den Knochen lösen, das Alter beschleunigen, zu Falten und sogar zu vorzeitigem Ableben führen.

 

Phosphate finden sich übrigens auch in anderen Lebensmitteln, in echtem Fleisch, in wirklichem Käse, auch Coca-Cola – und leider auch in veganer Hafermilch sowie veganem Joghurtersatz.

 

Übrigens auch im huhnlosen Ei von Migros aus der Schweiz. Und auch das stößt auf Missbilligung im Publikum.

 

„Werde ich nie wieder kaufen“, merkte LinaPi an, weil: „geschmacklich echt schwierig“. Kaum Eigengeschmack, „und schon gar nicht nach Ei.“

 

Mittlerweile haben offenbar auch Investoren genug von sowas. „Der Börse vergeht die Lust auf Oatly-Hafermilch“, meldete die Neue Zürcher Zeitung. „Aktie von Beyond Meat stürzt ab“, der Spiegel. Und die Frankfurter Allgemeine Zeitung fragte: „Ist die Begeisterung schon wieder vorbei?

 

Sie sind übrigens nicht einmal besonders empfehlenswert, um den Planeten zu retten.

 

Denn die modischen Imitate sind ja keine gesunden Vegetabilien, sondern neuartige Problemprodukte, die in der Wissenschaft als „ultra-verarbeitete“ Nahrungsmittel eingestuft werden. Und die können auch für den Planeten zum Problem werden.

 

Das hat eine Forschergruppe im britischen Medizinerblatt Lancet Planetary Health vorgerechnet. Demnach ist es nicht nur die industrielle Massentierhaltung, die den Planeten bedroht. Auch der zunehmende Verzehr von ultra-verarbeiteter Industrienahrung habe ein erhebliches Schadenspotenzial. Der vermehrte Verzehr dieser Lebensmittel habe in den letzten drei Jahrzehnten zu einem Anstieg der ernährungsbedingten Treibhausgasemissionen um etwa 20 Prozent geführt.

 

Dabei ist es ja in der Tat ist gesünder, nur wenig Fleisch zu essen. Das hatte schon die berühmte China-Studie ergeben, die als „Bibel“ der Veganer gilt (deutscher Untertitel: „Die wissenschaftliche Begründung für eine vegane Ernährungsweise.“).

 

Was sie allerdings nicht zeigte: Dass null Fleisch am gesündesten ist.

 

Die Studie trug lediglich viele Belege zusammen, wie mit wachsendem Fleischverzehr die Krankheiten zunehmen. Also: Wenig Fleisch. Aber nicht: gar keins. Das ist die Maxime, die sich aus der Datenlage ergibt: „Low but not Zero.“

 

Rettet die Tiere durch Verspeisen!

 

Das ist natürlich auch für die Tiere besser: Wenn sie weiter gegessen werden. Wer Fake-Fleisch isst, macht Tiere nicht glücklich, sondern weg. Denn wenn sie gar nicht mehr gegessen werden, führt das natürlich zu ihrer Ausrottung, und daran kann wahren Tierfreund*innen eigentlich nicht gelegen sein.

 

Ausgerechnet jene Tiere, die uns Menschen seit Jahrtausenden begleitet haben, die sogar unseren geistig-moralischen Aufstieg (durch ihren materiellen Beitrag in der Nahrungskette) erst ermöglicht haben, wie Anthropologen glauben, ausgerechnet sie sollen jetzt ausgerottet werden?

 

Veganes Leben, Verzehr von Fake-Fleisch, das richtet sich ja nicht nur gegen ekelhafte Massentierhaltung. Das ist, logischerweise, auch das Todesurteil für die glücklichen Tiere, die es durchaus noch gibt, vielerorts sogar in wachsender Zahl.

 

Kühe, die auf Almen grasen, Enten, die in Teichen schwimmen, Hennen, die nach Körnern picken, Schweine, die nach Eicheln rüsseln – sie alle gibt es natürlich nicht mehr, wenn jeder nur noch Fake-Burger kauft, Falsch-Käse, Pseudo-Ei.

 

Denn wer vegan lebt, isst ja auch keine glücklichen Tiere.

 

Schade eigentlich.

 

Mehr dazu:

Hans-Ulrich Grimm

Fleisch darf uns nicht wurscht sein

Warum es ein wichtiges Lebensmittel ist und wie uns die Tierindustrie krank macht