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Allergien

Allergien sind Ausdruck einer Fehlfunktion im Immunsystem, bei der die Abwehrtruppen aus eigentlich nichtigem Anlass aktiv werden. Eine wichtige Rolle spielen dabei industrielle Nahrungsmittel, vor allem in der frühen Kindheit. Auch industrielle Nahrungsergänzungsmittel wie etwa Vitamin D können offenbar Allergien fördern. Weniger anfällig sind Kinder, die echtes Essen bekommen, und insbesondere solche, die auf (traditionellen) Bauernhöfen aufwachsen.

 

Dass Kinder auf Bauernhöfen viel seltener krank werden, war zuerst dem Schweizer Landarzt Markus Gassner aus der 7000-Einwohner-Gemeinde Grabs im Kanton St. Gallen aufgefallen. Seine Beobachtungen hatte er mit Daten untermauert und dazu die ersten Studien publiziert.

 

Daraus ist ein ausgedehntes Studienprojekt geworden mit zahlreichen Wissenschaftlern in Deutschland, Österreich, der Schweiz und anderen Ländern. Tausende von Kindern haben teilgenommen, Berge von Studien wurden publiziert – und stets zeigten sich die Landkinder gesünder: Sie haben weniger Allergien, weniger Asthma, weniger »atopische« Reaktionen, also die typischen Hautausschläge.

 

Als Ursache für das bessere Immunsystem der Kinder vom Bauernhof gilt deren früher Kontakt mit Schmutz und Schadstoffen, insbesondere mit allerlei Kleinstlebewesen in der Umgebung und auch in der Nahrung. Dadurch wird das Immunsystem trainiert und angemessen ausbalanciert. Insbesondere die Rohmilch spielt dabei eine Rolle: »Bei Kindern, die regelmäßig Rohmilch trinken, verringert sich das Asthmarisiko um bis zu 50 Prozent«, sagt die Münchner Professorin Erika von Mutius, eine der führenden Figuren in der Bauernhof-Studienszene.

 

 Dabei gilt unbehandelte Milch gemeinhin als sehr gefährlich, Heimstatt für allerlei Krankheitserreger, wobei bei kurzen Wegen zwischen Kuh und Kind die Gefahr offenbar gering zu sein scheint: Bei den Bauernhofstudien jedenfalls wurden keine einschlägigen Zwischenfälle bekannt.

 

Andere Kinder hingegen wachsen mit weitgehend keimfreier Nahrung auf: Häufig mit Kunstmilch aus dem Fläschchen (Säuglingsnahrung), danach folgt der sterile industrielle Brei aus dem Babygläschen, keimfreies Fabrikobst aus dem Plastikbeutel („Quetschies“), Apfelsaft und Smoothies aus dem Supermarkt. Danach schließlich Softdrinks und Fastfood.

 

Kinder und Teenager, die häufig solche Produkte zu sich nehmen, haben ein höheres Risiko, an Asthma, Ekzemen und allergischem Schnupfen zu leiden, und zwar um bis zu 40 Prozent. Das ergab eine große internationale Untersuchung, die sogenannte ISAAC Studie (International Study of Asthma and Allergies in Childhood, zu Deutsch: Internationale Studie zu Asthma und Allergien im Kindesalter).

 

Dafür wurden in 306 wissenschaftlichen Einrichtungen in 51 Ländern insgesamt zwei Millionen Kinder und Jugendliche untersucht. Die deutschen Studienzentren lagen in Münster und Greifswald.

 

Das Ergebnis: Bei den jugendlichen Fastfood-Fans stieg das Risiko für Asthma, Ekzeme und allergischen Schnupfen um fast 40 Prozent, bei jüngeren Kindern zumindest um 27 Prozent, wenn sie mehr als dreimal pro Woche übliches Junkfood konsumierten, wie Hamburger oder Schokoriegel.

