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International Life Sciences Institute (Ilsi)

 

Das International Life Sciences Institute (Ilsi) ist die weltweit erfolgreichste Lobbyorganisation der globalen Nahrungsindustrie. Sie beeinflusst staatliche Ernährungsrichtlinien, Gesetze und Vorschriften. Die Organisation verdankt ihren Einfluss auch dem Engagement von wissenschaftlichen Meinungsführern aus Universitäten und Hochschulen sowie staatlichen Repräsentanten, etwa in der Bundesrepublik Deutschland. Sie praktiziert Lobbyismus in neuer Dimension, wobei die Grenzen fließend sind  zwischen Wirtschafts-Interessen und öffentlichen Institutionen. Sogar die Kosten müssen die Steuerzahler übernehmen, wenn die Konzerne Gesetze und Entscheidungen in ihrem Sinne beeinflussen. Besonders deutlich wurde der Einfluss der Lobbyorganisation bei der Europäischen Lebensmittelsicherheitsbehörde Efsa.

 

Der Lobbyverband wird getragen von Süßwarengiganten wie Mars und Südzucker, von Food-Multis wie Nestlé, Unilever und Danone, Fastfood-Riesen wie McDonald’s. Mit dabei sind Chemiekonzerne wie BASF, Bayer, Dow, auch der Vitamin-Weltmarktführer DSM, außerdem Aromahersteller wie dem Weltmarktführer Givaudan, Softdrink-Konzerne wie Pepsi sowie Red Bull.

 

Anfang 2021 ist Gründungsmitglied Coca-Cola ausgestiegen und reagierte damit nach Ansicht von Beobachtern auf wachsende Kritik am Einfluss dieser Lobbytruppe fürs Ungesunde. Besonders deutlich ist der Einfluss auf die Europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde Efsa, deren Experten häufig Verbindungen zu der Industrie-Lobby haben.

 

Der Verband verkörpert Lobbyismus in neuer Dimension, bei dem nicht mehr, wie im klassischen Klischee, Dunkelmänner von Firmen mit dem Geldkoffer intervenieren, sondern die Steuerbürger bezahlen müssen für die Einflussagenten der Konzerne.

 

Ausgerechnet das Lobbynetzwerk der globalen Foodkonzerne wurde von der Politik zur maßgeblichen Instanz gemacht, wenn es um Gesetze und Vorschriften geht, um die Risiken und Nebenwirkungen ihrer eigenen Produkte.

 

So wirkt Ilsi zum Beispiel maßgeblich ein auf die globalen Gremien der Vereinten Nationen, die für die weltweiten Standards zuständig sind, namentlich den Codex Alimentarius, jene Institution der Vereinten Nationen, die gewissermaßen als Weltregierung in Sachen Lebensmittel agiert.

 

Ilsi ist keine gewöhnliche Lobbygruppe, die von außen etwa unter Einsatz massiver Finanzmittel versucht, staatliche Institutionen zu beeinflussen. Ilsi hat die öffentlichen Institutionen längst durchsetzt, erscheint  wie ein Bestandteil des Entscheidungsapparats.

 

Dass Ilsi keine herkömmliche Lobbyarbeit betreibt, stellt das Industrienetzwerk sogar in seinen Statuten fest. Lobbying ist laut Ilsis »Code für Ethik und Organisations-Standards« sogar förmlich verboten, jedenfalls Lobbying für eine einzelne Firma oder eine Gruppe von Unternehmen. Es sollen ja nicht alle bezahlen und nur manche profitieren.

 

Und Ilsis Einfluss reicht weit über Europas Grenzen hinaus. Ilsi ist ein weltumspannendes Netz. Ilsi hat die Grenzen aufgehoben zwischen den verschiedenen Interessenssphären. Staatliche Forschung, Industrieforschung: Hier arbeiten alle einträchtig zusammen. Aber natürlich immer nach den übergeordneten Vorgaben der Ilsi-Mitglieder, den Food-und-Pharma-Konzernen. 

