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Bestrahlung

Weltweit werden immer mehr Lebensmittel radioaktiv bestrahlt. Damit soll die Haltbarkeit der Produkte erhöht werden. Die Maßnahme gilt als unbedenklich. Der Codex Alimentarius, die Lebensmittel-Institution der Vereinten Nationen, sieht keine gesundheitlichen Risiken und hat die Bestrahlung vorbehaltlos als Behandlungsmethode für Lebensmittel anerkannt. In Zeiten des freien Welthandels darf daher kein Mitgliedsland der Welthandelsorganisation (WTO) den Import bestrahlter Lebensmittel ablehnen.

 

Weltweit werden jährlich 500 000 Tonnen Lebensmittel bestrahlt – die Hälfte davon Gewürze und Trockengemüse, an die 100.000 Tonnen Knoblauch und Kartoffeln, über 80.000 Tonnen Getreide und Früchte, mehr als 30.000 Tonnen Fleisch und Fisch. Der Trend geht in in Europa abwärts, in Asien aber nach oben. 

 

Die amerikanische Lebensmittelbehörde US Food and Drug Administration (FDA) hat 2009 ihre Auffassung bekräftigt, dass die Bestrahlung von Lebensmitteln gesundheitlich unbedenklich sei. Auch in der EU sehen die zuständigen Behörden keine Bedenken gegen eine Bestrahlung in der zugelassenen Dosis.

 

In Deutschland ist zwar nur die Bestrahlung von Kräutern und Gewürzen erlaubt. In anderen Ländern Europas allerdings dürfen auch andere Lebensmittel so behandelt werden, wobei sie in Deutschland nur mit einer besonderen behördlichen Erlaubnis verkauft werden dürfen, die bisher nach Regierungsangaben nur für tiefgekühlte Froschschenkel erteilt wurde. Bestrahlte Lebensmittel, sogar einzelne Bestandteile auf einer Pizza, müssen in Europa gekennzeichnet werden. Das gilt offiziell sogar in Restaurants oder Kantinen.

 

Die möglichen Auswirkungen von bestrahlten Lebensmitteln auf die menschliche Gesundheit werden in der Öffentlichkeit indes nach wie vor kontrovers diskutiert. Kritiker bemängeln, dass Nahrungsmittel frisch erscheinen, obwohl sie es nicht sind: Verbraucher können Frische und Beschaffenheit nicht mehr am Äußeren erkennen.

 

Die Europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde (Efsa) hatte sich 2011 mit dem Thema befasst und sich prinzipiell für die Bestrahlung ausgesprochen: Sie könne „zur Verbesserung der Verbrauchersicherheit beitragen, indem lebensmittelbedingte Krankheitserreger reduziert werden“.

 

Eine Expertengruppe kam im Auftrag der Weltgesundheitsorganisation (WHO) schon 1980 zu dem Ergebnis, dass mindestens bis zu einer Dosis von 10 kGy keine Bedenken bezüglich Toxikologie, Mikrobiologie und Nährwert bestehen. Dies gilt prinzipiell auch bei höheren Dosiswerten, bei denen allerdings die Gefahr besteht, dass Geschmack, Geruch und Konsistenz beeinträchtigt werden.

 

Die WHO sieht die Bestrahlung vornehmlich als Möglichkeit, das Nahrungsmittelangebot in den Entwicklungsländern zu verbessern, wo oft Knappheit entsteht, weil die Vorräte verderben. Bei der Bestrahlung werden durch kurzwellige Gamma-, Röntgen- oder Elektronenstrahlen die verderbnisauslösenden und krankheitserregenden Mikroorganismen abgetötet. Auch das Austreiben von Kartoffeln und Zwiebeln lässt sich durch eine solche Behandlung verhindern. Weil sich die Lebensmittel dabei nur wenig erwärmen, können auch hitzeempfindliche oder tiefgefrorene Produkte mittels Bestrahlung haltbar gemacht werden. Die Qualität und Beschaffenheit der Lebensmittel wird dabei nach Expertenansicht kaum verändert.

 

Allerdings können Vitaminverluste eintreten, sodass auch frisches Obst und Gemüse sich dann der Qualität von Konserven annähert. Bei Erdbeeren werden je nach Strahlendosis bis zu 20 Prozent des Gehalts an Vitamin C zerstört, bei Kartoffeln bis zu 40 Prozent, bei Weintrauben bis zu 60 Prozent.

 

Bestrahlt wird legal und illegal. Nach einem Bericht der EU-Kommission aus dem Jahr 2007 haben zehn europäische Staaten Bestrahlungsanlagen zugelassen: Frankreich, Deutschland, Spanien, die Niederlande, Polen, Großbritannien, Belgien, Tschechien, Ungarn und Italien. Nach einer EU-Untersuchung von 2005 in 17 Mitgliedsstaaten waren von 7011 überprüften Produktproben vier Prozent illegal bestrahlt oder unzureichend gekennzeichnet. In Deutschland wurden im Jahre 2018 über 2688 Proben untersucht, davon war immerhin ein Prozent illegal bestrahlt, und es war auch nichts deklariert.

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Das DR. WATSON Lexikon gibt keine medizinischen Ratschläge oder Empfehlungen. Das DR. WATSON Lexikon informiert über Nahrungsmittel – unabhängig, wissenschaftlich fundiert, verständlich. Und immer mit einer klaren Perspektive: Die Gesundheit und das Wohlbefinden der Konsumenten.

