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Aspartam

Der Süßstoff Aspartam (E951) ist einer der umstrittensten Zusatzstoffe. Er wird in tausenden Produkten weltweit eingesetzt, in Cola light, aber auch in vielen Bonbons und Süßigkeiten für Kinder. Er wird mit vielerlei Nebenwirkungen in Verbindung gebracht, vor allem aufs Gehirn.

 

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt ausdrücklich von Aspartam und anderen zuckerfreien Süßstoffen. Sie hätten keine langfristigen Vorteile für die Figur und sogar „potenziell unerwünschte Auswirkungen“ auf die Gesundheit, so etwa ein erhöhtes Risiko für Typ-2-Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und sogar vorzeitiges Ableben. Dies gelte für alle Menschen mit Ausnahme von Diabetikern. Die Experten der Organisation hatten alle vorliegenden wissenschaftlichen Studien zu Risiken und Nebenwirkungen verschiedener Süßstoffe ausgewertet und neben Aspartam (E951) namentlich auch vor Acesulfam K (E950) gewarnt, vor Advantam (E969), Cyclamat (E952), Neotam (E961), Saccharin (E954), Stevia (E960) sowie Sucralose (E955).

 

Aspartam steht seit langem in der Kritik. Hersteller und Aufsichtsbehörden hingegen sehen keine Probleme. Kritiker machen dabei unter anderem auf zahlreiche Interessenkonflikte etwa unter den maßgeblichen Experten der Europäischen Lebensmittelsicherheitsbehörde Efsa aufmerksam.

 

Alles, was diesen Stoff enthält, müsste sofort vom Markt genommen werden, forderte der britische Professor Erik Millstone in der Zeitschrift Archives of Public Health aus dem renommierten deutschen Wissenschaftsverlag Springer Nature: „Der Verkauf von Aspartam sollte ausgesetzt werden“, bis eine unabhängige Prüfung der vorliegenden Beweise stattgefunden hat. Denn die Sicherheitsbewertung zeige „schwerwiegende Mängel“, so Millstone.

 

Aspartam ist einer der erfolgreichsten Ersatzstoffe für Zucker. Neben Saccharin (E954) und Cyclamat (E952) zählt er zu den Klassikern der künstlichen Süßung. Aspartam ist in Europa und den USA der Marktführer unter den Süßstoffen. Weltweit werden jährlich über 15 000 Tonnen produziert. Zwei Drittel davon werden allein in den USA in Getränke und Lebensmittel gemischt. Etwa 3500 Tonnen Aspartam kommen jährlich in der europäischen Lebensmittelindustrie zum Einsatz. Seine Süßkraft beträgt etwa das 200fache des normalen Haushaltszuckers.

 

Produziert wird Aspartam heute nicht nur synthetisch, sondern auch biotechnologisch. Mit Hilfe der Gentechnik manipulierte Kleinstlebewesen wie etwa die normalerweise im Darm tätige Bazille Escherichia coli produzieren die Grundstoffe Asparaginsäure und Phenylalanin.

 

Ein Überblick in der Zeitschrift Nutritional Neuroscience fasst die Nebenwirkungen zusammen: „Mögliche neurophysiologische Symptome sind Lernprobleme, Kopfschmerzen, Krampfanfälle, Migräne, gereizte Stimmungen, Angstzustände, Depressionen und Schlaflosigkeit.“ („Neurophysiological symptoms and aspartame: What is the connection?“)

 

Das Fazit der Fachleute: „Aspartam-Konsum muss aufgrund der möglichen Auswirkungen auf die Gesundheit des Neuroverhaltens mit Vorsicht betrachtet werden.“

 

Schon früh war etwa dem Neuropsychologen Paul Spiers vom Beth Israel Hospital in Boston im US-Staat Massachusetts aufgefallen, dass Versuchspersonen mit hohem, aber gesetzlich zulässigem Aspartamverbrauch bei Standardtests »höherer Gehirnfunktionen« schlechter abschnitten als Kontrollkandidaten.

