Die Globalisierung der Nahrungsversorgung hat mehrere Vorzüge: So ist in vielen Weltgegenden das Angebot an Obst und Gemüse erheblich größer geworden, selbst im Winter oder in Dürreperioden ist es möglich, wohlschmeckende Nahrung in ausreichender Menge zu beschaffen. Zudem ermöglicht die dauerhafte Vielfalt mehr Optionen bei der Nahrungsauswahl. Andererseits bringen die globalen Versorgungsketten Energieprobleme mit sich und eine Belastung für das Klima. Da Nahrung zudem nur begrenzt haltbar ist, steigt das Risiko beispielsweise bakteriellen Befalls. Die probaten Gegenmaßnahmen der Nahrungsindustrie wie Bestrahlung oder Konservierungsstoffe sind ebenfalls nicht unproblematisch. Zudem ist die Kontrolle der Nahrungsmittel in der globalisierten Welt nur schwer möglich.
Die Globalisierung verbreitet die Lebensmittelrisiken rund um die Welt. Bisher waren es vor allem die Risiken durch traditionelle Krankheitserreger, Bakterien, Viren, Schadstoffe. Mittlerweile zeigt sich, dass auch die sogenannten Zivilisationskrankheiten weltweit verbreiten, die sogenannten Nichtübertragbaren Krankheiten (Noncommunicable Diseases, kurz NCD).
Die neuen globalen Massenleiden seien die »logischen Konsequenzen« der »heutigen Lebensmittelsysteme, die sich in den letzten 50 Jahren dramatisch verändert haben«, betonte eine Expertengruppe der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Anfang 2019 im British Medical Journal.
Die Globalisierung begünstigt natürlich auch die Ausbreitung der klassischen Krankheitserreger. Bisher waren die Risiken lokal begrenzt. Nun sind die Grenzen aufgehoben – auch für Erreger, konstatiert etwa das Schweizerische Bundesamt für Gesundheit (BAG) in einer Untersuchung: »Infolge des globalisierten Warenverkehrs steigt auch das Risiko internationaler Ausbrüche.«
Die (WHO warnte ebenfalls vor den gesundheitlichen
Folgen der globalisierten Nahrungsversorgung: »Die Ausbreitung von Erregern und Schadstoffen über nationale Grenzen hinweg bedeutet, dass die nahrungsbedingten Krankheiten jetzt zu einer globalen Bedrohung der Gesundheit werden.«
Der Klimawandel verschärfe die Entwicklung, da sich durch die globale Erwärmung Mikroorganismen schneller vermehrten und die durch die im Kampf dagegen nötigen Gifte und Konservierungsstoffe die Nahrung mehr belasteten.
Angesichts dieser Entwicklung seien internationale Vereinbarungen über »Nahrungssicherheitsmanagement« nötig, um die Gesundheit der Menschen zu gewährleisten.
Das EU-Schnellwarnsystem, das Alarmmeldungen an die Lebensmittelinspektoren der Mitgliedsländer verschickt, beschäftigt sich so mit E.coli-Bakterien in Muscheln aus Chile (EHEC), mit Listerien in Käse aus Tschechien, mit Salmonellen aus amerikanischer Erdnussbutter und mit Pfeffer, der aus Deutschland kam.
Daneben warnten die EU-Kontrolleure auch vor Pilzgiften in Paprikapulver und Quecksilber in Schwertfisch aus Spanien. Auch Insekten aus Tunesien und dem Iran
reisen ein, sie kamen mit Feigen und Pistazien über die Zwischenstationen Griechenland und Slowakei.
Durch die weltweite Massenproduktion werden die Krankheitserreger – Bakterien, Schadstoffe, aber auch Chemikalien – weit verbreitet. Im Schadensfall aber ist die Suche nach den Ursachen erschwert, ja oft unmöglich. Denn die arbeitsteilige Produktion mit ihren auch für die Hersteller kaum durchschaubaren Lieferketten macht die Suche nach der Quelle einer Verseuchung mit Erregern zu einer nahezu unlösbaren Fahndungsaufgabe.
Spätestens seit China die Welt mit billigen Waren und zunehmend mit Lebensmitteln überschwemmt, darunter immer wieder Riskantes wie belastete Shrimps oder kontaminierter Honig oder Bonbons und Baby-Milchpulver mit verbotenen Chemikalien, wächst auch das Unbehagen unter den Verbrauchern und Kontrolleuren.
Auch in China selbst: Immer wieder verhängt das Land Importstopps über wechselnde Produkte, mal über Kaffeebohnen von Nestlé, Fanta-Limonade oder Pringles-Kartoffelchips, mal über Schweinefleisch und Geflügel verhängt: Salmonellengefahr.