 

Und wenn es erforderlich, auch sehr diskret.

 

So hatte Ilsi beispielsweise ein legendäres Expertentreffen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Welternährungsorganisation (FAO) gesponsert – und regelrecht unterwandert (Thema: „Carbohydrates in human nutrition“).

 

Es ging um den Zucker, der laut Abschlusscommuniqué von allen Anklagepunkten freigesprochen wurde, dank geschickten Einsatzes unter anderem eines Ilsi-Agenten, der als WHO-Beamter auftrat (siehe Hans-Ulrich Grimm: Garantiert gesundheitsgefährdend).

 

Ausgerechnet die Lobbytruppe jener Konzerne, die für die ungesunde ultra-verarbeitete Nahrung stehen, wird auch von der Europäischen Union engagiert, wenn es um zentrale Fragen der gesunden Ernährung geht, die alle europäischen Verbraucher betreffen.

 

Es sind oft zentrale öffentliche Aufgaben und Anliegen, die von der Europäischen Union ausgerechnet an die Lobby fürs Ungesunde übertragen werden, oft zum Missfallen der eigentlichen staatlichen Lebensmittelwächter in den Mitgliedsländern.  

 

So etwa, als es um die Nährstoffaufnahme ging, wie bei einem von Ilsi gesteuerten EU-Projekt über den Bedarf an Nährstoffen (Projekt-Kürzel: EURRECA).

 

Ilsi durfte auch übernehmen, als die Europäische Kommission eine konzertierte Aktion zur Lebensmittelsicherheit in Europa gestartet hat (Food Safety in Europe, FOSIE), war auch involviert bei einem EU-Projekt, in dem es um Süßes und Gesundheit ging (SWEET).

 

Ilsi ist sogar tätig für jene EU-Instanzen, die für die Überwachung der Nahrungsmittel zuständig sind. Für die Europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde Efsa hat Ilsi die Grundlagen gelegt zur Überprüfung der Gesundheitsversprechen für Nahrungsprodukte („Health Claims“).

 

Auch finden sich Passagen aus Ilsi-Schriftstücken wortwörtlich in Efsa-Stellungnahmen, zur Gentechnik beispielsweise.

 

Und wenn die Efsa-Foodaufseher gesundheitsrelevante Entscheidungen fällen, etwa über Zusatzstoffe, wirken Ilsi-Berater mit. So im Falle des »Cola light«-Süßstoffs Aspartam. Hier hatten auffällig viele Mitglieder der Efsa-Entscheiderrunde Interessenkonflikte durch Ilsi-Verbindungen.

 

Ebenso, als es um die umstrittene Kindermilch ging, die die deutschen Behörden verbieten wollten. Da waren natürlich auch Ilsi-Leute dabei und andere industrienahe Professoren, und haben das Problemgetränk durchgewunken, zum Codex Alimentarius, wo es jetzt weltweit legalisiert wird. 

 

Ilsi ist die Hohe Schule der Einflussnahme. Ilsi hat die Grenzen aufgehoben zwischen den Sphären der Macht.

 

Sehr schon deutlich wurde das bei einem Projekt der Europäischen Union zur Entwicklung von Methoden zur Abwägung von Nutzen und Risiken der Nahrung (Titel: Benefit-Risk Analysis of Foods, kurz: BRAFO), von Ilsi organisiert, im Auftrag und auf Rechnung der Europäischen Union. Im Lenkungsausschuss („Steering Committee“) saß bei diesem EU-Projekt die Coca-Cola Company, zusammen mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der European Food Safety Authority (Efsa).

 

Das ist erkennbar die Hauptaufgabe der Ilsi-Akteure: Debatten umzusteuern und abzulenken von den Problemprodukten der Mitgliedskonzerne. Auf neudeutsch: „Framing“. Es geht also darum, die Themen so zu drehen und zu beeinflussen, dass sie den Interessen der Mitgliedsfirmen nützen und nicht schaden.