 

Anders, wenn das Kind echte Nahrung bekommt. Mit »hausgemachten Lebensmitteln« sinke das Allergierisiko, so eine Gruppe britischer Forscher um Kate Grimshaw von der Universität Southampton in einem Aufsatz in der Fachzeitschrift Journal of Allergy and Clinical Immunology. Fazit »Die Ernährung der Kleinkinder mit großen Mengen an Obst, Gemüse und hausgemachten Lebensmitteln ist mit weniger Nahrungsmittelallergien im Alter von zwei Jahren verbunden.«

 

Schon die Lebensmittel in der Schwangerschaft können auch das Allergierisiko des Kindes beeinflussen. Darauf deutet eine Untersuchung aus dem New Yorker Mount Sinai Hospital mit 1248 Müttern und ihren Kindern im Journal of Allergy and Clinical Immunology hin.

 

Das Forschungsteam hatte herausgefunden, dass Heuschnupfen um 20 Prozent seltener vorkam, wenn die Mütter mehr Vitamin D aus echten Lebensmitteln zu sich genommen hatten. Aber: Es gab »keine Risikominderung« bei Vitamin D-Aufnahme durch Pillen.

 

Noch krasser war es bei einer finnischen Untersuchung im Jahr 2016: Da erhöhten Vitamin D-Pillen sogar das Risiko für eine Kuhmilchallergie, Vitamin D aus echter Nahrung aber senkte es.

 

Die flächendeckende und pflichtmäßige Verabreichung von Vitamin D-Tabletten in der frühen Kindheit könnte mithin die Ausbreitung von Allergien begünstigen.

 

Auch die beliebten Multivitamine aus der Chemiefabrik (Multivitaminsäfte) schaden dem Immunsystem und lassen es überreagieren: Das jedenfalls haben US-Kinderärzte in einer Studie mit 8000 Kindern nachgewiesen. Je früher sie diese bekamen, desto mehr Allergien traten bei ihnen auf. Erklärt wird das dadurch, dass die industriell hergestellten Vitamine die Aktivität der Immunzellen beeinflussen könnten.

 

Vitaminpräparate können sogar ganz direkt schwere allergische Reaktionen verursachen, vor allem dann, wenn sie gespritzt werden. Besonders gefährliche Allergene sind Thiamin (Vitamin B1), Riboflavin (Vitamin B2), und Vitamin K. Im schlimmsten Fall kann es zu lebensgefährlichen Schockreaktionen kommen (Anaphylaktischer Schock).

 

Allergiker sind auch anfälliger für andere Krankheiten. Kinder mit Allergien haben auch häufiger Bluthochdruck, erhöhte Cholesterinwerte – und damit auch ein erhöhtes Risiko für Herzkrankheiten. Wenn ein Kind schon Asthma hat, Heuschnupfen oder Ekzeme, dann steigt das Risiko fürs Herz auf das Doppelte, so eine Studie des amerikanischen Mediziners Jonathan Silverberg von der Northwestern University in Chicago.

 

Allergien werden auch zum wirtschaftlichen Problem: Jede zehnte Krankschreibung in Deutschland lässt sich nach Erkenntnissen der deutschen Bundesregierung auf Allergien zurückführen. Die Fehlzeiten allein aufgrund von Heuschnupfen beliefen sich auf eine Million Arbeitstage im Jahr. Und 30.000 Jugendliche müssten eine Ausbildung wegen Allergien abbrechen.

 

In der Regel reagieren Allergiker auf natürliche Stoffe aus Nahrung und Umwelt; besondere Probleme bereiten ihnen allerdings die komplexen Produkte der Foodindustrie wie etwa Fertignahrung.

 

Seit den 1970er-Jahren, so das deutsche Robert Koch-Institut, hat die Häufigkeit allergischer Erkrankungen »in Ländern mit westlichem Lebensstil stark zugenommen«. Allein zwischen 2001 und 2011 hat sich die Zahl der Kinder mit Allergien verdoppelt.