 

»Nach 20 Dosen kam die Todesangst«, berichtete die deutsche Zeitschrift Ärztliche Praxis schon im Jahr 1984. »Der Süßstoff Aspartam, zum Beispiel in Diät-Cola, kann, wenn exzessiv eingenommen, Panikattacken auslösen!«

 

Eine 33-jährige Köchin »erlitt tägliche Anfälle von Panikattacken bis hin zu Todesängsten«. Die Symptome besserten sich, »wenn sie ihren exzessiven Konsum (bis zu 20 Dosen pro Tag) von Cola Light reduzierte«.

 

Nach einer Studie aus Belgien seien sogar epileptische Anfälle vorgekommen nach „exzessiver Aufnahme von Cola Light“.

 

Eine 39-Jährige berichtete ihrem Arzt Dr. H.J. Roberts in West Palm Beach im US-Staat Florida über ein ganzes Sortiment an Beschwerden: Kopfschmerzen, Depressionen, Gedächtnisverlust, Lethargie, Reizbarkeit. Sie aß acht Packungen des Süßstoffes Aspartam pro Tag, trank dazu künstlich gesüßte Getränke wie Cola Light. Nach Absetzen des Süßstoffes verschwanden die Symptome binnen eines Tages.

 

»Diese Chemikalie hätte nie zugelassen werden dürfen«, sagte Roberts der Zeitung Palm Beach Post. Seine Datenbank enthalte über 1300 Fälle der »Aspartam-Krankheit«, von Kopfschmerz über Gedächtnisverlust bis hin zu Depressionen, epileptischen Anfällen und Sehstörungen.

 

Besonders prekär sind die akuten Aspartamfolgen für Piloten: Wenn sie im Cockpit plötzlich Schwindelanfälle bekommen, bringen sie sich und ihre Passagiere in Gefahr. Aus diesem Grund wiesen zahlreiche Fluglinien und Luftfahrtmagazine auf die Gefahren hin: Das amerikanische Air-Force-Informationsblatt Flying Safety, das Marinemagazin Navy Physiology, das Aviation Medical Bulletin und viele andere warnten vor Schwindel und sogar epileptischen Anfällen. Eine Piloten-Hotline wurde eingerichtet, 600 Flugzeuglenker berichteten über ähnliche Symptome einschließlich der Anfälle im Cockpit.

 

Immer neue wissenschaftliche Studien weisen auf die schädlichen Effekte fürs Gehirn hin.

 

So können Frauen nach Genuss von Süßstoffen unter anderem eine schlechtere räumliche Wahrnehmung haben. Das fanden Wissenschaftler der Universität von North Carolina um die Professorin Glenda Lindseth heraus, und auch, dass der Süßstoff zu Stimmungsschwankungen und Depressionen führen und überhaupt die Hirntätigkeit stören kann.

 

Die Probleme können sogar vererbt werden: Wenn Frauen während der Schwangerschaft Süßstoffe zu sich nehmen, könne das zu Störungen der Hirnaktivitäten bei den Nachkommen führen. Bei Meerschweinchen hatten die Nachkommen Probleme mit dem Geruchssinn, bei Rattenkindern kam es zu einer „Beeinträchtigung der kognitiven Leistung“, wie eine Studie feststellte, kleine Zebrafische konnten nicht mehr richtig schwimmen.

 

Die Hirnschäden schon vor der Geburt könnten durch einen Aspartam-Bestandteil namens Phenylalanin ausgelöst werden. Der Süßstoff besteht zur Hälfte daraus. Davor wird auf den aspartamhaltigen Produkten sogar gewarnt, mit einem eher unverständlichen Satz: »Enthält eine Phenylalaninquelle.«

 

Diese Substanz ist ein üblicher Bestandteil des Gehirns, sie ist notwendig, im Übermaß aber äußerst schädlich. Menschen mit einer Krankheit namens Phenylketonurie (PKU) können sie nicht angemessen abbauen. Sie bekommen zu hohe Konzentrationen im Gehirn, was zu schweren körperlichen und geistigen Entwicklungsverzögerungen führen kann, so genanntem »Phenylbrenztraubensäure-Schwachsinn«, bei dem es zu vermehrter Bildung von so genannter Phenylbrenztraubensäure kommt, erkennbar am mäuseartigen Geruch des Urins der Betroffenen.

