Nahrungsergänzungsmittel sind ein Wachstumsmarkt, weil sich immer mehr Menschen um ihre Gesundheit sorgen. Sie vermuten zu Recht, dass die Nahrung eine tragende Rolle bei Gesundheit und Schönheit spielt. Doch ob gerade Pilllen und Pulver die richtige Wahl sind, das ist sehr die Frage. Unabhängige Fachleute warnen indessen vor Risiken und Nebenwirkungen der Nahrungsergänzungsmittel: Sie können auch die Selbstheilungskräfte des Körpers schwächen, zu Krankheiten und sogar frühem Tod führen. So ziemlich das Gegenteil also, was sich jene erhoffen, die so etwas kaufen, oft für sehr viel Geld.
Selbst Substanzen mit tadellosem Ruf, die eigentlich lebensnotwendig sind, können Nebenwirkungen haben und bei Überdosis Schäden hervorrufen. Zum Beispiel Kalzium, das Knochenmineral, das in Milch und Käse vorkommt und in der Menschheitsgeschichte bisher eigentlich nicht für Probleme gesorgt hat.
Kalzium kann zwar tatsächlich das Risiko für Knochenbrüche senken und auch das Darmkrebsrisiko um bis zu 15 Prozent reduzieren. Allerdings kann künstlich der Nahrung zugesetztes Kalzium auch zu Herzinfarkten führen. Es kann das Risiko um 30 Prozent erhöhen, so eine Übersichtsarbeit, die Studien mit 12.000 Teilnehmern ausgewertet hatte und im British Medical Journal (BMJ) erschienen ist.
»Kalzium-Supplemente können Ihr Herz schädigen«, titelte der Wissenschaftsinformationsdienst ScienceDaily. Sie sollten deshalb »zurückhaltender und nur nach ärztlicher Rücksprache eingenommen werden«, riet die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM).
Es kommt immer auf das rechte Maß an: Zu wenig Kalzium schwächt die Knochen, zu viel führt zu Verkalkung – auch im Herzen, und im Gehirn.
Und interessanterweise haben echte Lebensmittel und solche industriell isolierte Supplemente ganz unterschiedliche Folgen im Körper, wie Wissenschaftler von der Johns Hopkins Universität in Baltimore und anderen Forschungsstätten nachgewiesen haben. In ihrer Zehn-Jahres-Langzeitstudie mit 2742 Frauen und Männern über 45 Jahre kam heraus: Wer Kalzium aus Pillen schluckt, leidet eher an Verkalkung – und wer es aus echter Nahrung zu sich nimmt, schützt sich davor.
»Es gibt ganz offensichtlich Unterschiede darin, wie unser Körper Kalzium aus Nahrungsergänzungsmitteln oder aus der Nahrung aufnimmt und verarbeitet«, konstatierte Co-Autor John Anderson von der Universität North Carolina.
Man findet allerdings auch Studien, die das anders sehen: »Es gibt keinen eindeutigen Zusammenhang zwischen Kalziumpräparaten und dem Risiko eines Herzinfarkts oder Schlaganfalls«, sagt etwa die Harvard-Professorin JoAnn Manson.
An den Konsequenzen ändert das für sie allerdings nichts: Auch sie plädiert für Kalzium aus echten Lebensmitteln: Die hätten auch noch »weitere Vorteile«, zusätzliche Nährstoffe zum Beispiel.
Selbst die in Fischen, in Leinöl, in Milch und Käse unzweifelhaft gesunden Omega-3-Fette verändern ihren Charakter offenbar, wenn sie als Pillen eingenommen werden. Sie können in hohen Dosen die Blutgerinnung beeinflussen und zu spontanen Blutungen führen, warnt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). Und sie können das Immunsystem schwächen, die Abwehr beeinträchtigen.
