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Functional Food

Als Functional Food („Funktionelle Lebensmittel“) werden in der Welt der modernen Nahrung Produkte mit „gesundheitlichem Zusatznutzen“ bezeichnet, mit Vitaminzusätzen, Mineralstoffen, zusätzlichen Bakterien. Die Konzerne und die Medien haben damit große Hoffnungen verbunden, Milliardenumsätze weltweit sind die Folge. Seit langem allerdings warnen unabhängige Mediziner und sogar Versicherungen vor teuren Folgeschäden. So kann etwa die vermeintlich herzschützende Margarine nachweislich dem Herzen schaden. Immer mehr Studien zeigen auch, dass die gleichen Inhaltsstoffe isoliert und zugesetzt schaden, in echten Lebensmitteln aber nutzen können.

 

Nachweislich risikobehaftet sind beispielsweise die weltweit vermarkteten Produkte zur Senkung von Cholesterin wie etwa Becel pro.activ oder Konkurrenzprodukte wie Danacol von Danone. Viele völlig gesunde Menschen nehmen so etwas, um vorbeugend ihr Herz zu schützen.

 

Davon allerdings rät die oberste deutsche Behörde zur Bewertung von Gefahren durch Nahrung ab: »Menschen mit normalen Cholesterinwerten sollten auf den Verzehr von Lebensmitteln mit zugesetzten Pflanzensterinen verzichten.« Sie könnten »möglicherweise negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben«. So das Berliner Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in einer Stellungnahme.

 

Die Pflanzensterine (auch Phytosterine genannt) sind die Wirkstoffe in diesen Produkten. Sie senken das Cholesterin – können sich aber selbst in den Blutbahnen ablagern und die Adern verstopfen.

 

Das hatten diverse wissenschaftliche Studien ergeben, auch mit Herzpatienten, die solche Produkte verzehrt hatten – und Rückstände davon an den Herzklappen, wie Untersuchungen nach der OP gezeigt hatten. Auch die Europäische Union weiß, dass Produkte wie »Becel pro.activ« schaden können, und schrieb deshalb Warnhinweise vor.

 

Weil solche Behandlungen von Functional-Food-Opfern, vor allem wenn sie weltweit und in großer Zahl vorkommen, sehr teuer werden können, warnte schon früh die Zeitschrift Versicherungsmedizin davor:

 

»Versprechungen auf Vitalität und Gesundheit verleiten schnell zum Kauf von Functional-Food-Produkten. Wer denkt schon daran, dass Joghurts, die das Immunsystem stärken sollen, oder Multivitamintabletten der Gesundheit auch schaden können? Für die Versicherungswirtschaft, aber auch für Hersteller, können einige dieser Risiken eine existenzbedrohende Gefahr darstellen.«

 

Meldungen über Risiken und Nebenwirkungen gibt es in steigender Zahl. Bei einer Auswertung von 2000 Anrufen in einer amerikanischen Giftnotrufzentrale beispielsweise berichteten die Anrufer von diversen Störungen durch Nahrungsergänzungsmittel, bis zu Herzinfarkt, Lebererkrankungen, Blutungen und Entzündungen. Sogar von drei Todesfällen nach Verzehr wurde berichtet.

 

Besonders häufige Auslöser der gemeldeten Beschwerden waren die Zusatzstoffe Chrom, Melatonin und Zink, aber auch Naturprodukte wie Ginseng, Guarana, Ma Huang und Johanniskraut. Sogar von teilweise lebensgefährlichen Leberschäden durch Nahrungsergänzungsmittel berichten Mediziner.

 

Selbst die weitverbreiteten Joghurts mit den Extra-Bakterien (Probiotika) gerieten in die Kritik. Eines der ersten Opfer war eine 74-jährige Patientin aus Finnland. Sie starb an einem Leberabszess. Sie hatte täglich einen der sogenannten »probiotischen« Joghurts gegessen.

 

Die finnischen Ärzte wollten es ganz genau wissen – und fanden, dank genetischen Fingerabdrucks, heraus: Der Lactobacillus rhamnosus GG, der den Abszess verursacht hatte, war genau jener aus dem Joghurt, den die alte Frau mit Vorliebe gegessen hatte.

