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Schlankheitspillen

Eine Schlankheitspille ist der größte Wunschtraum von vielen, die von einer besseren Figur träumen. Die Pharmaindustrie unternimmt ihr Möglichstes, da zu helfen. Schließlich lockt ein Multimlliardengeschäft. Doch leider waren die bisherigen Versuche nicht wirklich erfolgreich. Zwar haben die zunehmenden Kenntnisse der Forscher über die Gewichtsregulation des Körpers  immer neue Wirkstoff-Kandidaten hervorgebracht – aber zumeist mit ernüchternden Ergebnissen. Denn kaum etwas ist für den Körper so wichtig wie sein Gewicht. Zu viel ist nicht gut, und zu wenig auch nicht. An der Regulierung sind deswegen zahlreiche Hormone und Botenstoffe beteiligt. Eine Einflussnahme mittels ausgewählter Wirkstoffe in einer Pille scheint bisher wenig aussichtsreich.

 

Groß waren zum Beispiel die Hoffnungen, als das »Schlankheitshormon« Leptin entdeckt wurde.  »Die Leute glaubten, man hätte bald eine Wunderpille gegen Übergewicht«, erinnert sich Jeffrey Friedman von der New Yorker Rockefeller University, der damals, im Jahr 1994, das Leptin entdeckt hatte. Für 80 Millionen Dollar verkaufte die Universität ihr Patent an die kalifornische Bio-Tech-Firma Amgen.

 

Leptin ist der Botenstoff, der dem Gehirn signalisiert, dass genug Vorräte da sind und einstweilen nichts mehr gegessen werden muss. Wenn Leptin also von außen verabreicht wird,  per Spritze oder Pille, dann stoppt das den Drang zum Essen augenblicklich und lässt die Pfunde schmelzen. So weit die Theorie, damals.

 

Die Forscher überall auf der Welt überschlugen sich fast vor Eifer. Im Jahr 2002 waren schon 5000 wissenschaftliche Studien publiziert, zwei Jahre später 8800. Im Jahr 2007 schlugen Forscher von der Universität von Buckingham sogar vor, den Stoff ins Säuglingsmilchpulver zu kippen, als lebenslang wirksame Vorbeugung gegen Übergewicht.

 

Leider zerschlugen sich dann alle Hoffnungen, Leptin sei „eine einzige Enttäuschung“, klagten Forscher. Denn es stellte sich heraus: Die meisten haben ohnehin genug davon im Körper, und die Dicken sogar noch mehr – sie reagieren nur nicht mehr darauf, sind sozusagen taub auf diesem Ohr – und es würde gar nichts bringen, ihnen noch mehr davon zu verpassen. Ganz abgesehen davon, dass es auch diverse Krebsarten fördert.

 

Wenn es schon mit dem Hungerstopper Leptin nichts ist, könnte man es ja mit einem Kollegen aus der Sättigungsabteilung versuchen, dachten sich Forscher vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung (Dife) Potsdam-Rehbrücke. Sie hatten einen Kandidaten namens PYY ausersehen (»Peptid YY«), von Experten natürlich englisch ausgesprochen: Pie-wai-wai.

 

PYY wird im Darm produziert und gibt ein Signal an die zentrale zuständige Steuerungsstelle im Gehirn, den sogenannten Hypothalamus. Wenn PYY zugeführt wird, bremst es die Nahrungsaufnahme und führt zu Gewichtsverlust.

 

Sie gaben sich wirklich alle Mühe: Zwei Jahre lang beschäftigte sich das Team aus Potsdam, zusammen mit 36 Wissenschaftlern aus zwölf verschiedenen Institutionen, mit dem Hormon. Dann gaben sie auf: Denn „überraschenderweise“ konnten sie „keinerlei Hemmung von Futteraufnahme oder Gewichtszunahme“ erreichen. Und sie warnten ihre Kollegen davor, unnötigen Forscherschweiß zu vergießen, und dann doch in so einer „Sackgasse“ zu landen.

 

Ähnlich erging es auch einem deutschen Professor aus Köln, der Mäusen ein bestimmtes Gift spritzte, um ihnen die Lust aufs Essen auszutreiben., und zwar direkt im Gehirn. Mit Erfolg: „Die Mäuse hörten umgehend auf zu fressen“, meldete die Universität stolz. 