Die weitestreichenden gesundheitlichen Folgen haben aber wohl die industriell hergestellten Vitamine. Wer Vitamine und Mineralstoffe im Kombi-Pack, etwa als Pillen, zu sich nimmt, kann, so ergab eine klassische Studie des US-Internisten Max Horwitt von der Universität in St. Louis im US-Bundesstaat Missouri, eher an Herzinfarkt oder Krebs sterben als seine Mitmenschen.
Für viele Vitamine sind Nebenwirkungen nachgewiesen. Sogar beim vermeintlich harmlosen Vitamin C: Es kann in großen Dosen von drei bis vier Gramm täglich Durchfall und Magen-Darm-Beschwerden verursachen. Außerdem kann es das Auftreten von Harnsteinen fördern. Ärzte in Europa und den USA berichten auch von Nierensteinen bei Patienten, die Vitamin C geschluckt haben. Es kann, im Übermaß genossen, sogar das Erbgut schädigen und zu Krebs führen. Und es greift, in hoher Dosis, auch das Herz an. Wissenschaftler aus Minnesota haben 1923 Frauen mit Diabetes 15 Jahre lang beobachtet. Diejenigen, die mehr als 300 Milligramm Vitamin C am Tag einnahmen, hatten ein fast doppelt so großes Risiko, an Herzinfarkt oder Schlaganfall zu sterben als die anderen.
Bei Rauchern kann künstliches Vitamin E oder Betacarotin das Risiko für Lungenkrebs erhöhen. Offenbar nähren die künstlichen Vitamine die Krebszellen. In einer Studie der Universität von North Carolina bekamen Mäuse mit Hirnkrebs normales, andere, ebenfalls an einem Hirntumor erkrankte Mäuse, erhielten vitaminreduziertes Futter. Die Gruppe mit vitaminreduziertem Futter hatte kleinere Tumore, 20 Prozent der Tumorzellen starben von selbst ab, bei der Normaldiät nur drei Prozent.
Vitamin B 6 kann zu Nervenschäden führen, etwa zur sogenannten Neuropathie, bei der den Menschen das Gefühl für den eigenen Körper abhandenkommt. Eine Dosis von 50 bis 500 Milligramm B6 am Tag kann langfristig zu schweren Nervenerkrankungen führen mit ständigem Kribbeln in Armen und Beinen.
Berühmt wurden auch die »Hope«-Studien. Die erste Studie (»Heart Outcomes Prevention Evaluation Study«) ergab bei älteren Teilnehmern null Nutzen von Vitamin E gegen Herz-Kreislauf-Leiden – und die Nachfolgestudie »Hope Too« ergab sogar, das sich durch Vitamin E die Gefahr für Herzmuskelschwäche signifikant erhöht habe. Eine Tagesdosis von mehr als 200 internationalen Einheiten (iE) Vitamin E (135 Milligramm) kann das Risiko, vorzeitig zu sterben, erhöhen, warnen Kardiologen um Medizinprofessor Edgar Miller von der Johns Hopkins Universität in Baltimore im US-Staat Maryland.
Man stirbt natürlich nicht sofort an der Vitaminpille. Man stirbt auch nicht sicher früher. Nur das Risiko, früher zu sterben, ist erhöht. Das ergaben zahlreiche Studien. Als etwa die renommierte US-Medizinerzeitschrift Journal of the American Medical Association (JAMA) die Ergebnisse von 47 Studien mit 181.000 Teilnehmern auswertete, ergab sich ein bedenkliches Bild: Die Sterblichkeit war bei den Menschen, die regelmäßig Vitamine einnahmen, um fünf Prozent höher als bei den anderen.
Ähnliches fand der dänische Mediziner Christian Gluud vom Kopenhagener Universitätsklinikum heraus. Er hatte sogar 68 Untersuchungen mit insgesamt 232.600 Teilnehmern neu ausgewertet und festgestellt, dass die Hoffnung der Vitaminfreunde auf ein längeres Leben sich nicht erfüllte. Im Gegenteil: Versuchspersonen, die Vitamin A, Vitamin E oder auch Beta-Carotin genommen hatten, starben oft früher; die Sterberate hatte sich hier ebenfalls um fünf Prozent erhöht. Bei Vitamin A waren es sogar bis zu 16 Prozent.
