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Vitamin E

Vitamin E gehört zu den sogenannten Antioxidantien, bekämpft die berühmten freien Radikale. Weil diese allerdings zu den Selbstverteidigungskräften des Körpers gehören, können Extra Vitamin-E-Gaben den Organismus schwächen, zu Krebs und vorzeitigem Tod führen. Im Immunsystem fördert Vitamin E die Bildung von Antikörpern, außerdem bindet es Arachidonsäure, eine Substanz, die bei der Entstehung von Schmerzen und Entzündungen eine wichtige Rolle spielt. Wichtig ist auch der »Fruchtbarkeitseffekt«: Vitamin E sorgt für eine ausgiebige Produktion von Samenzellen (Kinderwunsch). Weil zusätzliches Vitamin E durch Nahrungsergänzungsmittel möglicherweise das Leben eher verkürzen als verlängern, sieht auch das deutsche Bundesinstitut für Risikoforschung (BfR) sieht mögliche Gefahren durch Überdosierung.

 

Wegen seiner antioxidativen Wirkung wird Vitamin E auch als Lebensmittel-Zusatzstoff eingesetzt (E306 bis E309). Es schützt empfindliche Substanzen wie Vitamin A oder Fettsäuren.

 

Vitamin E ist kein Einzelstoff, wie der Name suggeriert, sondern eine Gruppe ähnlich aufgebauter Substanzen: Alpha-, Beta-, Gamma- und Delta-Tocopherol, die in der Natur in wechselnden Mischungsverhältnissen vorkommen. So besteht das Vitamin E in Palmöl zu 40 Teilen aus Alpha- und zu 60 Teilen aus Gamma-Tocopherol; das im Weizen jeweils zur Hälfte aus Alpha- und Beta-Tocopherol.

 

Das industriell hergestellte Vitamin E wird mitunter aus Abfällen der Nahrungsproduktion gewonnen. Die Firma Cognis, die vom Chemiekonzern BASF übernommen wurde, hat ein Patent für die Gewinnung aus Abfallprodukten, die bei der Herstellung von raffinierten Ölen anfallen, sogenannte »Dämpferdestillate«, von Rapsöl, Sonnenblumenöl oder Sojaöl - ein schönes Beispiel für die abfallfreie Lebensmittelwirtschaft.

 

Die Wirkung von industriell hergestelltem Extra-Vitamin E ist umstritten. Positive Effekte halten sich in Grenzen. So kamen mehrere internationale Studien zu dem Schluss, dass Vitamin E nicht vor Krebs und Herzinfarkt schützt.


 

Eine Studie mit 35 000 Männern hatte die Illusion zerstört, dass Vitamin E und Selen das Risiko für Prostatakrebs senken könnten. Das amerikanische National Cancer Institute musste Ende 2008 seine Studie an 35 000 Männern vorzeitig beenden, weil sich nach fünf Jahren mehr Prostata-Erkrankungen abzeichneten.

 

Forscher der Harvard-Universität in Boston testeten die Vitamine E und C durchschnittlich acht Jahre lang an 14 600 Ärzten. Länger lebten sie dadurch nicht. Vitamin E löste in dieser Gruppe mehr Gehirnblutungen aus.

 

Extragaben können diverse unangenehme Nebenwirkungen haben: Dosierungen von 200 Milligramm Vitamin E können zu Übelkeit, Muskelschwäche, Kopfschmerzen und Müdigkeit führen. Ab 300 Milligramm kann es zu Bluthochdruck, verzögerten Wundheilungen und eingeschränkter Schilddrüsentätigkeit kommen.

 

Berühmt wurden auch die »Hope«-Studien. Die erste Studie (»Heart Outcomes Prevention Evaluation Study«) ergab bei älteren Teilnehmern null Nutzen von Vitamin E gegen Herz-Kreislauf-Leiden – und die Nachfolgestudie »Hope Too« ergab sogar, das sich durch Vitamin E die Gefahr für Herzmuskelschwäche signifikant erhöht habe. Eine Tagesdosis von mehr als 200 internationalen Einheiten (iE) Vitamin E (135 Milligramm) kann das Risiko, vorzeitig zu sterben, erhöhen, warnen Kardiologen um Medizinprofessor Edgar Miller von der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore im US-Staat Maryland.