 

Nur: Sie fingen auch nicht wieder damit an. Das Experiment wurde abgebrochen, denn die armen Versuchstiere wurden immer noch schlanker. »Hätten wir das Experiment weitergeführt, die Mäuse wären verhungert“, erklärte der Professor.

 

Ähnlich war es bei einem Professor aus Schottland, der zusammen mit US-Kollegen ein Hormon ausfindig gemacht hatte, das „beim Abnehmen helfen und gleichzeitig die Lust auf Sex steigern« sollte, wie die Bild-Zeitung erfreut meldete.

 

Der Wunderstoff trägt den Namen: GnRH II (»gonadotropin releasing hormone II«), ausprobiert wurde er bei Affen, und mit ihm wurden die „Weibchen“, wie die Biologen immer noch sagen, tatsächlich williger. Für Menschen aber dämpfte der Professor vorschnelle Erwartungen: »Das Medikament könnte innerhalb von zehn Jahren auf den Markt kommen.« Doch dann wurde seine Forschungsabteilung in Edinburgh geschlossen er selbst ging nach Südafrika und wandte sich neuen Themen zu, den dortigen Säugetieren.

 

Der Körper widersetzt sich offenbar hartnäckig den Versuchen, ihn mittels Pille zu überlisten. Das könnte daran liegen, dass die Forscher in der wichtigsten Steuerungszentrale eingreifen wollen, die der Körper besitzt. »Es gibt kaum eine Aufgabe des Gehirns, die von größerer Bedeutung für das Überleben ist, als uns gut genährt und in angemessenem Nährwertstatus zu halten«, sagt der Wissenschaftler Christian Broberger von der Abeilung für Neurowissenschaften am Karolinska Institut in Stockholm.

 

So richtig erfolgreich sind auch Produkte nicht, die es schon zur Marktreife gebracht haben. Manche führen sogar zu vorzeitigem Ableben.

 

Die Abspeckpille Reductil des US-Pharmaunternehmens Abbott etwa (Wirkstoff: Sibutramin, Slogan: »Einfach schneller satt«) kann zu Herzrasen, Bluthochdruck und manchmal auch zu Abhängigkeit führen. Sie wurde 2002 in Italien vom Markt genommen, weil zwei Anwender starben; insgesamt sollen es 49 Todesfälle gegeben haben. Seit Januar 2010 wird das Produkt weltweit offiziell nicht mehr verkauft. Aber, warnen die deutschen Verbraucherzentralen: Der Wirkstoff werde immer noch, undeklariert, in Schlankheitspullen eingesetzt, weswegen diese „lebensgefährlich“ sein könnten.

 

Kaum besser sind die als „Fatburner“ eingesetzten Mittel, wie etwa Clenbuterol, das nach Anwendungen als Hustenmittel oder auch Masthilfsmittel für Schweine sowie als Dopingmittel für Sportler eine späte Blütezeit erfahren durfte als Schlankheitsmittel für Hollywoodstars. Kurzbezeichnung: »Clen« oder »Size Zero Pill«. Sie nennen es »Celebrity Diet Secret«: das Abnehm-Geheimnis der Prominenten. Das Clenbuterol-Medikament wird von dem Pharmakonzern Boehringer Ingelheim hergestellt und unter dem Namen Spiropent (Szene-Kürzel:»Spiro«) als Asthmamittel verkauft.

 

Es gilt als »Wunderpille« – allerdings mit potenziell gefährlichen Konsequenzen. Zu den medizinisch bekannten Nebenwirkungen zählen: Kopfschmerzen; Erhöhung des Blutzuckerspiegels; Herzklopfen; Überempfindlichkeitsreaktionen mit Hautreaktionen, wie zum Beispiel Rötung, Ausschlag, Juckreiz, Quaddelbildung; Blutbildveränderungen, bei denen sich die Zahl der für die Blutgerinnung wichtigen Blutplättchen stark verändert; Verminderung des Kaliumspiegels im Blut (Hypokaliämie) mit Symptomen wie Benommenheit, Muskelschwäche, Magen-Darm-Beschwerden, Verstopfung, Herzrhythmusstörungen. Diabetikern droht Koma, Herzkranke können gar an Krämpfen sterben. Auch psychotische Episoden und Depressionen sind möglich.

 

Mit erheblichen Nebenwirkungen verbunden ist auch eine Pille, für die einst der legendäre Abspeck-Papst Professor Volker Pudel geworben hatte: Xenical aus dem Hause des Schweizer Pharmariesen Roche. Sie befördert das Fett, nach der immer noch weithin vertretenen Lehrmeinung ja der Hauptbösewicht, kaum vom Körper aufgenommen, wieder ins Freie. Und zugleich auch anderes Material.

