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Kollagen

Kollagen gehört zu den faszinierendsten Naturmaterialien. Industriell hergestellte Kollagenprodukte sollen, so verheißt es die Werbung, den Körper jung, knackig und gesund erhalten, gegen Bindegewebsschwäche und Gelenkverschleiß helfen, Fingernägel und Knochen festigen. Tatsächlich gehört Kollagen zu den stabilsten Materialien, die es gibt auf der Welt, es stützt die Haut und hält sie straff. Doch die moderne Nahrung schafft es, selbst dieses eigentlich unzerstörbare Stütz-Netz zu deformieren. Falten sind die Folge. Zusätze und Drinks sollen die deformierten Stellen reparieren – enthalten allerdings oft fragwürdige Zusatzstoffe, die das Alter und damit den Faltenwurf eher beschleunigen. Es geht allerdings auch mit echtem Essen: Selbstgekochte Suppe und auch klassische Saucen auf der Basis von Knochen sind voll natürlichem Kollagen.

 

Kollagen ist ein Protein, das die Struktur des Bindegewebes mitgestaltet, bei Mensch und Tier. Es macht etwa 30 Prozent des Gesamtgewichtes an menschlichem Körpereiweiß aus, ist Bestandteil von Knochen, Zähnen, Knorpel, Sehnen, Bändern sowie der Haut.

 

Es ist ein faszinierendes Naturprodukt: Die Kollagenfasern können Gewichte bis zum Zehntausendfachen ihres Eigengewichts halten. Wenn ein 70-Kilo-Mensch also aus Kollagen bestünde, könnte er 700 Tonnen halten – und im Zirkus auftreten, als stabilster Mensch der Welt: mit den Händen an einem Trapez, und unten an den Beinen hängen – unglaublich, aber wahr – 550 Mittelklassewagen vom Typ Golf VIII (Leergewicht pro Wagen: ab 1255 Kilogramm).

 

Und dieses Kollagen spielt eine ganz besondere Rolle für die Schönheit: Zusammen mit einem Stoff namens Elastin bildet es ein Gerüst, das die Haut stützt und elastisch hält.

 

Die moderne Nahrung schafft es allerdings spielend, dieses eigentlich unkaputtbare Material zu »Brei« zu machen, wie Wissenschaftler sagen. Und das hat dann Folgen für die Statik der Haut: Das Gerüst bricht weg, das die Oberfläche straff hält.

 

So können zum Beispiel freie Radikale  das Schutzgerüst aus Kollagen und Elastin zerstören, sie machen es sozusagen zu Brei. Wenn es gelingt, diese freien Radikale unschädlich machen, bleibt die Haut länger jugendlich glatt, es gibt weniger Falten und Furchen.

 

Auch die gefürchteten industriell konstruierten Transfette können Falten verursachen, so wies eine brasilianische Forschergruppe um Raquel Cristine Silva Barcelos nachwies: durch die Transfette wurden die Tiere im Test  »empfindlicher« für die Attacken durch freie Radikale, sie zeigten »verminderte antioxidative Abwehr« und folglich: mehr Falten.

 

Eine zentrale Rolle spielt zudem der Zucker, auch der Fruchtzucker Fruktose, weil er einen Großangriff startet auf Kollagen und Elastin, indem er die Entstehung der gefürchteten »Verzuckerungsendprodukte« fördert, der Advanced Glycation End Products (AGEs). Je mehr Zucker, desto mehr AGEs.

 

Die AGEs gehören womöglich zu den »Schlüsselfiguren der Hautalterung«, so die Hautärztin Paraskevi Gkogkolou und ihr Kollege Professor Markus Böhm von der Universität Münster.

 

Mit Kollagen als Nahrungsergänzungsmittel soll alterungsbedingten Bindegewebsproblemen durch Kollagenverlust vorbeugt werden. Solche
 Kollagenpräparate bestehen meist aus Gelatine, einem denaturierten Kollagen, das aus Bindegewebe von Tieren gewonnen wird.

 

Da ihre Bausteine mit den Aminosäuren im Kollagen des menschlichen Knorpels übereinstimmen, soll sie diesem helfen.
Inzwischen erobern sympathischere, exotisch klingende Zutaten den Markt, etwa Kollagen aus Fischhaut, herausgelöst durch Enzyme der Papaya.

 

Die Effekte sind allerdings umstritten. So fand eine argentinische Studie von 2010 keine Verbesserung des Knochenstatus durch Kollagenprodukte für Frauen nach den Wechseljahren.