 

Die Extra-Bakterien sind auch heimliche Dickmacher. Das ist sogar wissenschaftlich nachgewiesen – von den Herstellern. Deshalb werden sie in der Tiermast eingesetzt. Eine »Erhöhung der Lebendmasse« um sieben Prozent fand etwa eine Wissenschaftlergruppe des Instituts für Nutztierwissenschaften und Technologie der Universität Rostock bei »120 Masthybrid-Absetzferkeln«.

 

Die Probiotika können auch bei Allergien eine Rolle spielen. Eigentlich hofften Mediziner, sie könnten Allergien verhindern. Möglicherweise können sie diese aber fördern, die Durchlässigkeit des Darmgewebes erhöhen, damit auch Entzündungsprozesse auslösen.

 

Selbst Substanzen mit tadellosem Ruf, die eigentlich lebensnotwendig sind, können Nebenwirkungen haben und bei Überdosis Schäden hervorrufen. Zum Beispiel Kalzium, das Knochenmineral, das in Milch und Käse vorkommt, auch Danones »Fruchtzwergen« zugesetzt wird, aber auch als Extra im Drogeriemarkt erhältlich ist.

 

Kalzium kann auch tatsächlich das Risiko für Knochenbrüche senken und auch das Darmkrebsrisiko um bis zu 15 Prozent reduzieren.

 

Allerdings kann künstlich der Nahrung zugesetztes Kalzium auch zu Herzinfarkten führen. Es kann das Risiko um 30 Prozent erhöhen, so eine Übersichtsarbeit, die Studien mit 12 000 Teilnehmern ausgewertet hatte und im »British Medical Journal« erschienen ist.

 

»Wenn tausend Leute fünf Jahre lang Kalzium schlucken, kann man statistisch 26 Knochenbrüche verhindern – hat aber 14 Herzinfarkte mehr«, sagt der Medizinprofessor Ian Reid von der Universität im neuseeländischen Auckland.

 

Kalziumpräparate sollten deshalb »zurückhaltender und nur nach ärztlicher Rücksprache eingenommen werden«, riet die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin in Wiesbaden.

 

Das Kalzium, das die Knochen stärken soll, kann zugleich die Verkalkung der Blutbahnen und des Herzens fördern – wenn es aus industriellen Extra-Gaben kommt.

 

Anders, wenn es aus echten Lebensmitteln stammt. Das hatten US-Wissenschaftler nachgewiesen. Ihre Zehn-Jahres-Langzeitstudie mit 2742 Frauen und Männern über 45 Jahre hatte ergeben: Wer Kalzium aus Pillen schluckt, leidet eher an Verkalkung – wer es aber aus echter Nahrung zu sich nimmt, schützt sich davor.

 

»Es gibt ganz offensichtlich Unterschiede darin, wie unser Körper Kalzium aus Ergänzungsmitteln oder aus der Nahrung aufnimmt und verarbeitet«, konstatierte Co-Autor John Anderson von der Uni North Carolina.

 

Das Interessante: Die genau gleiche Menge Kalzium aus echter Nahrung ist gut – und aus Pillen schädlich.

 

Wer täglich 1400 Milligramm Kalzium über Pillen aufgenommen hatte, hatte 22 Prozent mehr Ablagerungen in den Adern – bei der exakt identischen Menge aus echter Nahrung hingegen 27 Prozent weniger.

 

Und: Die Leute, die Kalziumpillen bekommen, sterben oft sogar früher. Denn solche Ablagerungen seien ein »verlässlicher Biomarker« für Herzkrankheiten und vorzeitiges Ableben.

 

Man findet allerdings auch Studien, die das anders sehen: »Es gibt keinen eindeutigen Zusammenhang zwischen Kalziumpräparaten und dem Risiko eines Herzinfarkts oder Schlaganfalls«, sagt die Harvard-Professorin JoAnn Manson.

 

An den Konsequenzen ändert das für sie allerdings nichts: Auch sie plädiert für Kalzium aus echten Lebensmitteln: Die hätten auch noch »weitere Vorteile«, zusätzliche Nährstoffe zum Beispiel.