 

Besonders typisch dafür war die Ilsi-Expertengruppe für Zahngesundheit (Expert Group on Oral Health). Den Vorsitz führte zuständigkeitshalber eine Vertreterin von Südzucker; weitere Mitglieder waren der Schokoriegelproduzent Mars, der dänische Zucker- und Zusatzstoffkonzern Danisco, Coca-Cola und ein paar Zahnprofessoren.

 

Hoher Ilsi-Funktionär war sogar der oberste deutsche Ernährungsforscher, Professor Dr. Dr. Gerhard Rechkemmer, Präsident des Bundesforschungsinstituts für Ernährung und Lebensmittel (Max-Rubner-Institut), einer Bundesoberbehörde, die zum Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gehört.

 

In seiner Amtszeit als Behördenleiter war er zugleich in der Führung der Industrie-Lobbyorganisation tätig, im Verwaltungsrat beim europäischen Ableger des Ilsi und im Kuratorium von Ilsi Global: Ein hoher Staatsbeamter in doppelter Mission, bezahlt vom Steuerzahler, benutzt von der Lobbyorganisation.

 

Sein Nachfolger, Professor Pablo Steinberg, heuerte ebenfalls bei den Konzernlobbyisten an.

 

Ein wichtiger Ilsi-Funktionär war auch Professor Gerhard Eisenbrand, in Deutschland einflussreich als Vorsitzender der ständigen Senatskommission zur gesundheitlichen Bewertung von Lebensmitteln (SKLM) der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Bei Ilsi Europe brachte er es sogar bis zum Präsidenten.

 

Schließlich stieg auch der Hohenheimer Professor Stephan Bischoff als Funktionär bei Ilsi ein. Er hatte zu Beginn seiner Karriere zeitweilig auch mit DR. WATSON zusammengearbeitet, wurde dann aber, neben seiner Funktion als staatlich alimentierter ordentlicher Professor, im Nebenerwerb Nestlé-Filialleiter an seiner Universität, als Chef der örtlichen »Optifast«-Zentrale, der Abspecktochter des Weltkonzerns Nestlé unter dem Dach der Hochschule.

 

Auch er versicherte, sich unentgeltlich für Ilsi zu engagieren, was ebenfalls ein Zeichen ist für die neue Dimension des Lobbyismus bei Ilsi: der Staat lässt seine herausragendsten Experten unentgeltlich für die Interessen der Konzerne arbeiten – und die Steuerzahler müssen es sogar noch finanzieren.

 

Auch der Münchner Professor Berthold Koletzko, einflussreichster Experte für Kindernahrung im deutschsprachigen Raum, engagierte sich für die Konzernlobbyisten von Ilsi, unter anderem in einer „Task Force“ zur Ernährung am Beginn des Lebens („Metabolic Imprinting Task Force“). Offizielle Aufgabenbeschreibung durch Ilsi: „Ziel dieser Arbeitsgruppe ist es, wissenschaftliche Erkenntnisse zur Unterstützung von Richtlinien für die Ernährung von Müttern und Säuglingen zu liefern.“

 

Verantwortliche Ilsi-Mitgliedsfirmen waren unter anderem Nestlé, Danone (Milupa, Aptamil, Fruchtzwerge) und der Vitamin-Weltmarktführer DSM. Als „Mitarbeiter der Task Force“ war, neben Vertretern dieser Firmen und von Ilsi, auch Professor Koletzko tätig.

 

Später war er maßgeblicher Mitverfasser der offiziellen deutschen Richtlinie („Ernährung und Bewegung von Säuglingen und stillenden Frauen“), die eine deutliche Präferenz zugunsten von Erzeugnissen dieser Firmen, etwa industriell hergestellten Babygläschen.  Irgendwelche Interessenkonflikte mochte der Professor da allerdings nicht sehen (siehe Hans-Ulrich Grimm: Gesundes Essen für unsere Kinder).