 

Der Beplackzettel spricht von „Stuhlinkontinenz (unwillkürlicher Stuhlabgang)“, im Englischen gibt es den Fachausdruck »Anal leakage«. Beim Schweizer Hersteller ist der Nebeneffekt bekannt. »Der Ölfleck in der Unterhose«, versicherte ein Roche-Manager aber, sei »die einzige unangenehme Nebenwirkung« – abgesehen davon, dass fettlösliche Vitamine gleich mit ausgeschwemmt werden.

 

Erfolgversprechender scheint eine Schlankheitspille, die auf einen „Killerrezeptor“ auf Fettzellen wirkt. Hersteller ist eine seriöse Chemiefirma: BASF. Markenname: Tonalin. Das Mittel „...hilft, die Körperzusammensetzung zu verbessern, indem er Ihrem Körper hilft, Fett zu verbrennen“. So weit die Werbung.

 

Leider ist nichts über die langfristigen Nebenwirkungen bekannt, bemängelte die Europäische Lebensmittelsicherheitsagentur Efsa.

 

Der Wirkstoff heißt: CLA (Konjugierte Linolsäure).

 

Er ist im Milchfett enthalten, besonders reichlich also in Butter und Sahne, vor allem von glücklichen Kühen (Grasfütterung).

 

Davon allerdings haben die Expert*innen bisher immer abgeraten: zu viel Fett.

 

Obwohl die Daten eigentlich eher dafür sprechen: So hatte eine polnische Studie namens GEBaHealth (Girls' Eating Behavior and Health) ergeben, dass Mädchen umso schlanker waren, je mehr fette Milch und Milchprodukte sie zu sich nahmen. Ähnliches haben schwedische Studien gezeigt.

 

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Das DR. WATSON Lexikon betrachtet auch die Rolle des modernen Ernährungssystems, der sogenannten westlichen Ernährung, mit der globalen industriellen Einheitskost der großen Konzerne, vor allem der gesundheitlich problematischen ultra-verarbeiteten Nahrung. 

 

Es informiert über die Auswirkungen der Nahrungsmittel auf den menschlichen Organismus, insbesondere über die Folgen deren industrielle Produktion, auch auf, die Umwelt, den Planeten.

 

Das ist das neue Paradigma bei der Bewertung: Der Grad der Entfernung von der Natur.

 

Immer mehr Fachleute in aller Welt sehen dies als wesentliches Kriterium bei der Frage nach dem gesundheitlichen Wert der Lebensmittel.

 

Denn es ist ein großer Unterschied, ob ein Erdbeerjoghurt selbst gemacht wird, mit frischen Früchten, oder ob er aus dem Plastikbecher kommt. Oder die Pizza: Da ist die Tiefkühlvariante ein völlig anderes Nahrungsmittel als das traditionelle Vorbild. Auch bei den Vitaminen ist es wichtig, ob sie aus einem Apfel kommen, oder aus der Corn-Flakes-Packung, oder gar als Pille aus der Apotheke, dem Drogeriemarkt oder dem Internet.

 

Es geht im 21. Jahrhundert nicht mehr bloß um Kalorien, um Nährstoffe und Schadstoffe, Viren und Bakterien, um ZuckerFett, Vitamine.

 

Es geht auch um die Chemie im Essen, um Kollateralschäden der industriellen Produktion, sogar um die Verbindungen von Medien und einflussreichen Fachleuten zu Industriekonzernen – und um allfällige Schieflagen im Expertenurteil, die bei Konsumenten zu Fehlentscheidungen bei der Nahrungsauswahl und damit zu Gesundheitsproblemen führen können.

 

Das DR. WATSON Lexikon zeigt die Folgen der industriellen Herstellung von Nahrung – auch für die Gesellschaft, die einen immer größeren Aufwand treiben muss, um die zunehmende Krankheitslast zu bewältigen.

 

Die Industrialisierung der Nahrung hat auch Auswirkungen auf das Gehirn, die Psyche, das Wohlbefinden, die intellektuelle Leistungsfähigkeit und das Verhalten.

 

Die industrielle Nahrungsproduktion stellt eine epochale Veränderung dar, nach Ansicht mancher Experten vergleichbar mit den Umwälzungen in jener Zeit, als die Menschen sesshaft wurden.

