Käse gilt als gesund, er hat sich den Ruf eines nahrhaften Naturprodukts erhalten können - obwohl er mittlerweile üppigst Zusatzstoffe enthält. Besonders gesund ist er, wenn er naturnah erzeugt wird, die Kühe zum Beispiel auf der Weide grasen dürfen, er enthält dann mehr gesunde Fette, wie etwa die Omega-3-Fette oder CLA. Je mehr der Käse industriell verarbeitet ist, desto mehr schwindet sein Gesundheitswert, wächst der Anteil an enthaltenen Problemstoffen, etwa die sogenannte Phosphate im weit verbreiteten Schmelzkäse. Für den normalen Käse sind zahlreiche Zusatzstoffe zugelassen. Wenn er, wie an den Käsetheken der Supermärkte häufig üblich, in Folie verpackt ist, können auch sogenannte Plastikhormone in ihn übergehen. In der Öffentlichkeit wurde vor allem der berüchtigte Analogkäse kritisiert, mittlerweile genießt er in Gestalt tierfreier Käse-Imitate große Wertschätzung – trotz allerlei Problemzutaten.
Wenn die Kühe glücklich sind, ist der Käse am gesündesten – und schmeckt natürlich auch am besten. Denn er enthält die begehrten Omega-3-Fette durchaus in vergleichbaren Mengen wie Fisch: „Eine Fondue-Portion, das sind etwa 200 Gramm Käse, enthält etwa gleich viel Omega-3-Fettsäuren wie eine Fischmahlzeit“, sagt die Schweizer Ärztin und Almkäse-Expertin Christa Hauswirth.
Sie hatte in einer Studie, die im renommierten Medizinerjournal Circulation erschien, den höheren Levels der Omega-3-Fette im Käse von Kühen ermittelt, die auf Almen grasen dürfen. Aber auch Flachlandkühe liefern Milch mit höheren Gehalten an wertvollen Fetten – wenn sie artgerecht ernährt werden.
Die Grasfütterung sorgt nicht nur für mehr gesunde Omega-3-Fette, sondern auch jenen vom Typ CLA (Konjugierte Linolsäure), die sogar Fettzellen abbauen sollen.
Industriell verarbeiteter und verpackter Käse kann hingegen eine Fülle von problematischen Stoffen enthalten.
Der handelsübliche Käse enthält diverse Zusatzstoffe, bis hin zu geschmacksmanipulierenden Stoffen. Der Käse auf dem Cheeseburger von McDonald’s etwa enthält ein „natürliches Käsearoma“.
Die Aromafabriken bieten ein ganzes Sortiment von Käse-Aromen an, nach Angaben eines Herstellers übertreffen sie den echten Käsegeschmack in vielerlei Hinsicht, vor allem in der Haltbarkeit: »Unsere natürlichen Käsearomen haben eine standardisierte, stabile geschmackliche Qualität. Sie reifen nicht nach, selbst
nach mehrmonatiger Lagerung verändern sie nicht ihren Charakter.«
Es fehlt ihnen mithin vieles, was ein Naturprodukt ausmacht. Gleichwohl: »Die Deklaration ist denkbar günstig: In den meisten Ländern und Anwendungsgebieten ist die Deklaration ›natürlich‹.«
Weitere Zusätze, die für Käse, Käserinden, Käseimitate und Käseverpackungen zugelassen sind:
Tartrazin (E102)
Chlorophyll (E140)
Kupferchlorophyll (E141)
Pflanzenkohle (E153)
Carotin (Alpha-, Beta-, Gamma-Carotin) (E160a)
Bixin, Norbixin (E160b)
Paprikaextrakt (E160c)
Lycopin (E160d)
Eisenoxide und -hydroxide (E172)
Litholrubin BK (E180)
Sorbinsäure (E200)
Kaliumsorbat (E202)
Calciumsorbat (E203)
Nisin (E234)
Natamycin (E235)
Hexamethylentetramin (E239)
Natriumnitrat (E251)
Kaliumnitrat (E252)
Natriumcitrat (E331)