 

Selbst die in Fischen, in Leinöl, in Milch und Käse unzweifelhaft gesunden Omega-3-Fette verändern ihren Charakter offenbar, wenn sie als Pillen eingenommen werden.

 

Sie können in hohen Dosen die Blutgerinnung beeinflussen und zu spontanen Blutungen führen, warnt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). Und sie können die Immunabwehr beeinträchtigen.

 

Die weitestreichenden gesundheitlichen Folgen haben aber wohl die industriellen Vitamine.

 

Wer Vitamine und Mineralstoffe im Kombi-Pack, etwa als Pillen, zu sich nimmt, kann, so ergab eine klassische Studie des US-Internisten Max Horwitt von der Universität in St. Louis im US-Bundesstaat Missouri, eher an Herzinfarkt oder Krebs sterben als seine Mitmenschen.

 

Für viele Vitamine sind Nebenwirkungen nachgewiesen. Sogar beim vermeintlich harmlosen Vitamin C: Es kann in großen Dosen von drei bis vier Gramm täglich Durchfall und Magen-Darm-Beschwerden verursachen. Außerdem kann es das Auftreten von Harnsteinen fördern. Ärzte in Europa und den USA berichten auch von Nierensteinen bei Patienten, die Vitamin C geschluckt haben. Es kann, im Übermaß genossen, sogar das Erbgut schädigen und zu Krebs führen.

 

Und es greift, in hoher Dosis, auch das Herz an. Wissenschaftler aus Minnesota haben 1923 Frauen mit Diabetes 15 Jahre lang beobachtet. Diejenigen, die mehr als 300 Milligramm Vitamin C am Tag einnahmen, hatten ein fast doppelt so großes Risiko, an Herzinfarkt oder Schlaganfall zu sterben, als die anderen.

 

Bei Rauchern kann künstliches Vitamin E oder Beta­-Carotin das Risiko für Lungenkrebs erhöhen.

 

Offenbar fördern die künstlichen Vitamine die Krebszellen. In einer Studie der Universität von North Carolina bekamen Mäuse mit Hirnkrebs normales, andere, ebenfalls an einem Hirntumor erkrankte Mäuse, erhielten vitaminreduziertes Futter. Die Gruppe mit vitaminreduziertem Futter hatte kleinere Tumore, 20 Prozent der Tumorzellen starben von selbst ab, bei der Normaldiät nur drei Prozent.

 

Vitamin B 6 kann zu Nervenschäden führen, etwa zur sogenannten Neuropathie, bei der den Menschen das Gefühl für den eigenen Körper abhandenkommt. Eine Dosis von 50 bis 500 Milligramm B6 am Tag kann langfristig zu schweren Nervenerkrankungen führen mit ständigem Kribbeln in Armen und Beinen.

 

Berühmt wurden auch die »Hope«-Studien. Die erste Studie (»Heart Outcomes Prevention Evaluation Study«) ergab bei älteren Teilnehmern null Nutzen von Vitamin E gegen Herz-Kreislauf-Leiden – und die Nachfolgestudie »Hope Too« ergab sogar, dass sich durch Vitamin E die Gefahr für Herzmuskelschwäche signifikant erhöht habe.

 

Eine Tagesdosis von mehr als 200 internationalen Einheiten (iE) Vitamin E (135 Milligramm) kann das Risiko, vorzeitig zu sterben, erhöhen, warnen Kardiologen um Medizinprofessor Edgar Miller von der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore im US-Staat Maryland.

 

Als etwa die renommierte US-Medizinerzeitschrift Journal of the American Medical Association (JAMA) die Ergebnisse von 47 Studien mit 181 000 Teilnehmern auswertete, ergab sich ein bedenkliches Bild: Die Sterblichkeit war bei den Menschen, die regelmäßig Vitamine einnahmen, um fünf Prozent höher als bei den anderen.

 

Ähnliches fand der dänische Mediziner Christian Gluud vom Kopenhagener Universitätsklinikum heraus. Er hatte sogar 68 Untersuchungen mit insgesamt 232 600 Teilnehmern neu ausgewertet und festgestellt, dass die Hoffnung der Vitaminfreunde auf ein längeres Leben sich nicht erfüllte. Im Gegenteil: Versuchspersonen, die Vitamin A, Vitamin E oder auch Beta-Carotin genommen hatten, starben oft früher; die Sterberate hatte sich hier ebenfalls um fünf Prozent erhöht. Bei Vitamin A waren es sogar bis zu 16 Prozent.