 

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! Hinweis

Das DR. WATSON Lexikon gibt keine medizinischen Ratschläge oder Empfehlungen. Das DR. WATSON Lexikon informiert über Nahrungsmittel – unabhängig, wissenschaftlich fundiert, verständlich. Und immer mit einer klaren Perspektive: Die Gesundheit und das Wohlbefinden der Konsumenten.

 

Das DR. WATSON Lexikon betrachtet auch die Rolle des modernen Ernährungssystems, der sogenannten westlichen Ernährung, mit der globalen industriellen Einheitskost der großen Konzerne, vor allem der gesundheitlich problematischen ultra-verarbeiteten Nahrung. 

 

Es informiert über die Auswirkungen der Nahrungsmittel auf den menschlichen Organismus, insbesondere über die Folgen deren industrielle Produktion, auch auf, die Umwelt, den Planeten.

 

Das ist das neue Paradigma bei der Bewertung: Der Grad der Entfernung von der Natur.

 

Immer mehr Fachleute in aller Welt sehen dies als wesentliches Kriterium bei der Frage nach dem gesundheitlichen Wert der Lebensmittel.

 

Denn es ist ein großer Unterschied, ob ein Erdbeerjoghurt selbst gemacht wird, mit frischen Früchten, oder ob er aus dem Plastikbecher kommt. Oder die Pizza: Da ist die Tiefkühlvariante ein völlig anderes Nahrungsmittel als das traditionelle Vorbild. Auch bei den Vitaminen ist es wichtig, ob sie aus einem Apfel kommen, oder aus der Corn-Flakes-Packung, oder gar als Pille aus der Apotheke, dem Drogeriemarkt oder dem Internet.

 

Es geht im 21. Jahrhundert nicht mehr bloß um Kalorien, um Nährstoffe und Schadstoffe, Viren und Bakterien, um ZuckerFett, Vitamine.

 

Es geht auch um die Chemie im Essen, um Kollateralschäden der industriellen Produktion, sogar um die Verbindungen von Medien und einflussreichen Fachleuten zu Industriekonzernen – und um allfällige Schieflagen im Expertenurteil, die bei Konsumenten zu Fehlentscheidungen bei der Nahrungsauswahl und damit zu Gesundheitsproblemen führen können.

 

Das DR. WATSON Lexikon zeigt die Folgen der industriellen Herstellung von Nahrung – auch für die Gesellschaft, die einen immer größeren Aufwand treiben muss, um die zunehmende Krankheitslast zu bewältigen.

 

Die Industrialisierung der Nahrung hat auch Auswirkungen auf das Gehirn, die Psyche, das Wohlbefinden, die intellektuelle Leistungsfähigkeit und das Verhalten.

 

Die industrielle Nahrungsproduktion stellt eine epochale Veränderung dar, nach Ansicht mancher Experten vergleichbar mit den Umwälzungen in jener Zeit, als die Menschen sesshaft wurden.

 

Es geht um uns alle, ganz persönlich, auch um unsere Kinder, deren Zukunft, die ganze Gesellschaft, sogar um die Tiere, die unter der Entfremdung von den natürlichen Grundlagen ebenfalls leiden.

 

Mehr Wissen über diese Veränderungen – und was sie für mich bedeuten: Das DR. WATSON Lexikon liefert die nötigen Informationen – und damit wertvolle Anregungen für den Weg aus der industriellen Ernährungsfalle.

 

DR. WATSON informiert auch über die Auswirkungen von chemischen Zusatzstoffenauf den Organismus, auf die Gesundheit, detalliert und ausführlich in einer eigenen Datenbank.

 

DR. WATSON hat als erster Informationsdienst Zusatzstoffe einer eigenen Bewertung unterzogen, eigene Recherchen angestellt, tausende von Studien herangezogen und einheitlich nach den Kriterien der evidenzbasierten Medizin analysiert. Unsere Vorgehensweise ist klar definiert und transparent.