 

Jeder Dritte gilt mittlerweile als Allergiker, bei Kindern zählen über 40 Prozent zumindest latent zu dieser Gruppe.  Eine ausgeprägte Allergie sollen in Deutschland, Österreich und der Schweiz etwa 20 bis 30 Prozent der Kinder entwickelt haben, in Spanien nur 11 Prozent, in Italien und Litauen, Griechenland, Polen und Spanien sogar lediglich 5 bis 8 Prozent.

 

Die Veränderungen im Nahrungsangebot können die Allergiebelastung vergrößern: So stellen etwa neue Allergene, die durch die Globalisierung in die Nahrungskette gelangen, eine erhöhte Belastung dar.  Auch die unübersichtlichen Zutaten, die bei industriellen Fertigungsprozesse zur Anwendung kommen, stellen für empfindliche Konsumenten eine besondere Herausforderung dar. 

 

Natürliche Stoffe, die Allergien auslösen, sind leicht zu erkennen: Äpfel, Eier, Soja, Fisch, Getreide und vor allem Nüsse.
Die Allergiker können sie leicht meiden.

 

Die Zusatzstoffe in der Nahrung indessen sind für Allergiker häufig undurchschaubar: Das Bundesgesundheitsblatt warnte deshalb in einer Sonderausgabe vor Fertiggerichten: »Der Genuss von Lebensmitteln, die nicht selbst zubereitet werden, stellt für Allergiker ein nicht kalkulierbares Risiko dar.«

 

Der Schweizer Professor Brunello Wüthrich, einer der Pioniere unter den Nahrungsmittel-Allergologen, stieß bei industriellen Erzeugnissen häufig auf überraschende Allergieauslöser.

 

Eine 22jährige Käseverkäuferin beispielsweise reagierte auf den Genuss des brasilianischen Kokos-Likörs Batida de Coco mit Schüttelfrost, Schwindelanfällen, ja sie wurde sogar bewusstlos. Es war keineswegs der Alkohol, sondern ein – eigentlich gesunder – Bestandteil, der allerdings auf dem Etikett nicht auftauchte: Milcheiweiß: Die junge Frau litt unglücklicherweise an einer Milchallergie.

 

Ein zweijähriger Bäckersohn bekam auf einer Autofahrt ein Bonbon in rosaroter Hülle. Der Knabe begann zu lutschen – und binnen weniger Minuten schwollen ihm Gesicht und Lippen an, der Hals begann sich zu röten, Schluckbeschwerden und Atemnot stellten sich ein. Die überraschten Eltern brachten ihn erst zum Hausarzt und dann nach Zürich ins Hospital. Dort wurden umfangreiche Recherchen zum Inhalt des Lutschbonbons angestellt. Es bestand aus Zitronensäure (E330), Glyzerinstearat-Monoester, Erdbeerrot, Himbeeraroma, Lecithin und einem Stoff namens Hyfoama.

 

Auf dem Etikett ist dieser Zusatz nicht erkennbar. Er erscheint dort als Weizenprotein, Emulgator, Stabilisator, Verdickungsmittel oder auch gar nicht: Es muss nicht in jedem Falle deklariert werden.

 

Der Knabe, der bislang alle Mehlprodukte, auch Haferflocken und Cornflakes problemlos vertragen hatte, war offenbar gegen diese Form von verwandeltem Weizen allergisch. Seit seinem Anfall musste er nicht nur solche Bonbons meiden, aber auch Nougat, Karamel, Gummibärchen, Schokoriegel, Erdbeeren mit Zuckerguss. Überall dort könnte ihm dieses Hyfoama ebenfalls begegnen.

 

Ähnlich ist es bei einem Produkt namens Meripro, ebenfalls ein verwandeltes Weizeneiweiß, das für Allergiker besonders tückisch sein kann, weil es ohne Kennzeichnung eingesetzt werden kann, als sogenannter "Clean Label"-Zusatzstoff, der sogar schon zu anaphylaktischen Schocks geführt hatte.