 

»Diese Nahrungsergänzungsmittel können tödlich sein«, bilanzierte Gluud.

 

Verantwortlich ist nach Ansicht von Wissenschaftlern, dass diese Produkte ins Abwehrsystem des Körpers eingreifen und so die eigenen Widerstandskräfte schwächen (Freie Radikale, Antioxidantien).

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Das DR. WATSON Lexikon gibt keine medizinischen Ratschläge oder Empfehlungen. Das DR. WATSON Lexikon informiert über Nahrungsmittel – unabhängig, wissenschaftlich fundiert, verständlich. Und immer mit einer klaren Perspektive: Die Gesundheit und das Wohlbefinden der Konsumenten.

 

Das DR. WATSON Lexikon betrachtet auch die Rolle des modernen Ernährungssystems, der sogenannten westlichen Ernährung, mit der globalen industriellen Einheitskost der großen Konzerne, vor allem der gesundheitlich problematischen ultra-verarbeiteten Nahrung. 

 

Es informiert über die Auswirkungen der Nahrungsmittel auf den menschlichen Organismus, insbesondere über die Folgen deren industrielle Produktion, auch auf, die Umwelt, den Planeten.

 

Das ist das neue Paradigma bei der Bewertung: Der Grad der Entfernung von der Natur.

 

Immer mehr Fachleute in aller Welt sehen dies als wesentliches Kriterium bei der Frage nach dem gesundheitlichen Wert der Lebensmittel.

 

Denn es ist ein großer Unterschied, ob ein Erdbeerjoghurt selbst gemacht wird, mit frischen Früchten, oder ob er aus dem Plastikbecher kommt. Oder die Pizza: Da ist die Tiefkühlvariante ein völlig anderes Nahrungsmittel als das traditionelle Vorbild. Auch bei den Vitaminen ist es wichtig, ob sie aus einem Apfel kommen, oder aus der Corn-Flakes-Packung, oder gar als Pille aus der Apotheke, dem Drogeriemarkt oder dem Internet.

 

Es geht im 21. Jahrhundert nicht mehr bloß um Kalorien, um Nährstoffe und Schadstoffe, Viren und Bakterien, um ZuckerFett, Vitamine.

 

Es geht auch um die Chemie im Essen, um Kollateralschäden der industriellen Produktion, sogar um die Verbindungen von Medien und einflussreichen Fachleuten zu Industriekonzernen – und um allfällige Schieflagen im Expertenurteil, die bei Konsumenten zu Fehlentscheidungen bei der Nahrungsauswahl und damit zu Gesundheitsproblemen führen können.

 

Das DR. WATSON Lexikon zeigt die Folgen der industriellen Herstellung von Nahrung – auch für die Gesellschaft, die einen immer größeren Aufwand treiben muss, um die zunehmende Krankheitslast zu bewältigen.

 

Die Industrialisierung der Nahrung hat auch Auswirkungen auf das Gehirn, die Psyche, das Wohlbefinden, die intellektuelle Leistungsfähigkeit und das Verhalten.

 

Die industrielle Nahrungsproduktion stellt eine epochale Veränderung dar, nach Ansicht mancher Experten vergleichbar mit den Umwälzungen in jener Zeit, als die Menschen sesshaft wurden.

 

Es geht um uns alle, ganz persönlich, auch um unsere Kinder, deren Zukunft, die ganze Gesellschaft, sogar um die Tiere, die unter der Entfremdung von den natürlichen Grundlagen ebenfalls leiden.

 

Mehr Wissen über diese Veränderungen – und was sie für mich bedeuten: Das DR. WATSON Lexikon liefert die nötigen Informationen – und damit wertvolle Anregungen für den Weg aus der industriellen Ernährungsfalle.

 

DR. WATSON informiert auch über die Auswirkungen von chemischen Zusatzstoffenauf den Organismus, auf die Gesundheit, detalliert und ausführlich in einer eigenen Datenbank.