 

Offiziell gelten Zusatzstoffe in industrieller Nahrung als unbedenklich. Wer also nur wenig davon isst und von robuster Konstitution ist, hat nichts zu befürchten. (Bei Allergien allerdings kann ein Milligramm vom Falschen schon tödlich sein.)

 

Chemisch hergestellte Additive sind, im Gegensatz zu normalen Zutaten wie Blumenkohl, Sahne oder Hähnchenfleisch, keine traditionellen Bestandteile eines Gerichtes oder Lebensmittels. Der Körper hat deshalb keine adäquaten, evolutionär eingeübten Mechanismen zu ihrer Verarbeitung.

 

Der Mensch braucht keine Zusatzstoffe. Nur die Industrie braucht sie.

 

Sie dienen dazu, das industrielle Essen geschmacklich oder farblich aufzuwerten – äußerlich. Buntere Brause, braunere Saucen, haltbarere Nudelsuppen, luftigere Kuchen, Brötchen mit einer Extraportion Brötchenduft, cremigere Quarks mit weniger Fett, Joghurts, in denen jedes Fruchtstückchen stabil an seinem Platz bleibt.

 

Das Ziel: Industrielles Essen soll attraktiver erscheinen. Und das möglichst lange (Shelf Life). Denn in der Welt der Fabriken und Supermärkte müssen die Nahrungsmittel billig sein und widernatürlich lange halten, was nur mit den Mitteln der Chemie möglich ist.

 

Viele industrielle Nahrungsmittel kommen nicht ohne Zusatzstoffe aus. Tütensuppen würden schnell schimmeln, Margarine ranzig werden, bei Fruchtjoghurts sich Fruchtzubereitung und Joghurt trennen. Das Fertig-Dressing für den Salat würde sich in die Bestandteile Kräuter, Essig und Öl auflösen.

 

Die chemischen Stoffe mit den E-Nummern sind für die industrielle Nahrungsproduktion unerlässlich.

 

Viele wurden eigens konstruiert, maßgeschneidert für die Bedürfnisse der Food-Fabriken, gleichsam am Reißbrett, als reine Designerstoffe, ohne jedes Vorbild in der Natur. Manche der verwendeten Substanzen kommen auch in der Natur vor – doch durch die Verwendung als Zusätze explodieren die Verzehrsmengen.

 

Und so werden die chemischen Zusätze im Essen für immer mehr Menschen zum Gesundheitsrisiko. Bei vielen Zusatzstoffen sind ab einer gewissen Menge Nebenwirkungen nachgewiesen – und sie wiegen weit schwerer als vermutet. Vor allem Kinder verzehren von solchen Zusätzen mehr, als ihnen gut tut (ADI).

 

Es sind Risiken, die der Mensch selbst geschaffen hat. Es sind keine Kontaminationen durch Verunreinigung oder Verderb, sondern absichtlich hinzugefügte Additive.

 

Die Zusatzstoffe in solchen Nahrungsmitteln dienen nicht den Konsumenten, sondern den Herstellern industrieller Nahrung.

 

Sie sollen in erster Linie die Haltbarkeitsdauer verlängern und die Kosten senken. Der menschliche Organismus braucht solche Chemikalien nicht. Einen gesundheitlichen Nutzen für die Verbraucher haben sie ebenfalls nicht. Viele der Zusätze können die Gesundheit gefährden.

 

So stehen etwa Geschmacksverstärker wie Glutamat in Verdacht, zu Krankheiten wie Alzheimer und Parkinsonbeizutragen. Farbstoffe können zu Hyperaktivität und Lernstörungen führen (ADHS). Auch Migräne kann von Lebensmittelzusätzen ausgelöst werden. Süßstoffe wie Aspartam stehen sogar unter Krebsverdacht. Konservierungsstoffe können den Darm schädigen und das Immunsystem stören. Zitronensäure kann die Zähne angreifen, außerdem schädliche Metalle wie Aluminium ins Gehirn transportieren. Industrielles Aroma kann dick machen. Phosphate können den Alterungsprozess beschleunigen und Krankheiten früher auftreten lassen wie Herzleiden, Bluthochdruck, die Knochenschwäche Osteoporose.