 

Es geht um uns alle, ganz persönlich, auch um unsere Kinder, deren Zukunft, die ganze Gesellschaft, sogar um die Tiere, die unter der Entfremdung von den natürlichen Grundlagen ebenfalls leiden.

 

Mehr Wissen über diese Veränderungen – und was sie für mich bedeuten: Das DR. WATSON Lexikon liefert die nötigen Informationen – und damit wertvolle Anregungen für den Weg aus der industriellen Ernährungsfalle.

 

DR. WATSON informiert auch über die Auswirkungen von chemischen Zusatzstoffenauf den Organismus, auf die Gesundheit, detalliert und ausführlich in einer eigenen Datenbank.

 

DR. WATSON hat als erster Informationsdienst Zusatzstoffe einer eigenen Bewertung unterzogen, eigene Recherchen angestellt, tausende von Studien herangezogen und einheitlich nach den Kriterien der evidenzbasierten Medizin analysiert. Unsere Vorgehensweise ist klar definiert und transparent.

 

Offiziell gelten Zusatzstoffe in industrieller Nahrung als unbedenklich. Wer also nur wenig davon isst und von robuster Konstitution ist, hat nichts zu befürchten. (Bei Allergien allerdings kann ein Milligramm vom Falschen schon tödlich sein.)

 

Chemisch hergestellte Additive sind, im Gegensatz zu normalen Zutaten wie Blumenkohl, Sahne oder Hähnchenfleisch, keine traditionellen Bestandteile eines Gerichtes oder Lebensmittels. Der Körper hat deshalb keine adäquaten, evolutionär eingeübten Mechanismen zu ihrer Verarbeitung.

 

Der Mensch braucht keine Zusatzstoffe. Nur die Industrie braucht sie.

 

Sie dienen dazu, das industrielle Essen geschmacklich oder farblich aufzuwerten – äußerlich. Buntere Brause, braunere Saucen, haltbarere Nudelsuppen, luftigere Kuchen, Brötchen mit einer Extraportion Brötchenduft, cremigere Quarks mit weniger Fett, Joghurts, in denen jedes Fruchtstückchen stabil an seinem Platz bleibt.

 

Das Ziel: Industrielles Essen soll attraktiver erscheinen. Und das möglichst lange (Shelf Life). Denn in der Welt der Fabriken und Supermärkte müssen die Nahrungsmittel billig sein und widernatürlich lange halten, was nur mit den Mitteln der Chemie möglich ist.

 

Viele industrielle Nahrungsmittel kommen nicht ohne Zusatzstoffe aus. Tütensuppen würden schnell schimmeln, Margarine ranzig werden, bei Fruchtjoghurts sich Fruchtzubereitung und Joghurt trennen. Das Fertig-Dressing für den Salat würde sich in die Bestandteile Kräuter, Essig und Öl auflösen.

 

Die chemischen Stoffe mit den E-Nummern sind für die industrielle Nahrungsproduktion unerlässlich.

 

Viele wurden eigens konstruiert, maßgeschneidert für die Bedürfnisse der Food-Fabriken, gleichsam am Reißbrett, als reine Designerstoffe, ohne jedes Vorbild in der Natur. Manche der verwendeten Substanzen kommen auch in der Natur vor – doch durch die Verwendung als Zusätze explodieren die Verzehrsmengen.

 

Und so werden die chemischen Zusätze im Essen für immer mehr Menschen zum Gesundheitsrisiko. Bei vielen Zusatzstoffen sind ab einer gewissen Menge Nebenwirkungen nachgewiesen – und sie wiegen weit schwerer als vermutet. Vor allem Kinder verzehren von solchen Zusätzen mehr, als ihnen gut tut (ADI).

 

Es sind Risiken, die der Mensch selbst geschaffen hat. Es sind keine Kontaminationen durch Verunreinigung oder Verderb, sondern absichtlich hinzugefügte Additive.

 

Die Zusatzstoffe in solchen Nahrungsmitteln dienen nicht den Konsumenten, sondern den Herstellern industrieller Nahrung.

 

Sie sollen in erster Linie die Haltbarkeitsdauer verlängern und die Kosten senken. Der menschliche Organismus braucht solche Chemikalien nicht. Einen gesundheitlichen Nutzen für die Verbraucher haben sie ebenfalls nicht. Viele der Zusätze können die Gesundheit gefährden.