 

Auf zahlreiche Innovationen der Nahrungsindustrie reagiert der menschliche Körper mitunter allergisch.

 

»Besonders problematisch« sei beispielsweise Surimi, mahnte das Bundesgesundheitsblatt in einem Artikel über »versteckte Allergene«: Das Meeresfrüchte-Mischerzeugnis sei »beispielsweise in Fleischwaren zu finden oder als Pizzabelag, wo es auch noch allergen sein kann.«

 

Für das sogenannte Bäckerasthma, das Fachleute bisher aufs Mehl zurückgeführt hatten, ist in vielen Fällen auf Enzyme verantwortlich, die der Backmischung beigefügt werden.

 

Zahlreiche Lebensmittel-Zusatzstoffe können Allergien oder andere Lebensmittel-Intoleranzen auslösen, insbesondere die sogenannten Azofarbstoffe, allen voran das Tartrazin (E102).

 

Weitere Zusatzstoffe, die bei empfindlichen Menschen Allergien und ähnliche Reaktionen hervorrufen können:

 

Benzoesäure (E210)

Curcumin (E100)

Riboflavin (E101)

Indigotin (E132)          

Sorbinsäure (E200)

Natamycin (E235)

Lecithin (E322)

Gummi Arabicum (E414)

Mannit (E421)

 

Auch Schwefeldioxid und die sogenanten Sulfite (E220 bis E228) können Allergien auslösen. Zudem können sie im Darm zum Wachstum aggressiver Bakterien vom Typ Desulfovibrio beitragen, die die Darmwand durchlöchern, zum sogenannten Leaky Gut Syndrom („Löchriger-Darm-Syndrom“) beitragen und dazu führen, dass Allergene, aber auch Schadstoffe und Krankheitserreger leichter ins Körperinnere gelangen.

 

Der regelmäßige Genuss von Leinöl kann die Empfindlichkeit für Allergien reduzieren. Das beobachtete der US-Forscher Donald O. Rudin als positiven Nebeneffekt seiner Studie, die eigentlich die Wirkung von Leinöl bei psychiatrischen Erkrankungen testen sollte. Nach sechs bis acht Wochen Leinölgabe berichteten einige seiner Patienten, dass unter anderem auch ihre Nahrungsmittelallergien abgenommen hatten.

Der Effekt wurde auch an Tieren bestätigt, in einem Forschungszentrum in der kanadischen Provinz Ontario. Die Tierärztin Wendy O’Neill heilte mit Leinsamen Pferde. Die Tiere waren alle am so genannten Sommerekzem erkrankt, einer allergischen Reaktion auf den Speichel der weitverbreiteten Kriebelmücke. Nach 42 Tagen waren die quälenden, juckenden Hautausschläge deutlich zurückgegangen.

 

Weniger Allergien als ihre Altersgenossen haben Kinder, die auf die in den etablierten Medien sehr umstrittenen Waldorfschulen gehen. Das kam bei einer Studie aus dem Jahr 2013 heraus (The Effect of Attending Steiner Schools during Childhood on Health in Adulthood).

 

Waldorfschulen gehören zu den Einrichtungen, die auf den in manchen Kreisen ebenfalls sehr umstrittenen Rudolf Steiner (1861 bis 1925) zurückgehen, den Begründer der sogenannten Anthroposophie und des sogenannten biodynamischen Landbaus, der bei den Anhängern von Ökonahrung als Qualitätsspitze gilt (Demeter).

 

Ergebnis der Studie: Die ehemaligen Waldorfschüler litten seltener an Allergien wie auch diversen anderen Beschwerden von Arthrose bis zu Erkältungen.

 

Womöglich hängt es mit der Qualität der Nahrung zusammen. So bereiten mehr als drei Viertel der Waldorfschulen ihre Mahlzeiten vor Ort frisch zu. Sie verarbeiten weniger Fleisch und mehr Naturkost (Bio).

 

Überdies, auch das ergaben Studien, haben Kinder aus anthroposophischen Familien generell weniger Probleme mit Heuschnupfen, Neurodermitis oder Asthma.