 

Überraschenderweise können sich die Effekte der einzelnen Chemikalien durch die gemeinsame Verabreichung vervielfachen. Das zeigte unter anderem eine Studie der Universität Liverpool mit den zwei Farbstoffen E104 (Chinolingelb) und E133 (Brillantblau), dem Geschmacksverstärker Glutamat (E621), und der Süßstoff Aspartam (E951).

 

Das Ergebnis: Die schädliche Wirkung der Zusatzstoffe auf das Gehirn (Neurotoxizität) addierte sich nicht, wie zu erwarten wäre, sondern vervielfachte sich. Eine Mischung aus dem blauen Farbstoff E133 und Glutamat (E621) etwa bremste das Zellwachstum nicht, wie zu erwarten gewesen wäre, um 15,8 Prozent, sondern um 46,1 Prozent. Eins und eins ist bei Zusatzstoffen also nicht gleich zwei, sondern mitunter auch sechs.

 

DR. WATSON betrachtet die neuartigen Zutaten der Nahrung konsequent aus der Perspektive der Verbraucher. Die DR. WATSON Datenbank der Zusatzstoffe informiert nicht nur über die verwendeten Substanzen und ihre gesundheitlichen Folgen, sondern auch über ihre Verbreitung: Schließlich geht es um die individuelle Entscheidung der Konsumenten auf der Basis ihrer ganz persönlichen Vorlieben und Neigungen.

 

Das DR. WATSON Team wurde dabei von anerkannten Wissenschaftlern unterstützt und auch juristisch beraten. Die DR. WATSON Datenbank wird regelmäßig aktualisiert und erweitert. DR. WATSON ist unabhängig von fremden Interessen und Institutionen.

 

DR. WATSON informiert natürlich auch über die Alternativen. Über Bio-Lebensmittel, die Vorzüge klassischer Ernährungssysteme mit kleinen Bauern, Gärtnern, Köchen, die traditionelle Ernährung, etwa die mediterrane Kost, die als Königsweg gilt zu einem gesunden und langen Leben.

 

Und DR. WATSON berichtet über Neues und Spannendes aus der Welt der Lebensmittel und der Ernährung, in den DR. WATSON NEWS.

 

DR. WATSON beschäftigt sich auch mit den Hintergründen, geschichtlichen und gesellschaftlichen Zusammenhängen, mit Interessenkonflikten von Wissenschaftlern und Ernährungsberatern, und auch mit Machtfragen, der Lobby, die ganz entscheidend mitbestimmt, was auf den Tisch kommt, was wir zu uns nehmen.

 

So waren früher Mediziner und Behörden sehr besorgt über die chemischen „Fremdstoffe“ in der Nahrung, vor allem bei chronischer Aufnahme.

 

Mittlerweile hat sich die offizielle Haltung geändert.

 

Die Substanzen, die einst als „Fremdstoffe“ galten und sogar von den Fachleuten als „Gifte“ geschmäht wurden, wurden jetzt nicht nur rehabilitiert, sondern sogar geadelt. Obwohl Verbrauchertäuschung weiter offiziell verboten ist, gelten sie jetzt als „Stoffe zur Verbesserung von Lebensmitteln“ (im EU-Fachjargon: Food Improvement Agents). Zur Regelung des Umgangs mit diesen edlen Ingredienzen hat die Europäische Union ein ganzes Quartett aus Vorschriften erlassen, das „Food Improvement Agents Package“ (FIAP), bestehend aus vier Einzelverordnungen zu den unterschiedlichen Typen von Zusätzen.

 

Die Erkenntnisse über schädliche Effekte dieser „Stoffe zur Verbesserung von Lebensmitteln“ allerdings mehren sich.

 

Darüber informiert DR. WATSON  – unabhängig, wissenschaftlich fundiert, verständlich.