»Diese Nahrungsergänzungsmittel können tödlich sein«, bilanzierte Gluud.
Vorsichtige Mediziner raten deshalb dazu, zunächst zu ermitteln, ob überhaupt ein "Mangel" besteht. Doch die große Frage ist zum einen, wie groß der Bedarf ist, und wann der Mengel beginnt. Wenn es aber um die Bestimmung von Nährstoffbedarf geht, spricht die Vitaminlobby stets ein gewichtiges Wort mit. So ist das jedenfalls bei den einschlägigen EU-Projekten, in denen große Konzerne wie der Vitamin-Weltmarktführer DSM stets dabei sind, und auch die Konzern-Lobbyorganisation International Life Sciences Institute (Ilsi). Für viele Experten ist das Problem daher nicht der Mangel, sondern die Übervitaminisierung.
Und selbst wenn ein "Mangel" diagnostiziert wird, und der Level tatsächlich niedrig liegt, helfen Extra-Pillen nicht unbedingt. Manchmal können die auch schaden.
:Denn oft senkt der Organismus die Level bei einzelnen Stoffen gezielt, um sich vor Krankheiten zu schützen. Wer dann üppig supplementiert, schlägt dem Körper sozusagen die Waffen aus der Hand.
Beim Eisen etwa. Nicht nur der Mensch braucht Eisen, sondern auch mancher Krankheitserreger. Wenn nun so ein Erreger in der Nähe ist, regelt der Körper einfach den Eisen-Pegel runter, und schaltet den Angreifer aus, durch gezielt induzierten Nahrungsmangel.
Bei Vitaminen ist es ganz ähnlich. Da senkt der Körper etwa bei Lungenkrebs und Leberkarzinomen seinen Level von Beta-Carotin, einer Vorstufe von Vitamin A – und wer dann solche Pillen nimmt, füttert sozusagen den Krebs, wie in den einschlägigen Studien geschehen.
Auch bei Vitamin D reduziert der Körper offenbar mitunter den Pegel – und hat dafür ebenfalls seine Gründe. Denn wenn man diesen Menschen Vitamin D verabreicht, bessert sich die Lage keineswegs. Das ergab eine Studie von Professor Philippe Autier vom International Prevention Research Institute in Lyon, die im Magazin The Lancet erschienen ist. Ergebnis: Niedrige Bei Vitamin D seien niedrige Spiegel wahrscheinlich ein »Marker für verschlechterte Gesundheit«, eher eine Folge diverser akuter und chronischer Erkrankungen und nicht der Grund für.
Die Hamburger Hormonexpertin Ingrid Mühlhauser sieht angesichts solcher Erkenntnisse keinen Grund, im Körper »herumzupfuschen«. Schließlich hat der Körper im Verlauf der Evolution sehr elegante Methoden entwickelt, seine Probleme zu lösen.
Die echte Nahrung scheint den Organismus besser zu versorgen: New Yorker Forscher fanden schon im Jahr 2000 heraus, dass die zellschützende Aktivität von 100 Gramm Apfel mit Schale, insgesamt mithin zwölf Milligramm Vitamin C, genauso groß ist wie bei 1500 Milligramm reinem Vitamin C. Der Grund: Im Apfel gibt es Hunderte andere Stoffe, die ebenfalls Wirkungen auf die Zellen und den Organismus haben.