 

Bei Rauchern kann künstliches Vitamin E oder Beta­-Carotin das Risiko für Lungenkrebs erhöhen. Offenbar nähren die künstlichen Vitamine die Krebszellen.

 

Als die renommierte US-Medizinerzeitschrift Journal of the American Medical Association (JAMA) die Ergebnisse von 47 Studien mit 181 000 Teilnehmern auswertete, war die Sterblichkeit bei Menschen, die regelmäßig Vitamine einnahmen, um 5 Prozent höher als bei den anderen. Bei Vitamin E, auch bei Beta-Carotin und bei Vitamin A sind es sogar bis zu 16 Prozent, wie der dänische Mediziner Christian Gluud vom Kopenhagener Universitätsklinikum herausfand. Er hatte 68 Untersuchungen mit insgesamt 232 600 Teilnehmern neu ausgewertet. »Diese Nahrungsergänzungsmittel können tödlich sein«, bilanzierte Gluud.

 

Dafür wurde er vom Hohenheimer Professor Hans Konrad Biesalski des „Wissenschaftspopulismus“ bezichtigt.


 

Doch tatsächlich können Extra-Gaben von Antioxidantien wie Vitamin E die Selbstheilungskrftre des Körpers stören, den eigenen  Abwehrkämpfern in den Rücken fallen und so den Attacken von Angreifern freie Bahn schaffen.  

 

Das entdeckte ein deutscher Forscher, der an der renommierten Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) in Zürcher arbeitet, einer der angesehensten Forschungsinstitutionen der Welt: Professor Michael Ristow,

 

Ristow arbeitet auch mit Kollegen von der berühmten amerikanischen Harvard Universität zusammen. Zum Beispiel bei jener Studie in den Proceedings of the National Academy of Sciences, mit der er weltweit Furore gemacht hatte. Sogar die New York Times hatte berichtet: »Vitamine schmälern den Nutzen von Sport«.

 

Die Versuchspersonen mussten vier Wochen lang über eine Stunde täglich ein genau definiertes Sportprogramm absolvieren. Die Hälfte von ihnen bekam Vitamin E und Vitamin C. Und dann kam der Schock: Mit den Vitaminen waren die positiven Effekte des Sports praktisch wie weggehext.

 

Die Vitamine hatten sozusagen die Selbstschutztruppen des Körpers ausgeschaltet, die für die positiven Effekte des Sports verantwortlich sind: die sogenannten ROS (Reactive Oxygen Species), auch freie Radikale genannt.

 

Sie haben einen sehr schlechten Ruf. Dabei gehören sie zu den Abwehrsystemen des Körpers, dienen sozusagen als Bordwaffen des Körpers. Die Killerzellen (Makrophagen) nutzen sie als »Radikalkanone« und zielen damit auf Bakterien, Viren, Pilze, Parasiten und kranke Zellen.

 

Wenn der Mensch allerdings seine eigenen Bordwaffen mit Vitaminpillen außer Betrieb setzt, haben die Angreifer freie Bahn.

 

Anders allerdings, wenn die Antioxidantien wie das Vitamin E aus der Nahrung stammen: Sie können die angemessene Balance (ein "Fließgleichgewicht", wie Mediziner sagen) finden im Umgang mit den freien Radikalen, deren unangenehme Effekte bei Übermacht begrenzen, ohne dabei ihre Rolle als Bodyguard zu behindern

 

Ein Vitamin-E-Mangel ist in unseren Breiten ausgesprochen selten. Dazu ist das Vitamin zu robust, außerdem werden im Vergleich zu früher in der Küche viel mehr pflanzliche Öle mit hohen Vitamin-E-Anteilen eingesetzt.