Kaliumcitrat (E332)
Calciumcitrat (E333)
Natriumorthophosphat (E339)
Kaliumorthophosphat (E340)
Calciumorthophosphat (E341)
Magnesium-Hydrogen-Phosphat (E343)
Natriummalat (E350)
Kaliummalat (E351)
Calcium DL-Malat (E352)
Ammonium-Citrat (E380)
Propylenglykolalginat (E405)
Traganth (E413)
Mikrokristalline Cellulose (E460)
Methylcellulose (E461)
Hydroxypropyl-Cellulose (E463)
Hydroxypropylmethyl-Cellulose (E464)
Methyl-Ethyl-Cellulose (E465)
Natrium-Carboxymethyl-Cellulose (E466)
Natrium-Carboxymethyl-Cellulose (cross-linked) (E468)
Natrium-Carboxymethyl-Cellulose (enzymatisch hydrolisiert) (E469)
Natriumcarbonat (E500)
Kaliumcarbonat, Kalium-Hydrogencarbonat (E501)
Ammoniumcarbonat, Ammonium-Hydrogencarbonat (Hirschhornsalz) (E503)
Magnesiumcarbonat (E504)
Calciumchlorid (E509)
Siliciumdioxid (Kieselsäure) (E551)
Calciumsilicat (E552)
Magnesiumsilicat, synthetisch (E553a)
Talkum, Magnesiumsilicat (E553b)
Natriumaluminiumsilicat ( E554)
Kaliumaluminiumsilicat (E555)
Calciumaluminiumsilicat (E556)
Lysozym (E1105)
Grundsätzlich enthält Öko-Käse weniger Zusatzstoffe: Denn bei Bio sind in der Milchverarbeitung nur 47 Zusatzstoffe zugelassen, bei der konventionellen Konkurrenz hingegen 320.
Mehr Zusatzstoffe enthalten die unterschiedlichen. Arten von industriellem Schmelzkäse („Scheibletten“). Besonders problematisch: die sogenannten Phosphate, die das Altern beschleunigen, die Knochen schwächen und die Blutadern und auch das Gehirn verkalken lassen können.
Bei verschiedenen Untersuchungen fanden sich sogar sogenannte Weichmacher im Käse. Die Hormonchemikalien stammten aus der Kunststofffolie, mit der der Käse eingewickelt war. Solche Plastikhormone stehen im Verdacht, die Fortpflanzungsfähigkeit zu stören, können aber auch zu Übergewicht führen und den geistigen Abbau beschleunigen.
Generell sind Menschen, die viel Käse und vergleichbare Milchprodukte zu sich nehmen, schlanker, haben einen niedrigeren Body-Mass-Index (BMI), auch einen geringeren Anteil an Körperfett, eine schlankere Taille und einen niedrigeren Blutdruck. Wer allerdings Light-Produkte isst, hat überraschenderweise höhere Werte beim „bösen“ LDL-Cholesterin.
Dem Light-Käse fehlen nicht nur die wertvollen Fette, er enthält dafür mehr problematische Zusatzstoffe.
Eine erstaunliche Karriere hat der sogenannte Analogkäse gemacht: Lange Zeit in der Öffentlichkeit kritisiert, als chemielastiges Fake-Produkt, gilt Kunst-Käse jetzt als moralisch hochwertiges, da tierfernes Imitat, ungeachtet möglicher Risiken und Nebenwirkungen für die Menschen beim Verzehr, etwa durch geschmacksmanipulierendes Aroma, oder Zitronensäure (E330), die den Transport von Aluminium ins Gehirn erleichtert, oder Methylcellulose, welche die Verhältnisse im Darm stören und zu Ängsten und gestörtem Sozialverhalten führen kann.
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DR. WATSON hat als erster Informationsdienst Zusatzstoffe einer eigenen Bewertung unterzogen, eigene Recherchen angestellt, tausende von Studien herangezogen und einheitlich nach den Kriterien der evidenzbasierten Medizin analysiert. Unsere Vorgehensweise ist klar definiert und transparent.