Die traditionelle Ernährung versorgt den Körper mit genau den Stoffen, die nötig sind, um die Gesundheit zu erhalten. Die mediterrane Ernährung zum Beispiel sorgt dafür, dass der Körper nicht übermäßig mit Eisen versorgt wird – und sich so besser gegen Attacken wappnen kann. Sie versorgt uns mit viel Obst und Gemüse und sorgt so dafür, dass stets angemessen viele Antioxidantien bereitstehen, um gesund zu bleiben und Krankheiten abzuwehren.
Ähnliches gilt für die chinesische und die anderen regionalen Ernährungsweisen.
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Das DR. WATSON Lexikon gibt keine medizinischen Ratschläge oder Empfehlungen. Das DR. WATSON Lexikon informiert über Nahrungsmittel – unabhängig, wissenschaftlich fundiert, verständlich. Und immer mit einer klaren Perspektive: Die Gesundheit und das Wohlbefinden der Konsumenten.
Das DR. WATSON Lexikon betrachtet auch die Rolle des modernen Ernährungssystems, der sogenannten westlichen Ernährung, mit der globalen industriellen Einheitskost der großen Konzerne, vor allem der gesundheitlich problematischen ultra-verarbeiteten Nahrung.
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Immer mehr Fachleute in aller Welt sehen dies als wesentliches Kriterium bei der Frage nach dem gesundheitlichen Wert der Lebensmittel.
Denn es ist ein großer Unterschied, ob ein Erdbeerjoghurt selbst gemacht wird, mit frischen Früchten, oder ob er aus dem Plastikbecher kommt. Oder die Pizza: Da ist die Tiefkühlvariante ein völlig anderes Nahrungsmittel als das traditionelle Vorbild. Auch bei den Vitaminen ist es wichtig, ob sie aus einem Apfel kommen, oder aus der Corn-Flakes-Packung, oder gar als Pille aus der Apotheke, dem Drogeriemarkt oder dem Internet.
Es geht im 21. Jahrhundert nicht mehr bloß um Kalorien, um Nährstoffe und Schadstoffe, Viren und Bakterien, um Zucker, Fett, Vitamine.
Es geht auch um die Chemie im Essen, um Kollateralschäden der industriellen Produktion, sogar um die Verbindungen von Medien und einflussreichen Fachleuten zu Industriekonzernen – und um allfällige Schieflagen im Expertenurteil, die bei Konsumenten zu Fehlentscheidungen bei der Nahrungsauswahl und damit zu Gesundheitsproblemen führen können.
Das DR. WATSON Lexikon zeigt die Folgen der industriellen Herstellung von Nahrung – auch für die Gesellschaft, die einen immer größeren Aufwand treiben muss, um die zunehmende Krankheitslast zu bewältigen.
Die Industrialisierung der Nahrung hat auch Auswirkungen auf das Gehirn, die Psyche, das Wohlbefinden, die intellektuelle Leistungsfähigkeit und das Verhalten.
Die industrielle Nahrungsproduktion stellt eine epochale Veränderung dar, nach Ansicht mancher Experten vergleichbar mit den Umwälzungen in jener Zeit, als die Menschen sesshaft wurden.
Es geht um uns alle, ganz persönlich, auch um unsere Kinder, deren Zukunft, die ganze Gesellschaft, sogar um die Tiere, die unter der Entfremdung von den natürlichen Grundlagen ebenfalls leiden.
Mehr Wissen über diese Veränderungen – und was sie für mich bedeuten: Das DR. WATSON Lexikon liefert die nötigen Informationen – und damit wertvolle Anregungen für den Weg aus der industriellen Ernährungsfalle.
DR. WATSON informiert auch über die Auswirkungen von chemischen Zusatzstoffenauf den Organismus, auf die Gesundheit, detalliert und ausführlich in einer eigenen Datenbank.
DR. WATSON hat als erster Informationsdienst Zusatzstoffe einer eigenen Bewertung unterzogen, eigene Recherchen angestellt, tausende von Studien herangezogen und einheitlich nach den Kriterien der evidenzbasierten Medizin analysiert. Unsere Vorgehensweise ist klar definiert und transparent.