 

DR. WATSON hat als erster Informationsdienst Zusatzstoffe einer eigenen Bewertung unterzogen, eigene Recherchen angestellt, tausende von Studien herangezogen und einheitlich nach den Kriterien der evidenzbasierten Medizin analysiert. Unsere Vorgehensweise ist klar definiert und transparent.

 

Offiziell gelten Zusatzstoffe in industrieller Nahrung als unbedenklich. Wer also nur wenig davon isst und von robuster Konstitution ist, hat nichts zu befürchten. (Bei Allergien allerdings kann ein Milligramm vom Falschen schon tödlich sein.)

 

Chemisch hergestellte Additive sind, im Gegensatz zu normalen Zutaten wie Blumenkohl, Sahne oder Hähnchenfleisch, keine traditionellen Bestandteile eines Gerichtes oder Lebensmittels. Der Körper hat deshalb keine adäquaten, evolutionär eingeübten Mechanismen zu ihrer Verarbeitung.

 

Der Mensch braucht keine Zusatzstoffe. Nur die Industrie braucht sie.

 

Sie dienen dazu, das industrielle Essen geschmacklich oder farblich aufzuwerten – äußerlich. Buntere Brause, braunere Saucen, haltbarere Nudelsuppen, luftigere Kuchen, Brötchen mit einer Extraportion Brötchenduft, cremigere Quarks mit weniger Fett, Joghurts, in denen jedes Fruchtstückchen stabil an seinem Platz bleibt.

 

Das Ziel: Industrielles Essen soll attraktiver erscheinen. Und das möglichst lange (Shelf Life). Denn in der Welt der Fabriken und Supermärkte müssen die Nahrungsmittel billig sein und widernatürlich lange halten, was nur mit den Mitteln der Chemie möglich ist.

 

Viele industrielle Nahrungsmittel kommen nicht ohne Zusatzstoffe aus. Tütensuppen würden schnell schimmeln, Margarine ranzig werden, bei Fruchtjoghurts sich Fruchtzubereitung und Joghurt trennen. Das Fertig-Dressing für den Salat würde sich in die Bestandteile Kräuter, Essig und Öl auflösen.

 

Die chemischen Stoffe mit den E-Nummern sind für die industrielle Nahrungsproduktion unerlässlich.

 

Viele wurden eigens konstruiert, maßgeschneidert für die Bedürfnisse der Food-Fabriken, gleichsam am Reißbrett, als reine Designerstoffe, ohne jedes Vorbild in der Natur. Manche der verwendeten Substanzen kommen auch in der Natur vor – doch durch die Verwendung als Zusätze explodieren die Verzehrsmengen.

 

Und so werden die chemischen Zusätze im Essen für immer mehr Menschen zum Gesundheitsrisiko. Bei vielen Zusatzstoffen sind ab einer gewissen Menge Nebenwirkungen nachgewiesen – und sie wiegen weit schwerer als vermutet. Vor allem Kinder verzehren von solchen Zusätzen mehr, als ihnen gut tut (ADI).

 

Es sind Risiken, die der Mensch selbst geschaffen hat. Es sind keine Kontaminationen durch Verunreinigung oder Verderb, sondern absichtlich hinzugefügte Additive.

 

Die Zusatzstoffe in solchen Nahrungsmitteln dienen nicht den Konsumenten, sondern den Herstellern industrieller Nahrung.

 

Sie sollen in erster Linie die Haltbarkeitsdauer verlängern und die Kosten senken. Der menschliche Organismus braucht solche Chemikalien nicht. Einen gesundheitlichen Nutzen für die Verbraucher haben sie ebenfalls nicht. Viele der Zusätze können die Gesundheit gefährden.

 

So stehen etwa Geschmacksverstärker wie Glutamat in Verdacht, zu Krankheiten wie Alzheimer und Parkinsonbeizutragen. Farbstoffe können zu Hyperaktivität und Lernstörungen führen (ADHS). Auch Migräne kann von Lebensmittelzusätzen ausgelöst werden. Süßstoffe wie Aspartam stehen sogar unter Krebsverdacht. Konservierungsstoffe können den Darm schädigen und das Immunsystem stören. Zitronensäure kann die Zähne angreifen, außerdem schädliche Metalle wie Aluminium ins Gehirn transportieren. Industrielles Aroma kann dick machen. Phosphate können den Alterungsprozess beschleunigen und Krankheiten früher auftreten lassen wie Herzleiden, Bluthochdruck, die Knochenschwäche Osteoporose.