 

Solche industriellen Produkte enthalten zumeist auch eine ganze Fülle von Problemzutaten, die das Alter beschleunigen können. Das zeigt ein Blick ins Kleingedruckte der Zutatenliste. 

 

Zitronensäure (E330) etwa. Sie soll zwar die Kollagen-Netze stärken - kann aber zugleich auch den geistigen Abbau fördern, indem sie Aluminium ins Gehirn transportiert. Und Aroma, der bewährte Dickmacher. Oder den Konservierungsstoff NatriumbenzoatE211), der unter anderem die Mitochondrien schwächt, die Kraftwerke der Zellen. Und Phosphate, die Signalmoleküle des Alterns.

 

Schützend und stabilisierend auf Kollagen wirkt hingegen die traditionelle Ernährung, weil sie eine Fülle von natürlichen Antioxidantien bereitstellt.

 

Kollagen hat aber offenbar nicht nur stützende Aufgaben im Organismus. Eine Studie von Ernährungswissenschaftlern in der chinesischen Hauptstadt Peking hatte im Kollagen sogar ein Wundermittel für Diabetiker zu entdecken: Es linderte typische Symptome, wie etwa hohe Blutzuckerspiegel und Blutfette, und Schäden an den Blutzellen.


 

In der Volksmedizin verschiedener Kulturen findet sich der Rat, bei Knochen- und Gelenkproblemen Suppe zu essen, die – wie übrigens auch Saucen - nach klassischen kulinarischen Regeln aus Knochen zubereitet wird:  Sie stellen Kollagen ganz direkt zur Verfügung.

 

Überraschenderweise kann es dem Kollagengerüst auch dienen, wenn die Nahrung Bio ist: So enthält die Milch von glücklich grasenden Kühen mehr von einem segensreichen Fett namens CLA (Conjugated Linoleic Acid: konjugierte Linolsäure). Das bremst offenbar einen Stoff, der das Kollagen zermatscht (das in Fachkreisen berühmte NF-Kappa-B).

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Das DR. WATSON Lexikon gibt keine medizinischen Ratschläge oder Empfehlungen. Das DR. WATSON Lexikon informiert über Nahrungsmittel – unabhängig, wissenschaftlich fundiert, verständlich. Und immer mit einer klaren Perspektive: Die Gesundheit und das Wohlbefinden der Konsumenten.

 

Das DR. WATSON Lexikon betrachtet auch die Rolle des modernen Ernährungssystems, der sogenannten westlichen Ernährung, mit der globalen industriellen Einheitskost der großen Konzerne, vor allem der gesundheitlich problematischen ultra-verarbeiteten Nahrung. 

 

Es informiert über die Auswirkungen der Nahrungsmittel auf den menschlichen Organismus, insbesondere über die Folgen deren industrielle Produktion, auch auf, die Umwelt, den Planeten.

 

Das ist das neue Paradigma bei der Bewertung: Der Grad der Entfernung von der Natur.

 

Immer mehr Fachleute in aller Welt sehen dies als wesentliches Kriterium bei der Frage nach dem gesundheitlichen Wert der Lebensmittel.

 

Denn es ist ein großer Unterschied, ob ein Erdbeerjoghurt selbst gemacht wird, mit frischen Früchten, oder ob er aus dem Plastikbecher kommt. Oder die Pizza: Da ist die Tiefkühlvariante ein völlig anderes Nahrungsmittel als das traditionelle Vorbild. Auch bei den Vitaminen ist es wichtig, ob sie aus einem Apfel kommen, oder aus der Corn-Flakes-Packung, oder gar als Pille aus der Apotheke, dem Drogeriemarkt oder dem Internet.

 

Es geht im 21. Jahrhundert nicht mehr bloß um Kalorien, um Nährstoffe und Schadstoffe, Viren und Bakterien, um ZuckerFett, Vitamine.

 

Es geht auch um die Chemie im Essen, um Kollateralschäden der industriellen Produktion, sogar um die Verbindungen von Medien und einflussreichen Fachleuten zu Industriekonzernen – und um allfällige Schieflagen im Expertenurteil, die bei Konsumenten zu Fehlentscheidungen bei der Nahrungsauswahl und damit zu Gesundheitsproblemen führen können.

 

Das DR. WATSON Lexikon zeigt die Folgen der industriellen Herstellung von Nahrung – auch für die Gesellschaft, die einen immer größeren Aufwand treiben muss, um die zunehmende Krankheitslast zu bewältigen.

 

Die Industrialisierung der Nahrung hat auch Auswirkungen auf das Gehirn, die Psyche, das Wohlbefinden, die intellektuelle Leistungsfähigkeit und das Verhalten.