 

Problematisch könnte der Süßstoff während der Schwangerschaft sein: Denn die Substanz reichert sich in der Plazenta und im Gehirn des Ungeborenen um ein Vielfaches an – und könnte daher das Risiko für geistige Störungen beim Kind erhöhen. Das kann besonders prekär bei jenen zwei Prozent der Bevölkerung sein, die einen PKU-Gendefekt haben, ohne es zu wissen.

 

Auf dieses Risiko wies Louis J. Elsas, Professor für Kinderheilkunde in Atlanta, bei einer Anhörung des US-Senats hin: Seine »Hauptsorge« sei, dass »Aspartam ein Nervengift ist«, und in einer »bis jetzt nicht identifizierten Dosis zu schädlichen Wirkungen im Gehirn führt«.

 

Vor allem »hohe Levels von Phenylalanin« könnten in einem frühen Entwicklungsstadium des Gehirns »irreversible Schäden anrichten«. Bei Neugeborenen könnte dadurch eine so genannte »Mikroenzephalie« auftreten, eine Fehlentwicklung, bei der das Hirn zu klein bleibt, die Kinder könnten zeitlebens geistig zurückbleiben oder an anderen Geburtsdefekten leiden. Und: »Niemand weiß, ab welcher Konzentration Hirnschäden beim Fötus auftreten können«, sagte Professor Elsas.

 

Nach seinen Berechnungen kann eine Frau, die regelmäßig Light-Getränke oder Süßstoffe zu sich nimmt, ihre Phenylalaninkonzentration im Blut von normalerweise 50 auf 150 Mikromol erhöhen. In der Plazenta verdoppelt sich die Konzentration noch einmal auf also 300 Mikromol. Das Gehirn des Fötus wird es noch einmal um das Doppelte bis Vierfache anreichern – auf bis zu 1200 Mikromol also. »Diese Konzentration tötet Nervenzellen«, sagt Elsas, jedenfalls bei Laborversuchen.

 

Mittlerweile wiesen auch viele andere Forscher auf diese Gefahren hin.

 

Erhöhte mütterliche Phenylalaninkonzentrationen während der Schwangerschaft, so die American Academy of Pediatrics, seien „teratogen“, könnten also zu Missbildungen beim Kind führen, zu Wachstumsstörungen, zu „Mikrozephalie“, einer Fehlentwicklung, bei der das Hirn zu klein bleibt, die Kinder könnten zeitlebens geistig zurückbleiben oder an anderen Geburtsdefekten leiden.

 

Die amerikanische Kinderärzte-Organisation rät deshalb, dass „Frauen im gebärfähigen Alter mit allen Formen der Phenylketonurie, einschließlich der milden Varianten, wie der milden Hyperphenylalaninämie“, über diese Risiken aufgeklärt werden sollten, am besten vor der Empfängnis. Wichtig sei auch „eine strenge Kontrolle der mütterlichen Phenylalaninkonzentration“ auch über die gesamte Schwangerschaft hinweg.

 

Die Verwendung von Aspartam während der Schwangerschaft könne von Nachteil sein für den Fötus, warnten auch brasilianische Wissenschaftler.

 

Sie rieten daher den werdenden Müttern von Süßstoffverzehr ab: „Während der Schwangerschaft sollte der Konsum von aspartamhaltigen Produkten vermieden werden.“ Die Forscher um Professor Reinaldo Azoubel regten zudem an, auf den Produkten mit Aspartam, ähnlich wie bei Medikamenten, Hinweise auf Risiken während der Schwangerschaft anzubringen.

 

Neuere Untersuchungen erweiterten das Verdachtsfeld: So kam eine kanadische Studie von 2020 zu dem Schluss, dass die Kinder von Müttern, die in der Schwangerschaft Cola light und ähnliche Softdrinks zu sich genommen hatten, auf Übergewicht und vermehrte Fettzellen „programmiert“ werden. Ursache: Die Effekte auf die hormonelle Steuerung im Gehirn.