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Das DR. WATSON Lexikon gibt keine medizinischen Ratschläge oder Empfehlungen. Das DR. WATSON Lexikon informiert über Nahrungsmittel – unabhängig, wissenschaftlich fundiert, verständlich. Und immer mit einer klaren Perspektive: Die Gesundheit und das Wohlbefinden der Konsumenten.

 

Das DR. WATSON Lexikon betrachtet auch die Rolle des modernen Ernährungssystems, der sogenannten westlichen Ernährung, mit der globalen industriellen Einheitskost der großen Konzerne, vor allem der gesundheitlich problematischen ultra-verarbeiteten Nahrung. 

 

Es informiert über die Auswirkungen der Nahrungsmittel auf den menschlichen Organismus, insbesondere über die Folgen deren industrielle Produktion, auch auf, die Umwelt, den Planeten.

 

Das ist das neue Paradigma bei der Bewertung: Der Grad der Entfernung von der Natur.

 

Immer mehr Fachleute in aller Welt sehen dies als wesentliches Kriterium bei der Frage nach dem gesundheitlichen Wert der Lebensmittel.

 

Denn es ist ein großer Unterschied, ob ein Erdbeerjoghurt selbst gemacht wird, mit frischen Früchten, oder ob er aus dem Plastikbecher kommt. Oder die Pizza: Da ist die Tiefkühlvariante ein völlig anderes Nahrungsmittel als das traditionelle Vorbild. Auch bei den Vitaminen ist es wichtig, ob sie aus einem Apfel kommen, oder aus der Corn-Flakes-Packung, oder gar als Pille aus der Apotheke, dem Drogeriemarkt oder dem Internet.

 

Es geht im 21. Jahrhundert nicht mehr bloß um Kalorien, um Nährstoffe und Schadstoffe, Viren und Bakterien, um ZuckerFett, Vitamine.

 

Es geht auch um die Chemie im Essen, um Kollateralschäden der industriellen Produktion, sogar um die Verbindungen von Medien und einflussreichen Fachleuten zu Industriekonzernen – und um allfällige Schieflagen im Expertenurteil, die bei Konsumenten zu Fehlentscheidungen bei der Nahrungsauswahl und damit zu Gesundheitsproblemen führen können.

 

Das DR. WATSON Lexikon zeigt die Folgen der industriellen Herstellung von Nahrung – auch für die Gesellschaft, die einen immer größeren Aufwand treiben muss, um die zunehmende Krankheitslast zu bewältigen.

 

Die Industrialisierung der Nahrung hat auch Auswirkungen auf das Gehirn, die Psyche, das Wohlbefinden, die intellektuelle Leistungsfähigkeit und das Verhalten.

 

Die industrielle Nahrungsproduktion stellt eine epochale Veränderung dar, nach Ansicht mancher Experten vergleichbar mit den Umwälzungen in jener Zeit, als die Menschen sesshaft wurden.

 

Es geht um uns alle, ganz persönlich, auch um unsere Kinder, deren Zukunft, die ganze Gesellschaft, sogar um die Tiere, die unter der Entfremdung von den natürlichen Grundlagen ebenfalls leiden.

 

Mehr Wissen über diese Veränderungen – und was sie für mich bedeuten: Das DR. WATSON Lexikon liefert die nötigen Informationen – und damit wertvolle Anregungen für den Weg aus der industriellen Ernährungsfalle.

 

DR. WATSON informiert auch über die Auswirkungen von chemischen Zusatzstoffenauf den Organismus, auf die Gesundheit, detalliert und ausführlich in einer eigenen Datenbank.

 

DR. WATSON hat als erster Informationsdienst Zusatzstoffe einer eigenen Bewertung unterzogen, eigene Recherchen angestellt, tausende von Studien herangezogen und einheitlich nach den Kriterien der evidenzbasierten Medizin analysiert. Unsere Vorgehensweise ist klar definiert und transparent.