 

Die industrielle Nahrungsproduktion stellt eine epochale Veränderung dar, nach Ansicht mancher Experten vergleichbar mit den Umwälzungen in jener Zeit, als die Menschen sesshaft wurden.

 

Es geht um uns alle, ganz persönlich, auch um unsere Kinder, deren Zukunft, die ganze Gesellschaft, sogar um die Tiere, die unter der Entfremdung von den natürlichen Grundlagen ebenfalls leiden.

 

Mehr Wissen über diese Veränderungen – und was sie für mich bedeuten: Das DR. WATSON Lexikon liefert die nötigen Informationen – und damit wertvolle Anregungen für den Weg aus der industriellen Ernährungsfalle.

 

DR. WATSON informiert auch über die Auswirkungen von chemischen Zusatzstoffenauf den Organismus, auf die Gesundheit, detalliert und ausführlich in einer eigenen Datenbank.

 

DR. WATSON hat als erster Informationsdienst Zusatzstoffe einer eigenen Bewertung unterzogen, eigene Recherchen angestellt, tausende von Studien herangezogen und einheitlich nach den Kriterien der evidenzbasierten Medizin analysiert. Unsere Vorgehensweise ist klar definiert und transparent.

 

Offiziell gelten Zusatzstoffe in industrieller Nahrung als unbedenklich. Wer also nur wenig davon isst und von robuster Konstitution ist, hat nichts zu befürchten. (Bei Allergien allerdings kann ein Milligramm vom Falschen schon tödlich sein.)

 

Chemisch hergestellte Additive sind, im Gegensatz zu normalen Zutaten wie Blumenkohl, Sahne oder Hähnchenfleisch, keine traditionellen Bestandteile eines Gerichtes oder Lebensmittels. Der Körper hat deshalb keine adäquaten, evolutionär eingeübten Mechanismen zu ihrer Verarbeitung.

 

Der Mensch braucht keine Zusatzstoffe. Nur die Industrie braucht sie.

 

Sie dienen dazu, das industrielle Essen geschmacklich oder farblich aufzuwerten – äußerlich. Buntere Brause, braunere Saucen, haltbarere Nudelsuppen, luftigere Kuchen, Brötchen mit einer Extraportion Brötchenduft, cremigere Quarks mit weniger Fett, Joghurts, in denen jedes Fruchtstückchen stabil an seinem Platz bleibt.

 

Das Ziel: Industrielles Essen soll attraktiver erscheinen. Und das möglichst lange (Shelf Life). Denn in der Welt der Fabriken und Supermärkte müssen die Nahrungsmittel billig sein und widernatürlich lange halten, was nur mit den Mitteln der Chemie möglich ist.

 

Viele industrielle Nahrungsmittel kommen nicht ohne Zusatzstoffe aus. Tütensuppen würden schnell schimmeln, Margarine ranzig werden, bei Fruchtjoghurts sich Fruchtzubereitung und Joghurt trennen. Das Fertig-Dressing für den Salat würde sich in die Bestandteile Kräuter, Essig und Öl auflösen.

 

Die chemischen Stoffe mit den E-Nummern sind für die industrielle Nahrungsproduktion unerlässlich.

 

Viele wurden eigens konstruiert, maßgeschneidert für die Bedürfnisse der Food-Fabriken, gleichsam am Reißbrett, als reine Designerstoffe, ohne jedes Vorbild in der Natur. Manche der verwendeten Substanzen kommen auch in der Natur vor – doch durch die Verwendung als Zusätze explodieren die Verzehrsmengen.

 

Und so werden die chemischen Zusätze im Essen für immer mehr Menschen zum Gesundheitsrisiko. Bei vielen Zusatzstoffen sind ab einer gewissen Menge Nebenwirkungen nachgewiesen – und sie wiegen weit schwerer als vermutet. Vor allem Kinder verzehren von solchen Zusätzen mehr, als ihnen gut tut (ADI).

 

Es sind Risiken, die der Mensch selbst geschaffen hat. Es sind keine Kontaminationen durch Verunreinigung oder Verderb, sondern absichtlich hinzugefügte Additive.

 

Die Zusatzstoffe in solchen Nahrungsmitteln dienen nicht den Konsumenten, sondern den Herstellern industrieller Nahrung.

 

Sie sollen in erster Linie die Haltbarkeitsdauer verlängern und die Kosten senken. Der menschliche Organismus braucht solche Chemikalien nicht. Einen gesundheitlichen Nutzen für die Verbraucher haben sie ebenfalls nicht. Viele der Zusätze können die Gesundheit gefährden.