Offiziell gelten Zusatzstoffe in industrieller Nahrung als unbedenklich. Wer also nur wenig davon isst und von robuster Konstitution ist, hat nichts zu befürchten. (Bei Allergien allerdings kann ein Milligramm vom Falschen schon tödlich sein.)
Chemisch hergestellte Additive sind, im Gegensatz zu normalen Zutaten wie Blumenkohl, Sahne oder Hähnchenfleisch, keine traditionellen Bestandteile eines Gerichtes oder Lebensmittels. Der Körper hat deshalb keine adäquaten, evolutionär eingeübten Mechanismen zu ihrer Verarbeitung.
Der Mensch braucht keine Zusatzstoffe. Nur die Industrie braucht sie.
Sie dienen dazu, das industrielle Essen geschmacklich oder farblich aufzuwerten – äußerlich. Buntere Brause, braunere Saucen, haltbarere Nudelsuppen, luftigere Kuchen, Brötchen mit einer Extraportion Brötchenduft, cremigere Quarks mit weniger Fett, Joghurts, in denen jedes Fruchtstückchen stabil an seinem Platz bleibt.
Das Ziel: Industrielles Essen soll attraktiver erscheinen. Und das möglichst lange (Shelf Life). Denn in der Welt der Fabriken und Supermärkte müssen die Nahrungsmittel billig sein und widernatürlich lange halten, was nur mit den Mitteln der Chemie möglich ist.
Viele industrielle Nahrungsmittel kommen nicht ohne Zusatzstoffe aus. Tütensuppen würden schnell schimmeln, Margarine ranzig werden, bei Fruchtjoghurts sich Fruchtzubereitung und Joghurt trennen. Das Fertig-Dressing für den Salat würde sich in die Bestandteile Kräuter, Essig und Öl auflösen.
Die chemischen Stoffe mit den E-Nummern sind für die industrielle Nahrungsproduktion unerlässlich.
Viele wurden eigens konstruiert, maßgeschneidert für die Bedürfnisse der Food-Fabriken, gleichsam am Reißbrett, als reine Designerstoffe, ohne jedes Vorbild in der Natur. Manche der verwendeten Substanzen kommen auch in der Natur vor – doch durch die Verwendung als Zusätze explodieren die Verzehrsmengen.
Und so werden die chemischen Zusätze im Essen für immer mehr Menschen zum Gesundheitsrisiko. Bei vielen Zusatzstoffen sind ab einer gewissen Menge Nebenwirkungen nachgewiesen – und sie wiegen weit schwerer als vermutet. Vor allem Kinder verzehren von solchen Zusätzen mehr, als ihnen gut tut (ADI).
Es sind Risiken, die der Mensch selbst geschaffen hat. Es sind keine Kontaminationen durch Verunreinigung oder Verderb, sondern absichtlich hinzugefügte Additive.
Die Zusatzstoffe in solchen Nahrungsmitteln dienen nicht den Konsumenten, sondern den Herstellern industrieller Nahrung.
Sie sollen in erster Linie die Haltbarkeitsdauer verlängern und die Kosten senken. Der menschliche Organismus braucht solche Chemikalien nicht. Einen gesundheitlichen Nutzen für die Verbraucher haben sie ebenfalls nicht. Viele der Zusätze können die Gesundheit gefährden.
So stehen etwa Geschmacksverstärker wie Glutamat in Verdacht, zu Krankheiten wie Alzheimer und Parkinsonbeizutragen. Farbstoffe können zu Hyperaktivität und Lernstörungen führen (ADHS). Auch Migräne kann von Lebensmittelzusätzen ausgelöst werden. Süßstoffe wie Aspartam stehen sogar unter Krebsverdacht. Konservierungsstoffe können den Darm schädigen und das Immunsystem stören. Zitronensäure kann die Zähne angreifen, außerdem schädliche Metalle wie Aluminium ins Gehirn transportieren. Industrielles Aroma kann dick machen. Phosphate können den Alterungsprozess beschleunigen und Krankheiten früher auftreten lassen wie Herzleiden, Bluthochdruck, die Knochenschwäche Osteoporose.
