Die »Coca-Kolonisierung« der Welt ist für den australischen Wissenschaftler Paul Zimmet die Ursache für die Ausbreitung von Zivilisationskrankheiten wie der Zuckerkrankheit Diabetes rund um den Globus. Vor allem für ärmere Länder etwa im Südpazifik ist die Krankheitswelle im Gefolge der zunehmenden Nahrungsimporte eine existenzielle Bedrohung (Nutrition Transition).
Professor Zimmett ist ein herausragender Vertreter seines Fachs, Erforscher der Diabetes-Epidemie in den paradiesischen Inselreichen des Südpazifiks und Autor zahlreicher Studien im Auftrag der Weltgesundheitsorganisation (WHO).
Die Formulierung stammt aus dem Roman "Die Herren Call-Girls" von dem Schriftsteller Arthur Koestler, und sie meint die gesamte Industrialisierung der Nahrungsproduktion nach US-amerikanischem Vorbild.
Dabei handelt es sich tatsächlich eine neue Art von Kolonialismus, eine Unterwerfung unter das dominierende Ernährungssystem auf diesem Planeten, die Überschwemmung durch die sogenannte ultra-verarbeitete Nahrung und damit völlig neue, in der Natur nirgends existente Elemente wie Cola, große Mengen Zucker, neuartige chemische Zusatzstoffe, die den Körper und seine Mechanismen überfordern, weil die evolutionär angelegten Mechanismen Stoffwechsel („Metabolismus“) mit den neuen Nahrungsmaterialien nicht zurechtkommen, der Organismus aus dem Konzept kommt, ein Metabolisches Syndrom entwickelt und die sogenannten Zivilisationskrankheiten.
Selbst auf entlegenen Eilanden in der Südsee breiten sie sich aus, in jener paradiesischen Gegend, in der fast alle Früchte dieser Erde prächtig gedeihen, wo Ananas, Kokosnüsse und Papayas, aber auch Kartoffeln, Tomaten und Paprika sprießen, eröffnen immer neue Supermärkte und verkaufen solche ultra-verarbeitete Nahrung, oft zu Kampfpreisen, mit denen die einheimischen Bauern kaum konkurrieren können.
Die sichtbarste Folge ist das vor allem in der Südsee grassierende Übergewicht. In manchen Ländern bilden die ganz schweren »Adipösen« sogar schon die Mehrheit. An der Spitze dabei: das kleine Königreich Tonga in der Südsee. 5000 Kilometer südlich von Hawaii.
Die Kontrolle über ihre Existenzgrundlagen ist den kleinen Ländern vollkommen entglitten – gerade auf dem zentralen Feld der Lebensmittel. Durch die »Coca-Kolonisierung« werden sie wie bei der klassischen Kolonisierung ihrer Autonomie beraubt. In diesem Fall: ihres Selbstbestimmungsrechtes bei der Ernährung.
Zwar ist beispielsweise Tonga ein selbstständiges Königreich mit einem Parlament, einer Regierung und Ministern – und ein Land, das in seiner Geschichte niemals Kolonie war, worauf die Einwohner besonders stolz sind.
Doch jetzt hat sich das faktisch geändert, und zwar ausgerechnet in einem ganz elementaren Bereich, beim Ernährungssystem.
Denn die Regeln für die neue Nahrung werden nun ganz woanders festgelegt. Im Codex Alimentarius vor allem, jener Institution der Vereinten Nationen, die gewissermaßen als Weltregierung in Sachen Lebensmittel fungiert.
Natürlich haben kleine Länder wie Tonga oder Fidschi keine Chance, dort ihre Interessen angemessen zu vertreten. Da dominieren Weltmächte wie die USA und China, Nestlé und Coca-Cola – also die neuen kulinarischen Kolonisatoren. Sie sitzen ganz selbstverständlich in den offiziellen nationalen Delegationen etwa von Deutschland, Österreich, der Schweiz, Italien, den USA und vielen anderen. Konzerne wie Nestlé oder Coca-Cola sind oft auch gleich in mehreren staatlichen Delegationen präsent - mitunter vertreten sie auch einen Staat allein, ganz ohne einen Delegierten der Regierung.
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Das DR. WATSON Lexikon gibt keine medizinischen Ratschläge oder Empfehlungen. Das DR. WATSON Lexikon informiert über Nahrungsmittel – unabhängig, wissenschaftlich fundiert, verständlich. Und immer mit einer klaren Perspektive: Die Gesundheit und das Wohlbefinden der Konsumenten.
Das DR. WATSON Lexikon betrachtet auch die Rolle des modernen Ernährungssystems, der sogenannten westlichen Ernährung, mit der globalen industriellen Einheitskost der großen Konzerne, vor allem der gesundheitlich problematischen ultra-verarbeiteten Nahrung.