 

So stehen etwa Geschmacksverstärker wie Glutamat in Verdacht, zu Krankheiten wie Alzheimer und Parkinsonbeizutragen. Farbstoffe können zu Hyperaktivität und Lernstörungen führen (ADHS). Auch Migräne kann von Lebensmittelzusätzen ausgelöst werden. Süßstoffe wie Aspartam stehen sogar unter Krebsverdacht. Konservierungsstoffe können den Darm schädigen und das Immunsystem stören. Zitronensäure kann die Zähne angreifen, außerdem schädliche Metalle wie Aluminium ins Gehirn transportieren. Industrielles Aroma kann dick machen. Phosphate können den Alterungsprozess beschleunigen und Krankheiten früher auftreten lassen wie Herzleiden, Bluthochdruck, die Knochenschwäche Osteoporose.

 

Überraschenderweise können sich die Effekte der einzelnen Chemikalien durch die gemeinsame Verabreichung vervielfachen. Das zeigte unter anderem eine Studie der Universität Liverpool mit den zwei Farbstoffen E104 (Chinolingelb) und E133 (Brillantblau), dem Geschmacksverstärker Glutamat (E621), und der Süßstoff Aspartam (E951).

 

Das Ergebnis: Die schädliche Wirkung der Zusatzstoffe auf das Gehirn (Neurotoxizität) addierte sich nicht, wie zu erwarten wäre, sondern vervielfachte sich. Eine Mischung aus dem blauen Farbstoff E133 und Glutamat (E621) etwa bremste das Zellwachstum nicht, wie zu erwarten gewesen wäre, um 15,8 Prozent, sondern um 46,1 Prozent. Eins und eins ist bei Zusatzstoffen also nicht gleich zwei, sondern mitunter auch sechs.

 

DR. WATSON betrachtet die neuartigen Zutaten der Nahrung konsequent aus der Perspektive der Verbraucher. Die DR. WATSON Datenbank der Zusatzstoffe informiert nicht nur über die verwendeten Substanzen und ihre gesundheitlichen Folgen, sondern auch über ihre Verbreitung: Schließlich geht es um die individuelle Entscheidung der Konsumenten auf der Basis ihrer ganz persönlichen Vorlieben und Neigungen.

 

Das DR. WATSON Team wurde dabei von anerkannten Wissenschaftlern unterstützt und auch juristisch beraten. Die DR. WATSON Datenbank wird regelmäßig aktualisiert und erweitert. DR. WATSON ist unabhängig von fremden Interessen und Institutionen.

 

DR. WATSON informiert natürlich auch über die Alternativen. Über Bio-Lebensmittel, die Vorzüge klassischer Ernährungssysteme mit kleinen Bauern, Gärtnern, Köchen, die traditionelle Ernährung, etwa die mediterrane Kost, die als Königsweg gilt zu einem gesunden und langen Leben.

 

Und DR. WATSON berichtet über Neues und Spannendes aus der Welt der Lebensmittel und der Ernährung, in den DR. WATSON NEWS.

 

DR. WATSON beschäftigt sich auch mit den Hintergründen, geschichtlichen und gesellschaftlichen Zusammenhängen, mit Interessenkonflikten von Wissenschaftlern und Ernährungsberatern, und auch mit Machtfragen, der Lobby, die ganz entscheidend mitbestimmt, was auf den Tisch kommt, was wir zu uns nehmen.

 

So waren früher Mediziner und Behörden sehr besorgt über die chemischen „Fremdstoffe“ in der Nahrung, vor allem bei chronischer Aufnahme.

 

Mittlerweile hat sich die offizielle Haltung geändert.

 

Die Substanzen, die einst als „Fremdstoffe“ galten und sogar von den Fachleuten als „Gifte“ geschmäht wurden, wurden jetzt nicht nur rehabilitiert, sondern sogar geadelt. Obwohl Verbrauchertäuschung weiter offiziell verboten ist, gelten sie jetzt als „Stoffe zur Verbesserung von Lebensmitteln“ (im EU-Fachjargon: Food Improvement Agents). Zur Regelung des Umgangs mit diesen edlen Ingredienzen hat die Europäische Union ein ganzes Quartett aus Vorschriften erlassen, das „Food Improvement Agents Package“ (FIAP), bestehend aus vier Einzelverordnungen zu den unterschiedlichen Typen von Zusätzen.

 

Die Erkenntnisse über schädliche Effekte dieser „Stoffe zur Verbesserung von Lebensmitteln“ allerdings mehren sich.

 

Darüber informiert DR. WATSON  – unabhängig, wissenschaftlich fundiert, verständlich.