Überraschenderweise können sich die Effekte der einzelnen Chemikalien durch die gemeinsame Verabreichung vervielfachen. Das zeigte unter anderem eine Studie der Universität Liverpool mit den zwei Farbstoffen E104 (Chinolingelb) und E133 (Brillantblau), dem Geschmacksverstärker Glutamat (E621), und der Süßstoff Aspartam (E951).
Das Ergebnis: Die schädliche Wirkung der Zusatzstoffe auf das Gehirn (Neurotoxizität) addierte sich nicht, wie zu erwarten wäre, sondern vervielfachte sich. Eine Mischung aus dem blauen Farbstoff E133 und Glutamat (E621) etwa bremste das Zellwachstum nicht, wie zu erwarten gewesen wäre, um 15,8 Prozent, sondern um 46,1 Prozent. Eins und eins ist bei Zusatzstoffen also nicht gleich zwei, sondern mitunter auch sechs.
DR. WATSON betrachtet die neuartigen Zutaten der Nahrung konsequent aus der Perspektive der Verbraucher. Die DR. WATSON Datenbank der Zusatzstoffe informiert nicht nur über die verwendeten Substanzen und ihre gesundheitlichen Folgen, sondern auch über ihre Verbreitung: Schließlich geht es um die individuelle Entscheidung der Konsumenten auf der Basis ihrer ganz persönlichen Vorlieben und Neigungen.
Das DR. WATSON Team wurde dabei von anerkannten Wissenschaftlern unterstützt und auch juristisch beraten. Die DR. WATSON Datenbank wird regelmäßig aktualisiert und erweitert. DR. WATSON ist unabhängig von fremden Interessen und Institutionen.
DR. WATSON informiert natürlich auch über die Alternativen. Über Bio-Lebensmittel, die Vorzüge klassischer Ernährungssysteme mit kleinen Bauern, Gärtnern, Köchen, die traditionelle Ernährung, etwa die mediterrane Kost, die als Königsweg gilt zu einem gesunden und langen Leben.
Und DR. WATSON berichtet über Neues und Spannendes aus der Welt der Lebensmittel und der Ernährung, in den DR. WATSON NEWS.
DR. WATSON beschäftigt sich auch mit den Hintergründen, geschichtlichen und gesellschaftlichen Zusammenhängen, mit Interessenkonflikten von Wissenschaftlern und Ernährungsberatern, und auch mit Machtfragen, der Lobby, die ganz entscheidend mitbestimmt, was auf den Tisch kommt, was wir zu uns nehmen.
So waren früher Mediziner und Behörden sehr besorgt über die chemischen „Fremdstoffe“ in der Nahrung, vor allem bei chronischer Aufnahme.
Mittlerweile hat sich die offizielle Haltung geändert.
Die Substanzen, die einst als „Fremdstoffe“ galten und sogar von den Fachleuten als „Gifte“ geschmäht wurden, wurden jetzt nicht nur rehabilitiert, sondern sogar geadelt. Obwohl Verbrauchertäuschung weiter offiziell verboten ist, gelten sie jetzt als „Stoffe zur Verbesserung von Lebensmitteln“ (im EU-Fachjargon: Food Improvement Agents). Zur Regelung des Umgangs mit diesen edlen Ingredienzen hat die Europäische Union ein ganzes Quartett aus Vorschriften erlassen, das „Food Improvement Agents Package“ (FIAP), bestehend aus vier Einzelverordnungen zu den unterschiedlichen Typen von Zusätzen.
Die Erkenntnisse über schädliche Effekte dieser „Stoffe zur Verbesserung von Lebensmitteln“ allerdings mehren sich.
Darüber informiert DR. WATSON – unabhängig, wissenschaftlich fundiert, verständlich.