Die Globalisierung trifft auch die Haustiere – mit allen Risiken: So hatte sich Nestlé Purina im Mai 2014 bereit erklärt, 6,5 Millionen US-Dollar in einen Ausgleichsfonds für Tierbesitzer zu bezahlen, deren Tiere krank wurden durch ein Leckerli der Marke »Waggin’ Train«, die in China hergestellt worden waren.
Die US-Lebensmittelbehörde hatte bekanntgegeben, dass in diesem Zusammenhang mehr als 1.000 Todesfälle bei Tieren zu beklagen seien, und mehr als 4.800 Erkrankungen. Sogar drei Menschen waren gestorben, nachdem sie die Leckerli gegessen hatten.
Nestlé Purina war allerdings trotzdem der Überzeugung, dass die Produkte sicher waren: »Es gibt keine Anzeichen, dass die Leckerli die Gesundheit von Hunden negativ beeinflusst hatten«, sagte ein Konzernsprecher. Bezahlt habe die Firma nur, »damit wir in dieser Sache vorankommen.«
Neben den erhöhten Risiken durch Kontamination durch klassische Erreger und Schadstoffe bildet das industrialisierte globale Ernährungssystem auch eine Gesundheitsgefahr eigener Art. Denn durch die fabrikmäßige Herstellung der Produkte verändert sich die Nahrungskette fundamental, die Inhaltsstoffe haben kaum noch etwas zu tun mit den Lebensmitteln, auf die sich der menschliche Organismus im Lauf der Evolution eingestellt hat.
Weil sich durch die Globalisierung das industrielle Ernährungssystem verbreitet bis in die hintersten Winkel der Erde, sieht die Weltgesundheitsorganisation wachsende Gefahren für die Menschheit.
Es ist eine völlig neue Parallelwelt der Nahrung, die traditionelle Systeme zunehmend ersetzt. Dazu gehört insbesondere die ultra-verarbeitete Nahrung, Cola und andere süße Softdrinks, Kartoffelchips, Nuss-Nougat-Creme, Fertignahrung, Fastfood, Hamburger und Pommes, auch das Müsli aus dem Pappkarton, die Tiefkühl-Pizza.
Vor allem die Expansion der Supermärkte begünstigt die Ausbreitung (Nutrition Transition).
Das globale industrielle Ernährungssystem gilt den WHO-Experten mittlerweile als größtes Krankheitsrisiko für die Menschheit gilt, wesentlich beteiligt an den großen Zivilisationskrankheiten wie Alzheimer, Herzleiden und Schlaganfall, Krebs und der Zuckerkrankheit Diabetes. Eine weltweite Katastrophe, vergleichbar mit dem Klimawandel und der sozialen Ungleichheit.
Schon warnen sogar Wirtschaftsexperten vor den Folgen für die Welt insgesamt und für die globale Ökonomie, bis hin zu zunehmender Migration. Sogar das Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos schlug Alarm: Bis zum Jahr 2030 seien weltweit Kosten von 47 Billionen Dollar zu erwarten.
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Das DR. WATSON Lexikon gibt keine medizinischen Ratschläge oder Empfehlungen. Das DR. WATSON Lexikon informiert über Nahrungsmittel – unabhängig, wissenschaftlich fundiert, verständlich. Und immer mit einer klaren Perspektive: Die Gesundheit und das Wohlbefinden der Konsumenten.
Das DR. WATSON Lexikon betrachtet auch die Rolle des modernen Ernährungssystems, der sogenannten westlichen Ernährung, mit der globalen industriellen Einheitskost der großen Konzerne, vor allem der gesundheitlich problematischen ultra-verarbeiteten Nahrung.
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Immer mehr Fachleute in aller Welt sehen dies als wesentliches Kriterium bei der Frage nach dem gesundheitlichen Wert der Lebensmittel.
Denn es ist ein großer Unterschied, ob ein Erdbeerjoghurt selbst gemacht wird, mit frischen Früchten, oder ob er aus dem Plastikbecher kommt. Oder die Pizza: Da ist die Tiefkühlvariante ein völlig anderes Nahrungsmittel als das traditionelle Vorbild. Auch bei den Vitaminen ist es wichtig, ob sie aus einem Apfel kommen, oder aus der Corn-Flakes-Packung, oder gar als Pille aus der Apotheke, dem Drogeriemarkt oder dem Internet.
Es geht im 21. Jahrhundert nicht mehr bloß um Kalorien, um Nährstoffe und Schadstoffe, Viren und Bakterien, um Zucker, Fett, Vitamine.