 

Natürliche Vitamin-E-Quellen (Angaben in Milligramm auf 100 Gramm Nahrungsmittel):

Weizenkeimöl 175,0

Sonnenblumenöl 62,5

Haselnüsse 26,0

Weizenkeime 24,7

Olivenöl 12,1

Erdnüsse 11,0

Walnüsse 6,2

Leinsamen 3,0

Weizenkleie 2,7

Spargel 2,0

Frühstücksei 1,8

Grünkohl 1,7

Rotkohl 1,7

Nussschokolade 1,6

Avocado 1,3

Käse (Camembert, 60 % Fett) 1,0

 

 

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Das DR. WATSON Lexikon gibt keine medizinischen Ratschläge oder Empfehlungen. Das DR. WATSON Lexikon informiert über Nahrungsmittel – unabhängig, wissenschaftlich fundiert, verständlich. Und immer mit einer klaren Perspektive: Die Gesundheit und das Wohlbefinden der Konsumenten.

 

Das DR. WATSON Lexikon betrachtet auch die Rolle des modernen Ernährungssystems, der sogenannten westlichen Ernährung, mit der globalen industriellen Einheitskost der großen Konzerne, vor allem der gesundheitlich problematischen ultra-verarbeiteten Nahrung. 

 

Es informiert über die Auswirkungen der Nahrungsmittel auf den menschlichen Organismus, insbesondere über die Folgen deren industrielle Produktion, auch auf, die Umwelt, den Planeten.

 

Das ist das neue Paradigma bei der Bewertung: Der Grad der Entfernung von der Natur.

 

Immer mehr Fachleute in aller Welt sehen dies als wesentliches Kriterium bei der Frage nach dem gesundheitlichen Wert der Lebensmittel.

 

Denn es ist ein großer Unterschied, ob ein Erdbeerjoghurt selbst gemacht wird, mit frischen Früchten, oder ob er aus dem Plastikbecher kommt. Oder die Pizza: Da ist die Tiefkühlvariante ein völlig anderes Nahrungsmittel als das traditionelle Vorbild. Auch bei den Vitaminen ist es wichtig, ob sie aus einem Apfel kommen, oder aus der Corn-Flakes-Packung, oder gar als Pille aus der Apotheke, dem Drogeriemarkt oder dem Internet.

 

Es geht im 21. Jahrhundert nicht mehr bloß um Kalorien, um Nährstoffe und Schadstoffe, Viren und Bakterien, um ZuckerFett, Vitamine.

 

Es geht auch um die Chemie im Essen, um Kollateralschäden der industriellen Produktion, sogar um die Verbindungen von Medien und einflussreichen Fachleuten zu Industriekonzernen – und um allfällige Schieflagen im Expertenurteil, die bei Konsumenten zu Fehlentscheidungen bei der Nahrungsauswahl und damit zu Gesundheitsproblemen führen können.

 

Das DR. WATSON Lexikon zeigt die Folgen der industriellen Herstellung von Nahrung – auch für die Gesellschaft, die einen immer größeren Aufwand treiben muss, um die zunehmende Krankheitslast zu bewältigen.

 

Die Industrialisierung der Nahrung hat auch Auswirkungen auf das Gehirn, die Psyche, das Wohlbefinden, die intellektuelle Leistungsfähigkeit und das Verhalten.

 

Die industrielle Nahrungsproduktion stellt eine epochale Veränderung dar, nach Ansicht mancher Experten vergleichbar mit den Umwälzungen in jener Zeit, als die Menschen sesshaft wurden.

 

Es geht um uns alle, ganz persönlich, auch um unsere Kinder, deren Zukunft, die ganze Gesellschaft, sogar um die Tiere, die unter der Entfremdung von den natürlichen Grundlagen ebenfalls leiden.

 

Mehr Wissen über diese Veränderungen – und was sie für mich bedeuten: Das DR. WATSON Lexikon liefert die nötigen Informationen – und damit wertvolle Anregungen für den Weg aus der industriellen Ernährungsfalle.

 

DR. WATSON informiert auch über die Auswirkungen von chemischen Zusatzstoffenauf den Organismus, auf die Gesundheit, detalliert und ausführlich in einer eigenen Datenbank.