 

Überraschenderweise können sich die Effekte der einzelnen Chemikalien durch die gemeinsame Verabreichung vervielfachen. Das zeigte unter anderem eine Studie der Universität Liverpool mit den zwei Farbstoffen E104 (Chinolingelb) und E133 (Brillantblau), dem Geschmacksverstärker Glutamat (E621), und der Süßstoff Aspartam (E951).

 

Das Ergebnis: Die schädliche Wirkung der Zusatzstoffe auf das Gehirn (Neurotoxizität) addierte sich nicht, wie zu erwarten wäre, sondern vervielfachte sich. Eine Mischung aus dem blauen Farbstoff E133 und Glutamat (E621) etwa bremste das Zellwachstum nicht, wie zu erwarten gewesen wäre, um 15,8 Prozent, sondern um 46,1 Prozent. Eins und eins ist bei Zusatzstoffen also nicht gleich zwei, sondern mitunter auch sechs.

 

DR. WATSON betrachtet die neuartigen Zutaten der Nahrung konsequent aus der Perspektive der Verbraucher. Die DR. WATSON Datenbank der Zusatzstoffe informiert nicht nur über die verwendeten Substanzen und ihre gesundheitlichen Folgen, sondern auch über ihre Verbreitung: Schließlich geht es um die individuelle Entscheidung der Konsumenten auf der Basis ihrer ganz persönlichen Vorlieben und Neigungen.

 

Das DR. WATSON Team wurde dabei von anerkannten Wissenschaftlern unterstützt und auch juristisch beraten. Die DR. WATSON Datenbank wird regelmäßig aktualisiert und erweitert. DR. WATSON ist unabhängig von fremden Interessen und Institutionen.

 

DR. WATSON informiert natürlich auch über die Alternativen. Über Bio-Lebensmittel, die Vorzüge klassischer Ernährungssysteme mit kleinen Bauern, Gärtnern, Köchen, die traditionelle Ernährung, etwa die mediterrane Kost, die als Königsweg gilt zu einem gesunden und langen Leben.

 

Und DR. WATSON berichtet über Neues und Spannendes aus der Welt der Lebensmittel und der Ernährung, in den DR. WATSON NEWS.

 

DR. WATSON beschäftigt sich auch mit den Hintergründen, geschichtlichen und gesellschaftlichen Zusammenhängen, mit Interessenkonflikten von Wissenschaftlern und Ernährungsberatern, und auch mit Machtfragen, der Lobby, die ganz entscheidend mitbestimmt, was auf den Tisch kommt, was wir zu uns nehmen.

 

So waren früher Mediziner und Behörden sehr besorgt über die chemischen „Fremdstoffe“ in der Nahrung, vor allem bei chronischer Aufnahme.

 

Mittlerweile hat sich die offizielle Haltung geändert.

 

Die Substanzen, die einst als „Fremdstoffe“ galten und sogar von den Fachleuten als „Gifte“ geschmäht wurden, wurden jetzt nicht nur rehabilitiert, sondern sogar geadelt. Obwohl Verbrauchertäuschung weiter offiziell verboten ist, gelten sie jetzt als „Stoffe zur Verbesserung von Lebensmitteln“ (im EU-Fachjargon: Food Improvement Agents). Zur Regelung des Umgangs mit diesen edlen Ingredienzen hat die Europäische Union ein ganzes Quartett aus Vorschriften erlassen, das „Food Improvement Agents Package“ (FIAP), bestehend aus vier Einzelverordnungen zu den unterschiedlichen Typen von Zusätzen.

 

Die Erkenntnisse über schädliche Effekte dieser „Stoffe zur Verbesserung von Lebensmitteln“ allerdings mehren sich.

 

Darüber informiert DR. WATSON  – unabhängig, wissenschaftlich fundiert, verständlich.