 

So stehen etwa Geschmacksverstärker wie Glutamat in Verdacht, zu Krankheiten wie Alzheimer und Parkinsonbeizutragen. Farbstoffe können zu Hyperaktivität und Lernstörungen führen (ADHS). Auch Migräne kann von Lebensmittelzusätzen ausgelöst werden. Süßstoffe wie Aspartam stehen sogar unter Krebsverdacht. Konservierungsstoffe können den Darm schädigen und das Immunsystem stören. Zitronensäure kann die Zähne angreifen, außerdem schädliche Metalle wie Aluminium ins Gehirn transportieren. Industrielles Aroma kann dick machen. Phosphate können den Alterungsprozess beschleunigen und Krankheiten früher auftreten lassen wie Herzleiden, Bluthochdruck, die Knochenschwäche Osteoporose.

 

Überraschenderweise können sich die Effekte der einzelnen Chemikalien durch die gemeinsame Verabreichung vervielfachen. Das zeigte unter anderem eine Studie der Universität Liverpool mit den zwei Farbstoffen E104 (Chinolingelb) und E133 (Brillantblau), dem Geschmacksverstärker Glutamat (E621), und der Süßstoff Aspartam (E951).

 

Das Ergebnis: Die schädliche Wirkung der Zusatzstoffe auf das Gehirn (Neurotoxizität) addierte sich nicht, wie zu erwarten wäre, sondern vervielfachte sich. Eine Mischung aus dem blauen Farbstoff E133 und Glutamat (E621) etwa bremste das Zellwachstum nicht, wie zu erwarten gewesen wäre, um 15,8 Prozent, sondern um 46,1 Prozent. Eins und eins ist bei Zusatzstoffen also nicht gleich zwei, sondern mitunter auch sechs.

 

DR. WATSON betrachtet die neuartigen Zutaten der Nahrung konsequent aus der Perspektive der Verbraucher. Die DR. WATSON Datenbank der Zusatzstoffe informiert nicht nur über die verwendeten Substanzen und ihre gesundheitlichen Folgen, sondern auch über ihre Verbreitung: Schließlich geht es um die individuelle Entscheidung der Konsumenten auf der Basis ihrer ganz persönlichen Vorlieben und Neigungen.

 

Das DR. WATSON Team wurde dabei von anerkannten Wissenschaftlern unterstützt und auch juristisch beraten. Die DR. WATSON Datenbank wird regelmäßig aktualisiert und erweitert. DR. WATSON ist unabhängig von fremden Interessen und Institutionen.

 

DR. WATSON informiert natürlich auch über die Alternativen. Über Bio-Lebensmittel, die Vorzüge klassischer Ernährungssysteme mit kleinen Bauern, Gärtnern, Köchen, die traditionelle Ernährung, etwa die mediterrane Kost, die als Königsweg gilt zu einem gesunden und langen Leben.

 

Und DR. WATSON berichtet über Neues und Spannendes aus der Welt der Lebensmittel und der Ernährung, in den DR. WATSON NEWS.

 

DR. WATSON beschäftigt sich auch mit den Hintergründen, geschichtlichen und gesellschaftlichen Zusammenhängen, mit Interessenkonflikten von Wissenschaftlern und Ernährungsberatern, und auch mit Machtfragen, der Lobby, die ganz entscheidend mitbestimmt, was auf den Tisch kommt, was wir zu uns nehmen.

 

So waren früher Mediziner und Behörden sehr besorgt über die chemischen „Fremdstoffe“ in der Nahrung, vor allem bei chronischer Aufnahme.

 

Mittlerweile hat sich die offizielle Haltung geändert.

 

Die Substanzen, die einst als „Fremdstoffe“ galten und sogar von den Fachleuten als „Gifte“ geschmäht wurden, wurden jetzt nicht nur rehabilitiert, sondern sogar geadelt. Obwohl Verbrauchertäuschung weiter offiziell verboten ist, gelten sie jetzt als „Stoffe zur Verbesserung von Lebensmitteln“ (im EU-Fachjargon: Food Improvement Agents). Zur Regelung des Umgangs mit diesen edlen Ingredienzen hat die Europäische Union ein ganzes Quartett aus Vorschriften erlassen, das „Food Improvement Agents Package“ (FIAP), bestehend aus vier Einzelverordnungen zu den unterschiedlichen Typen von Zusätzen.

 

Die Erkenntnisse über schädliche Effekte dieser „Stoffe zur Verbesserung von Lebensmitteln“ allerdings mehren sich.

 

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