 

Bei Erwachsenen hatte sich bei üblichen Konzentrationen sogar eine verlangsamte Hirntätigkeit gezeigt, ablesbar an den Gehirnströmen auf dem Elektroenzephalogramm (EEG); außerdem hatten die Versuchspersonen länger für kognitive Tests gebraucht.

Auf solche »potenziell nachteiligen Effekte für die Gehirnfunktion der Erwachsenen« durch Phenylalanin hatte selbst der Wissenschaftliche Lebensmittelausschuss der Europäischen Union hingewiesen – der Zulassung aber dennoch zugestimmt, weil bei normaler Aufnahme »kein signifikantes Risiko« eines neurotoxischen Effektes bestehe.

 

Auch die Europäischen Lebensmittelsicherheitsbehörde Efsa hatte sich mehrfach mit dem umstrittenen Süßstoff beschäftigt, sah aber „keinen Grund“, die Zulassung zurückzuziehen: der Stoff sei „sicher“, und zwar "für die Allgemeinbevölkerung", einschließlich Säuglingen, Kindern und Schwangeren.

 

Der britische Professor Millstone indessen erhebt, zusammen mit seiner Kollegin Elisabeth Dawson, schwere Vorwürfe gegen die Experten der Efsa: Diese hätten einseitig geurteilt, und zwar regelmäßig zugunsten der Industrie.

 

Tatsächlich hatten viele Efsa-Experten Interessenkonflikte, waren für die Konzerne tätig, die sie eigentlich überwachen sollten, sowie deren Lobby.

 

So hätten die Efsa-Experten im Falle von Aspartam sämtliche Studien, die auf Gesundheitsschäden hinwiesen, kurzerhand außer acht gelassen, immerhin 73 an der Zahl. Auf der anderen Seite hätten sie fast alle Entlastungsstudien (genauer: 84 Prozent von ihnen), die keine schädlichen Aspartam-Effekte erkennen mochten, ernst genommen und zustimmend bewertet.

 

Auch mögliche Krebsgefahren wollten die europäischen Lebensmittelwächter nicht sehen.

 

Also: Eine etwas einseitige Betrachtungsweise, möglicherweise hervorgerufen durch "kommerzielle Interessenkonflikte" der von der Efsa engagierten Experten.

 

Doch auch die amerikanische Lebensmittel- und Arzneimittelbehörde (US Food and Drug Administration, kurz FDA) mochte die Zulassung nicht zurücknehmen.

 

Die US-Behörde hatte schon in der Frühphase der Aspartam-Zulassung eine merkwürdige Rolle gespielt.

 

Zahlreiche Ungereimtheiten wurden durch eine eigens eingerichtete Task Force der FDA untersucht, sie publizierte ihre diesbezüglichen Erkenntnisse im sogenannten Bressler-Report, benannt nach ihrem Leiter Jerome Bressler.

 

Der britische Forscher Millstone konstatierte nach der Lektüre der amtlichen Akten: »Labortests wurden gefälscht, und Gefahren wurden verheimlicht.« Und: »Falsche und irreführende Statements wurden an die FDA übermittelt.«

 

Der Bressler-Report stellte bei drei Studien, von der Herstellerfirma eingereicht, unglaubliche Fehler, Schlampereien und sogar Fälschungen fest. Dem Report zufolge sind aus den Zulassungsunterlagen wundersame Geschichten abzulesen, so etwa über ein Versuchstier mit dem nicht sehr schönen Namen A23LM.

 

Das Tier starb irgendwann im Laufe der Untersuchungen und ist dann später wieder auferstanden, jedenfalls ausweislich der Studiendokumente, wie die Bressler-Prüfer mit offenkundigem Erstaunen notierten: »Die Beobachtungsunterlagen gaben an, dass Tier A23LM in Woche 88 lebte, von Woche 92 bis 104 tot war, in Woche 108 wieder am Leben und in Woche 112 tot.«

 

Jacqueline Verrett, Wissenschaftlerin im FDA Bureau of Food, sagte vor dem US-Kongress, die Experimente der Herstellerfirma seien ein »Desaster« gewesen.