Offiziell gelten Zusatzstoffe in industrieller Nahrung als unbedenklich. Wer also nur wenig davon isst und von robuster Konstitution ist, hat nichts zu befürchten. (Bei Allergien allerdings kann ein Milligramm vom Falschen schon tödlich sein.)
Chemisch hergestellte Additive sind, im Gegensatz zu normalen Zutaten wie Blumenkohl, Sahne oder Hähnchenfleisch, keine traditionellen Bestandteile eines Gerichtes oder Lebensmittels. Der Körper hat deshalb keine adäquaten, evolutionär eingeübten Mechanismen zu ihrer Verarbeitung.
Der Mensch braucht keine Zusatzstoffe. Nur die Industrie braucht sie.
Sie dienen dazu, das industrielle Essen geschmacklich oder farblich aufzuwerten – äußerlich. Buntere Brause, braunere Saucen, haltbarere Nudelsuppen, luftigere Kuchen, Brötchen mit einer Extraportion Brötchenduft, cremigere Quarks mit weniger Fett, Joghurts, in denen jedes Fruchtstückchen stabil an seinem Platz bleibt.
Das Ziel: Industrielles Essen soll attraktiver erscheinen. Und das möglichst lange (Shelf Life). Denn in der Welt der Fabriken und Supermärkte müssen die Nahrungsmittel billig sein und widernatürlich lange halten, was nur mit den Mitteln der Chemie möglich ist.
Viele industrielle Nahrungsmittel kommen nicht ohne Zusatzstoffe aus. Tütensuppen würden schnell schimmeln, Margarine ranzig werden, bei Fruchtjoghurts sich Fruchtzubereitung und Joghurt trennen. Das Fertig-Dressing für den Salat würde sich in die Bestandteile Kräuter, Essig und Öl auflösen.
Die chemischen Stoffe mit den E-Nummern sind für die industrielle Nahrungsproduktion unerlässlich.
Viele wurden eigens konstruiert, maßgeschneidert für die Bedürfnisse der Food-Fabriken, gleichsam am Reißbrett, als reine Designerstoffe, ohne jedes Vorbild in der Natur. Manche der verwendeten Substanzen kommen auch in der Natur vor – doch durch die Verwendung als Zusätze explodieren die Verzehrsmengen.
Und so werden die chemischen Zusätze im Essen für immer mehr Menschen zum Gesundheitsrisiko. Bei vielen Zusatzstoffen sind ab einer gewissen Menge Nebenwirkungen nachgewiesen – und sie wiegen weit schwerer als vermutet. Vor allem Kinder verzehren von solchen Zusätzen mehr, als ihnen gut tut (ADI).
Es sind Risiken, die der Mensch selbst geschaffen hat. Es sind keine Kontaminationen durch Verunreinigung oder Verderb, sondern absichtlich hinzugefügte Additive.
Die Zusatzstoffe in solchen Nahrungsmitteln dienen nicht den Konsumenten, sondern den Herstellern industrieller Nahrung.
Sie sollen in erster Linie die Haltbarkeitsdauer verlängern und die Kosten senken. Der menschliche Organismus braucht solche Chemikalien nicht. Einen gesundheitlichen Nutzen für die Verbraucher haben sie ebenfalls nicht. Viele der Zusätze können die Gesundheit gefährden.
So stehen etwa Geschmacksverstärker wie Glutamat in Verdacht, zu Krankheiten wie Alzheimer und Parkinsonbeizutragen. Farbstoffe können zu Hyperaktivität und Lernstörungen führen (ADHS). Auch Migräne kann von Lebensmittelzusätzen ausgelöst werden. Süßstoffe wie Aspartam stehen sogar unter Krebsverdacht. Konservierungsstoffe können den Darm schädigen und das Immunsystem stören. Zitronensäure kann die Zähne angreifen, außerdem schädliche Metalle wie Aluminium ins Gehirn transportieren. Industrielles Aroma kann dick machen. Phosphate können den Alterungsprozess beschleunigen und Krankheiten früher auftreten lassen wie Herzleiden, Bluthochdruck, die Knochenschwäche Osteoporose.