 

DR. WATSON hat als erster Informationsdienst Zusatzstoffe einer eigenen Bewertung unterzogen, eigene Recherchen angestellt, tausende von Studien herangezogen und einheitlich nach den Kriterien der evidenzbasierten Medizin analysiert. Unsere Vorgehensweise ist klar definiert und transparent.

 

Offiziell gelten Zusatzstoffe in industrieller Nahrung als unbedenklich. Wer also nur wenig davon isst und von robuster Konstitution ist, hat nichts zu befürchten. (Bei Allergien allerdings kann ein Milligramm vom Falschen schon tödlich sein.)

 

Chemisch hergestellte Additive sind, im Gegensatz zu normalen Zutaten wie Blumenkohl, Sahne oder Hähnchenfleisch, keine traditionellen Bestandteile eines Gerichtes oder Lebensmittels. Der Körper hat deshalb keine adäquaten, evolutionär eingeübten Mechanismen zu ihrer Verarbeitung.

 

Der Mensch braucht keine Zusatzstoffe. Nur die Industrie braucht sie.

 

Sie dienen dazu, das industrielle Essen geschmacklich oder farblich aufzuwerten – äußerlich. Buntere Brause, braunere Saucen, haltbarere Nudelsuppen, luftigere Kuchen, Brötchen mit einer Extraportion Brötchenduft, cremigere Quarks mit weniger Fett, Joghurts, in denen jedes Fruchtstückchen stabil an seinem Platz bleibt.

 

Das Ziel: Industrielles Essen soll attraktiver erscheinen. Und das möglichst lange (Shelf Life). Denn in der Welt der Fabriken und Supermärkte müssen die Nahrungsmittel billig sein und widernatürlich lange halten, was nur mit den Mitteln der Chemie möglich ist.

 

Viele industrielle Nahrungsmittel kommen nicht ohne Zusatzstoffe aus. Tütensuppen würden schnell schimmeln, Margarine ranzig werden, bei Fruchtjoghurts sich Fruchtzubereitung und Joghurt trennen. Das Fertig-Dressing für den Salat würde sich in die Bestandteile Kräuter, Essig und Öl auflösen.

 

Die chemischen Stoffe mit den E-Nummern sind für die industrielle Nahrungsproduktion unerlässlich.

 

Viele wurden eigens konstruiert, maßgeschneidert für die Bedürfnisse der Food-Fabriken, gleichsam am Reißbrett, als reine Designerstoffe, ohne jedes Vorbild in der Natur. Manche der verwendeten Substanzen kommen auch in der Natur vor – doch durch die Verwendung als Zusätze explodieren die Verzehrsmengen.

 

Und so werden die chemischen Zusätze im Essen für immer mehr Menschen zum Gesundheitsrisiko. Bei vielen Zusatzstoffen sind ab einer gewissen Menge Nebenwirkungen nachgewiesen – und sie wiegen weit schwerer als vermutet. Vor allem Kinder verzehren von solchen Zusätzen mehr, als ihnen gut tut (ADI).

 

Es sind Risiken, die der Mensch selbst geschaffen hat. Es sind keine Kontaminationen durch Verunreinigung oder Verderb, sondern absichtlich hinzugefügte Additive.

 

Die Zusatzstoffe in solchen Nahrungsmitteln dienen nicht den Konsumenten, sondern den Herstellern industrieller Nahrung.

 

Sie sollen in erster Linie die Haltbarkeitsdauer verlängern und die Kosten senken. Der menschliche Organismus braucht solche Chemikalien nicht. Einen gesundheitlichen Nutzen für die Verbraucher haben sie ebenfalls nicht. Viele der Zusätze können die Gesundheit gefährden.

 

So stehen etwa Geschmacksverstärker wie Glutamat in Verdacht, zu Krankheiten wie Alzheimer und Parkinsonbeizutragen. Farbstoffe können zu Hyperaktivität und Lernstörungen führen (ADHS). Auch Migräne kann von Lebensmittelzusätzen ausgelöst werden. Süßstoffe wie Aspartam stehen sogar unter Krebsverdacht. Konservierungsstoffe können den Darm schädigen und das Immunsystem stören. Zitronensäure kann die Zähne angreifen, außerdem schädliche Metalle wie Aluminium ins Gehirn transportieren. Industrielles Aroma kann dick machen. Phosphate können den Alterungsprozess beschleunigen und Krankheiten früher auftreten lassen wie Herzleiden, Bluthochdruck, die Knochenschwäche Osteoporose.