 

Der amerikanische Aspartam-Kritiker Mark D. Gold meinte: »Wie Aspartam zugelassen wurde, ist ein Lehrstück darüber, wie Chemie- und Pharmakonzerne die Regierungsbehörden manipulieren, Organisationen beeinflussen und die wissenschaftiche Welt mit falschen Studien überschwemmen.«

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DR. WATSON informiert auch über die Auswirkungen von chemischen Zusatzstoffenauf den Organismus, auf die Gesundheit, detalliert und ausführlich in einer eigenen Datenbank.

 

DR. WATSON hat als erster Informationsdienst Zusatzstoffe einer eigenen Bewertung unterzogen, eigene Recherchen angestellt, tausende von Studien herangezogen und einheitlich nach den Kriterien der evidenzbasierten Medizin analysiert. Unsere Vorgehensweise ist klar definiert und transparent.

 

Offiziell gelten Zusatzstoffe in industrieller Nahrung als unbedenklich. Wer also nur wenig davon isst und von robuster Konstitution ist, hat nichts zu befürchten. (Bei Allergien allerdings kann ein Milligramm vom Falschen schon tödlich sein.)

 

Chemisch hergestellte Additive sind, im Gegensatz zu normalen Zutaten wie Blumenkohl, Sahne oder Hähnchenfleisch, keine traditionellen Bestandteile eines Gerichtes oder Lebensmittels. Der Körper hat deshalb keine adäquaten, evolutionär eingeübten Mechanismen zu ihrer Verarbeitung.

 

Der Mensch braucht keine Zusatzstoffe. Nur die Industrie braucht sie.

 

Sie dienen dazu, das industrielle Essen geschmacklich oder farblich aufzuwerten – äußerlich. Buntere Brause, braunere Saucen, haltbarere Nudelsuppen, luftigere Kuchen, Brötchen mit einer Extraportion Brötchenduft, cremigere Quarks mit weniger Fett, Joghurts, in denen jedes Fruchtstückchen stabil an seinem Platz bleibt.

 

Das Ziel: Industrielles Essen soll attraktiver erscheinen. Und das möglichst lange (Shelf Life). Denn in der Welt der Fabriken und Supermärkte müssen die Nahrungsmittel billig sein und widernatürlich lange halten, was nur mit den Mitteln der Chemie möglich ist.

 

Viele industrielle Nahrungsmittel kommen nicht ohne Zusatzstoffe aus. Tütensuppen würden schnell schimmeln, Margarine ranzig werden, bei Fruchtjoghurts sich Fruchtzubereitung und Joghurt trennen. Das Fertig-Dressing für den Salat würde sich in die Bestandteile Kräuter, Essig und Öl auflösen.

 

Die chemischen Stoffe mit den E-Nummern sind für die industrielle Nahrungsproduktion unerlässlich.

 

Viele wurden eigens konstruiert, maßgeschneidert für die Bedürfnisse der Food-Fabriken, gleichsam am Reißbrett, als reine Designerstoffe, ohne jedes Vorbild in der Natur. Manche der verwendeten Substanzen kommen auch in der Natur vor – doch durch die Verwendung als Zusätze explodieren die Verzehrsmengen.

 

Und so werden die chemischen Zusätze im Essen für immer mehr Menschen zum Gesundheitsrisiko. Bei vielen Zusatzstoffen sind ab einer gewissen Menge Nebenwirkungen nachgewiesen – und sie wiegen weit schwerer als vermutet. Vor allem Kinder verzehren von solchen Zusätzen mehr, als ihnen gut tut (ADI).

 

Es sind Risiken, die der Mensch selbst geschaffen hat. Es sind keine Kontaminationen durch Verunreinigung oder Verderb, sondern absichtlich hinzugefügte Additive.

 

Die Zusatzstoffe in solchen Nahrungsmitteln dienen nicht den Konsumenten, sondern den Herstellern industrieller Nahrung.

 

Sie sollen in erster Linie die Haltbarkeitsdauer verlängern und die Kosten senken. Der menschliche Organismus braucht solche Chemikalien nicht. Einen gesundheitlichen Nutzen für die Verbraucher haben sie ebenfalls nicht. Viele der Zusätze können die Gesundheit gefährden.