 

Das DR. WATSON Lexikon betrachtet auch die Rolle des modernen Ernährungssystems, der sogenannten westlichen Ernährung, mit der globalen industriellen Einheitskost der großen Konzerne, vor allem der gesundheitlich problematischen ultra-verarbeiteten Nahrung. 

 

Es informiert über die Auswirkungen der Nahrungsmittel auf den menschlichen Organismus, insbesondere über die Folgen deren industrielle Produktion, auch auf, die Umwelt, den Planeten.

 

Das ist das neue Paradigma bei der Bewertung: Der Grad der Entfernung von der Natur.

 

Immer mehr Fachleute in aller Welt sehen dies als wesentliches Kriterium bei der Frage nach dem gesundheitlichen Wert der Lebensmittel.

 

Denn es ist ein großer Unterschied, ob ein Erdbeerjoghurt selbst gemacht wird, mit frischen Früchten, oder ob er aus dem Plastikbecher kommt. Oder die Pizza: Da ist die Tiefkühlvariante ein völlig anderes Nahrungsmittel als das traditionelle Vorbild. Auch bei den Vitaminen ist es wichtig, ob sie aus einem Apfel kommen, oder aus der Corn-Flakes-Packung, oder gar als Pille aus der Apotheke, dem Drogeriemarkt oder dem Internet.

 

Es geht im 21. Jahrhundert nicht mehr bloß um Kalorien, um Nährstoffe und Schadstoffe, Viren und Bakterien, um Zucker, Fett, Vitamine.

 

Es geht auch um die Chemie im Essen, um Kollateralschäden der industriellen Produktion, sogar um die Verbindungen von Medien und einflussreichen Fachleuten zu Industriekonzernen – und um allfällige Schieflagen im Expertenurteil, die bei Konsumenten zu Fehlentscheidungen bei der Nahrungsauswahl und damit zu Gesundheitsproblemen führen können.

 

Das DR. WATSON Lexikon zeigt die Folgen der industriellen Herstellung von Nahrung – auch für die Gesellschaft, die einen immer größeren Aufwand treiben muss, um die zunehmende Krankheitslast zu bewältigen.

 

Die Industrialisierung der Nahrung hat auch Auswirkungen auf das Gehirn, die Psyche, das Wohlbefinden, die intellektuelle Leistungsfähigkeit und das Verhalten.

 

Die industrielle Nahrungsproduktion stellt eine epochale Veränderung dar, nach Ansicht mancher Experten vergleichbar mit den Umwälzungen in jener Zeit, als die Menschen sesshaft wurden.

 

Es geht um uns alle, ganz persönlich, auch um unsere Kinder, deren Zukunft, die ganze Gesellschaft, sogar um die Tiere, die unter der Entfremdung von den natürlichen Grundlagen ebenfalls leiden.

 

Mehr Wissen über diese Veränderungen – und was sie für mich bedeuten: Das DR. WATSON Lexikon liefert die nötigen Informationen – und damit wertvolle Anregungen für den Weg aus der industriellen Ernährungsfalle.

 

DR. WATSON informiert auch über die Auswirkungen von chemischen Zusatzstoffen auf den Organismus, auf die Gesundheit, detalliert und ausführlich in einer eigenen Datenbank.

 

Offiziell gelten sie als unbedenklich. Doch es kommt natürlich auf die verzehrten Mengen an. Die steigen seit Jahrzehnten steil an - und damit auch die Risiken.

 

So stehen etwa Geschmacksverstärker wie Glutamat in Verdacht, zu Krankheiten wie Alzheimer und Parkinson beizutragen. Farbstoffe können zu Hyperaktivität und Lernstörungen führen (ADHS). Auch Migräne kann von Lebensmittelzusätzen ausgelöst werden. Süßstoffe wie Aspartam stehen sogar unter Krebsverdacht. Konservierungsstoffe können den Darm schädigen und das Immunsystem stören. Zitronensäure kann die Zähne angreifen, außerdem schädliche Metalle wie Aluminium ins Gehirn transportieren. Industrielles Aroma kann dick machen. Phosphate können den Alterungsprozess beschleunigen und Krankheiten früher auftreten lassen wie Herzleiden, Bluthochdruck, die Knochenschwäche Osteoporose.

 

Überraschenderweise können sich die Effekte der einzelnen Chemikalien durch die gemeinsame Verabreichung vervielfachen. Das zeigte unter anderem eine Studie der Universität Liverpool mit den zwei Farbstoffen E104 (Chinolingelb) und E133 (Brillantblau), dem Geschmacksverstärker Glutamat (E621), und der Süßstoff Aspartam (E951).

 

Das Ergebnis: Die schädliche Wirkung der Zusatzstoffe auf das Gehirn (Neurotoxizität) addierte sich nicht, wie zu erwarten wäre, sondern vervielfachte sich. Eine Mischung aus dem blauen Farbstoff E133 und Glutamat (E621) etwa bremste das Zellwachstum nicht, wie zu erwarten gewesen wäre, um 15,8 Prozent, sondern um 46,1 Prozent. Eins und eins ist bei Zusatzstoffen also nicht gleich zwei, sondern mitunter auch sechs.

 

DR. WATSON informiert natürlich auch über die Alternativen. Über Bio-Lebensmittel, die Vorzüge klassischer Ernährungssysteme mit kleinen Bauern, Gärtnern, Köchen, die traditionelle Ernährung, etwa die mediterrane Kost, die als Königsweg gilt zu einem gesunden und langen Leben.

 

Und DR. WATSON berichtet über Neues und Spannendes aus der Welt der Lebensmittel und der Ernährung, in den DR. WATSON NEWS.