 

Offiziell gelten Zusatzstoffe in industrieller Nahrung als unbedenklich. Wer also nur wenig davon isst und von robuster Konstitution ist, hat nichts zu befürchten. (Bei Allergien allerdings kann ein Milligramm vom Falschen schon tödlich sein.)

 

Chemisch hergestellte Additive sind, im Gegensatz zu normalen Zutaten wie Blumenkohl, Sahne oder Hähnchenfleisch, keine traditionellen Bestandteile eines Gerichtes oder Lebensmittels. Der Körper hat deshalb keine adäquaten, evolutionär eingeübten Mechanismen zu ihrer Verarbeitung.

 

Der Mensch braucht keine Zusatzstoffe. Nur die Industrie braucht sie.

 

Sie dienen dazu, das industrielle Essen geschmacklich oder farblich aufzuwerten – äußerlich. Buntere Brause, braunere Saucen, haltbarere Nudelsuppen, luftigere Kuchen, Brötchen mit einer Extraportion Brötchenduft, cremigere Quarks mit weniger Fett, Joghurts, in denen jedes Fruchtstückchen stabil an seinem Platz bleibt.

 

Das Ziel: Industrielles Essen soll attraktiver erscheinen. Und das möglichst lange (Shelf Life). Denn in der Welt der Fabriken und Supermärkte müssen die Nahrungsmittel billig sein und widernatürlich lange halten, was nur mit den Mitteln der Chemie möglich ist.

 

Viele industrielle Nahrungsmittel kommen nicht ohne Zusatzstoffe aus. Tütensuppen würden schnell schimmeln, Margarine ranzig werden, bei Fruchtjoghurts sich Fruchtzubereitung und Joghurt trennen. Das Fertig-Dressing für den Salat würde sich in die Bestandteile Kräuter, Essig und Öl auflösen.

 

Die chemischen Stoffe mit den E-Nummern sind für die industrielle Nahrungsproduktion unerlässlich.

 

Viele wurden eigens konstruiert, maßgeschneidert für die Bedürfnisse der Food-Fabriken, gleichsam am Reißbrett, als reine Designerstoffe, ohne jedes Vorbild in der Natur. Manche der verwendeten Substanzen kommen auch in der Natur vor – doch durch die Verwendung als Zusätze explodieren die Verzehrsmengen.

 

Und so werden die chemischen Zusätze im Essen für immer mehr Menschen zum Gesundheitsrisiko. Bei vielen Zusatzstoffen sind ab einer gewissen Menge Nebenwirkungen nachgewiesen – und sie wiegen weit schwerer als vermutet. Vor allem Kinder verzehren von solchen Zusätzen mehr, als ihnen gut tut (ADI).

 

Es sind Risiken, die der Mensch selbst geschaffen hat. Es sind keine Kontaminationen durch Verunreinigung oder Verderb, sondern absichtlich hinzugefügte Additive.

 

Die Zusatzstoffe in solchen Nahrungsmitteln dienen nicht den Konsumenten, sondern den Herstellern industrieller Nahrung.

 

Sie sollen in erster Linie die Haltbarkeitsdauer verlängern und die Kosten senken. Der menschliche Organismus braucht solche Chemikalien nicht. Einen gesundheitlichen Nutzen für die Verbraucher haben sie ebenfalls nicht. Viele der Zusätze können die Gesundheit gefährden.

 

So stehen etwa Geschmacksverstärker wie Glutamat in Verdacht, zu Krankheiten wie Alzheimer und Parkinsonbeizutragen. Farbstoffe können zu Hyperaktivität und Lernstörungen führen (ADHS). Auch Migräne kann von Lebensmittelzusätzen ausgelöst werden. Süßstoffe wie Aspartam stehen sogar unter Krebsverdacht. Konservierungsstoffe können den Darm schädigen und das Immunsystem stören. Zitronensäure kann die Zähne angreifen, außerdem schädliche Metalle wie Aluminium ins Gehirn transportieren. Industrielles Aroma kann dick machen. Phosphate können den Alterungsprozess beschleunigen und Krankheiten früher auftreten lassen wie Herzleiden, Bluthochdruck, die Knochenschwäche Osteoporose.