 

So stehen etwa Geschmacksverstärker wie Glutamat in Verdacht, zu Krankheiten wie Alzheimer und Parkinsonbeizutragen. Farbstoffe können zu Hyperaktivität und Lernstörungen führen (ADHS). Auch Migräne kann von Lebensmittelzusätzen ausgelöst werden. Süßstoffe wie Aspartam stehen sogar unter Krebsverdacht. Konservierungsstoffe können den Darm schädigen und das Immunsystem stören. Zitronensäure kann die Zähne angreifen, außerdem schädliche Metalle wie Aluminium ins Gehirn transportieren. Industrielles Aroma kann dick machen. Phosphate können den Alterungsprozess beschleunigen und Krankheiten früher auftreten lassen wie Herzleiden, Bluthochdruck, die Knochenschwäche Osteoporose.

 

Überraschenderweise können sich die Effekte der einzelnen Chemikalien durch die gemeinsame Verabreichung vervielfachen. Das zeigte unter anderem eine Studie der Universität Liverpool mit den zwei Farbstoffen E104 (Chinolingelb) und E133 (Brillantblau), dem Geschmacksverstärker Glutamat (E621), und der Süßstoff Aspartam (E951).

 

Das Ergebnis: Die schädliche Wirkung der Zusatzstoffe auf das Gehirn (Neurotoxizität) addierte sich nicht, wie zu erwarten wäre, sondern vervielfachte sich. Eine Mischung aus dem blauen Farbstoff E133 und Glutamat (E621) etwa bremste das Zellwachstum nicht, wie zu erwarten gewesen wäre, um 15,8 Prozent, sondern um 46,1 Prozent. Eins und eins ist bei Zusatzstoffen also nicht gleich zwei, sondern mitunter auch sechs.

 

DR. WATSON betrachtet die neuartigen Zutaten der Nahrung konsequent aus der Perspektive der Verbraucher. Die DR. WATSON Datenbank der Zusatzstoffe informiert nicht nur über die verwendeten Substanzen und ihre gesundheitlichen Folgen, sondern auch über ihre Verbreitung: Schließlich geht es um die individuelle Entscheidung der Konsumenten auf der Basis ihrer ganz persönlichen Vorlieben und Neigungen.

 

Das DR. WATSON Team wurde dabei von anerkannten Wissenschaftlern unterstützt und auch juristisch beraten. Die DR. WATSON Datenbank wird regelmäßig aktualisiert und erweitert. DR. WATSON ist unabhängig von fremden Interessen und Institutionen.

 

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DR. WATSON beschäftigt sich auch mit den Hintergründen, geschichtlichen und gesellschaftlichen Zusammenhängen, mit Interessenkonflikten von Wissenschaftlern und Ernährungsberatern, und auch mit Machtfragen, der Lobby, die ganz entscheidend mitbestimmt, was auf den Tisch kommt, was wir zu uns nehmen.

 

So waren früher Mediziner und Behörden sehr besorgt über die chemischen „Fremdstoffe“ in der Nahrung, vor allem bei chronischer Aufnahme.

 

Mittlerweile hat sich die offizielle Haltung geändert.

 

Die Substanzen, die einst als „Fremdstoffe“ galten und sogar von den Fachleuten als „Gifte“ geschmäht wurden, wurden jetzt nicht nur rehabilitiert, sondern sogar geadelt. Obwohl Verbrauchertäuschung weiter offiziell verboten ist, gelten sie jetzt als „Stoffe zur Verbesserung von Lebensmitteln“ (im EU-Fachjargon: Food Improvement Agents). Zur Regelung des Umgangs mit diesen edlen Ingredienzen hat die Europäische Union ein ganzes Quartett aus Vorschriften erlassen, das „Food Improvement Agents Package“ (FIAP), bestehend aus vier Einzelverordnungen zu den unterschiedlichen Typen von Zusätzen.

 

Die Erkenntnisse über schädliche Effekte dieser „Stoffe zur Verbesserung von Lebensmitteln“ allerdings mehren sich.

 

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