Es geht auch um die Chemie im Essen, um Kollateralschäden der industriellen Produktion, sogar um die Verbindungen von Medien und einflussreichen Fachleuten zu Industriekonzernen – und um allfällige Schieflagen im Expertenurteil, die bei Konsumenten zu Fehlentscheidungen bei der Nahrungsauswahl und damit zu Gesundheitsproblemen führen können.
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Die industrielle Nahrungsproduktion stellt eine epochale Veränderung dar, nach Ansicht mancher Experten vergleichbar mit den Umwälzungen in jener Zeit, als die Menschen sesshaft wurden.
Es geht um uns alle, ganz persönlich, auch um unsere Kinder, deren Zukunft, die ganze Gesellschaft, sogar um die Tiere, die unter der Entfremdung von den natürlichen Grundlagen ebenfalls leiden.
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DR. WATSON informiert auch über die Auswirkungen von chemischen Zusatzstoffenauf den Organismus, auf die Gesundheit, detalliert und ausführlich in einer eigenen Datenbank.
DR. WATSON hat als erster Informationsdienst Zusatzstoffe einer eigenen Bewertung unterzogen, eigene Recherchen angestellt, tausende von Studien herangezogen und einheitlich nach den Kriterien der evidenzbasierten Medizin analysiert. Unsere Vorgehensweise ist klar definiert und transparent.
Offiziell gelten Zusatzstoffe in industrieller Nahrung als unbedenklich. Wer also nur wenig davon isst und von robuster Konstitution ist, hat nichts zu befürchten. (Bei Allergien allerdings kann ein Milligramm vom Falschen schon tödlich sein.)
Chemisch hergestellte Additive sind, im Gegensatz zu normalen Zutaten wie Blumenkohl, Sahne oder Hähnchenfleisch, keine traditionellen Bestandteile eines Gerichtes oder Lebensmittels. Der Körper hat deshalb keine adäquaten, evolutionär eingeübten Mechanismen zu ihrer Verarbeitung.
Der Mensch braucht keine Zusatzstoffe. Nur die Industrie braucht sie.
Sie dienen dazu, das industrielle Essen geschmacklich oder farblich aufzuwerten – äußerlich. Buntere Brause, braunere Saucen, haltbarere Nudelsuppen, luftigere Kuchen, Brötchen mit einer Extraportion Brötchenduft, cremigere Quarks mit weniger Fett, Joghurts, in denen jedes Fruchtstückchen stabil an seinem Platz bleibt.
Das Ziel: Industrielles Essen soll attraktiver erscheinen. Und das möglichst lange (Shelf Life). Denn in der Welt der Fabriken und Supermärkte müssen die Nahrungsmittel billig sein und widernatürlich lange halten, was nur mit den Mitteln der Chemie möglich ist.
Viele industrielle Nahrungsmittel kommen nicht ohne Zusatzstoffe aus. Tütensuppen würden schnell schimmeln, Margarine ranzig werden, bei Fruchtjoghurts sich Fruchtzubereitung und Joghurt trennen. Das Fertig-Dressing für den Salat würde sich in die Bestandteile Kräuter, Essig und Öl auflösen.
Die chemischen Stoffe mit den E-Nummern sind für die industrielle Nahrungsproduktion unerlässlich.
Viele wurden eigens konstruiert, maßgeschneidert für die Bedürfnisse der Food-Fabriken, gleichsam am Reißbrett, als reine Designerstoffe, ohne jedes Vorbild in der Natur. Manche der verwendeten Substanzen kommen auch in der Natur vor – doch durch die Verwendung als Zusätze explodieren die Verzehrsmengen.
Und so werden die chemischen Zusätze im Essen für immer mehr Menschen zum Gesundheitsrisiko. Bei vielen Zusatzstoffen sind ab einer gewissen Menge Nebenwirkungen nachgewiesen – und sie wiegen weit schwerer als vermutet. Vor allem Kinder verzehren von solchen Zusätzen mehr, als ihnen gut tut (ADI).
Es sind Risiken, die der Mensch selbst geschaffen hat. Es sind keine Kontaminationen durch Verunreinigung oder Verderb, sondern absichtlich hinzugefügte Additive.
Die Zusatzstoffe in solchen Nahrungsmitteln dienen nicht den Konsumenten, sondern den Herstellern industrieller Nahrung.
Sie sollen in erster Linie die Haltbarkeitsdauer verlängern und die Kosten senken. Der menschliche Organismus braucht solche Chemikalien nicht. Einen gesundheitlichen Nutzen für die Verbraucher haben sie ebenfalls nicht. Viele der Zusätze können die Gesundheit gefährden.