 

Überraschenderweise können sich die Effekte der einzelnen Chemikalien durch die gemeinsame Verabreichung vervielfachen. Das zeigte unter anderem eine Studie der Universität Liverpool mit den zwei Farbstoffen E104 (Chinolingelb) und E133 (Brillantblau), dem Geschmacksverstärker Glutamat (E621), und der Süßstoff Aspartam (E951).

 

Das Ergebnis: Die schädliche Wirkung der Zusatzstoffe auf das Gehirn (Neurotoxizität) addierte sich nicht, wie zu erwarten wäre, sondern vervielfachte sich. Eine Mischung aus dem blauen Farbstoff E133 und Glutamat (E621) etwa bremste das Zellwachstum nicht, wie zu erwarten gewesen wäre, um 15,8 Prozent, sondern um 46,1 Prozent. Eins und eins ist bei Zusatzstoffen also nicht gleich zwei, sondern mitunter auch sechs.

 

DR. WATSON betrachtet die neuartigen Zutaten der Nahrung konsequent aus der Perspektive der Verbraucher. Die DR. WATSON Datenbank der Zusatzstoffe informiert nicht nur über die verwendeten Substanzen und ihre gesundheitlichen Folgen, sondern auch über ihre Verbreitung: Schließlich geht es um die individuelle Entscheidung der Konsumenten auf der Basis ihrer ganz persönlichen Vorlieben und Neigungen.

 

Das DR. WATSON Team wurde dabei von anerkannten Wissenschaftlern unterstützt und auch juristisch beraten. Die DR. WATSON Datenbank wird regelmäßig aktualisiert und erweitert. DR. WATSON ist unabhängig von fremden Interessen und Institutionen.

 

DR. WATSON informiert natürlich auch über die Alternativen. Über Bio-Lebensmittel, die Vorzüge klassischer Ernährungssysteme mit kleinen Bauern, Gärtnern, Köchen, die traditionelle Ernährung, etwa die mediterrane Kost, die als Königsweg gilt zu einem gesunden und langen Leben.

 

Und DR. WATSON berichtet über Neues und Spannendes aus der Welt der Lebensmittel und der Ernährung, in den DR. WATSON NEWS.

 

DR. WATSON beschäftigt sich auch mit den Hintergründen, geschichtlichen und gesellschaftlichen Zusammenhängen, mit Interessenkonflikten von Wissenschaftlern und Ernährungsberatern, und auch mit Machtfragen, der Lobby, die ganz entscheidend mitbestimmt, was auf den Tisch kommt, was wir zu uns nehmen.

 

So waren früher Mediziner und Behörden sehr besorgt über die chemischen „Fremdstoffe“ in der Nahrung, vor allem bei chronischer Aufnahme.

 

Mittlerweile hat sich die offizielle Haltung geändert.

 

Die Substanzen, die einst als „Fremdstoffe“ galten und sogar von den Fachleuten als „Gifte“ geschmäht wurden, wurden jetzt nicht nur rehabilitiert, sondern sogar geadelt. Obwohl Verbrauchertäuschung weiter offiziell verboten ist, gelten sie jetzt als „Stoffe zur Verbesserung von Lebensmitteln“ (im EU-Fachjargon: Food Improvement Agents). Zur Regelung des Umgangs mit diesen edlen Ingredienzen hat die Europäische Union ein ganzes Quartett aus Vorschriften erlassen, das „Food Improvement Agents Package“ (FIAP), bestehend aus vier Einzelverordnungen zu den unterschiedlichen Typen von Zusätzen.

 

Die Erkenntnisse über schädliche Effekte dieser „Stoffe zur Verbesserung von Lebensmitteln“ allerdings mehren sich.

 

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