Überraschenderweise können sich die Effekte der einzelnen Chemikalien durch die gemeinsame Verabreichung vervielfachen. Das zeigte unter anderem eine Studie der Universität Liverpool mit den zwei Farbstoffen E104 (Chinolingelb) und E133 (Brillantblau), dem Geschmacksverstärker Glutamat (E621), und der Süßstoff Aspartam (E951).
Das Ergebnis: Die schädliche Wirkung der Zusatzstoffe auf das Gehirn (Neurotoxizität) addierte sich nicht, wie zu erwarten wäre, sondern vervielfachte sich. Eine Mischung aus dem blauen Farbstoff E133 und Glutamat (E621) etwa bremste das Zellwachstum nicht, wie zu erwarten gewesen wäre, um 15,8 Prozent, sondern um 46,1 Prozent. Eins und eins ist bei Zusatzstoffen also nicht gleich zwei, sondern mitunter auch sechs.
DR. WATSON betrachtet die neuartigen Zutaten der Nahrung konsequent aus der Perspektive der Verbraucher. Die DR. WATSON Datenbank der Zusatzstoffe informiert nicht nur über die verwendeten Substanzen und ihre gesundheitlichen Folgen, sondern auch über ihre Verbreitung: Schließlich geht es um die individuelle Entscheidung der Konsumenten auf der Basis ihrer ganz persönlichen Vorlieben und Neigungen.
Das DR. WATSON Team wurde dabei von anerkannten Wissenschaftlern unterstützt und auch juristisch beraten. Die DR. WATSON Datenbank wird regelmäßig aktualisiert und erweitert. DR. WATSON ist unabhängig von fremden Interessen und Institutionen.
DR. WATSON informiert natürlich auch über die Alternativen. Über Bio-Lebensmittel, die Vorzüge klassischer Ernährungssysteme mit kleinen Bauern, Gärtnern, Köchen, die traditionelle Ernährung, etwa die mediterrane Kost, die als Königsweg gilt zu einem gesunden und langen Leben.
Und DR. WATSON berichtet über Neues und Spannendes aus der Welt der Lebensmittel und der Ernährung, in den DR. WATSON NEWS.
DR. WATSON beschäftigt sich auch mit den Hintergründen, geschichtlichen und gesellschaftlichen Zusammenhängen, mit Interessenkonflikten von Wissenschaftlern und Ernährungsberatern, und auch mit Machtfragen, der Lobby, die ganz entscheidend mitbestimmt, was auf den Tisch kommt, was wir zu uns nehmen.
So waren früher Mediziner und Behörden sehr besorgt über die chemischen „Fremdstoffe“ in der Nahrung, vor allem bei chronischer Aufnahme.
Mittlerweile hat sich die offizielle Haltung geändert.
Die Substanzen, die einst als „Fremdstoffe“ galten und sogar von den Fachleuten als „Gifte“ geschmäht wurden, wurden jetzt nicht nur rehabilitiert, sondern sogar geadelt. Obwohl Verbrauchertäuschung weiter offiziell verboten ist, gelten sie jetzt als „Stoffe zur Verbesserung von Lebensmitteln“ (im EU-Fachjargon: Food Improvement Agents). Zur Regelung des Umgangs mit diesen edlen Ingredienzen hat die Europäische Union ein ganzes Quartett aus Vorschriften erlassen, das „Food Improvement Agents Package“ (FIAP), bestehend aus vier Einzelverordnungen zu den unterschiedlichen Typen von Zusätzen.
Die Erkenntnisse über schädliche Effekte dieser „Stoffe zur Verbesserung von Lebensmitteln“ allerdings mehren sich.
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