So stehen etwa Geschmacksverstärker wie Glutamat in Verdacht, zu Krankheiten wie Alzheimer und Parkinsonbeizutragen. Farbstoffe können zu Hyperaktivität und Lernstörungen führen (ADHS). Auch Migräne kann von Lebensmittelzusätzen ausgelöst werden. Süßstoffe wie Aspartam stehen sogar unter Krebsverdacht. Konservierungsstoffe können den Darm schädigen und das Immunsystem stören. Zitronensäure kann die Zähne angreifen, außerdem schädliche Metalle wie Aluminium ins Gehirn transportieren. Industrielles Aroma kann dick machen. Phosphate können den Alterungsprozess beschleunigen und Krankheiten früher auftreten lassen wie Herzleiden, Bluthochdruck, die Knochenschwäche Osteoporose.
Überraschenderweise können sich die Effekte der einzelnen Chemikalien durch die gemeinsame Verabreichung vervielfachen. Das zeigte unter anderem eine Studie der Universität Liverpool mit den zwei Farbstoffen E104 (Chinolingelb) und E133 (Brillantblau), dem Geschmacksverstärker Glutamat (E621), und der Süßstoff Aspartam (E951).
Das Ergebnis: Die schädliche Wirkung der Zusatzstoffe auf das Gehirn (Neurotoxizität) addierte sich nicht, wie zu erwarten wäre, sondern vervielfachte sich. Eine Mischung aus dem blauen Farbstoff E133 und Glutamat (E621) etwa bremste das Zellwachstum nicht, wie zu erwarten gewesen wäre, um 15,8 Prozent, sondern um 46,1 Prozent. Eins und eins ist bei Zusatzstoffen also nicht gleich zwei, sondern mitunter auch sechs.
DR. WATSON betrachtet die neuartigen Zutaten der Nahrung konsequent aus der Perspektive der Verbraucher. Die DR. WATSON Datenbank der Zusatzstoffe informiert nicht nur über die verwendeten Substanzen und ihre gesundheitlichen Folgen, sondern auch über ihre Verbreitung: Schließlich geht es um die individuelle Entscheidung der Konsumenten auf der Basis ihrer ganz persönlichen Vorlieben und Neigungen.
Das DR. WATSON Team wurde dabei von anerkannten Wissenschaftlern unterstützt und auch juristisch beraten. Die DR. WATSON Datenbank wird regelmäßig aktualisiert und erweitert. DR. WATSON ist unabhängig von fremden Interessen und Institutionen.
DR. WATSON informiert natürlich auch über die Alternativen. Über Bio-Lebensmittel, die Vorzüge klassischer Ernährungssysteme mit kleinen Bauern, Gärtnern, Köchen, die traditionelle Ernährung, etwa die mediterrane Kost, die als Königsweg gilt zu einem gesunden und langen Leben.
Und DR. WATSON berichtet über Neues und Spannendes aus der Welt der Lebensmittel und der Ernährung, in den DR. WATSON NEWS.
DR. WATSON beschäftigt sich auch mit den Hintergründen, geschichtlichen und gesellschaftlichen Zusammenhängen, mit Interessenkonflikten von Wissenschaftlern und Ernährungsberatern, und auch mit Machtfragen, der Lobby, die ganz entscheidend mitbestimmt, was auf den Tisch kommt, was wir zu uns nehmen.
So waren früher Mediziner und Behörden sehr besorgt über die chemischen „Fremdstoffe“ in der Nahrung, vor allem bei chronischer Aufnahme.
Mittlerweile hat sich die offizielle Haltung geändert.
Die Substanzen, die einst als „Fremdstoffe“ galten und sogar von den Fachleuten als „Gifte“ geschmäht wurden, wurden jetzt nicht nur rehabilitiert, sondern sogar geadelt. Obwohl Verbrauchertäuschung weiter offiziell verboten ist, gelten sie jetzt als „Stoffe zur Verbesserung von Lebensmitteln“ (im EU-Fachjargon: Food Improvement Agents). Zur Regelung des Umgangs mit diesen edlen Ingredienzen hat die Europäische Union ein ganzes Quartett aus Vorschriften erlassen, das „Food Improvement Agents Package“ (FIAP), bestehend aus vier Einzelverordnungen zu den unterschiedlichen Typen von Zusätzen.
Die Erkenntnisse über schädliche Effekte dieser „Stoffe zur Verbesserung von Lebensmitteln“ allerdings mehren sich.
Darüber informiert DR. WATSON – unabhängig, wissenschaftlich fundiert, verständlich.