 

Überraschenderweise können sich die Effekte der einzelnen Chemikalien durch die gemeinsame Verabreichung vervielfachen. Das zeigte unter anderem eine Studie der Universität Liverpool mit den zwei Farbstoffen E104 (Chinolingelb) und E133 (Brillantblau), dem Geschmacksverstärker Glutamat (E621), und der Süßstoff Aspartam (E951).

 

Das Ergebnis: Die schädliche Wirkung der Zusatzstoffe auf das Gehirn (Neurotoxizität) addierte sich nicht, wie zu erwarten wäre, sondern vervielfachte sich. Eine Mischung aus dem blauen Farbstoff E133 und Glutamat (E621) etwa bremste das Zellwachstum nicht, wie zu erwarten gewesen wäre, um 15,8 Prozent, sondern um 46,1 Prozent. Eins und eins ist bei Zusatzstoffen also nicht gleich zwei, sondern mitunter auch sechs.

 

DR. WATSON betrachtet die neuartigen Zutaten der Nahrung konsequent aus der Perspektive der Verbraucher. Die DR. WATSON Datenbank der Zusatzstoffe informiert nicht nur über die verwendeten Substanzen und ihre gesundheitlichen Folgen, sondern auch über ihre Verbreitung: Schließlich geht es um die individuelle Entscheidung der Konsumenten auf der Basis ihrer ganz persönlichen Vorlieben und Neigungen.

 

Das DR. WATSON Team wurde dabei von anerkannten Wissenschaftlern unterstützt und auch juristisch beraten. Die DR. WATSON Datenbank wird regelmäßig aktualisiert und erweitert. DR. WATSON ist unabhängig von fremden Interessen und Institutionen.

 

DR. WATSON informiert natürlich auch über die Alternativen. Über Bio-Lebensmittel, die Vorzüge klassischer Ernährungssysteme mit kleinen Bauern, Gärtnern, Köchen, die traditionelle Ernährung, etwa die mediterrane Kost, die als Königsweg gilt zu einem gesunden und langen Leben.

 

Und DR. WATSON berichtet über Neues und Spannendes aus der Welt der Lebensmittel und der Ernährung, in den DR. WATSON NEWS.

 

DR. WATSON beschäftigt sich auch mit den Hintergründen, geschichtlichen und gesellschaftlichen Zusammenhängen, mit Interessenkonflikten von Wissenschaftlern und Ernährungsberatern, und auch mit Machtfragen, der Lobby, die ganz entscheidend mitbestimmt, was auf den Tisch kommt, was wir zu uns nehmen.

 

So waren früher Mediziner und Behörden sehr besorgt über die chemischen „Fremdstoffe“ in der Nahrung, vor allem bei chronischer Aufnahme.

 

Mittlerweile hat sich die offizielle Haltung geändert.

 

Die Substanzen, die einst als „Fremdstoffe“ galten und sogar von den Fachleuten als „Gifte“ geschmäht wurden, wurden jetzt nicht nur rehabilitiert, sondern sogar geadelt. Obwohl Verbrauchertäuschung weiter offiziell verboten ist, gelten sie jetzt als „Stoffe zur Verbesserung von Lebensmitteln“ (im EU-Fachjargon: Food Improvement Agents). Zur Regelung des Umgangs mit diesen edlen Ingredienzen hat die Europäische Union ein ganzes Quartett aus Vorschriften erlassen, das „Food Improvement Agents Package“ (FIAP), bestehend aus vier Einzelverordnungen zu den unterschiedlichen Typen von Zusätzen.

 

Die Erkenntnisse über schädliche Effekte dieser „Stoffe zur Verbesserung von Lebensmitteln“ allerdings mehren sich.

 

Darüber informiert DR. WATSON  – unabhängig, wissenschaftlich fundiert, verständlich.