Es informiert über die Auswirkungen der Nahrungsmittel auf den menschlichen Organismus, insbesondere über die Folgen deren industrielle Produktion, auch auf, die Umwelt, den Planeten.
Das ist das neue Paradigma bei der Bewertung: Der Grad der Entfernung von der Natur.
Immer mehr Fachleute in aller Welt sehen dies als wesentliches Kriterium bei der Frage nach dem gesundheitlichen Wert der Lebensmittel.
Denn es ist ein großer Unterschied, ob ein Erdbeerjoghurt selbst gemacht wird, mit frischen Früchten, oder ob er aus dem Plastikbecher kommt. Oder die Pizza: Da ist die Tiefkühlvariante ein völlig anderes Nahrungsmittel als das traditionelle Vorbild. Auch bei den Vitaminen ist es wichtig, ob sie aus einem Apfel kommen, oder aus der Corn-Flakes-Packung, oder gar als Pille aus der Apotheke, dem Drogeriemarkt oder dem Internet.
Es geht im 21. Jahrhundert nicht mehr bloß um Kalorien, um Nährstoffe und Schadstoffe, Viren und Bakterien, um Zucker, Fett, Vitamine.
Es geht auch um die Chemie im Essen, um Kollateralschäden der industriellen Produktion, sogar um die Verbindungen von Medien und einflussreichen Fachleuten zu Industriekonzernen – und um allfällige Schieflagen im Expertenurteil, die bei Konsumenten zu Fehlentscheidungen bei der Nahrungsauswahl und damit zu Gesundheitsproblemen führen können.
Das DR. WATSON Lexikon zeigt die Folgen der industriellen Herstellung von Nahrung – auch für die Gesellschaft, die einen immer größeren Aufwand treiben muss, um die zunehmende Krankheitslast zu bewältigen.
Die Industrialisierung der Nahrung hat auch Auswirkungen auf das Gehirn, die Psyche, das Wohlbefinden, die intellektuelle Leistungsfähigkeit und das Verhalten.
Die industrielle Nahrungsproduktion stellt eine epochale Veränderung dar, nach Ansicht mancher Experten vergleichbar mit den Umwälzungen in jener Zeit, als die Menschen sesshaft wurden.
Es geht um uns alle, ganz persönlich, auch um unsere Kinder, deren Zukunft, die ganze Gesellschaft, sogar um die Tiere, die unter der Entfremdung von den natürlichen Grundlagen ebenfalls leiden.
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DR. WATSON informiert auch über die Auswirkungen von chemischen Zusatzstoffen auf den Organismus, auf die Gesundheit, detalliert und ausführlich in einer eigenen Datenbank.
Offiziell gelten sie als unbedenklich. Doch es kommt natürlich auf die verzehrten Mengen an. Die steigen seit Jahrzehnten steil an - und damit auch die Risiken.
So stehen etwa Geschmacksverstärker wie Glutamat in Verdacht, zu Krankheiten wie Alzheimer und Parkinson beizutragen. Farbstoffe können zu Hyperaktivität und Lernstörungen führen (ADHS). Auch Migräne kann von Lebensmittelzusätzen ausgelöst werden. Süßstoffe wie Aspartam stehen sogar unter Krebsverdacht. Konservierungsstoffe können den Darm schädigen und das Immunsystem stören. Zitronensäure kann die Zähne angreifen, außerdem schädliche Metalle wie Aluminium ins Gehirn transportieren. Industrielles Aroma kann dick machen. Phosphate können den Alterungsprozess beschleunigen und Krankheiten früher auftreten lassen wie Herzleiden, Bluthochdruck, die Knochenschwäche Osteoporose.
Überraschenderweise können sich die Effekte der einzelnen Chemikalien durch die gemeinsame Verabreichung vervielfachen. Das zeigte unter anderem eine Studie der Universität Liverpool mit den zwei Farbstoffen E104 (Chinolingelb) und E133 (Brillantblau), dem Geschmacksverstärker Glutamat (E621), und der Süßstoff Aspartam (E951).
Das Ergebnis: Die schädliche Wirkung der Zusatzstoffe auf das Gehirn (Neurotoxizität) addierte sich nicht, wie zu erwarten wäre, sondern vervielfachte sich. Eine Mischung aus dem blauen Farbstoff E133 und Glutamat (E621) etwa bremste das Zellwachstum nicht, wie zu erwarten gewesen wäre, um 15,8 Prozent, sondern um 46,1 Prozent. Eins und eins ist bei Zusatzstoffen also nicht gleich zwei, sondern mitunter auch sechs.
DR. WATSON informiert natürlich auch über die Alternativen. Über Bio-Lebensmittel, die Vorzüge klassischer Ernährungssysteme mit kleinen Bauern, Gärtnern, Köchen, die traditionelle Ernährung, etwa die mediterrane Kost, die als Königsweg gilt zu einem gesunden und langen Leben.
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